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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320913027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932091302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932091302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-13
- Monat1932-09
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Nr. 4ZZ Setter Dienstag, 1Z. September 1S32 Mahnung in das gemelniame ziel Lin englischer Schritt in »er Wckrtrnge? und den Reichskanzler Parlamentarismus Fall, dann würden die DaS Blatt erklärt „Dresdner Nachrichten Ä Jahre 1811 brachte Lord Elgin unter Mißachtung des Eigen tumrechtes der Griechen von seinen Ausgrabungen die Figuren des Parthenon nach England. Wären diese Kunstschätze nicht von ihrem ursprünglichen Aufent haltsort entfernt nnd Ins Britische Museum gebracht war- den, so wären sie längst zerfallen. Der einzige Schutz der Hunde im Palast -es Agamemnon in Mnkenci ist eine Erdschicht, die mit dem Huh beseitigt werden kann. Troia hat stark gelitten. Das Gelände, aus -em die be rühmte Stadt gestanden hat, befindet sich am Rand eines Plateaus, das die übrige Gegend weit überragt. Ueber dieleS Plateau trägt der Wind die Sandmassen, welche die auSgcgrabencn Kunstschätze sehr schnell wieder bedecken. Mussolini hat in seinem Ehrgeiz, Rom zum neuen Mittelpunkt der Welt zu machen, grohe Summen für die Ausgrabung alter Kulturstätten und Bauwerke anSgegeben. Trotzdem kann man schon lebt lagen, daß diese Ausgrabun gen den Kunstschätzen nicht förderlich sein werden. Bezeich- nend dafür ist das Schicksal der Billa deS Hadrian. Man hat ihre Mauern teilweise wiederhergestellt, die Mosaiken ausgebessert, um die Billa des groben Kaiser» aufs Neue erstehen zu lallen. Aber wieviel Jahrzehnte werden vergehen, bis das Bauwerk zerfallen sein wird? Sein Schicksal wird dasselbe sein, wie das deS berühmten Apfelweinsasses von Beniamin Franklin, daS aus Gründen der Pietät unbedingt erhalten bleiben sollte. Wurden die Reifen schadhaft, so erneuerte man sie; dann waren die Eisenbänder rostig geworden und muhten ebenfalls erseht werden. An dem berühmten Hab ist das einzige, was noch seine Ursprünglichkeit bewahrt hat, — das Spundloch. '! HW M:, Die zweite Rat« für das Opernanrecht 1 082/33 ist In der Zeit vom 15. bis mit 20. September fällig. Zahlungen können erfolgen In bar an der Opcrn- hauSkalle in den BormtttagSstun-en von 10 bis 2 Uhr oder bargeldlos durch Postscheck- oder Banküberweisung. Post scheckkonto der Opernhauskasse: Dresden Nr. 008. Schauspielhaus DaS Lustspiel „Alle Wege führen zur Liebe' von Wilhelm Sterk, dellen Erstausführung am Hrettag. dem 16. September, auber Anrecht stattfindet, ist solgenSermaben besetzt: ASkersund: Kleinoschegg. Dagmar ASkersun-: Eara Gyl, Nicole Lebeau: Polle, Gral Rudolf SaliS: Ziegler, Graf Imre von KapoSvaru: Geldern, Freiherr HanS Otto kar von Nostorfs: Hoffmann, Bobtnsky: Schröder, Ein Herr: Nufer. Hotel-irektor: Harecht, Annte, Lotte Gruner, Kellner: Liedtke, Blumenmädchen: Ursula Neumann. Spielleitung: Georg Ktcsau; Musikeinrichtung: Arthur Ehitz. Anfang 8 Uhr. Morgenluft wittern... Im Lande drautzen besteht sür taktische Erwägungen und für Rücksichten auf Hührerprestige nicht viel BerständntS mehr. Da» Kabinett Papen muß nun selnen