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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321024012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932102401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932102401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-24
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1932
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V7.8ahegang. «e,sor «»«tag, 24. VNvb« 1942 «ISP en Tegrünöet 18S6 NgllchMUfteNe! «Nenftra»« »»/-> Druck «l. Verlag! Ltrpicki 9 Neichardt, Dretdeu. VsAcheck-Kto. 10« Drgsden Nachdruck nur mit drutl-Queilen-ngab« <Dic»dn. Siachr.) juIIM. Unverlangt« «chrlltstücke «erbe« nicht «ustewnhrt tthr »et tlgUch »welmaUger ZusteNung monalllch »40 Ml. (etntchlleMch 70 Ws«, stk ikr1»e»- lohn», durch Vostdegug 5.«o Ml. elnschlleblich »s Psg. Pastgeblchr kodne Vastjus>ellung«gebü-r> »et 7 »al wöchentlichem Verland. Mnzelnununer 10 ißlg., -ubech-lb «achten» 1» Vf^ «ngetgenvretle: Lt« rlnlpallige so mm »rette Zelle S5 Pfg., sLr autwilrt« «o Psg., dte »0 mm breite Veklamejetle »00 Wg-, außerhalb »so Vlg. ab», ckrilenablchlag n. Laris, gamtltenanjetgen und Tlellengrluch« ohne Rabatt 1» Vsg., außerhalb iS Psg. Otlertengebühr so Pfg. «lulwSrtige «nftrlge ge,en Vor,u»be,«hlmrg. dp Große Rede Mussolinis in Turin Ser Faschismus tlir deutsche Gieichberechtigma Turin. 23. Okt. Mussolini hielt am Sonntagvormittag anläßlich der kaschtstischcn Z e h nj a h r e s f e t e r in Turin vor einer etwa Müttnn-köpsigcn Menschenmenge eine Rebe, die sich vor allem mit deil Kcrnfraaen der Außen- Politik befaßte. Nach einem kurze» Appell an das amerikanische Volk, den günstige» AnSgang der Konferenz von Lausanne nicht in Fräse zn stellen, wandte er sich dem A br N st u na Sp r o b l c m zn. Wer den italienischen praktischen Vorschlägen zur Abrüstung nicht traue» dem rate er, Italien aus die Probe zu stellen. In dieser Grenz stadt Turin, die nie den Kries scslirchtet hat, erkläre ich, so sagte Mussolini, daß Italien den Frieden will: Sinen «ähre,, Frieden, der nicht von der Gerechtigkeit ««trennt ist «nd Europa sein Gleichgewicht wieder geben soll. Jenseits der Grenze gibt cs allerdings noch Leute, die es dem faschistischen Italien nicht verzeihen, daß es fest aus den Füßen steht. Für diese ist eö ein unerhörter Skandal, daß es ein faschistisches Italien gibt. Eine weitere Frage ist folgende: Wird Italien «och im Völkerbund bleiben? Ja, erklärte Mussolini, wir werden drin bleiben. Ge rade heute, wo der Völkerbund außerordentlich krank ist, muß Man an seinem Krankenbett stehen. Weil der Völker bund zu universell ist, kann es vorkommen, daß seine Nn- weisüngen mit der Entfernung an Wirksamkeit verlieren. In Süropa mag er wirksam sein; im Fernen Osten und in Amerika bleiben leine Worte nur Worte. Es sind Ver such« unternommen worden, Europa von dieser universelle» Konstruktion zu befreien. Ich glaube, w««n morgen auf der Grundlage der Gerechtigkeit «nd der Anerkennung unserer heiltgen Rechte die notwendigen «nd ausreichenden Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit der vier großen Westmächte erreicht würden, so könnte Europa in politischer Hinsicht ruhig sein, «nd vielleicht würde auch die wirt, schastltche Krise ihrem Ende entgegengehen. Was nun die deutsche Forderung auf Gleichberechtigung aulangt, so ist sie