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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320921025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932092102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932092102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-21
- Monat1932-09
- Jahr1932
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V«. llehrpans. -lr. 44» Mittwoch, 21. September 1»32 Dr<cht<m1chttft! «achrickjte» Diettxn gemwrecher-Eammelnumme«: »3311 «ui lür RachlgelprSch«: R«. 30011 EchrUUeUun« u. HauptgelchOIizflrlle: Dresden1, Marienstraß« »3/03 »e»ug^e«>h,»ei ILgNch,we<m-lNger Zug-Nung »minMch 3^0 Mk. teinsqttevlch 7« Wz. riL^»- I-Hn>, durch P-ftbeiug 3.30 Mk. etnlchlledllch «S Wz. «ostgebüdr lohne »-ltiustellungsgebühr, bei 7m°1 wdchenlllchem «Irland, Einzelnummer 10 Via. «nzeloenpreUe: Die einwalttge so mm breit« §'"°^do'tichech>No. 10« »re«den Zelle 3b Psg., für auswlrw «o PIg., die »o mm breit« «-Namezeile 300 P,g„ auherhoib 330 PI» "^Onellr»-»»«»« ob», «kilenoblchlag It. Dari,, kiomiltenm,eigen und Stellengeluche ohne «obott tb Big., «über. Unve^ngbe halb i» Pf» vllerlengebühr 30 Wz. «utwirllge AustrLge gegen Borautbezahlung. Schriltftit« «erde» nicht oulbewahrr Relchsbankdiskont auf 4 v. K. ermäßigt Ein weiterer Beitrag zm WlrtschMbelebmg Berlin. 21. Sepl. Zn der heutigen Sitzung des Ienlralausschujses der Reichsbank teilte Relchsbank- Präsident Dr. Luther mit, datz das Direktorium der Reichsbank beschlossen hat, den Diskontsatz von 5 v. h. auf 4 v. H.. und den Lombardsah von S v. H. auf 5 v. H. mit Wirkung vom 22. September ab zu er mäßigen. Die letzte Ermäßigung der Sähe um je » X v. H. erfolgte am 28. April dieses Jahres. Dazu erklärt die Reichsbank, das, sic sich nach Be seitigung des bisherigen geschlichen Hindernisses zu der ZinSfenkung um so eher entschlichen konnte, als seit der letzten Herabsetzung des NeichSbankdiskontsatzeS der Status -er NeichSbank eine weitere Erleichterung erfahren hat, die Verflüssigung an den deutschen Geldmärkten fortgeschritten ist und auch an den führenden Plätzen des Auslandes ncne erhebliche Erinässtgunge» der offiziellen Nate» erfolgt sind. Der Privatdlökont ist an der heutigen Berliner Börse um '/» Prozent aus SV» Prozent in der Mitte ermässigt worden. * Nachdem der Berwaltungsrat der BIZ. seine Ein willigung -nr Abänderung des 8 20 Abi. 3 des Bankgesetzes erteilt und die NeichSregierung durch eine Verordnung auf Grund des Artikels 4» -er ReichSverfassung die Bedingungen dieses Paragraphen für die Dauer von zwei Jahren sbiS zum 30. September 1034» suspendiert hat, lag der Weg zu einer Zinsverbilligung durch Senkung der Bankrate aus t°/<> offen. ES wäre müssig, untersuchen zu wollen, ob der Status des ZeulralnoteninstitutS einen 4°/°igcn Satz recht fertigt. bzw. ob sich Deutschland einen so billigen Wcchsel- zinösuss leisten kann. Um das AukurbelungSprogramm der NeichSregierung zu untermauern, war eine Verbilligung der fixen Kosten der Wirtschaft durch Senkung der Zinsrate notwendig, und dieser Forderung hat die NeichSbank setzt entsprochen. Mit dem 4°/oigcn Satze nähert sich Deutschland wenigstens einigermasicn den Verhältnissen, wie sic vor Auobruch des Weltkrieges bestanden. Vergleicht man die DiSkonthöhe in Deutschland mit derjenigen in Paris und London, so ergibt sich immer noch eine Spanne von bzw. 2"/o Nutzniesser des verbilligten Leihlatzcs ist die gesamte Wirtschaft, sind doch die meisten Kurzkreditc an die Höhe der NcichSbankrate geheftet. Den Hauptvorteil dürsten Industrie. Handel und Handwerk haben die. wie das Institut für Konjunkturforschung unlängst feststcllte, in starkem Um fange mit kurzfristig geliehenen Kapitalien arbeiten und