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Sächsische Volkszeitung : 15.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193902157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390215
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-02
- Tag1939-02-15
- Monat1939-02
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.02.1939
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Mittwoch, 18. Februar 1S8S Sächsisch« Volkszeitung Nummer 4V. Seite L tzeNen Streit. Bismarck hat auch kämpfen müssen gegen die Marxisten. Er hat sie dort mit Gewalt bekämpft, wo Gewalt angewendet werden mutzte. Er hat aber sehr wohl die sozialpolitischen Probleme seiner Zeit gesehen und war bereit, sie zur Lösung zu bringen. Bismarck hat es schwer genug gehabt, gegen kleine Dynastien sich zur Webr zu setzen, die immer bestrebt waren, sein Werk der Einigung Deutschlands zu sabotieren. Er hat sich durchgesetzt, aber er hat sich nicht so durchsetzen können, wie er es gewollt hat. Das eine bat Aolf Hitler ganz klar hervorgehoben, datz es dem grotzen Kanzler nicht an Entschlutzkraft geman gelt hat. Wenn sein Werk nicht zu dem Ziel führte, das er sich selbst gesteckt hatte, so deshalb, weil ihm das welt anschaulich fundierte Instrument fehlte, das einen solchen Kampf allein aus lange Sicht siegreich hätte beenden können. Adolf Hitler hat aus der Geschichte gelernt. Als er einen Kampf begann, war es sein Erstes, sick vieles In- trument verschworener Männer zu schaffen, die Mitkämp- er in allen Lebenslagen waren. Bismarck aber wurde ximals aus dem Amt gewiesen, und niemals hat sich die nationale Undankbarkeit wohl deutlicher gezeigt, als gegen über diesem Mann. Von Otto von Bismarck, dem Schöpfer des Zweiten Reiches, bis zu Adolf Hitler, dem Schöpfer und Vollender des Dritten Reiches, ist ein weiter Weg. Es liegt viel deutsches Schicksal und viel deutsche Not auf diesem Weg. Biel deutsches Blut ist geflossen, bis das Werk der Volks einigung im letzten gelang. Nun aber, da ein neues grö beres Deutsches Reich erstanden ist, ist es an der Zeit auch der Wegbereiter zu gedenken. Das Dritte Reich weih, was Tradition bedeutet und welchen Wert die Tradition hat. Aber nicht nur um dieser Tradition willen hat der Führer jetzt den Fürsten Bismarck geehrt, sondern diese Ehrung Bismarcks durch den Führer war auch ein Stück Weltgeschichte und eine Wiedergutmachung dessen, was an dem Ritter ohne Furcht und Tadel früher versäumt wurde. Totenehrung bei den Behörden Ohne Ansehen von Dlenstzeit und Stellung. Der Reichsminlster des Innern hat. zugleich im Namen sämtlicher Reichsminlster. des Preuhischen Ministerpräsidenten und sämtlicher Preuhischer Staatsminister, die bisher bet den einzelnen Ressorts verschieden gehandhabte Beschaffung von Kranzspenden für verstorbene Beamte, Angestellte und Arbeiter aus öffc.ntlichen Mitteln einheitlich geregelt. Da sich eine ver schiedene Durchführung dieser Totenehrung mit dem Gedanken der Volksgemeinschaft nicht vereinbaren läht, stellt der Mi nister Richtlinien auf. Danach Ist eine Kranzspende aus öffent lichen Mitteln stets geboten, wenn ein im Dienst stehender Be- bördenangehöriger stirbt. Sie kann auch beim Ableben von Wartcstauds- und Ruhestandsbeamten sowie von solchen An gestellten und Arbeitern, die nach ihrem Ausscheiden aus dem Behördcndienst an anderer Stelle nicht