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Dresdner Nachrichten : 13.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193211135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19321113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19321113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-13
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1932
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Str. S« Kelle» -- ItVchricht«'' — Fi»ch>A, IS. 1« - > ,>->>>>>> SmkeS B»rf»Itim zm Sr-Mdewaffimg Vie SimmMastreM ter Semrintea Berlin. IS. Nov. Auf dem Delegierten»«« de» Ber- bandeS der preußischen Landgemeinden ergriff u. a. auch Landrat a. D. Dr. Gereke das Wort. Er betonte, daß die grobe Schicksalsfrage durch die Massenarbeitslosigkeit und die WohlsahrtSlasten aufgeworfen werde. Der Redner verwies aus den Brief Dr. BrachtS an den Reichs kanzler, in dem zugegeben werbe, dab die Gemeinden nicht mehr in der Lage seien, ihren Aufgaben nachzukommen, und daß alle Verordnungen und Zwangsmaßnahmen gegen die Einbehaltung der Staatssteuern, das letzte Ber- -weiflungSmtttel der Gemeinden, wirkungslos bleiben müssten, solange man den Gemeinden nicht entscheidend Helse. Entscheidende Erleichterung schasse nur eine wirksame Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. NotstandSarbelten und freiwilliger Arbeitsdienst seien nur kleine Hilfsmittel. Der Kern der Dinge sei bi« Wiederherftellnna der Kaufkraft der Massen, die durch Wiedereinschaltung der Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß zu vollem Lohn erreich« werden müsse. Dem Grundsatz der Zentralisation, den das Negierungs programm enthalte, sei die Dezentralisation in der Lasten Verteilung wie bet den durchzufiihrenden Arbeiten gegenüberzustellen, dem Grundsatz der Kredit- fchöpfnua auf der Grundlage von Steuergutscheinen di« Kredttschöpfung auf der Grundlage der Steuer hoheit der öffentlichen Hand. Dr. Gereke ging in diesem Zusammenhang noch einmal auf die bekannten Forderungen de» LandaemelnbeverbanbeS ein. Gegenüber aller Kritik an Einzelheiten beS PkneS bemerkte der Redner grundsätzlich, baß es praktisch nicht so sehr auf technische Einzelheiten eines solchen Planes, al» aus den Willen zum Erfolg und die richtige Beurteilung der VolkSsttmmung ankomme. Nur dem Programm werde der erhoffte Erfolg beschteden sein, da» hinter sich eine mög lichst breite Volksfront vereinige. Er könne daraus Hinweisen, daß an de« Programm des LanbgemeindeverdandeS von Ansans an Ver treter des RelchSlandbundeS, des Verbände» der Landevkolturgenossenschasten, de» .Stahlhelm», de» Reichsbanners, der Nationalsozialisten mir aemert- schastltcher Kreis« aktiv mitgearbeitet Haven. St« alle verkörperten in sich den wesentlichsten Teil beS deutschen Volkes. Die Klüfte und Abgründe, die sich heute zwischen den verschiedenen Schichten des deutschen Volkes ausgetan haben, würden nur zu überbrücken sein durch sach- I licke Arbeit am Volksganzen, durch eine umfassende Arbeits beschaffung. weil liier über da» Endziel im gesamten I deutschen Volke Einigkeit Henschel Seich». stanzWM Wammtiimbeit Sle MMaMommiWn beim Kanzler Berlin, 11. Nov. Amtlich wirb mitgeteilt: Die deutsch französische Wirtschaftskommission ist heute (Frei tags. nachmittags, vor der Fortsetzung ihrer Arbeiten von dem Herrn Reichskanzler empfangen und in sehr herz lichen Worten begrübt worden. Ter Herr Reichskanzler hat daran erinnert, dab es eine Tradition geworden sei, -ab die EhefS der deutschen und der französischen Regie rung den Vorsitz in der deutsch - französischen Wirtschafts kommission führen. So hätten Reichskanzler Brüning und Ministerpräsident Laval den Vorsitz geführt. So hätten