Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321216017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932121601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932121601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 50, Seite 13-14)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-12
- Tag1932-12-16
- Monat1932-12
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dezember isZr en Gegrünöet 18S6 Nur eln Programmpilnkt: Arbeit Muffen Srs ReMkanzlrrs Rede im Rundfunk 87.8 133,0 InkrIMcft 31.« Kkim Dogmen in der WirMnMoitlik! Vom ScliluS gor» tteule 8eite t3 unö 14 o u 38,0 ir,o «3,9 32,» « ti o o 8 O O 31 3 u.a 20,0 8 u k 130,0 IV7.0 70,23 8 8 n o a o o u o 8 8 I 1 I 7 > z r z 2 o U 8 r, o 8 kl u n o u 0 a o o 32,3^3 39,o keck», v»< loi». dvck /, /, 42,3 90,3 9,73 70.0 113,0 3 3 «8,913 87.0 3,813 «8,13 80,^3 «.» 89,0 11«.» 3 5 48,3 40 11 33,0 31,0 113.» 48 3 rmck u. Beklag: Steplch <3 Nclchardl, Tretdcn. Pofticheck-Klo. 1963 Tlc-oe» Nachdruck nur mit deull-Quelleuangabe iLrcedn. Nochr.I »ickSftlg. Uuvcrlangle irchstgstücke werden nicht ausbewlchrt > 11, »9.» »3,73 »9.3 30.» 18.» »3,3 18,3 80,0 2«,0 11,0 81,3 71.» 33.» 73,0 81.» 40,113 3«,813 31,33 «8 2» 83,0 »,» V, /, 14.11. 80.3 93.33 »».73 3».» 19.» 28 ll 4nl»n» 39.0 97.3 171,0 78.83 88 81 »8 0 »9,33 »e,ua»aebüdk 88 »glich »tvelmaNger Zuft.-Nima monatlich 3.r« «k. (elulchlleklich 7» Big. »r Trigu- lohn), durch Postbezug 3.1" Ml. einichttcdiich LN Psg. Postgebühr lohne Poftiuilellunaigeduhr) bei 7 mal wöchentlichem verland, üinzelnnmnler lo Big., außerhalb Lachten« ld Big. «Ujeigenvreiie: rie eftllpaliige 3» mm breite Zette »3 Psg., si» auirvärt« «u Pia-, die »0 mm breite Reklame,eile E Psg., außerhalb 230 Pin. ab». Krilenabichlaa It. Tarii, l'iamttiena»,eigen und Eiellengeiuche ohne Rabatt 1» Lia.. außerhalb 13 Pf», vilertengebühr 3» Pick- «uilvärlla- AustrLge gegen »orauevejahlung. vr. Hahrvanv Sir. z»i 13. ». 3«,933 rrahtanlchrN't Rachrichiei, kreiden iremiurecher-Lanlmelnumnier: 13141 «ur «Ur Rachlgctvrilchei S!r. 80»» Lchrittieilung u. HauvtgelchästtfteNei kreide»-«. 1. Warienftrab- 89/41 Berlin, l.V Te>. Reichskanzler von Schleicher sprach am Donnerstag I» Uhr im sttnndsunk. Seine stlede wurde von allen deutschen Lendern übernommen. Ter stieickiskanzler begann damit, das; er die Bemertnngen de» General» nnd Alterspräsidenten Li hinan» im Reichstag über den Reichspräsidenten ans» schärfste z u r si ck w i e s. „Wenn auch die historische Persönlichkeit des Herrn üieich» Präsidenten weit über derartigen Angriffen siebt, so bleibt es doch tief bedauerlich, das, ein angesebener General de» Weltkriege» mit diesen Angriffen nicht nur gegen da» Staatsoberhaupt, sondern auch gegen den alten Kameraden und seine» gras,en Führer im Weltkriege Ltellung genom men bat. Tie» bier zum Ausdruck zu bringen, ist mir Pflicht und Bedürfnis, soioohl al» Reichskanzlcr wie al» Soldat." — Ter Reichckanzler snbr fort, er habe gegen die Annahme de» Kanzleramt» die aNcrschwcrstcn Bedenken gehabt, einmal, weil er nicht Nachfolger seine» freunde» Papen, diese» Ritter» ohne Furcht und Tadel sei» wollte, oo» allem aber, weil der Wehrminisler al» Reichskanzler „nach Militärdiktatur rieche" nnd die Wehrmacht zn start in die Politit gezogen werden könnte. „Nur die