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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.08.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330808015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933080801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933080801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-08
- Tag1933-08-08
- Monat1933-08
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.08.1933
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August i«z kll Der franMch-enMche Schritt Keine »euWen Bettraisverletzunven vraütinolilnug nnoorer vorttnor SobrUllottun« Sie zmMKiften in KMi ! km, m-R-tUch ««. »m ttdychu»». 7« «s» »rlgril-hn», d«ch Voft»«»-, ««. »AI«. — «s» «olA«»»»» <«»«« *ost,uN<0>«»»«»»»hr> »«< IIed»»m«i wech«ntNch»m V»N«>>d. «n»»l- »umm« w Vk„ «ch««-«k» Sachiko» l» Vs» «euer Weltrekord tm Lanvstteckenflov Bagdad,?. Angnft. Die fran-Sfische« Fliege« Lek» s «nd Rossi find in Raqak in Gyrie« nördlich von Vai» rnth «« 16,rs Uhr nach eine« Finn »an 66 Etnnbe« 65 Minuten glatt gelandet, «ie -ade« da«it de« dtg-«»ige« «eltrekvr» i« Langftreckenslng «« MS Kilometer geschlagen. Gleiches Blut sehöet zusammen O , , , e« .... ... ganze Ent ¬ wicklung des Faschismus miterlcbt und von ihr entscheidende Eindrücke empsangen. Dann habe auch ich al» einer unter Tausenden in der Gefolgschaft unsere» groben deutschen Führer» Adols Hitler al» Nationalsozialist mit dafür Führt man heute ein politisches Gespräch, es mag be ginnen, wie es wolle, so endet cs über kurz oder lang bei Oesterreich. Es spricht eine gewisse Spannung mit: Wte lange hält sich Dollfuß noch? Wann schasst eS der Nationalsozialismus? Die politische Satire hat in den letz ten Wochen kein dankbareres Objekt gehabt als eben jenen Dollfuß, der glaubt, er könne den Sieg einer geistigen Wende hemmen, indem er dem Geisteögut von weltbewegen der Grütze, baS den Nationalsozialismus trägt, Begriffs gespinste von „Oesterreichertum" und „österreichischen Men- schen" entgegensetzt, die nicht naturgewachsen sind, sondern dte ein bedrücktes Gehirn in angsterfüllten Nächten mühsam ausgeklügelt hat. Wenn sich immer noch Witze und Anek doten um das Geschehen in Wien und den Bundesländern ranken, dann spiegelt sich darin die SiegeSgewitzheit und der ungebrochene Mut der verfolgten Bewegung. Dahinter aber steht als Größtes der blutige Ernst: der auf alle Macht mittel des Staates gestützte Terror einer Minderheits regierung, die eS nicht mehr wagt, Wahlen abhalten zu lassen, in denen das Volk selbst das Urteil spricht — und die kläglich in Paris und anderswo um Hilfe bittet gegen da» eigene Volk. Wir Reichsdeutsche können und wollen uns nicht ein mischen in tnnerösterrcichische Verhältnisse; nicht weil sie uns ntchtS angingen, sondern weil eS eine schwere Be lastung der späteren gesamtdeutschen Politik sein würde, wenn man nach dem Umschwung in den dem deutschen Volke übelwollenden Hauptstädten des Auslandes dte B^nptung aufstellen könnte, die nationalsozialistische Revolution in Wien sei künstlich von Berlin aus gemacht worben. Mit warmem Herzen verfolgen wir alle Vorgänge in Kärnten» Tirol und Steiermark, in Ober- und Ntederösterreich, aber ihr HauS mutz sich die Hitlerbewegnng Oesterreichs selber bauen. Datz ihr dabei jede neue Grosstat der ReichSregie- rung zum neuen tragenden Eckpfeiler wird und ihr mora lisch den schweren, opferreichen Kampf erleichtert, ist uns Freude und Hoffnung zugleich. Hitlerbewegung in Oesterreichl Verboten sind ihr Rede und Schrift, genommen Parteiabzeichen und Uniformen. Führer und Anhänger werden in die Gefängnisse geworfen, Beamte und Soldaten entlassen, Geschäftsleute unter Druck gesetzt — doch die Bewegung kämpft einen Kampf, der nicht weniger heldisch ist als der der SA. um das rote Berlin