Weg folgerichtig allein weiter gehen. Es hat setzt die grobe Gelegenheit, zu zeigen, dab der Idee der autoritären StaatSstthrung gröbere Fruchtbarkeit «nncwohnt als dem Parlamentarismus, von dem man fast sagen kann, er habe sich gestern mit Erfolg bemüht, eine Extravor- ' Inna zu seinen eigenen Ungunsten zu geben. Di« könnte, würden wirksame AbrlistungSmabnahmen sofort solgen. Die Frage der Gleichberechtigung, so erklärt Hender son, sei die wtchtigste und schwiertgste Frage. Wenn man nicht annehme, dab die besiegten Staaten in einem Zustand der Minderwertigkeit erhalten bleiben sollten, so müsse anerkannt werden, dab ledcs harte System einer Nllstungshcrabsetzung nur dann vollständig sein könne, wenn es sich auf die Gleichheit der Rechte und Pslichten stütze. Gan-Hi -roktt mit -em Aunoerftretk London, 13, September. Die englische Regierung ver öffentlicht einen Briefwechsel mit Gandhi, der sich aus die Anordnung der Negierung bezieht, den unter drückten indischen Klassen, den Parias, ein getrenn tes Wahlrecht zuzugcstchcn. Gandhi befürchtet dadurch eine religiöse Spaltung der Hindus und fordert sür die Parias daS gleiche Wahlrecht, wie eS den Hindus gegeben wurde. Auch der Hinweis Macdonalds, dab die englische Regierung diese Regelung gctrossen habe, um den Parias die Bestimmung ihres Geschickes selbst in die Hände zn legen, kann Gandhi nicht überzeugen. In seinem Schreiben vom 9. September drückt er sein Bedauern über diese Aus legung der englischen Regierung aus und hält seinen Ent- schlub, den Hungerstreik bis zum Tode durchzusüh- ren, aufrecht, falls die englische Negierung ihren Beschlich nicht ändern sollte. Gandhi wird vom 20. September ab jegliche Nahrungsaufnahme verweigern. Sie nationale Messe -ur RelWagSaiMimg Vrabtmvläuog uusorar Sorllnor SvlrrUUoltnog Berlin, 13- Sept. Die Verwirrung der gesamten innerpvliiischen Lage spricht heute deutlich auo den Kommen taren der Preise von rechts bis links. DaS einzige, woran man sich klammert, ist noch -er Bestand der Regie rung. Aber die Frage der Neuwahlen nnd der kommen den innerpolitischen Entwicklung ist lediglich in Fragezeichen behandelt. In der Rechtspresse kommt allgemein zum Aus druck, wie tragisch die H r o n t e n st e l l u » g gestern im Reichstag gewesen sei, und es wird unterstrichen, dab hier eine nationale Negierung und eine grobe nationale Bewegung sich in schärfstem Konflikt gegenübergestanden batten. Die „Deutsche Zeitung' spricht von einem geschicht lichen Ereignis von unabsehbarer Bedeutung. Der Reichstag, der erst seine zweite Sitzung abgehalten habe, sei tot und mit ihm sei wahrscheinlich -er letzte Reichs tag zu Grabe getragen worden, der unter den hentt- g e n B erhältuiss e n gewählt worden sei. Vorsichtige Abgeordnete hatten ihre Akten eingepackt, weil sie nicht wübten, ob und wann sie dieses Gebäude noch einmal be treten würden. Man habe als Gegenspieler den Reichskanzler v. Papen und den RcichStagSpräsidenten Göring gesehen, beides tapfere Ossiziere und aufs höchste be währte Frontsoldaten, zwei harte Männer, beide mit nationalen Kampszielcn. .Wir machen uns nicht zu Trägern irgendwelcher Partei ausfassungen, wenn wir seststeilen, dab hier zur Freude der schwarzen und roten Marxisten die Fronten schief ge wesen sind." DaS Blatt führt daun weiter