lieber- legnng, das, eine solche Massnahme de>, prust der Lituativn kennzeichnen nnd aus gewisse llnruhesltster so abkühlend wir te» würde, das, dadurch der tatsächliche Einsah der Wehr macht verhindert werden kann, hat mit zur Zurückstellung meiner Bedenken neranlasil. Zch möchte deshalb auch an alle Volksgenosse» die Bitlc richten, in mir nicht nur den Sol- -aten, sondern den überparteilichen Sachwalter der Inter essen aller Bevölkerungsschichten siir eine hoffentlich nur kurze Notzeit zu sehen, der nicht gekommen ist, da» Schwert zu bringen, sondern den Frieden. Es slsit sich schlecht aus der Spitze der Bajonette, d. h., man kann aus die Tauer nicht, ohne eine breite Volks- stimmung hinter sich zu haben, regieren, (ich gebe mich über die Schwere meiner Ausgabe keiner Illusion hin. Zunächst werde ich schon zufrieden sein, wenn die Völks- »ertretung, der ich siir diese Heil gern eine starke Tost» ge sunden Misstrauen» znbillige, der Negierung ohne Hinein reden Gelegenheit gibt, ibr Programm dnrchznsühren. Dieses Programm bestehl nur aus e nem einzigen Punkt: Arbeit schassen! Alle Massnahmen, die die NeichSregiernng in den nächsten Monaten durchsübren wird, werden mehr oder weniger diesem einen Ziel dienen. Zch habe mich davon überzeugen tonnen, dass den Tentschen aller Ltände der eine Gedanke beherrscht: Gebt uns Arbeit, nnd damit die Hoffnung zum wirtschaftlichen Wiederaufstieg! Alle» andere interessiert uns nicht. Am wenigsten Vorsassungsändcrungen nnd sonstige schöne Tinge, von denen wir nicht satt werden. Zn allen Bevölkerungsschichten lampst man mit demselben Mut und derselben verbissenen Zähigkeit wie im Kriege heute gegen die schweren wirtschaitlichen Nöte unserer Zeit. Ta» ist höchster Bewunderung wert, nnd deshalb muss es ober sie» Wesel) feder Ltaatssübrung sein, diesen Kamps zu unter stützen nnd einer Verzweiflung» nnd Katastrvphcnstimmnng 3«,0 dkl 10.73 31.0 18.0 10.3 i.c» 138,0 »7,9 30.0 13.0 78.0 _ 99.0 dkl 83,0 ' 8,0 81,0 38.3 «7.0 ver D O G XraMalifet gesunde Erzeiigung»bedingnugen zu verschaffen. Tie Arbeitslosigkeit kann ans die Taner nur vermindert werden, wenn c» gelingt, den Umfang der gewerblichen und indnstricilen Tätigleit erheblich zu verbreitern. Tie Negie rung wird dgher nach wie vor ihr Augenmerk in erster Linie ans eine Belebung des Binnenmarktes richten, der die stärksten Schrumpfungen answcist. Binnenmarkt her allein aber wird es nicht möglich sein, im eigenen Lande genügend Arbeitoniöglichleiten bereilzustellen. Wir müssen für einen erheblichen Teil nnserer Bevölkerung Beschäftigung dadurch schassen, dass wir Waren für das Aus land erzeugen. Wir müssen auch den W arcnanstansch mit dem Auslande pflege». Das Wirtfcha.lsprooramm -er früheren Regierung hält auch die gegenwärtige Negierung in seinen wesentlichen Teilen siir eine geeignete Grundlage; sie ist sich aber darüber klar, dass es noch einer grösseren Zeitspanne bedarf, um die vollen Auswirkungen iencS Programm» scslzu- steilen. Ta» gilt nm so mehr, al» wichtige Teile, wie z. B. die Steuergntfcheinc nnd Beschästlgungsprämicn, erst zu einem geringen Bruchteil oder noch gar nicht in Wirkung treten konnten. Anch die Durchführung der öffentlichen ArbeitSbcschassung in Hohe von einer Milliarde wird in ihrer vollen Wirkung erst nach Monaten in Erscheinung