setzt auch Herr Herriot u»d er den Vorsitz über nommen. Der Herr Reichskanzler wies bann darauf hin, dab zwischen Deutschland und Frankreich die privatwirtschastlich« Verständigung und Zusammen arbeit in vielen Industrien schon mehr Fortschritt« gemacht and praktische Erfolge erzielt habe als zwischen anderen Ländern: eine Tatsache, die in der Ocsfentlichkeit im all gemeinen nicht genügend bekannt sei und gewürdigt werbe. Dies beweise schon, dab die französische »nd deutsche Wirt schaft zu einer Zusammenarbeit und Verständigung be sonders geeignet seien. Er begrübe es besonders, dab diese Zusammenarbeit sich dank der Initiative und Mitwirkung des vierten Unterausschusses letzt auch auf dritte Länder anSzudehnen im Begriffe sei. Er hoffe, dab die setzige Tagung zu praktischen und schnellen Ergebnissen führe, denn die Krise und Arbeitslosigkeit verlangen schnelle Arbeit. Der Herr Reichskanzler schloss daran den Wunsch und Sie Hoffnung, daß die Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiete günstige Auswirkungen auch auf andere Gebiete haben wird, insbesondere ans die Lösung de« schwebende« politische« Probleme. Der Herr Reichskanzler hat dabei wiederholt seinem auf richtigen Willen Ausdruck gegeben, an einer Entspan nung in diesen Fragen mitzuarbeiten. Herr Unterstaatssekretär Patenotre bankte dem Herrn Reichskanzler für den freundlichen Empfang und gab seiner besonderen Genugtuung darüber Ausdruck, das; er von dem französischen Ministerpräsidenten, Herrn Herriot, persönlich mit dellen Vertretung beauftragt worden sei. Herr Herriot sehe in der deutsch-französischen Zu sammenarbeit den Angelpunkt für den europäischen Frieden. Die Annäherung zwischen den beiden Ländern mache zwar nicht so schnelle Fortschritte, wie die klar sehenden Geister es wünschen. Aber die deutsch-französische Wirtschaftskommission habe schon eine wichtige Arbeit ge leistet. Sie habe zahlreiche Vereinbarungen zwischen deut- schen und französischen Industrien, Schiffahrtsgesellschaften usw. Herbetgeftthrt. / Die fetzige Tagung «erd« «ine Organisation in» Lebe« rufen, die die gemeinsame Ausführung grober öffent licher Arbeite« ermögliche. ES wäre paradox, wenn man in Krisenzeiten aus über- grober Vorsicht LösungSmöglichkeiten nicht auSnützen wollte, die eine Verminderung der Krise ermöglichen können. Herr Patenotre hat mit der Versicherung geschloffen, dab die französische Negierung — entsprechend der auf richtigen Gesinnung des französischen Volkes — bereit sei, hier wie in Lausanne nnd in Gens aktiv an der Festigung des europäischen Friedens mitzuarbeiten. Ser »MM »er KrieMämltner ungenannten BertrauenSperson , Tage bet Leutnant Jost holt hätte. Der Zeug« Vor- ihn Zögling des Mtlitärwatsen- '.len . Weihnachis. , . „ f tn der «nhaltstrabe. Der ossiztelle Beginn der Feier war für k Uhr angefetzt. Ange, sicht» -er Vorbereitungen, die von Bullerjahn und Le», Zeugen getroffen wurden, habe man aber bereit» vorher begonnen. Aus Fragen de» Vorsitzenden erklärte -er Zeuge, -aß er sich nicht genau entsinnen könne, wann Bulleriah» <MH»«s»n für Vuürrtahn LehtStg, IT Nov. Am stebenten Tag« de» vullerfahn. Prozesse» wird die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Zunächst wird der » aufmann Borhang al» Altbizeug« mr den ST Dezember 1VS4 gehört. Au diesem Tage soll vullerfahn nach den Aussagen deSHerrnvonGontard bet der Interalliierten Kontrollkommission gewesen sein. Auch die Zeugen Pagenstecher und Ptttelkol hatten bekundet, baß nach de» Aussagen der una« vullerfahn an dem fraglichen T< -en ÄerratSsol- abgeho.. ... „ Hang war ebenso wie Vullerfahn Zögling de» Militärwatse Hauses. Velde gehörten später dem Verein ter ehemalig, Zöglinge an. Am