aus, dab der offene Konslikt zwischen der Staatsgewalt nnd der bis herigen Volksvertretung in der schärfsten überhaupt nur denkbaren Form eingeireien sei. Die Weigerung deS Reichstagspräsidenten, die Auslösungsorder anzuerkennen, sei zunächst ein revolutionärer Akt gewesen. Der Konflikts fall sei vom Reichstag, nicht von der Negierung herbei- genihrt worden. Die Konsliktslösung im Sinne.einer ent schlossenen Führung bis in die letzten Folgerungen üurch- zusühren, sei nunmehr nicht nur das Recht, sondern die Pflicht -er Regierung. — Der „Berliner Lokalanzeigcr" er klärt, die gestrigen Vorgänge seien kein nobles Schauspiel gewesen. Es sei bei dem Versuch einer parlamentarischen Revolte geblieben, aber der Reichstag habe inzwischen ge merkt, dab er tot sei. — Die „Berliner Börscnzcitung" spricht davon, -ab, wenn die gestrige NeichStagSsihung nicht von dem Hauche tiefster deutscher Tragik umweht gewesen sei, man versucht gewesen wäre, ln den Ruf der alten Parlamentarier einznstimmen. die gestern im Reichs tag sagten: „Es lohnt sich noch, in den Reichstag zu gehen. Rian erlebt doch noch wirklich Neues. DaS gibt S nur etn- mal!" Der im Programm nicht vorgesehene Vorstob der Kommunisten gegen die Negierung Papen habe den national sozialistischen Reichstagspräsidenten verlockt, den kommunisti schen MibtrauenSantrag zu einer nationalsozialistischen Wasse gegen -en Reichspräsidenten zu benutzen. Vielleicht habe sich der letzte Akt deS »cudentschen gestern vollzogen. Mare dies der „ Ereignisse wenigstens ein Gutes haben, dann, -ab der unvoreingenommene Beurteiler bei sachlicher Prüfung der Frage, ob die Abstimmungshandlung schon be gonnen hatte, als sich der Reichskanzler wiederholt zum Wort gemeldet habe, sich dem Standpunkt deS NcichS- tagspräsidenten Göring nicht anschließen könne. Die Auf fällung des ReichStagSpräsidcnten sei weder nach dem Wort noch nach dem Sinn haltbar. Nun werde abermals und nach kürzester Ruhepause das deutsche Volk der Sturmflut deS Wahlkampfes überantwortet. „DaS tragische Moment erblicken wir in der Tatsache, bau der Aufmarsch zum neue» Wahlkamps sich im Zeichen eines Duells vollziehe, das gestern zwischen z iv e i Deutschen stattgeiunden habe, die beide dem nationalen Lager angehören." Die deutsche Zwietracht habe eine Orgie geleiert. Es sei ein Jammer, dab über die nationale Bewegung Deutschlands »ach einem io glänzenden Ausstieg daS schwere Unglück hereinbrechen musste, daS der gestrige Vorgang im Reichstag mit seinen Folgen ohne Zweisel war. Wir werden, so fährt das Blatt fort, nicht milde werden, die kämpfenden Parteien in den nächsten Wochen zn er, mahnen, über dem Hader das gemeinsame Ziel nicht zu vergessen und immer daran zu denken, das, der lachende Dritte die Herren Breitscheid, Dittmann und Crispien sind, die stellung zu seinen eigenen ..... „„ „ „Deutsche Allgemeine Zeitung' geht davon aus, dab nicht der geringste Zweifel bestehen könne, dab da» Auflösungs- bekret des Reichspräsidenten zu Recht erlassen worben set nnd volle Ncchtsgülttgkeit besitze. Biel wichtiger fei es nun, danach zu fragen, was nun werben solle. Da» Blatt will heute noch keine Antwort wagen, stellt aber weiterhin fest, dab die Neuivahl deS Parlaments nicht vordring lich sei. Man müsse der Regierung Zeit zur Fertig- stellung