treten. Taritber hinan» wird die Reichsregierung die üssent- ltche ArbeitSbcschassung noch erheblich erweitern. Um den Nöten der Landwirtschast abzuhellen, wird die Reichsregie- rung die srühcr cingelcitetcn Massnahmen ausbauen. So bald die handelspolitischen Schwierigkeiten sortfalleu, wirb die ReichSregiernng von ihrer Zollautono mte in dem Fortsetzung aus LeUe >! Ter Neichskanzler sprach dann über die Entwicklung, die zur Zusammenballung der Menschen in den Gross städten geführt hat, nnd über die "Notwendigkeit der inneren Kolonisation im Sinne Friedrich» de» Grossen. „Es liegt auf der Hand, dass alle diele Probleme ans» engste mit der Frage unserer G e s a m t w t r t s ch a s t S s lt h r u n g ver- bunden sind. Für den Essel einer Negierung wird cS nicht immer ganz leicht sein, an» dem Wirrwarr der verschiede nen Ansichten eine Lösung zn sindcn. Zch habe — die Herren mör«"» die Zndiskretion ver zeihen - den Neichswirtschasts- und den Neicho- ernührnngominister, die beide ganz hervorragende Sachkenner und Bcrlechter ihrer Ansichten lind, in eine Konklave geschlossen, um die richtige Mittellinie zu finden. An» der Tatsache, dass beide Herren heute friedlich nnd arbeitSirendig im Kabinett znsammensihen, können Sie den Erivlg diese» Bersahrcn» ersehen. Zch bin kehcrisch genug, eiiizugesteheu, dass ich weder ein Anhänger des Kapitalis mus noch des Sozialismus bin, dass für mich Begriffe wie Privatwirtschaft oder Planwirtschast ihre Schrecken verloren haben, ganz einfach, weil es diese Begriffe in absoluter Ncinhcit im Wirtschaftsleben gar nicht mehr gibt, anch gar nicht geben kann. Deshalb vertrete ich den Standpunkt, man soll in der Wirtschaft das tun, was im gegebenen Augenblick ver» iiünstig ist, und sich nicht eines Dogmas wegen die Köpfe einschlagen. Zn diesem Sinne hält die NeichSregiernng zur Zeit folgende wirtschaftlichen Nichtlinicn für vernünftig, was nicht au», schliess», dass nach Fahr und Tag die Situation andere Mass nahmen erfordert: ES gilt, de» erfreulich hohen Stand der Erzeugung der Nahrungsmittel zn erhalten und der Landwirtschaft »stiouslea tsstrv seit 12. 22. I«. IS. . .. .- . .. 12! 32 I. 7. 32 IS. «. 32 10. 10. 31 «. 32 S. 32 V. 32 8. 32 1«. » 83.0 1«4,0 4^ 10,0 «8 3 93,0 »3 22. 2« IS. 32 17 10. 32 2«. S. 32 2«. S. W vorznbengen. Ta» iit aber nur zu erreichen, wenn man neben dem wirtschaftlichen anch psncholvgiiche Gesichtspunkte zur Geltung kommen lässt." Zn diesem Zusammenhang erwähnte von Schleicher die Ernennung de» Neichskommissar siir Arbcitsbcschassnng. „Seine Ausgabe wird e» sein, jeder Arbeitsmöglichkeit nach znspüren, ein grosszügige» ArbeitSbeschasfung»programm anfznslellen und seine Durchführung zn überwachen, wobei er bürokratischen und sonstigen Hemmungen gegen- ü b e r die Nolle de» L ch ä s e r h u u d e » übernehmen muss. Ta» Programm muss in erster rstnic aus die Znslandsehung der vorhandenen Prodnktivnsgüler nnd aus ihre Verbesse rung abgestellt werden, und die Vergebung der Arbeiten an Unternehmer ist die An»sühr»ng in eigener Nc- gie v 0 rznzi e h c n. Ausserdem wird sichergestellt werden, dass die bereitgestellien Geldmittel anoschliesslich für die Finanzierung dieser Arbeiien verwendet werden. Entschei dend wichtig war es, dass eine Vösnng gesunden wurde, die jede Z nslati 0 n a n » schli e ss I. Tasiir bietet die Mit arbeit de» Neichsbantpräsidenten Vn I hc r, den man wohl al» den Gral »Hüter der Währung bezeichnen dars, die sistier sic Garantie. Zn kurzen Lassen kann man -ie Ainanzlave ivie folgt charatteristeren: t. Wir werden im lausenden Haushaltsahr ohne neue Steuern und ohne weitere fttir»««» gen der Personalausgaben dnrchkowmeu. S. Das Neich Hilst Ländern nnd Gemeinden, deren finanzielle Verhältnisse zum Teil sehr schwierig liegen, durch organisatorische und finanzielle Massnahmen." Zur Ste-lungslrase erklärte der Neichskanzler: Gerade anch al» Wehrministcr muss ich ans die B e s i e d l n n g nnserer O st in ark den grössten Wert legen. Um in der SiedlnngSsrage künstig schneller vorwärt» zu kommen, ist innerhalb des NcichS- kabinetts dem Ncichslanzler und in seiner Vertretung dem Neich»kommistar für die Arbeitsbeschassung ein besonderer Etnslnss ans da» 2iedlnng»wesen eingeräumt. Für da» Zahr lstg-'l sind zunächst Zi> Millionen Neichsmarl für die Sied lungen im Hanshallplan bereilgestellt. Weitere äst Millionen werden unter Mitwirtnng der Neich»bant vorsinanziert. Zn deu Landbezirte» Ostpreussen, Grenzmark, Pom mern und Mecklenburg wird der Siedlung folgende» Land zugesiihrt werden: Zn O il p r e n ss e n etiva 8M1E Morgen, Gr e u z m a r l etwa lnti üssit, P 0 m m e r n etwa 2ZU NM, in beiden Nlecklenburg etiva lWMt». E» ist damit zu rechnen, dass sich diese Zahlen in der Ab- Wicklung de» Osthjsfeversalnens, die auf» äusserste beschleu nigt wird, noch sehr erheblich erhöhen werden. Man darf nicht die Angen davor verschliessen, dass jeder Siedlung be sonder» durch den Tiefstand der Preise der Ver- edlnngsprodnkte ernstelkesahren drohen. TieNcirlwregicrung hat bereit» durch den Nentensenfnngserlass geholfen und wird durch weitere Massnahmen die Notlage der Siedler zn linder» suchen. 0. 31 s. 31 I. 32 3. 32 12. 10. 32 IS. 2. I. r«. 20. 10. 32 «. «. 32 4. 3. 32 I. S. 32 I. 32 Schleichers Einführung Die Regierungserklärung, die Reichskanzler von Schleicher gestern abend auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Nnndfunkwellen vor einem Millionenauditorium abgab, entsprach dnrchans den Vorankündigungen. Man er fuhr nicht mehr nnd nicht weniger, aber die Ansdrucksweisc, mit der Bekanntes vorgetragen wurde, vermittelte doch einen Einblick in die Denkweise und Eigenart des führenden deutschen Staatsmannes, der eine Machtsülle in Händen hält wie keiner vor ihm. Es ist nicht die schneidig forsche Sprache, die bei feinem Vorgänger von Papen viel deutlicher den Sol daten verriet, sondern die kühl abwügende nnd sachliche Art des militärischen Führers, der auch einmal ein derbe» Wort nicht scheut, seine Gedanken mit trockenem Humor zu würzen weiss und, allen vorgefassten Meinungen abhold, die mich tcrnc Staatsräson zur Richtschnur seine» Handelns nimmt. Lo bestätigt Herr v. Schleicher gleich bei seiner Ein führung den Nns, der ihm vvrausgeht: er will kein S ch w ertträger, s 0 nd e r n F r i e d c n S b r i n g c r sein. Mit unzweideutigen Worten lehnt er die Militär- dittatnr als untaugliche» Mittel der Ltaalssühruug in unserer politischen Lage ab. Und mit einer etwa» spöttischen Bemerkung über die „Dinge, von denen man nicht satt wird", fliegt dann der „antoritäre" "Ballast an» der Papen- zeit