mehr beschäftigt waren, bewilligt werden wenn die zuständige Behörde rechtzeitig Kenntnis von dem Todesfall erhält. Von einer bestimmten Dienstzeit oder Stellung in der Behörde darf die Kranzspende nicht abhängig gemacht werden. Bei Kranzspenden sind künftig nur Hakenkreuzschleifcn zu verwenden Ein Nachruf erscheint gerechtfertigt beim Ableben von noch im Dienst stehenden Bchördenangehörigen. deren besondere Stellung oder besondere Leistung eine Hervorhebung in der Oefsentlichkeit verdient. Einen Nachruf auf Grund ihrer Stel lung können nur erb-ckten Bekördenleiter, bet Proninzialbe- hörden Behörden- u. Abteilungsleiter, bei Obersten Reichs- u. Landesbehörden Abteilungsleiter u. höhere Beamte. Im übri gen können Behördenangchörige mit einem Nachruf geehrt werden, wenn sie besonders lange, mindestens 25 Jahre, treue Dienste geleistet, bei dürrerer Dienstzeit besondere Leistungen vollbracht haben oder in Ausübung ihres Dienstes oder infolge eines Dienftunsalles den Tod erlitten haben. Ausdehnung der Rundfunkgebühren-Freiheit Bisher 700 000 Befreiungen In Deutschland soll jeder Volksgenosse, unabhängig von seinem Einkommen bzw. seiner sinanziellen Belastung die Mög lichkeit haben, Rundsunkhörer zu sein. Aus diesem Grunde ge währen die zuständigen Stellen Befreiung von der Rundfunk gebühr. Bisher nehmen rund 700 MX) Volksgenossen diese Be freiung in Anspruch. Sie brauckren also nicht die monatliche Rundfunkgebühr zu entrichten. Mit Rücksicht daraus, datz die Zahl der Rundsunkhörer überhaupt immer weiter auf über 12 Millionen angestiegen Ist, kann nunmehr auch der Raum für Gebührcnbesreiungcn erweitert tverden. Der Reichsarbeitsmini ster hat daher eine Erweiterung des für die Befreiung von der Rundfunkgebühr In Betracht kommenden Bevölkerungskreise ver fügt. Die Elnkommensgrenze für Kinderreiche wird für diese Befreiung nunmehr auf den dreifachen Betrag des Richtsatzes der allgemeinen Fürsorge erhöht, während bisher der zweiein halbfache Betrag zugrundelag. Ferner können alle Volksgenos sen von der Rundfunkgebühr befreit werden, deren Einkommen sich in den einzelnen Ortsklassen im Rahmen folgender Sätze hält: Sonderklasse 54 RM. für alleinstehende. 76 RM. für Ek>e- pare ohne Kinder, 06 RM. für Ehepaare mit einem .Kind und 116 NM. für Ehepaare mit zwei Kindern. In der Klasse A lau ten die entsprechenden Sätze auf 52 bzw. 73 bzw. 91 und 109 RM.. In der Ortsklasse B aus 50 und 70 und 86 und 102 RM., in der Ortsklasse C auf 48 bzw. 67 bzw. 81 bzw. 95 RM. und in der Ortsklasse D auf 46 und 64 und 76 und 88 RM. monat lich. Bei besonders begründeter wirtschaftlicher Notlage kön nen auch Befreiungen für Volksgenossen erteilt werden, deren Einkommen um nicht mehr als 10 v. H. die angegebenen Sätze überschreitet. Durch die neue Erleichterung werden wiederum mehrere hunderttausend Volksgenossen von der Entrichtung der Rundfunkgebühr befreit. Sie „Bremen" durchfährt al- bisher größtes Schiff dm Panama-Kanal Die Gatunfchleuse voll ausgesüllt Newqork, 15. Februar. Aus Cristobal (Kanalzone) wird gemeldet, datz der deutsche Dampfer „Bremen" auf einer Fe- ricnretse nach Callao in Peru zum ersten Mal als größtes Schiff, das jemals den Kanal durchfuhr, den Panamakanal pas siert habe. In der Gatunfchleuse blieben zwltschen dem Oberdeck und der Schleusenmauer auf beiden Seiten nur 25 Zentimeter und zwischen