der groben Gesetzentwürfe lallen, die der Reichskanzler zur Verfassung»- und Wahlreform tn seiner Rede angekttndtgt habe. Wie immer die Entscheidung falle, es sei historische Verantwortung von größtem Gewicht zu übernehme», und dieHolaen seien in dieser Beziehung unabsehbar. „Wir sind an dieser Stelle noch am Montagabend dafür ein getreten, -ab ein letzter Versuch zur Versöhnung der Staats gewalt mit der NSDAP, gemacht werden mülle. DaS ist ta das erschütterndste an den Ereignissen der letzten Tage, dab Gegnerschaft und Hab. Abneigung und Feind- schäft nirgends brettere Klüfte aufgerlssen zu haben scheinen als zwischen den Nationalsozialisten und der nationalen Negierung, zwischen den Deutschnationalen und der groben Partei ihrer Harzburger Verbündeten von gestern. — WaS soll ein Mahlkamps in dieser Situation, der nur die Radi kalisierung weitertreiben, die wirtschaftliche Erholung ver- Nichten, den Gang des össentlichen Lebens um Jahre zurück werfen kann? Wir sind nicht ohne Sorge im Hinblick auf die Eventualitäten, die der kommende Tag der StaatS- sührung auszwtngen wird. Wir sind der Meinung, baß Mäßigung und Klugheit das vornehmste politische Rüstzeug gerade der Dik iatoren sein müssen und der Nogen nicht deshalb überspannt werden darf, weil ihn die Parteien überspannt haben ' Völlig unsicher ist die demokratische Presse tn ihrer BeurteilungSweise. Sie steht gegen die Rechte, aber auch gegen das Kabinett von Papen. DaS „Berliner Tage blatt' meint, dab weder die Nationalsozialisten, noch auch die Negierung an diesem Tage staatsmännisch geglänzt hätten. Tie Regierung sei zum ersten Schritt aus einem Wege gezwungen worden, den zu Ende zu gehen, ohne von der Verfassung abzuweichen, nicht leicht sein werde. Mitteilung des ReNdeuitheateev. DaS Mesibenztheater wird nach gründlicher Erneuerung Mittwoch, am 28. September, wieder eröffnet. In vollständig neuer Ausstattung gelaugt die feit >Nia hier nicht mehr gegebene komische Operette „Eine Nacht in Bene big" von Johann Straub »ur Ausführung. Mitteilung beS SentraltheaterS. Mittwoch 8,1« Uhr Ab- schiebSvorstellung „Madonna, wo bist du?'. Diese Ausführung finde« »»gleich all Jestvorltelliing anlählich deS 28. Btihncn- iubiläumS von Alkred Haale statt. Am vreitag dem 18. September, abend» 8 Uhr, finde« di« Premiere der Uraufführung „Der Storch der Kompagnie", Mtlltärschwank mit Musik In sechs Bildern von Karl Noti, GelangSterte von Kurt Schwabach und Willy Roten. Musik von Iran» Doell«, statt. Neben Jriv Schul», der tn der Hauptpartie gastier«, Nnd weiter beschättigt die Damen: Maren Brion, Sbarlolte Schaedrich, Aenne Schönstedt, Lotte Lange, Marga Avel und Gerda Scheinpflug, srrner die Herren: Rudolf bleck. HanS Hofs, Rieco Langer, Leopold bischer, Han« Sggertb. Arno Avel, Poldi Harlann«, Martin Kleber und Otto Mehner, yttr di« Jnstenierung ist Srlv Schul», sür den musikalischen Teil Sylvia Mosiee verantwortlich. s* Max Liebermann erkrankt. Professor Max Lieber mann, der vor einigen Wochen in seiner Villa tn Wannsee seinen 85. Geburtstag feierte, ist an einem Darmlctdcn er krankt und liegt in der Charits danieder. Sein Zustand soll vorerst zu Bedenken keinen Anlab geben. Wie der „Berl. Lokal-Anzeiger' meldet, soll jedoch Geheimrat Gauerbrnch wegen Liebermanns Erkrankung seinen