daher auch die grössten Zinslasten von durchschnittlich 8°/o zu tragen hatten. Aber auch die Landwirtschaft geht nicht leer aus. Bei ihr verbilligen sich namentlich die Erntekredite. Dabei lässt sich noch nicht einmal sagen, ob mit dem 4°/«igcn Diskont schon die letzte Möglichkeit er schöpft ist. Gewiss bringt der Herbst saisonbedingt erhöhte Ansprüche, und man darf hoffen, dass der Papen-Plan die Konjunkturbelebung wirksam unterstützt. Aus der anderen Seite haben di« Erfahrungen des Jahres 1032 gelehrt, dass die Höhe der Bankrate von Zweckmässigkeits gründen diktiert wird und die NeichSbank in dem Diskontinstrument einen nicht zu unterschätzenden Regulator für den LandeSzinssuss besitzt. Die meisten langfristigen Kapitalanlagen werden doch entscheidend durch die Höhe des WcchselzinSfusses der Zentralbank bestimmt. In dieser Be ziehung leistet also der billige Diskont der Wirtschaft ganz ausserordentliche Dienste. Auch aus einem anderen Gesichtswinkel gesehen ist -aS billigere Geld zu begrüssen. Je mehr sich die Zinssätze einer Normalltnie nähern, desto schneller kommen di« Argu- mente zugunsten künstlicher ZinSbeetnslussungen in Fort fall. und cS kann dem Gedankenaustausch zwischen Schuld nern und Gläubigern nur dienlich sein, wenn der RcichSbank- diSkont nur noch 4"/« beträgt. Die von der NeichSregierung vorgesehene individuelle Lösung -es ZtnSproblemS für die in Not befindlichen Schuldner wird durch die jetzigen Massnahmen der NeichSbank um vieles erleichtert. Arbettöbefchafsimg durch die Reichsbahn Beschlüsse des verwallungsrales Berlin, 21. S«pt. Der VcrwaltnngSrat der Deutschen RetchSbahugesellschast, der sich am 1». und 2». September kn -er Hauptsache mit der Beteiligung der Reichsbahn am Programm der NeichSregierung beschäftigte, beschloss, über ti« bisher vorgesehenen Mittel hinaus etwa 180 Millionen Reichsmark für weitere Beschaffungen und Arbeiten zu ver» «enden, di« der Reichsbahn aus den Gutscheinen für die Beförderung-st euer zufliebcn. Um diese Mittel schon fetzt flüssig zu machen, ist eine Vorfinanzierung der Steuergutfcheine in Aussicht genommen, der der VcrwaltnngSrat -uftimmte. Darüber hinaus beauftragt der Berwaltuugörat de» Generaldirektor, die Verhandlungen über die Beschaffung weiterer Mittel in Höhe von 10» Millionen Reichsmark zur Erhöhung des ausserordentlichen Beschassnngsprogramms aus 280 Millionen Reichsmark beschleunigt sortzusetzen. DaS zusätzliche ArbeitsbeschasfungSprogramm gibt neben der Mehrarbeit bei den Lieferanten allein bei der Reichs bahn selbst 24 000 Mann Arbeit. Ausserdem können durch Einlegen von Feierschichten bei der Bahnunterhaltnng mindestens weitere 6000 Arbeiter in Beschäftigung bleiben. Die Retchsmitte» für Anftandsetzunsen Berlin, 21. Sept. Die A u s s ü h r u n g s b e st i m m u n- gen zu der Verordnung Uber die Instandsetzung von Woh nungen werden heute nachmittag im „Ncichsanzciger" ver öffentlicht. Der wesentliche Inhalt der AussührungSbcsttm- mungen besagt: Dem HauSbesitz werden Steuergut- schctnc in Höhe von 40 v. H. der Grundsteuer zur Ver fügung gestellt, um JnstandsctznngS- und Umbauarbciten in grösserem Umfange zu ermöglichen. Darüber hinaus sind 50 Millionen Reichsmark für die Instandsetzung von Wohn gebäuden, die Teilung von Wohnungen und dem Umbau gewerblicher Räume zu Wohnungen bereitgestellt. Der Zuschuß wir- für größte JnstanbfetzungSarbeiteu gewährt. Die Kosten müssen mindestens SSO Mark be tragen. Der Zuschuss beträgt ein Künstel der Kosten. Rückzahlung wird nicht gefordert. Bet der Teilung von Wohnungen und dem Umbau gewerb licher Räume zu Wohnungen wird die Hälfte der Kosten alS Zuschuss gewährt, im Höchstfälle 600 Mark für jede Teil wohnung. Die Arbeiten dürfen