Heck und Bug und den Schleusentoren jeweils nur 125 Zentimeter Abstand. Neuorganisation der Wlrtschastszweige Druck und Papier verarbeitung. Der Reichswirtschaftsminister hat durch eine Anordnung vom 10 Februar 1939 eine Neuorganisation der Wirtschaftszweige Druck und Pavierverarbeitung verfügt. Die Anordnung Ist Im Deutschen Relchses^Iger Nr. 89 vom 15. Februar 1939 veröffentlicht und «ritt am 1. April 1939 in Kraft. Sie sieht vor, datz aus der WIrtschaflsgruppe „Druck und Paplervrrarbeftung" die Drucker ausscheidcn und In einer Nirtschastsgruppc „Druck" zusammengcfatzt werden, mährend die bisherige Wirtschastsgruppe „Druck und Papierverarbei- kung" die Bezeichnung Wirtschastsgruppe „Papierverarbeitung" erhält. Houptschrtftleiter: Georg Winkel. verantwortlich für Anhalt u. Bilder: Georg Winket, Dresden. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Theodor Winkel, Dresden. Druck und Verlag: Germania vuchdruckerei Dresden, Potlecltr. 17, D A. l. 39: über 4300. - Z. Z». «st Preisliste Nr. 4 gültig. Verliner Börse vom 15. Februar Aktien uneinheitlich, Renten behauptet. Von Montan werten waren Harpener mit minus 1 Prozent stärker rück gängig. Bereinigte Stahlwerke blitzten lediglich 0,25 Prozent ein. Andererseits kamen Mansselder fünf Achtel und Klöck ner 0,75 Prozent höher an. Am Vraunkohlenaktienmarkt fielen Ilse Bergbau durch eine Steigerung gegen die letzte Kassanotiz um 2 fünf Achtel Prozent auf. Nieoerlausitzer Kohle gaben gegenüber dem Kassakurs vom 18. 2. um 1 Prozent nach. Kaliaktien lagen ruhig und wenig verändert. In der che mischen Gruppe erhöhten sich Farben bei einem etwas größe ren Umsatz um 0,25 auf 152 sieben Achtel/ Chemische v. Heyden wurden um 1 Prozent herausgeseht. Elektrowerte lagen un einheitlich. Im variablen Rentenverkehr notierte die Reichs- altbesihanlethe 129 fünf Achtel gegen 129,5. Die Gemeinde» umschuldungsanleihe stellte sich aus unverändert 03,15. Am Geldmarkt waren für Blaneotageageld wiederum Sätze von 2,5 bis 2,75 zu hören. Von Valuten errechneten sich das Pfuny, mit 11,68'/», der Dollar mit 2,4927 und des Franc mit S,60. Düsseldors, 15. Februar. In einem Sägewerk im Düsseldorfer Hasen brach kurz nach Mitternacht aus bisher unbekannter Ursache ein Feuer aus, das sich im Nu zu einem Grotzfeuer entwickelte, zumal es an den Holzvorräten starke Nahrung sand. Obwohl di« Feuerwehr sofort zur Stell« war, konnte der Brand bis zu den Mittagsstunden noch nicht ganz gelöscht werden. Eine Halle Ist völlig elngestürzt. Während die Feuerwehr noch beim Löschen war, kam kurz nach 5 Uhr die Nachricht, datz am anderen Ende des Ha fens in einer Papierfabrik ebenfalls «in Feuer ausge brochen sei. Hier fanden die Flammen an den Harzvorräten und an mehr als 60 Tonnen Zellulose reiche Nahrung. Wenn auch hier das Feuer aus seinen Herd beschränkt werden konnte, so wurden doch bedeutende Mengen wertvoller Rohstoffe, und damit wertvollsten Volksvermögens vernichtet. 