Urlaub unter brochen haben und tn Berlin einäctrosscn sein. -f* Ktrchenrechtler Pros. Wahrmnnd s. Im Alter von 79 Jahren starb ln P ra a der frühere Professor de» Kirchen rechte» an der -rutschen Universität Prag, Pros. Dr. Ludwig Wahrmun-, nach längerem Lei-en. Wahrmunds Name Kunst UN- Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen Staattlheater Opernhaus Donnerstag, den 15. September, Richard WagnerS „T a n n h ä »se r' mit Lorenz in der Tltclpartle, Elsa Wieder, Margit Bokor, Bader, Schössler, Dittrtch, Nilsson, Hilde Clairsried. Im Bacchanale: Silbe Schlieben, Neppach, Pawlinin nn- Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Kuhsch- bach; Spielleitung: Staegemann. Anfang 7 Uhr. In -er Ausführung der „S I, I l t a n t s ch e n Bauern ehre' und -es „Bajazzo* am Freitag, dem 16. Septem ber, wird Tino Pattiera zum ersten Male In dieser Spiel- »eit -I« Partien LeS Turi-du und -es Canto singen. Aür die Vernichtung ausgegraben Archäologische Funde, die zersallen In den letzten Jahrzehnten hat die Archäologie durch aufsehenerregende Funde ganze bis dahin völlig im Dunkel liegende Zeitalter entschleiert. ES ist daher kein Wunder, dab AnSgrabungsarbeiten stets grobe Beachtung in der Oeffentlichkcit finden. Aber dabei wird häufig vergessen, dab die Witterung auf die aus der Erde zutage geförderten Kunstwerke der Antike einen zerstörenden Einflub auSübt. Die Schätze der Vergangenheit, die das schützende Erdreich verlassen haben, sind den Unbilden des Wetters in besonders hohem Grade ausgesetzt. Eine ausgegrabene dorische Säule beispielsweise mag an dein Tag ihrer Bergung noch wohl erhalten sein; zwei Jahrhunderte später ist sie dem Zer- störnngSwerk deS Klimas erlegen. Die Nachwelt wird daher nur noch aus die Beschreibungen solcher Kunstwerke angewiesen sein, nicht mehr diese selbst als Anschauungs material benutzen können. Bezeichnende Beispiele sür diesen VerwitierungSprozcb finden sich an vielen Stellen der Miltelmecrkiisten. In dem kretischen KnossoS ist der als Strabenpslaster ver wandte kristallinische GipS gesprungen und hat sich tn Trümmer verwandelt. Mosaiken und Fresken haben eben falls unter dem Klima schwer gelitten. Tie Mosaiken von DeloS, die nur einige Jahre dem Boden entrissen waren, sind verblasst und unansehnlich. Dasselbe wurde an Mosaik funden im alten Karthago sestgestellt. Als Delphi auSgegraben wurde, glaubte man, zwcckmässtg gehandelt zu haben, wenn man tcde Bildsäule oder Inschrift, jedes Bild werk oder jede Grundmauer dem Lichte preiSgab- Bom Tempel deS Apollo tn Delphi ist aber nichts weiter ttbrig- gebsieben, als der Fubboden und einige Grundmauern; alles übrige hat daS Wetter zerstört. Im Jahre 1918 wurde in Nom eine ans dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert stammende Basilika auSgegraben. Als dieses Kunstwerk der Oeffentlichkcit gezeigt wurde, sah man die gesprungenen Wände mit weibcn Gipssiguren und glitzernden Reliefs bedeckt. Heute, noch nicht anderthalb Jahrzehnte nach seiner Auffindung, ist dieses Kunstwerk bereits verfallen. Auch in England, und gerade dort ganz besonders, leiden die Kunstwerke unter den klimatischen Einflüssen. Tie Aussenwand der berühmten Westminsterabtei musste be- reitS fünfmal erneuert werden, und auch am Parlaments gebäude sind starke