erst nach dem 25. September 1032 begonnen sein. Der Antrag aus Bewilligung des Zu schusses muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Auf Grund des Antrages wird zunächst ein Vorbescheid erteilt. Erst hierdurch entsteht ein Anspruch ans den Zu schuss. Die endgültige Höhe der Kosten ist nachznwcisen, insbesondere durch Rechnungen. Arbeiten, die in Schwarz arbeit anSgcsührt sind, dürfen nicht berücksichtigt werden. Die Stellen, an die die Anträge ans Bewilligung eines Zuschusses zu richten sind, werden von den obersten L a n d e S b c h ö r d e n bestimmt. vrotttmolsung nnaorar vorUnor Svkrlttloltvng Berlin, 21. Sept. Der Preussische Landtag, der heute mittag 1 Uhr zusammentrat, steht vor »nter Umständen schwerwiegenden Entscheidungen. Es wurde bereits mitgetcilt, dass Reichspräsident und Reichskanzler auf dem Standpunkt stehen, dass Beschlüsse, die sich gegen den Reichspräsidenten richten und die insbesondere die preussische Beamtenschaft dazu auffordcrn, den An- ordnungxn der kommissarischen Negierung nicht Folge zu leisten, aufgehoben werden müssen. Die in politischen Kreisen umlaufenden Gerüchte, bass «nter Umständen ganz überraschend mit einer Aus lösung dcö Landtags durch Notverordnung gerechnet werden könne, da eS für den StaatSgebanken unerträglich sei, wenn das Parlament zum Ungehorsam aussorderc, werden von der Negierung weder bestätigt noch dementiert. ES kann sich also die nationalsozialistische Auffassung bestätigen, dass es im Preussischen Landtag nunmehr zu Stur »«tagen kommt. Die Nationalsozialisten stehen ans dem Standpunkt, dass ein Vorgehen des NcichSkabincttS und der NcichSrcgic- rung gegen den Preussischen Landtag nur „a us dem Wege des Staatsstreiches und -eS Verfass ungS- bruchS" möglich sei. Sollte man in nationalsozialistischen Kreisen diese Ansicht aufrechterhaltcn, dann würde daraus zu schliessen sein, dass es der Landtag ans eine Machtprobe mit der NeichSregierung ankommcn lassen will. Der ossene Konflikt würbe in dem Augenblick auSbrechen, wo sich die nationalsozialistische LandtagSsraktion, von der die Entscheidung abhängt, nicht zur Zurücknahme der vom Reichspräsidenten beanstandeten Beschlüsse ent schliessen könnte. Zur Stunde hat man in politischen Kreisen noch nicht den Eindruck, bass die Auslösung dcö Landtags, die dann akut werden könnte, bereit« beschlossene Sache sei. ES scheinen in, übrigen auch dahingehende Bestrebungen im Gange zu sei»«, die Preusscnsragc überhaupt ruhen zu lasten und erst wieder anzuschnciden, wenn die nächste Wahlschlacht im Reich gc- schlagen ist. In der heutigen LandtagSlltzung wird übrigens die kommissarische Regierung ebensalls wieder nicht er« Re» keim Troikenlegung -es SM vradtmolckuog uuaoror Svrllnor SokrUtloltung Berlin, 21. Sept. Zu -em gestern veröffentlichten grossen Arbeitsplan des Neichsverkehrsministeriums werden heute amtliche Mitteilungen gemacht, die allerdings geeignet sind, ziemlich viel Wasser in den Wein der ersten Hoff nungen zu schütten. Nach nencn Mitteilungen steht fest, dass der Weiterbau des Nhein-Herne-KanalS vorerst nicht in Frage kommt. Die Arbeiten am Dortmund - Ems - Kanal werden erst erwogen. Die 200 Millionen, die für die Durch führung dieser beiden Arbeiten notwendig wären, fehlen. Mit den SO Millionen, die für die Wasterbauwirtschaft in der Notverordnung zur Verfügung gestellt sind, ist eine In angriffnahme derartig umfangreicher Pläne nicht möglich. Das einzige wirklich ernsthaft demnächst in Angriff zu nehmende Projekt ist die Havelregulierung zur Entsumpfung des Osthavellandes. Die Pläne hinsichtlich der Trockenlegung des Frischen Haffs stellen sich nach -en neuesten Mitteilungen auch etwas anders dar. An eine G e s a m t t