615 LISA-Kamplstuazeuoe für Frankreich Ueber 60 Millionen Dollar haben l'.e Franzosen über See zu zahlen Washington, 15. Februar. Die Französische Botschaft gab bekannt, datz die in den Vereinigten Staaten weilende französische Militärkommission auher den im letzten Jahre bestellten 100 Kriegsslugzeugen wettere 600 neue Kampfflugzeuge gekauft hat. Damit habe die Militärkommission Ihre Arbeiten beendet. Der Preis für die bestellten Flugzeuge wurde nicht an gegeben, es verlautet jedoch, datz fürden Gesamtauftrag ÜOMillionen Dollar erforderlich sind, wozu noch weitere Millionen für Motorenausträge kommen. Wie dl« Französische Botschaft weiter bekanntgab, ver teilen sich die Aufträge der vorerwähnten 500 Kampfflugzeuge auf folgende USA-Firmen: Douglas-Los Angeles, Curtiß-Buf- falo, Glenn-Martin in Baltimore uird North-Ameriean Avia tion-Co. Von höherer französischer Seite wird die Gesamtzahl der französischen Flugzeugkäufe mit 615 angegeben. Es handelt sich dabei um 100 Turtitz-Kampfslugzeuge, die im Juni 1938 bestellt wurden und etwa 5 Millionen Dollar kosten. Weiter wurden im Januar dieses Jahres 100 Kampsflugzeuge des selben Fabrikats, 200 North-American-Aviation-Co.-Leichtbom- ber, 115 Glenn-Martin-Lelchtbomber und 100 Douglas-Bomber bestellt. Bet den 115 Glenn-Martin-Bombern soll es Ah um zweimotorige Maschinen eines verbesserten alten Modells handeln. Mischer Sonorarkonsul wegen Betruges aml-enthoben ' Prag, 15. Februar. Die Prager Kriminalbehörden haben dem jüdischen „Ho norarkonsul" für Bolivien, Lechner, das Handwerk gelegt. Wie viele Prager Juden, die sich an führende Stellen zu drängen gemutzt haben und die neben ihren gutbezahlten Posten als Im zweiten Teil seiner Rede, der die Tausende voll Spannung folgten, sprach Dr. Goebbels dann von der beson deren Haltung, die in dieser Zeit vom ganzen Volk wie ins besondere von seinen führenden Schichten gefordert werden müsse. Er sprach davon, wie die deutsche Geschichte auch früher schon Spannungszustände gekannt habe, die durchschritten werden mutzten, und die Wagemut verlangten. Er erinnerte an das Risiko, das Friedrich der Große während des Sieben jährigen Krieges getragen hat, als er manchmal mit nur 20 000 Mann gegen ganz Europa den Bestand des preukischen Staates verteidigen mußte: er führte das Risiko vor Augen, das Bismarck im Jahre 1864, im Jahre 1866 und dann in den Jahren 1870 und 1871 etngegangen ist. „Eines müssen wir", so führte Dr Goebbels aus, „aus solchen Spannungszuständen lernen: datz sich die Krisen nicht in ihrem Umfange vermehren, sondern nur in der Intensität, mit der sie temporär in Erscheinung treten, und datz es nun das Wesen nervenstarker Männer ist, diese Intensität durch ihre eigene charakterlich« Haltung zu neutralisieren; «a gibt Zelten, in denen es darauf ankommt, das Herz in die Hände zu nehmen und festzustehen." Krisen und Spannungen seien auch in Zukunft möglich. Was diese Zukunft dem einzelnen bringen werde, lasse sich nicht Im voraus weissagen. „Wenn freilich anderswo davon gesprochen wird, datz fremde Grenzen etwa am Rheine lägen", so rief Dr. Goebbels unter stürmischer Zustimmung der Tausende aus, „so glaube ich, diese Grenzen liegen an unserer Festnngsbauteni Wenn emand seine Grenze in unser Land hineinverlegen will, so ist das keine Angelegenheit deklamatorischer Phrasen, sondern es ist eine Angelegenheit der Waffen. Da hat Deutsch sand aber auch ein Wort mitzuredenl" Ebensowenig werde es das deutsche Volk je dulden, datz man irgendwo den Versuch mache, dem Reick sein Lebensrecht abzuschneiden. Solchen Lagen gegenüber gäbe es in Deutsch land nur eine Auffassung und nur eine Haltung Ueber- gescheite Intellektuelle hätten in solchen Fragen überhaupt nichts mitzureden. In diesem Zusammenhang legte Dr. Goebbels