Verwitlerungserscheinungen zu be obachten, wie übrigens an den meisten alten Skulpturen der aus dem Mittelalter stammende» Kirchen Europas. Im London, 13. Sept. Ter diplomatische Mitarbeiter -eS „Daily Telegraph" führt aus, nachdem die deutsch französischen Verhandlungen über -ie -rutsche Forderung nach NüstungSgleichheit ergebnislos geblieben seien, könne man erwarten, baß die englisch« Regierung vielleicht noch im Laufe de» hentigen Dienstag die Initiative ergreifen werbe» um Berlin z« veranlassen, sich ln der Sitzung deS allgemeinen Büros der Ab» riistungskonserenz am 21. September vertrete« zu lassen. Unter der Ueberschrist „Gleichheit der Nationen in der Abrüstung" erklärt der Präsident der Abrüstungskonferenz» Henderson, in öer „News Ehronicle", daß die Ab rüstungskonferenz nach Wiederaufnahme der Sitzun gen endgültig zum Handeln verpsllchtet sei, denn sie habe erklärt, basi alle Nationen weitgehende und nmsalsendc AbrüstungSmastnahmen ergreifen müßten. Die Abrüstungskonferenz habe bet ihren Verhandlungen folgen den drei festgclegtcn Grundsätzen zu solgen: 1. Der Simon- entschlteßung über die qualitative Abrüstung; 2. den von dem amerikanischen Vertreter Gibson unterbreiteten Vor schlägen, und 3. der Notwendigkeit eines Fortschritts tn dem Grundsätze der Rüstungöslcichvcrechtignng zwischen d<« Besiegten nnd den Sicgcrstaaten. Falls in diesen Punkten eine Einigung erreicht werden Slk rwssossm« der „lllllkttchen VkvdaAtkst" München, IS. Sept. Zur RelchStagSäuslösung schreibt derölktsche Beobachter", das Kabinett Papen habe eine furchtbare Niederlage erlitten. Nunmehr würden -ie Länderregterungen die Entscheidung -eS Staats- gerichtShofeS anrusen darüber, ob ein vom Reichstag ge- stürzte» Kabinett dtesen auszulösen imstande sei. Bis dahin wurden -ie Sitzungen des Reichstage» ausgesetzt werden. Au» dem Wortlaut der Auslösungsorder gehe klar hervor, dab da» Prästdialkablnett niemals daran gedacht habe, sich im Ernst vor dem Reichstag zu rechtfertigen. Der Reichs- tag wäre gerade recht gewesen, um der Papen-Regiernng als Tribüne »u bienen, von der aus sie vor dem deutschen Volk« Reklame sür ihr unmögliches Programm hätte mache» können. Dieses Spiel sei vom Reichstag durchschaut worden. Rosenberg führt tn einem Artikel im „Völkischen Beobachter" au», -er Konflikt zwischen Kaste und Volk sei ossen zum AuSvruch gekommen. DaS Stimmenverhältnis 512 zu 42 sei derart katastrophal, wie noch nie eine Negie rung Schiffbruch erlitten habe. DaS set aber der experlmcn- teile Beweis, -aß daS Kabinett außenpolitisch überhaupt aktionsunfähig und verhandlungSnnsähtg sei. Die Führung deS Widerstandes der Nation gegen -ie herrschende Ober schicht liege nun unzwetselhast tn den Händen Hitlers. Sie Norgeschichte der MWIagSaufWng vraktwolckung nnioror vorlloor Svdrlitlolluug Berlin, 13. Sept. Von ZentrumSscite wird über die Vorgeschichte der überraschenden Reich ötagö- auslösung folgende Mitteilung gemacht: „Während der gestrigen Unterbrechung der RetchStagSsitzung gab eS ein kleines Zwischenspiel, daS erst die Aufklärung über den plötzlich und in dieser Form nicht erwarteten Ausbruch des KonsltktS gibt. In einer Besprechung beim Rcichs- tagSprästdent Göring zwischen Vertretern der National sozialisten, deS Zentrums und der Bayrischen VolkSpartci