Sö. Dezember 1V24 fand eine Weihnacht, befcherung statt im WtlhelmShof tn -er Anhaltstrabe. Der ossiztelle Beginn der Feier war für k Uhr angefetzt. Ange. . ...'I I'. .... . "..I " " ' i getroffen wurden, habe man aber bereit» vorher !». Auf Fragen de» Vorsitzenden erklärte-er Zeuge, gekommen'sei. Bors.: „Sie haben früher gesagt, es sei etwa 10 Minuten vor ö Uhr gewesen." Zeuge: „Wenn ich das -amal» gesagt habe, so wird eS stimmen, jedenfalls ist vullerfahn später gekommen, als wir uns verabredet hatten, nämlich um 2 Uhr." Bors.: ,Hst vullerfahn während -er Feier einmal weggegangen?" Zeuge: „Da» ist schwer zu sagen: die Veretnsräume im WtlhelmShof liegen im ersten Stock, das Restaurant zur ebenen Erde, da ist e» leicht mög. ich, -atz man sich zeitweise auch im Restaurant aushält. Die Teilnehmerzahl an -er Feier ist ziemlich grob gewesen." Sn Parts verhaftet un- etngezooen Hamburg, 11. Nov. Den „Hamburger Nachrichten" wird berichtet: Am ö. November b. I. wurde der deutsche Artist Metnrath Stey in Pari», wo er sich tn Ausübung seines Berufes aufhielt, von den französischen Behörden sestgenommen mit der Begründung, er sei französischer Staatsangehöriger und habe daher in Frankreich seiner Militärpflicht zu genügen. Stey soll inzwischen nach Rouen gebracht und dort in ein Infanterieregiment ein- gereiht worden fein. Wie verlautet, befand sich Stey im VesiN eines einwandfreien deutschen Reise- vasseS, au» dem hervorgcht, dab er am 8. Oktober 1908 in Eblingen am Neckar als Sohn de» Alwin Stey geboren wurde. Vater und Svhn besitzen die württembergische Staatsangehörigkeit und sind in Hirsau (Oberamt Calws zuständig. Der Vater des Verhafteten wurde am 1. Juli 1887 tn Pfalzburg bet Saarburg geboren «nd hat als Württemberger den Weltkrieg ans denlscher Seite mitgemacht. Alwin Stey weilt zur Zelt in Hamburg und spielt mit einer Schaustellertruppe aus dem Hopfenmarkt. Die Telegraphen-Union erfährt vom zuständigen Bürgermeisteramt Hirsau (Oberamt Calws, baß der Groß vater sowie der Vater beS Meinrath Stey am v. Mär» 1909 laut Urkunde der KreiSregterung Reutlingen die württem- bergische Staatsangehörigkeit erworben haben. Meinrath Stey ist am 18. Oktober 1908 in Eblingen als Sohn des Alwin Stey unehelich geboren. Seine Eltern heirateten erst im Jahre 1909. ES steht einwandfrei fest, dab Mein rath Stey das deutsche StaatSbttrgerrecht besitzt. Schlichter «dichte- für Serbelte Paris, 12. Nov. Die radikalsozialsstische „Republique" erfährt aus gut unterrichteten Kreisen, dab die Abberufung des französischen Botschafters in Madrid. Her- bette, beschlossene Sache sei. Er werde durch den derzeitigen französischen Botschafter in Washington, Claudel, ersetzt werden. Wie erinnerlich, sind im Zusammenhang mit der Spanienreise HerriotS schwere Vorwürfe gegen Herbette wegen mangelhafter Vorbereitung erhoben worden. Gimbös Bkluch In Rom Alt» Aalien wird in WMtnglon vorstellig > Neuyork, 12. November. Nachdem am Freitag der fran zösische Botschafter dem Staatssekretär Stimson eine Note , in der Schnldcnsrage überreicht hat, die angeblich der bri tischen Note ähneln soll, wird erwartet, daß auch Italien und andere europäische Schuldnerländer eine Aufschiebung der Schuldenzahlnngen beantragen werden. Die englische Note an Amerika gibt als Grund für den englischen Schritt nicht nur die besondere Lage Englands, sondern auch die Gefahren an, die sich aus der Neber- Weisung von groben Geldsummen stir den internatio nalen Handel einschlicblich des amerikanischen er geben würden. Staatssekretär Stimson hat jede Stellungnahme ab gelehnt, da Präsident Hoover zur Zeit noch von Palo Alto nach Washington unterwegs ist. Die „New ?)ork Heralb Tribüne" tritt