noch ein mal klar und unzweideutig dis Gründe dar. die ibn zu seinem scharfen Vorgehen gegen einige sog. „politische Witze- wacher" veranlaßt haben. Es gäbe gewisse weltanschauliche Vorstellungen, die jedem Nationalsozialisten heilig sein müß ten, und Uber die man einfach nicht witzeln dürfe. Zu gut kenne der Nationalsozialismus aus eigener Erfahrung die un terhöhlende Macht des politischen „Witzes", als datz er dem Gegner diese Waffe in der Hand lassen könnte. Begeisterte Kundgebungen unterstrichen dis Worte des Ministers, als er den Schlußstrich zog: „Die Probleme, die heute in Deutschland gelöst werden müssen, sind viel zu wichtig und viel zu groß, als datz sie in oberflächlichem, seichtem „Gesellschaftsgespräch" abgetan wer den könnten." Dr. Goebbels schloß seine Rede mit einem Aufruf zu Aktivismus und Fanatismus: „Es ist nicht damit getan, datz mir unseren geschworenen Eid auch halten. Das ist etwas Selbstverständliches. Es geht um die innere Gesinnung, um den Fanatismus, mit dem man sich dem Regime ganz und gar verschreibt. Jeder einzelne must bekennen: Dieses Regime ist auch mein Regime, mit dem ich stehe, und wenn es einmal siele, bann wollte auch ich mit ihm fallen. Der Nationalsozialismus muß für uns alle die Luft sein, in der allein wir atmen können. Durch den Nationalsozialismus sind wir mit dem Volke, dessen treueste Diener wir sind, auf das innigste verbunden. Die höchste Parole, die unserem ganzen Volke gegeben wurde, soll auch für den deutschen Beamten Leitsatz seines Lebens und seines Handelns sein: Führer befiehl, wir folgen!" Relchswetterdienst, Ausaabeort Dresden. Wetter« vorhersage für Donnerstag, oen 16. Februar: Bedeckt. Zeitweise Niederschläge, auch im Gebirge meist als Regen. Mild. Westliche Winde. Kammlagen der Gebirge vielfach in Nebel. Großkundgebung im Berliner Sportpalast Gauleiter ÄetchSminifier Sr. Goebbels vor -er Verliner Veamtensthast Berlin, 15. Februar. In «in«r Großkundgebung der Berliner Be amtenschaft am Dienstag abend im Sportpalast hielt Gau- leiter Reichsminlster Dr. Goebbels «in« Red« über die Auf gaben und Pflichten d«, natlonalsozlaliftischen Beamten im Dritten Reiche Dr. Goebbels stellte den Beamten des alten Regimes den nationalsozialistischen Beamten gegenüber: auf der «inen Seite der Vertreter des starren Obrigkeitsprinzips, für den das Volk nur eine Angelegenheit war, die verwaltet werden mutzte, siir den es von vornherein feststand, datz sich zwischen Führung und Volk eine unüberbrückbare Kluft auftue, und auf der anderen Seite der Diener des Volkes, für den nicht der Staat, sondern das Volk die Grundlage seines ganzen Denkens und Handelns ist. „Der Staa t", so rief Dr. Goebbels aus, „hat die Auf gabe, die Angelegenheiten des Volkes sachgemätz zu verwalten; die Partei hingegen hat die Aufgabe, dieses Volk politisch zu führen." Im nationalsozialistischen Staat sei nicht entscheidend, ob der Beamte Jurist, sondern ob er ein tüchtiger Kerl sei, ob er sein Volk kenne, ob er es verstehe, mit dem Volke um- zugehcn und den Weg zum Bolk immer wieder aufs neue zu suchen. „Will der Beamte auf nationalsozialistische Weise sein Amt und seinen Beruf verstehen", stellte der Minister fest, „so kommt es nicht nur auf die Kenntnis der Paragraphen an, sondern vor allem auch auf die Kenntnisder Auswir kung dieser Paragraphen aus das Volk." Mit