nach Ansfastung des Faschismus voll, komm«« berechttgt. Das muß mau mau so klar wie möglich anerkennen. Solange aber dte Abrüstungskonferenz noch dau, ert, kann Deutschland nicht sordern, sich entsprechend auf« zurtchteu. Wenn die Konferenz aber ergebnislos zu Sude geht, kau« Deutschland nicht im Völkerbund bleiben, solange nicht diese Entrechtung, die Deutschland eruiedriat, beseitigt ist. Wir wollen keine Hegemonie tu Europa, vor allem keine aus einer offenbaren Ungerech, tigk «it ausgebaut« Hegemonie. Dte Rede Mussolinis wurde von der Menge vielfach mit stürmischen zustimmenden Rufen unterbrochen. SnmttM Mit slO durch Statten bedroht Herriots Wünsche in Spanien Parts, 23. Okt. Sichere Informationen besagen, daß bei dem bevorstehenden Besuch Herriots in Madrid von französischer Seite vor allem zwei Fragen behandelt werden sollen. Die erste ist die erneute Bitte Frankreichs um das Dnrchsahrtsrecht seiner Truppen im Kriegsfall ans Nordafrika durch Spanten nach Frankreich, da die Mittelmeerlinie Marseille—Algier durch Italien stä » dtg bedroht sei und der englische Schutz im Mtttelmeer als sraglich angesehen wird. Im Zusammenhang damit steht die zweite, die Tanger- bzw. G i b r a l ta r k r a g e. Praktisch be herrscht heute nicht mehr England, sondern Spanien die Gibraltarposition. Frankreich verlegt seine EinschtsfungS- basiö jetzt nach Casablanca, wo Hafenerweiterungen vorge- nommcn worden sind. Auch die Bahn von Algier und Oran nach Casablanca ist jetzt als Vollbahn auSgebaut. Frank reich verlangt, daß Spanien die Straße von Gibraltar im Kriegsfall vor italienischem Zugriff unbedingt neutral hält, damit die französische Transportverbindung Casablanca- Mutterland ausrcchtcrhalten bleiben kann. Zaleski kommt Verriet zu Hilfe „Unerschütterlich" für den Statu» quo Warschau, 23. Okt. Der „Krakauer Illustrierte Kurier* verüssentlicht eine Erklärung des Außenministers Zale^ki, die er gelegentlich seiner Rückkehr nach Warschau abgegeben hat. CS sei nicht auSzndcnken, Kob Zaleskt mit besonderem Nachdruck hervor, daß Staaten, deren Sicherheit mit den deutschen Rüstungen verknüpft sei, bei Erörterun gen über die Nüstnngsfordcrung Deutschlands über gangen werden könnten. Der Standpunkt Frankreichs und Polens sei, wie immer, so auch augenblicklich völlig der gleiche. Polen stehe unerschütterlich aus dem Standpunkte der internationalen Vertragsbestimmungen und verlange deren restlos« Erfüllung. Ueber seine Unterredung mit Herriot ist Zaleskt in diesem Zusammenhänge „außerordentlich befriedigt". Trotz der augenblicklichen Schwierigkeiten im Völkerbund ist der pol nische Außenminister guter Hoffnung, daß alles noch über wunden werden kann, zumal „dte Erschütterung des Genfer- Lausanner-Versailler Systems die Rückkehr zur Politik der Nttstungsgleichheit bedeuten würde". Darum seien Frankreich «nd Pole« unbedingt sür dte Ausrechterhaltung des gegenwärtigen Zustandes, was nach Meinung ZaleskiS natürlich für die Erhaltung des Friedens l!> und die Achtung der Friedensverträge si) von großer Wichtigkeit sei. Graf Vosa-owsky Wehner? Raumburg, 23. Okt. Heute vormittag ist der früher« preußische Landtagsabgeordnete Gras Posadowsk-a Wehner gestorben. Mit Gras Posabowsky ist eine bekannte Persönlichkeit unseres öffentlichen Lebens im Alter von 87 Jahren dahin-. ktiotvUirk geschieden. Der Graf wurde in der breiten Oeffentltchkeit zuerst bekannt, als er Anfang der 30er Jahre zum Staats sekretär, des ReichöschatzamteS und einige Jahre später zum Staatssekretär des Rcichsamtes des Innern ernannt wurde. 