in einem Leitartikel für die Auf rollung der Schulde »frage ein, damit endlich die ganze Frage aus einer vernünftigen Grundlage geregelt werden könne. Der Neuterkorrespondent in Paris meldet, der Vorsitzende des Finanzausschusses der französischen Kammer, Malvn, sei gestern heimlich nach London abgefahren. Die Reise Malvys deute auf die Möglichkeit regerer Aktivität bezüglich der KricgSschuldenfrage tn London und Washington hin. Sie StilldaltemdandliiMN tn London London, 11. Nov. Die deutschen Bankiers Dr. Jei- dels und Gust. Schlieper, die in dieser Woche Verband- lungcn über das Stillhalteabkommen geführt hatten, sind am Freitag wieder nach Deutschland abgereist. Es fanden vorbereitende Besprechungen im Hinblick darauf statt, dab daS Stillhalteabkommen zum 28. Februar er neuert werben muß. Die Erörterungen dienten zur Klä rung der gegenseitigen Standpunkte, ohne dab. wie ver lautet, irgendwelche Beschlüsse gefaßt wurden. Englischer- seits wurde gewünscht, daß gleichzeitig mit der Verlänge rung des Abkommens eine „angemessene" deutsche Ab- schlußzahlung erfolgen solle, worauf man scdoch von deutscher Seite darauf aufmerksam machte, daß diese Forde- rung in Anbetracht der deutschen Finanzlage für die deut schen Schuldner noch nicht tragbar sei. Die Besprechun gen bezogen sich auch aus die Möglichkeit einer Konsoli dierung der kurzfristigen Schulden, wofür wohl mehrere Anregungen, aber noch kein fester Plan vorlteat. Wenngleich man sich wohl darüber einig war, daß ein solcher zustandekommen müßte, so scheint doch noch keine Grundlage gesunden zu sein, die beide Teile befriedigen könnte. Simons Anterre-unv mit Korsch London, 12. Nov. Die Unterredung, die der englische Außenminister Simon mit dem deutschen Botschafter von Hoesch am Freitag hatte, bezog sich, wie die «.Daily Mail" auSftihrt, auf den englischen Vorschlag für ein neues euro päische» FrledenSabkommen. Ein solches Abkommen würde wesentlich zur Beseitigung von Zweifeln beitragen, die noch zwischen den europäischen Nationen besonders hinsichtlich der deutschen Ostgrenze bestünden. Wenn Simon nach Genf gehe. so schreibt die „Times", werde er nicht nur die volle Unter stützung des gesamten Kabinett», sondern auch der großen Mehrheit der ReglerungSanhänger haben. M BerössenMimg des lnmMchrn Kime- Paris, 12. November. Herriot, der leicht an Grtope leidet, hat gestern die drei Mtlitärminister, den Kolonial minister und den Unterstaatssekretär des Außenministeriums am Quai d'Orsay zu einer Beratung über den französischen Abrüstungsplan versammelt. Der vom Kriegömtnister rkstd seinen Sachverständigen Masflglt und Lucien aus gearbeitete Wortlaut, der den vom obersten LandeSverteidt- gungSrat gemachten Einwänden Rechnung tragen soll, ist tm wesentlichen von den Ministern gebilligt worden. Der Wortlaut des AbrttstungSplanS wird Sonnabend dem Kabinettsrat und am Montag dem Mtnisterrat zur end gültigen Annahme vorgelegt werden, so baß er bereits am Montagabend oder Dienstag gleichzeitig tn Paris und tn Genf veröffentlicht werben könnte. Der Abrüstung»»!«» wird wahrscheinlich noch am Montag von dem französischen AbordnungSmttglied Massiglt in Vertretung des Kriegs ministers Paul Boncour, der kaum vor dem 20. No- vember nach Genf zurttckkehren wirb, dem Vorsitzenden der Abrüstungskonferenz, Henderson, überreicht werden. Rom, 12. Nov. Aus - Anlaß der Anwesenheit des ungarischen Ministerpräsidenten gab der ungarische Gesandte ein Festmahl zu Ehren Mussolinis. Mussolini versicherte Ungarn in herzlichen Worten der Freundschaft Italiens. Mit der gestrigen Unterredung haben die Be sprechungen zwischen GömböS und Mussolini Ihren Abschluß gesunden. Der ungarische Ministerpräsident