oder das marxistische Hamburg eS war. Der Generalleut nant a. D. v. Cramon, ehemals deutscher Verbindungs offizier beim K. u. K. Groben Hauptquartier, hat kürzlich in einem Briefwechsel mit dem hochverdienten österreichi schen General Alfred Krautz die Befürchtung geäutzert, durch die augenblickliche Spannung zwischen dem Reich und der Negierung in Wien könnte die Verbundenheit zwischen den Deutschen tm Reich und denen in Oesterreich bedroht werden. Diese Besorgnis teilen wir nicht. Im Gegenteil sind wir der Ansicht, datz gerade der Kampf der Hitlerbewegung in Oesterreich uns die dortigen Volks genossen näherrückt als je zuvor. Aber vielleicht liegen die Dinge so, datz wir im Reiche den Oesterreichern man ches abzubitten haben und manches tun müssen, um von uns aus die Verbundenheit zu festigen und zu för dern. Dabei denken wir zunächst an eine gewisse Ueber- heblichkeit. General v. Cramon hat in dem bereits er wähnten Brief auf die im Weltkrieg erprobte und bewährte Waffenbrüderschaft hingewicsen. Wie oft aber kann man an Stammtischen und ähnlichen Kulminationspunkten politischer SpietzerweiSheit Meinungen vertreten hören, als sei der Oesterrcichcr als Soldat minder tauglich al» etwa der Preuße, Bauer oder Sachse. Dabei vergibt man, datz der Frontsoldat Abolk Hitler auch seiner Herkunft nach Oesterreicher war und als Soldat keine Einzelerscheinung bildete. Und man vergegenwärtige sich doch einmal die Leistungen der Deutschösterreicher im Weltkriege. Wäh. renb das österreichisch-ungarische Heer die Hauptschläge gegen Rußland und Serbien führte, haben sie über zwei Jahre lang in neun Jsonzoschlachten die ungestümen An griffe der gesamten Armee einer Großmacht, Italien, nur auf sich selbst gestellt, erfolgreich abgewehrt; die Deutsch stämmigen Haven vier Jahre lang der national bunt zu sammengewürfelten Armee Ocsterretch-UngarnS, in der e» von Verrätern wimmelte und Hunderttausende mit dem Herzen auf der Sette des Feindes standen, da» Rückgrat gegeben; was tm Reiche oft oberflächlich al» österreichische „Schlappheit" bezeichnet wird, beruhte großenteils auf der anderen Art -er militärischen Schulung, und sollte e» je mand aus Unterschiebe tm Bolköcharakter zurückführcn, so sei er daran erinnert, datz zum Beispiel süddeutsche Trup pen 1866 auf die ersten scharfen Schüsse der Preußen in wilder Flucht von der bayrischen Grenze bi» an den Main gelaufen sind, sich aber bereit« vier Jahre später nach An nahme der neuen HeereSversassung so glänzend geschlagen haben, baß die bayrische Tapferkeit seit 1870 sprichwörtlich geworden ist. Soeben tst ein anSgezeichnete» Buch erschienen, da» sich eingehen- mit alle« Einwände« anSetnanbersetzt, die die Aktion verflüchtigt zu einem Schritte der französischen Regierung, dem sich zeitlich ein Schritt der englischen Negierung angeschlossen hat. Man kann aber nicht von einer gemeinsamen Aktion sprechen. Es muß auch nachdrücklich darauf htngewiesen werden, daß da» Vorgehen Englands und Frankreichs gar keine Stütze darin findet, daß etwa die Unabhängigkeit Oesterreichs bedroht sei, was übrigens auch von beiden Mächten nicht behauptet worden ist. Der Schritt bient vor alle« Dinge« dem Ziele, die öfter« reichische Regierung in de« Ange« der Außenwelt z« stärke- und damit auch iu de« Augen ihrer eigene« LaudSleute. Auf diese Weise hoffen offenbar die Engländer und Fran zosen, di« Position der jetzigen österreichischen Regierung stärken zu können. Ob sich das für die österreichische Regie rung als vorteilhaft erweist, ist allerdings eine Frage für sich. Der Schritt wäre möglicherweise auch wohl gar nicht unternommen worden, wenn nicht die englische und französische Presse immer wieder auf die Aktion hin gewiesen und damit ihre Negierungen vorwärtSgetrteben hätten. Daß aber die französischen