r o ck e n l e g u n g ist nicht zu denken. ES steht vielmehr nur die Frage zur Erörterung, wie viel Land gewonnen werben soll. Die Vor arbeiten für die Ausstellung eines Entwurfs werden mindestens ein Jahr erfordern, die Entwurssbearbeitung selbst mindestens drei Jahre. DaS Neichöverkehrsministcriuin macht sich die drei bis vier Privatentwürsc, die in dieser An gelegenheit auSgearbcitet worden sind, nicht zn eigen. KM «reger Straßers am Wpenprogranm München, 21. Sept. In einer Wahlversammlung der Münchner Nationalsozialisten im Zirkus Krone hielt Gregor Strasser am Dienstagabend eine zweistündige Rede, in der er scharfe Kritik an der Regierung Pap en übte und unter anderen» auSftthrte: Die besten Anord nungen würden ergebnislos sein, wenn nicht ein grosser Teil der Nation in freiwilliger Mitarbeit diese Gesetze durchzuführcn bereit sei. Erst diese Mitarbeit des Volkes mache die Gesetze zu etwas Lebendigem und Leven Er zeugendem. Das Wirtschaftsprogramm PapcnS habe zwar die Idee der Nationalsozialisten hinsichtlich der produktiven Kreditcrwcitcrung übernommen, aber in der Durchführung sei Papen Seitenwege gegangen, die zur Erfolglosigkeit sichren müssten. Papen biete nicht Kredite zur sofortigen Auftragserteilung und Bezahlung, sondern überlaste diese Ausgabe den grossen Unternehmungen, wobei er übersehe, dass der Absatz der Erzeugnisse in keiner Weise gewähr leistet sei. Eröffnung tri titerWtei» Tribünen Berlin, 21. September. Der Preussische Landtag trat am Mittwoch nach etiva dreiwöchzier Pause wieder zusammen. Das Haus ist stark besetzt, die Tribünen sind überfüllt: ledig- lich die NcgierungSbank blieb leer. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt Abg. Hinkler für die nationalsozialistische Fraktion folgende Erklärung ab: Angesichts der Erklärung der Presse des HcrrenklubS und des Herrn Reichskanzlers v. Papen bezüglich der Auf fassung der nationalsozialistischen LandtagSsraktion zu den Rechten und Pflichten der Beamten dem RcichSkommissar in Prcnsscn gegenüber erklärt die Fraktion folgendes: Die Fraktion hat am 30. August dem kommunistischen Antrag zu gestimmt, da am gleichen Tage aus Anordnung der kommis sarischen preussischen Regierung sämtlichen Ministerial- bcamtcn im Gegensatz zu den Gepflogenheiten der früheren Regierung und im Gegensatz zu bei» Rechten der Volksvcr- tcrtung verboten wurde, die Räume des Landtags über haupt zu betrete»» und ihrer pflichtgemässen Berichterstattung der Volksvertretung gegenüber nachzukommen. In den letzten drei Wochen hat die preussische Negierung — wohl unter dein Druck dieser Entscheidung — sich bemüht, »vettere Vcrfassungöverlehungcn gegenüber der Volksvertretung zu vermeiden. Die nationalsozialistische Fraktion erklärt dazu, dass sie nicht daran denke, von sich aus gegenüber einer im Rahmen ihre» verfasinngSmässigen Besag« niste handelnden Negierung die Beamten und Staats angestellten zu einer Verletzung ihrer Pflichten aus« zuforderu. Soweit sich die RcichSkommissar« v. Papen un- Dr. Bracht unter dem Druck des Herrn Reichspräsidenten v. Hindenburg, an besten Verfassungstreue Zweifel nicht be stehen können, im Rahmen der auch von ihnen beschworenen Verfassung handeln, sieht «S die Fraktion der Nationalsozia listen für ein« selbstverständliche Pflicht aller Beamten und StaatSangestcllten an, auch ihrerseits Verfassung und Gesetz in preussischer Pflichterfüllung zu beachten. jvet Schluss »«» «odaktf», dauert die «tzung «4 Ser Preußische Lnnttag Wlammengetreten itm -en Konflikt mit -er Reichöregierung I scheinen. Auch ist allen preussischen Beamten durch Erlass des NcichSkommistarS das Betreten des Landtags I verboten worden.
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