beihendem Spott und unerbittlicher Logik rechnete Dr. Goebbels dann mit dem einen Prozent der Nörgler, Mies macher und ewigen Neinsager ab. „Es kann keinem Zweifel unterliegen, datz dieser Erschei nungen nicht in den breiten Massen unseres Volkes", so er klärte Dr. Goebbels unter stürmischem Beifall, „sondern, datz sie in den Kreisen unseres deutschen Intellektualis mus und in der sog. „besseren Gesellschaft" zu suchen sind, die nicht warm oder kalt, sondern lau ist und deshalb aus gespuckt werden muß aus unserem Munde. Sie wissen nicht, wo sie hingehören. Sie sind zu feige, um Bekenntnis siir uns abzulegen, aber sie sind auch zu feige, gegen uns Stellung zu nehmen. Sie sind seit jeher so gewesen. Sie sind immer dagegen, wenn etwas riskiert wird, und sie sind immer dafür, wenn der Erfolg da ist." Schonungslos riß Dr. Goebbels dieser feigen, dünnen Schicht die Maske herunter, die sich den Anschein gäbe, als ob sie dem Staat gegenüber vollkommene Neutralität bewah ren könne, als ob dieser Staat und das deutsche Volk sie über haupt nichts anginge. An den Erfolgen des nationalsozialisti schen Regimes möchten diese Parasiten zwar teilnehmen, aber im übrigen erwarteten sie von den Nationalsozialisten mög lichst alle Opfer, damit sie selbst es so beguem wie möglich hätten. Wenn man diesen Jämmerlingen glauben wollte, dann hätte das nationalsozialistische Regime nichts anderes geleistet, als nach sechs Jahren Aufbau eiue Kasseeknappheit herbei zuführen. „Gegen diese Haltung", so erklärte Dr. Goebbels unter tosendem Beifall, „protestieren wir! Wir alten Nationalsozia listen sind es satt, uns dauernd unter die kritische Lupe von Nichtskönnern und Einfaltspinseln nehmen zu lassen." Der nationalsozialistische Beamte Hobe sich zu entscheiden, ob er auf dieser oder aus jener Seite stehen wolle. Da genüge keine „Loyalität", und auch daß der Beamte treu zum Staate stehe, sei nur selbstverständlich. „Wir möchten vielmehr er fahren und wissen" — und begeisterte Kundgebungen waren das Echo dieser Feststellungen des Ministers — „daß der deutsck)« Beamte mit verbkssenem Fanatismus die Sache des Staates und -es Nationalsozialismus zu seiner eigenen Sache macht." Zwei Großfeuer im Düsseldorfer Hafen Vrand ln einem Sägewerk und in einer Papleifabrik — Wertvolles VoikSvermögen vernichtet Honorarkonsul außereuropäischer Staaten tätig waren, benutzte auch Lechner sein Amt, um seinen Rassegenossen gegen hohe Bestechungsgelder Pässe und Einreisebewilligungen nach süd amerikanischen Staaten zu verschaffe». Lechner wurde seines Amtes wegen Betruges, Fälschung und Annahme von Be stechungsgeldern enthoben. Aeues gewaltiges Bauvorhaben Erweiterung des Kalser-WIlhelm-Kanals. Berlin, 15. Februar. Di« Entwicklung de» Verkehrs aus dem Kaiser-Wil helm-Kanal und die gesteigerte Bedeutung einer leistungs fähigen Verbindung zwischen Ost- und Nordsee haben den Plan einer großzügigen Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanal» und einer Verbesserung der Fahrwasseroerhältnisse der Unter elbe unterhalb Brunsbüttelkoog reisen lassen, dein der Führer sein« Zustimmung erteilt hat. Damit hat der Führer den Großbauten des Reiches ein weiteres gewaltiges Vorhaben hinzugesügt, dis für die Schiff fahrt aller seefahrenden Nationen von autzerordentlicher Be deutung werden wird.
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