1309 wurde er unter Bülow verabschiedet. Zur Nationalversammlung wurde er als Mitglied der Deutsch nationalen BolkSpartei gewählt. Später schied er aus der Deutschnattonalen Volkspartci aus und wandte sich Bestre bungen zn, die zuletzt in der BolkSrechtpartei gipfelten, deren Ehrenvorsitzender er zuletzt war. Als Mitglied dieser Partei hat er auch dem verflossenen Landtag noch angehört, dessen Alterspräsident er war. Silier vor SeWgtantcnb in zMmi Zwickau, 23. Okt. Adolf Hitler sprach am Sonntag nachmittag in Zwickau vor iibcr 60 003 Menschen. Er wandte sich gegen dte Borwürfe, daß er am 13. August den Anschluß verpaßt habe und erklärte: Ich bin in den Zug der Regierung nicht e t n g c st i e g e u, weil ich hinterher nicht wieder auöstetgen wollte. Ich hätte aber wieder auS- stetae» müssen, weil der Zug nicht in dte Station fuhr, in die ich fahren will. Ich glaube nicht einmal, daß er dte Station erreichen wird, in die Herr von Papen möchte, weil der Zug vorher entgleisen wird. Wenn man 14 Millionen Menschen hinter sich hat, kau« mau nicht heute in die Regierung hineingehen, «m morgen wieder auszusteig««. Die 14 Millionen erwarten, daß, wenn ich in die Negierung eintrete, die große Stunde da ist. Der sogenannte „letzte Versuch", der am 13. August gemacht wurde, war ein un tauglicher Versuch, ein Versuch, die nationalsozialistische Bewegung unschädlich zn machen. Man wollte mich mit einem Titel ködern. Diese Republik hat aber keinen Titel, der mir höher stünde als mein Name. Das einzige, was mich verführen kann, einem Rus in dte Negierung zu solgen, ist die Führung selbst. Die Kraft eines Staates nimmt lebten Endes ihren Ausgang nicht von der Autorität der Regierung, sondern von dem Willen des Volkes. Die Negierung Papen stützt sich ans Polizei und Reichswehr. Für mich ist der Soldat nicht dazu da, eine Regierung in Schutz zu nehmen, sondern das Volk vor miß günstigen Nachbarn zn schützen. Wenn das Volk vom Bolschewismus ersaßt wird, kann eine Regierung nicht wie «in Nachtlämpchcn aus dem Oel einsam sitzen. Herr von Papen schwebt in den Wolken. Solche Regierungen sind immer abgestürzt. Wenn Deutschland heute in der Welt anders angesehen wird als vor Jahren, so ist das nicht der Fall, weil Herr Franz von Papen ans der Versenkung erschienen ist, sondern weil unsere nationalsozialisti sche Bewegung so stark wurde. SS ist ausgeschlossen, daß wir, nachdem wir IS Jahre laug sür das deutsche Volk gearbeitet haben, jemals kapitulieren werden. Im politischen Leben gibt nicht der Klügere nach, son- d«rn immer nur der Schwächere. Ob wir in der Re- gierung sitzen, ist nicht so wichtig, als daß die Bewegung erhalten bleibt. Das Ziel muß sein, aus den deutschen Arbeitern und Bauern, aus den Katholiken und Protestan ten, aus den Preußen und Bayern ein deutsches Volk zu machen. Von Zwickau aus begab sich Hitler nach Eisenach, und von dort fuhr er abends nach Weimar. Eine Rede Selötes in Kiel Kiel, 23. Okt. An einer Kundgebung des Stahlhelms der Nvrdmark in Kiel haben über 8000 Personen tetlgenommen. Der 1. BundeSführcr Selbte führte u. a. auS: Wie in den Nvvcmbertagen 1318 befinde sich Deutschland auch