ist man übereingekommen, bet Wiederaufnahme der Sitzung die Wteberabsehung der kommunistischen und sozialdemo kratischen Anträge zu beschließen. Abg. Leicht sollte einen entsprechenden Antrag tm Plenum stellen. Un mittelbar bet Beginn der Sitzung machte Präsident Göring jedoch den genannten Parteien die Mitteilung, baß nach einer an ihn gelangten Mitteilung der Reichskanzler noch in der gleichen Sitzung auf jeden Fall die Auslösung verkünden werde. Die Nationalsozialisten erklärten dann, unter diesen Umständen nicht mehr für den Antrag Letcht, b. h. für die Absetzung der sozialdemokratischen und kommunistischen An träge stimmen zu können. Damit war in jedem Falle das Schicksal dieses Reichstages besiegelt." In politischen Kreisen wird jetzt die Frage aufgeworfen, von wem Präsident Göring diese Mitteilung erhalten hat. Eine Klärung dieser Frage set notwendig, da hier der Schlüssel für die Verantwortung der Ne i ch S t a g S a u f l ösu ng liege. Die NeichSrcgicrnng hat bekanntlich schon gestern abend deutlich dieser Auffassung widessprochen. Vlen»1ag, IS- Oertltü SttWlM Blühender, l »Ie Ausstellung,,! fchen Hyatene-Mi sig strahlenden ? «ober bunter Te sich die Da hlte xurzwera", da» r ,arten Gerank scl .Wtnzerltsel", be violette „Blauste! die Farbenstnsvl .Ehrenpreis' uni schimmernden Ge «roßen „Frau schmiegen sich bt< ponS mit den Nei .Tunke" und der Nanin sind Strä Aasen, aus bene» rote „Japanischs Mvdeblume Dahl schlanke» Stengel Phloxe sind da weiße „Frl. v. Lc verschwenderischer .Mia Ruys". T mutig tn -lese st Hauber. ES geschah m diese vielen Kindc ries. Wurden sie «ungen schon meh wieder Beziehum den des Mensche, Sine K«ssreftu« Kis Thema: „Ao Mahnen." «m Ke verschiedensten «eltlhr«. Sln Ft! iivectniübtger Zahm dern mancherlei w Fragen stellen, stii und erfreuliche Pi iniiiagSprogrammS «naben» und ? rirp« beitragen, da Lirelchmusik spielt. Nattonalf Die Nation« trag cingebracht, digiingcn be die Anshebun sienS für fo lan, ArbeitSmangel k sotten zur Weil gestellten verwen Di vergleichen-« Der Bezi schast Dreö - c Tr. Venus ei über eine tnter scheiden, die nach Mannschaft, die 6 beschäftigt hat. E in Pesterwii macht, die den Zi einznwtrken. H Freital gewci inctnden dazu kel Stellen haben abgelehnt, w An sich haben die Wirtschaftsleben aber daraus hin, ordnung über 4 halten also unte Eingreifen g vielleicht die sein fiignisse tn t Sache werbe voi halb tm Aussicht« mit aber nicht g, grundsätzlich geb Preisaushänge i wurde Im Jahr mit -er SaS kath, die freie Wissens kann». Die „W reich in Erschütt« -erten die Entsc wurde von JnnS versetzt. s* Der Er! InPisa ist diel sich dadurch eine, den Wunbstarrkr zu Hellen verstau Im Kriege 1870/7 von seinem Sch seine ersten Arbi des Tetanus vei der Wissenschaft s* Hamburg spiclhauS u Finder crho Ala dar Lasz ginnt als Lusts äußerlichem Hu „ehrliche" Finde bei seinem iitn> lreu wird, weil Gastrolle als a 12 Stunden. In ringt er ebenso schränkte Vertrc goldene vandta wiedergebracht l etwas mehr, bek bcirttgertschen k ans der Rüstkc Eonan Doyle. Eleganz, Entschl ircler der sogcnc in solchen Diel Schwächlinge ge spruch auf Origi ist technisch lock Teil erheiterndl spart mit alten der slotten Spt rang daS Stüi! Robert Men Publtkumsersol
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