und englischen Zeitungen diese Haltung einnahmen und in diesem Sinne also scharf machten, tst offenbar daraus zurückzusühren, daß England und Frankreich gewisse finanzielle Interessen in Oesterreich haben, die sie gefährdet sehen, wenn in den gegenwärtigen österreichischen Negierungsverhältnissen ein Wechsel «intritt. Beachtenswert ist im übrigen auch, baß weder in London «och t« Varis der znftändige A«ßenmi«ister anwesend war, daß die ganze Angelegenheit vielmehr von den Staats sekretären erledigt worden ist. Man wird wohl später einmal anch in England und Frankreich diese ganze Sache als einen sommerlichen Betriebsunfall hin- stellen. Wenn die deutsche Regierung sich daraus beruft, daß von einer Anwendung des BtermächtepakteS in diesem Falle nicht gesprochen werden kann, so ist das darin begründet, daß der Viermächtepakt einmal keinerlei Plattform abgibt, um Angelegenheiten einer der Unterzeichnermächte mit einer fünften Macht zur Sprache zu bringen, zweitens aber soll der Viermächtepakt der Befriedung der ganzen Welt dienen, und er ist nicht dazu da, um Klagen gegen einen Unterzeichner zu erheben. Die deutsche Regierung hat also nur im Sinne des Viermächtepaktes gehandelt, wenn sie jede Berufung auf diesen Pakt abwies. Im übrigen muß betont werden, datz mit dem nunmehr erfolgten Besuch des französischen und englischen Vertreters im Auswärtigen Amt dte ganze Angelegenheit als beendet betrachtet werden muß. Berlin, 7. Aug. Amtlich wirb mitgeteilt: Der franzö sische Botschafter hat heute vormittag im Auswärtige« Amt «nter Bezugnahme anf de« Biermächtepakt znr Sprache gebracht, daß «ach Auffassung der französische« Regierung die deutsch« Propaganda mit Bezug ans Oester» reich in gewisse« t« der letzten Zett vorgekommene« Fälle« mit de« bestehende« vertragliche« Bindungen «icht «er» ei« bar sei. Dem Botschafter wurde «itgeteilt, daß der Reichsregiernng ein« Anwendung des BtermächtepakteS in diese« Form «icht ««gebracht erscheine, baß a«s deut scher Sette Brrtragsverletzuuge» irgendwelcher Art «icht vvrkäge». ««» »aß De«tschla«d daher diele Si«mischn«g in die beotsch-österreichtsche Auseinandersetzung »icht sür »»lässig halte. Der englisch« Geschäftsträger, der «achmittagS in ter gleiche« Angelegenheit »orfprach, erhielt denfelbe« vefcheid. , Der angekündtgte Besuch de» französischen und auch des englischen Vertreters im Auswärtigen Amt hat also statt- gesunden. Die Tatsachen, auf dte sich die Hinweis« Eng land» und Frankreichs stützen, sind außerordentlich dürftig. Wir haben schon darauf aufmerksam gemacht, baß nirgends einwandfrei sestgestellt worden ist, daß es sich Lei den Flugzeugen, die Flugblätter über Oesterreich ab- warfen, wirklich um deutsche Flugzeuge handelte, und sprechen denn auch die Regierungen Frankreichs und Englands lediglich von Flugzeugen schlecht erkenn barer Herkunft. Was aber die Rundfunkvorträge der deutschen Sender anbelangt, dte sich angeblich gegen Oesterreich gerichtet haben sollen, so ist auch hier schon ge sagt, daß sie gar nicht aus eine Linie mit dem gebracht wer-, den können, was etwa der Straßburger Sender sich tagtäglich an Deutschscindltchkeit leistet. WaS die Form der Vorstellungen anbelangt, so muß n»a« sage«, daß die ganze Aktion mit anßerordeuUich «e«ig BerftänduiS eingeleitet worbe« ist. ES ist schon sehr ungewöhnlich, daß die Presse eines San- des Schritte bet einem anderen Lande ankündtgt. Zuerst ist von einer formellen Protestaktion gesprochen wor den. AuS den hin und her gehenden Kommentaren der eng lischen und französischen Presse tst ohne weiteres festzu stellen, daß die Mächte sich in dieser Richtung keineswegs einig geworden sind, und es muß auch nachdrücklich darauf verwiesen werden, baß der italienische Botschafter heute nicht tm Auswärtigen Amt vorgesprochen hat. Statt einer formellen Protestaktion der drei Mächte hat sich die ganze Empfang beim Rrln-en Wilivv »en Men Kassel. 