heute in einem Gärungsprozeß, aber während cS sich damals nm Krankheit und Fäulnis gehandelt habe, gehe eS jetzt auf den Gesundung Sprozeß los. Zwischen der revolutio nären Unruhe des Jahres 1318 und der wiederum revolutionären Unruhe des Jahres 1332, in dem wir lebe», bestehe «in grundlegender Unterschied. Es habe sich un geheuer viel gewandelt. Der Stahlhelm sei sich von An fang an darüber klar gewesen, daß das Volk nicht Wahlen wollte, sonder» seine ArbettSruhc und sein Brot; baß die Nation nicht Wahlen brauchte, sondern eine klare Staats führung, und daß die Besten dieses Volkes dte Aufgabe der Regierung nicht darin sähen, daß sic bürokratisch alle Para graphen erfülle, sondern daß sie über Papier «nd Para« grapbe« hinweg den Mut sinde, das Leben der Ratto« zu gestalt««. M SlaMIm zur ArbtMtrnNsrage Berlin, 28. Okt.-Die Retchspresscstelle des Stahlhelms teilt mit: Dte zu einer Retchstagung in Berlin versammel ten ArbeitSdienstleiter der 23 Landesverbände des Stahl helms wandten sich in einem bringenden Appell an die Reichs regte rung und an den Rcichökommisiar sür Arbeitsdienst, nunmehr nach Abschluß der ersten vor bereitenden Epoche planmäßig sofort entscheidende Schritte zum großzügigen Ausbau deSArbettS- bi en st eg zu tun, da dieser sonst in ernsteste Unzuläng- ltchkeiteu zu versacken droht. „Eine yeraöezu absurde Sdee" Schleicher gegen die Gerüchtemacherei Freiburg i. Br., 23. Oktober. Von dem In Badenweiler weilenden Neichöwehrmlnistcr v. Schleicher geht dem WTB. Freiburg folgende Erklärung zu: „In Berlin wird dte Nachricht verbreitet, daß ich meinen Aufenthalt in Badenweiler zu politischen Besprechungen benutzte, die den Bestand des jetzigen Kabinetts gefährden könnten. Ein« geradezu absurde Idee! Abgesehen davon, daß ich mit dem mir befreundeten Reichskanzler v. Papen sachlich und politisch völlig ttbereinsttmme, habe ich während meines Aufenthaltes In Badenweiler noch keine politische Persön lichkeit größeren oder kleineren Formats gesehen oder ge sprochen und gedenke das auch in Zukunst nicht zu tun. gez. v. Schleicher." Am Montag llan-temtt im RMftmk Reichskanzler v. Papen hält am heutigen Montag eine Rede ans der Obermeistertagung des märkischen Handwerks in Berlin. Die Rede wird abends zwischen 19 «nd 23 Uhr durch Rundfunk verbreitet, und zwar als Schallplatte»« Endung, weil der Kanzler bereits am frühen Nachmittag Dolüutz über SestemtA mb SeuMm» Salzburg, 23. Okt. In der Generalversammlung de» Katholischen Bauernbundes erstattete Bundeskanzler Dr. Dollfuß einen ausführlichen Bericht über die wirt schaftliche und politische Lage. Ich glaube, erklärte -er Bundeskanzler, an Oesterreich «nd halte Oesterreich für lebensfähig. Vom nationalen Standpunkt aus braucht man uns nichts zu erzählen. > Wir leben in einem Land, dessen Herrscher sechs Jahrhunderte hindurch die alt« brutsche Kaiserkrone getragen haben, in einem Land, das sein Deutschtum jahrhundertelang gegen Türken und andere asiatische Völker verteidigt und erhalten hat. Wie wollen nicht aus Mitleid von unserem großen Bruder- volk ausgenommen werden, sondern wir wollen vorerst unser Haus selbst bestellen, um dereinst al« freier selbständiger deutscher Staat frei und unabhängig aus eigener innerster Ueberzeugung über unser weiteres Schicksal zu entscheiden. s
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