erklärte sich von dem Ergebnis vollständig zufriedengestellt. Der Mm Raab zu SklSngnlS verurteilt Krefeld, 12. November. Im Prozeß gegen den Flieger Antontu» Raab, der seit fünf Tagen hier verhandelt wird, wurde nach 2kstündiger Beratung das Urteil ge fällt. Der Angeklagte wurde wegen Konkursvergehens, Unterschlagung und Untreue tn je einem Falle und wegen Betruges tn zwei Fällen zu einer Gesamtstrafe von zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Da Fluchtverdacht besteht, wurde gegen Naab Haftbefehl erlaßen und sofort tm Ge richtssaal vollstreckt. Sieben Tote bei einem AntobuSunglück. In der Näh« von Oran (Nordasrikaf suhr ein Autobus gegen «Inen Baum. Bon den Insassen wurden sieben getötet. 22 Per sonen trugen Verletzungen davon. Sturm aut brM»r Mmn tn Dublin SvaffensttlMan-sfeler tn Gnglan- Dublin, 11. Nov. Am Freitag wurde tn England und in allen britischen Ländern der 14. Jahrestag beS Waf fenstillstandes unter den üblichen Feierlichkeiten be gangen. In Dublin war die WassenstillstandSfeter der Anlaß zu wüsten Nadauszenen und Protestkund gebungen gegen den englischen Imperialismus. Im College Green wurde auf einer Massenversammlung der Union Jack unter stürmischem Beifall der Versammlung öffentlich verbrannt. Ueberall, wo eine englische Flagge z« sehen »ar, «mrde sie heruntergeholt «nd in Stück« zerrisse«. Fenster, in denen Erinnerungszeichen an die flandrischen Schlachtfelder zum Verkauf ausgestellt waren, wurden von der Menge «ingeschlaaen. Die Republikaner drangen sogar tn die Straßenbahnwagen und Autobusse ein und rissen den Fahrgästen die Erinnerungazetchen herunter. Gerüchte von einem Massenangrisk der republi kanischen Armee auf den Waffen st instand »umzug veranlaßten die schärfsten polizeilichen Schutzmaßnahmen Ueber 2000 Schutzleute waren tn den Straßen Dublins ausgestellt. Trotzdem kam eS verschiedentlich zu Ueberfällen aus den Umzug. Die Republikaner riefen „ES lebe die irische Nevubltk" und „Nieder mit dem englischen Welt- reich". Viele Personen wurden verletzt: einige Rädels führer wurden verhaftet. Besonderes Aufsehen erregte eine Frau, die mit einem Stahlhelm und einem Mtlitärmantel bekleidet, ganz allein mit einem Union Jack durch btei Straßen zog. Uniformierte Abteilungen der republikanischen Armee zogen durch die Straßen und riesen unter anderem: „Wir wollen de Valera zum König von Irland machen!" Sie trugen Plakate mit der Aufschrift: boykottiert englische Waren!" mit sich. An verschiedenen Stellen entwickelten sich Straßen schlachten zwischen den Republikanern und der Polizei, wo- bei e» einen Toten und eine große Anzahl von Ver letzten gab. Die Menge versuchte, die von der Polizei ver hafteten Rädelsführer zu befreien, wobei mehrere Personen ntebergctreten wurden. Erst gegen Mitternacht konnte die Ruhe wtederheraestellt werben. Der Verkehr war währen der Unruhen vollkommen lahmgelegt. Senerai Kundt will im «ranSimv-Konslikt «Mitteln Berlin, 12. November. General Hans Kunbt hat gestern an Bord der „Europa" eine Reise nach Amerika an- getreten. Er fährt zunächst nach Neuyork, um sich von dort nach Bolivien,» begeben, wo er, ohne irgendwelche mili tärische Ausgaben zu übernehmen, sich zur Schlichtung de» streite» um den Gran Shaco zur Verfügung stellen wird. Er beabsichtigt, sich mehrere Monate in Südamerika auf- zuhalten. Ob General Kunbt die Reise auf Aufforderung einer behördlichen Stelle oder au» eigener Initiative unter nimmt, ist auch seinen tn Berlin zurückgebliebenen An gehörigen nicht bekannt. Sie versichern nur, daß er nicht wieder in Südamerika zu bleiben gedenkt, sondern sobald als möglich nach Europa zurltckkehrt, '
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