7. August. Am Montagvormtttag um 1VH6 Uhr wurden die italienischen Jungsaschtsten im Roten Palais vom Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, Prinz Philipp von Hessen, empfangen. Als der Ober präsident mit seiner Gemahlin, der Prinzessin Ma- salba, und der italienischen Königstochter, Prinzessin Maria, eintrat, herrschte feierliche Stille im Saal. Zwei junge Faschisten überreichten der Prinzessin Mafalda einen prächtigen Blumenkorb, geschmückt mit den italienischen Farben. Nach kurzer Begrüßung und Vorstellung ergriff der italienische Generalkonsul, Kommandeur Dr. PaS- cali, das Wort zu einer in italienischer Sprache ge- haltenen Begrüßungsrede. Kommandeur Giglt begrüßte darauf den Oberpräsidenten und überreichte ihm eine Aus zeichnung, worauf er den Faschistengrutz aus Deutschland ausbrachte. Nachdem die italienische Nationalhymne ver- klungen war, bankte ObelPkäsidens Philipp von Hessen in einer in italienischer Sprache gehaltenen Rede und be grüßte die Gäste auf baS herzlichste. Er führt« au»: ES tst mir eine ganz besondere Freude, daß Ihr meiner Einladung Folge geleistet und entgegen dem ursprünglichen Reiseplan auch meinem Amtssitz Kassel auf Eurer Riise durch Deutsch- land besucht habt. Fühle ich mich doch Eurem schönen Lande, Eurer großen Bewegung aufs engste verbunden und zur Dankbarkeit verpflichtet. Ich war Augenzeuge jene» g< wattigen Umschwungs der italienischen Geschichte, d< Marsche» aus Rom, habe mit heißem Herzen dte ganze Wicklung beS Faschismus mttertt " Eindrücke empsangen. Dann b< Tausenden in der Gefolgschaft Führer» Adols Hitler al» Nationalsozialist gerungen, auch in Deutschland die nationale Wiedergeburt, den Umschwung des Denken» und Fühlen» aller Volk», genossen herbeizusübren, den Italien schon vor über zehn Jahren erlebte, und der stet» die Grundlage eine» jeden völkischen Ausstieg» ist. GegrLnoet 18SH Veack u. Verlag > Ltepsch ck Relchardt, Vr«*rxn-A. I, Marl«» -- . ft-aß« ZS/62. Fernruf 21251. Postscheckkonto ISS» Veröde« Vte» Blatt enthält dte amtlichen Vekannrmachnngen der md e,«ne^»i»ch« A»t»Hauptmannschaft Vrroden und deo Schtedeamte» bet» Vbervrrstcherungoamt Vrrsden n«v«n<maie EchriHstück- werden nicht -ufbew-hr« Ich hoffe, Ihr habt in diesen Tagen Gelegenheit gehabt, mit den Jungen unsere» Volkes und unserer Bewegung Kameradschaft und Freundschaft zu schließen. Denn, «en« di« Jugend beider Völker über all« Käufer««,, tisch« hinweg sich zuetuauber findet, ist dte Frenudschast Italien» und Dentschland» für ferne Zukunft gesichert. Möge diese Freundschaft Jahrhunderte währen. Dte Ansprache des Oberpräsidenten klang in ein dreifache» Sieg-Heil auf den italienischen König und den groben Führer Mussolini aus. Dte Schupokapelle spielte darauf die Faschistenhymne und „Deutschland über alles" sowie das Horst-Wessel-Licd. Während des Empfanges hatten sich aus dem wetten Fried- rtchSplatz vor dem Palais dte SA., dte SS-, der Stahl- Helm, die Hitlerjugend und das Jungvolk in einem Viereck ausgestellt, in das die Jungsaschistrn nach Beendigung der Feier tm Schloß cinmarfchterten, wo der LandeSpropaganba- letter Müller-Schelbt lFranksurt am Main) «ine kurze Ansprache hielt. Dann erfolgte ein Vorbeimarsch der Wehrverbände vor de« Ober» Präsidenten, dem Kommandanten Giglt und den geladenen Gästen, woran sich dte Avanguarbtsten anschlossen. Nach dem Mittagessen fand ein Besuch der WtlhelmS- höhe, beS Herkules u. a. m. statt. Abends werden dte italienischen Jungsaschtsten im Quartier gemeinsam mit der Hitlerjugend einige Spielsingstunden verbringen. DtenStag morgen 8 Uhr erfolgt dte Abfahrt nach Frankfurt am Dl a t n.
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