unter den Tisch: die Versassnngsrcformplänc, mit denen sich Herr v. Ganl da» Leben so saner gemacht hat, der sozialpolitische Teil der Papen Notverordnung als Geschenk an den Reichstag, nnd hinterdrein in einem Schwung die Terrorverordnung mitsamt den Sondergerichten, allerdings nicht ohne Warnung an die bernssmässige Hehprcssc und an die Kommunisten besonder», dass eine noch viel strengere „Verordnung zum Schul) de» deutschen Volke»" schon in der Schublade bereit liege, wenn die innere Beruhigung wider Erwarten nicht so weit fortgeschritten sein solle, wie der Ncichsprüsident nnd der Reichskanzler annchme». Nachdem aber diele Absicht, die „psnchologischen Fehler der Papcn- Regiernng auszuränmen" bereit» bekannt nnd zum Teil schon in Durchführung war, lvunten diese Ankündigungen nicht mehr überraschen. Weiter behielten die Voraussagen auch insofern recht, al» über den positiven Ausführungen des Kanzler» unter Beiseitelassung aller nicht vordringlichen Fragen ein ein- z iger P r 0 gra m m p nnkt stand: da» Wort Arbeits beschaffung mit starker Betonung de» Willen» zur sozialen Gerechtigkeit in den anzuwendenden Methoden. Tiefe find allerdings nicht neu, sondern halten im wesentlichen an dem fest, was sich vom Papen-Programm bewährt hat. Aber cs soll ein neuer starker Antrieb gegeben nnd vor allem praktisch gearbeitet werden. Mit einer ironischen Handbewegung schiebt Herr von Schleicher die widerspruchsvollen Theorien der „sogenannten" Sachverstän digen zur Seite und stellt unter Ablehnung aller starren Wirtschaslsdogmen nur einen Grundsan ans: in der je weiligen La g e d a» tun, w as notwendig ist, n in d ic Kris c z u über w i n d e n. Mit dieser Zielsetzung werden dann für die nächste Zeit einzelne Anhaltspunkte gegeben. Voran mit Komplimen ten für den NeichSbankpräsidenten nnd den Neichssinanz- minister die übliche, aber bei nn» notwendige Versicherung der unbedingten Znslativnsverhütnng. Ferner ein wert volle» Versprechen, ans da» sich der Reichskanzler fcstgelegt hat, dass im kommenden Zahr da» Reich den Ländern nnd Gemeinden über ihre Finanznot hinweghelfen wird, aber ohne neue Steuern und ohne weitere Kürzung der Per- sonalansgabcn. lieber seine eigene Wirtschaftspolitik stellt der Kanzler da» Bekenntnis, dass er „weder ein Anhänger de» Kapitalismus noch de» Sozialismus" sei und dass ihn auch da» Wort „Planwirtschast" nicht schrecke. Auch diese Formulierung kann den nicht überraschen, der die politischen Richtlinie» Schleichers kennt au» der Zeit, be vor er ans Rampenlicht der Ocsscntlichteit trat. — WaS er dann aber im einzelnen zur Erläuterung sagt, klingt nicht so kchcrisch wie die Einstihrung, sonder» recht altvertraut. Der Landwirtschaft wird — welcher Kanzler hat diesen Wille» nicht bekundet"? — Schuh und Schonung versprochen. Man hört da» Wort vom Primat des Binnenmärkte», der vor allem belebt werden muss, nnd die Absage an den Antarkicgcdanken al» Beruhigung für die Erportiudustrie. Von den heiss umstrittenen Kontingenten ist nicht mehr die Rede, an Stelle diese» diskreditierten Ausdruck» tritt das Versprechen zollpolitischcr Massnahmen im Rah,neu der 0 c> 0 n d N kt n u o L« Llcklsa «00,0 19Z.V 793.0 188.3 lutirta 38,0 13.0 33.0 38.0 i«.o 130.0 13,123 32,3
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite