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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331120015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933112001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933112001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-11
- Tag1933-11-20
- Monat1933-11
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1933
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Völlig versilberte Haltung Englands Beginn »er MMebMMmm In SM Goes, 19. Nov. Die vom Präsidenten Henderson ein- berusene Mächtebesvrcchung begann am Sonntag, nachmittag. An der Besprechung nahmen Simon, Eden, Paul-Boncour, Massiglt, Soragua, der amerikanische Ge sandte Wilson, Benesch «nd der Direktor der AbrüstungS- abteilung, AgmideS, teil. Die Sitzung trng den Charakter einer inossiziellen Beratung des engeren BiiroS der Kon» screnz. In den mehrstündigen Beratungen wurde die ge samte hoffnungslose Lage der Abrüstungskonferenz durch beraten. Bon italienischer Seite wurden die ernstcn Befürchtungen Mussolinis über die Wcitre- sührung der Abrttstungskonserenz in der bisherigen Form zum Ausdruck gebracht. Die eigenartige Form der Einberufung der Konferenz durch Henderso« hat Aulast z« scharfer Kritik gegeben. Die Vertreter Englands, Italiens und der Vereinigten Staaten haben Henderson daraus ausmerksam gemacht, das; die Erklärung SinwnS vom 14. Oktober, die bekanntlich zum Austritt Deutschlands führte, keineswegs im Namen anderer Mächte abgegeben worden sei. Ebenso habe S i m o n Henderson mitgcteilt, das; die damalige englische Erklärung nur im Namen Englands abgegeben wurde. Der Versuch HeudersouS, die Verhandlungen damit auf die da maligen englisch-französischen, für Deutschland unannchm- baren Vereinbarungen fcstzulegen, ist zunächst sehl geschlagen, zeigt jedoch die v ü l l t g e t n s e i t i g e H a l - tuna des Konseren-Präsidenten. In der Sonn- tagsvefprechung soll von englischer Sette ausS neue zum Ausdruck gebracht worden sein, das; der Austritt Deutsch lands eine neue Lage geschaffen habe und di« Erklärung SimonS vom 14. Oktober daher gegenstandslos geworben sei. Wie verlautet, besteht die Absicht, das Präsidium der Kon ferenz noch tir dieser Woche einzübernfen, das jedoch lediglich den ans den 4. Dezember cinberuscncn Haupt- ausschnst auf eine kurze Frist vertagen soll. Der englische Anbenminifter beabsichtig« vorläufig, sich noch in diesen Tage« mit dem Staatssekretär Eben nach Rom ,« begeben. Man nimmt daher au, das; endgültige Entscheidungen erst während dieser römischen Reise fallen werden. HavaS berichtet, eS scheine immer mehr, als ob Str John Simon von seiner Negierung mit einer ziemlich schwierigen Aufgabe betraut worden sei, nämlich jetzt zum Teil das zu rück, un eh men, was die Abrüstungskonferenz ans englischen Antrag vor einigen Wochen angenommen hat. Die englischen Delegierten hätten durchbltcken lallen, das; die englische Regierung nicht mehr dieselbe Ein» stellung habe wie im September «nd dast sie wünsche, neue Berhandlungsgrundlagen zu finden, well die Vorschläge im Oktober nicht die erhofften Ergebnisse gezeigt hätten. Ausienministcr Pa ul-Boncour habe Str Föhn Simon mit grofter Höflichkeit und lebhaftem Interesse zugehürt, aber klar zn verstehen gegeben, das; Frankreich keineswegs wünsche, das; die Genfer Verhandlungen an einen anderen Ort verlegt würden. * Der geradezu katastrophale Staub der AbrüstnngSver, Handlungen beweist von neuem, daft die wahren Schwierig« reiten einer endgültigen Regelung der Abrttstungssragen keineswegs, wie bisher immer betont wurde, in der Haltung Deutschlands liege«, sonder» daft tatsächlich zwischen den europäischen Grostmächten Meinnngsver, schiedenheiten so grnndlegendenCharakterS bestehen, dast di« Aussichten aus die Meitersiihrung der Abrüstungskonferenz immer mehr zusammenschrumpsen. Die Besprechungen -es Sonnaben-s Gens, 19. Nov. Das Bölkerbundösekrctariat veröffent licht über die Besprechungen des Sonnabends folgendes siommuniquS: „Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Heuberso«, hat heute vormittag Besprechungen mit Str John Limo» und Eden gehabt. Er hat nachmittags ebenfalls Paul.Uoncour und Mafsigli empfangen «nd in der Folg« die italienischen Delegierten di Soragua und Rnövolt. Der Präsident «nd feine Besucher habe« ei« tiefgehendes Studium der gegenwärtigen Situation vor« genommen. Der Präsident hat die Absicht, Aussprachen mit de« Bertretern derjenige« Mächte abzuhalten, in deren Name« Str John Simon seine Erklärungen vom 14. Oktober abgegeben hat.* Da» Sindmiis heißt: Raul Bonwur London» 19. November. Die englischen Presse, berichte über die jetzigen Genfer Vc Handlungen ver- sprechen sich von ihnen wenig Erfolg. Sie begründen dies in der Hauptsache damit, dast Paul'Bonconr eine völlig unversöhnlich« Hal» «nng eingenommen hab«, auch rechnen sie damit, dast das Kabinett Sarraut jetzt stürzen und Paul, Boncour nicht mehr aus den Posten des Austen» Ministers zurückkehren werd«. Im übrigen erwartet di« Presse, dast Sir John Simon in dieser Woche eine Erklärung abgeben werde, in der er «sälschltche" Auffassungen über «« englische Politik, die seit dem Austritt Deutschlands aus der Abrüstungskonferenz entstanden seien, berichtigen und Klarheit über die englischen Ziele schassen will. Der -rutsche Schritt in Paris DokumenlenfSlscher sollen entlarvt werden Paris, 19. Nov. Die Deutsche Botschaft in PariS hat die französische Negierung um ihre Vermittlung ge beten, damit die angeblichen Dokumente bzw. Faksimile, die der „Petit Parisien" veröffentlichte, vorgelegt werden. Sie hat in diesem Zusammenhang daraus hingewicsen, das;, ebeuso wie ein internationales Interesse an der Fest« stellung von Falschmünzerwerrstätten bestehe, hin sichtlich gefälschter Dokumente die gleiche Lage gegeben ist und dementsprechend zur Verhinderung der Trübung der Beziehungen der Staaten untereinander ein gemein- s a m e S I n t e r c s s e an der A u fd e ck u n g derartiger Um- triebe bestände. ES bleibt nunmehr abznwarten, ob das Blatt seine angeblichen Dokumente der sranzösischen Negierung vorlcgcn wird. Einspruch in London Loudon, 19. Nov. Fürst Bismarck von der Deutschen Botschaft in London sprach heute vormittag im Foretgn Office vor, um gegen den ge,fül 1 chte« Artikel des Strichs- Ministers für BolkSanfkläriing und Propaganda tu einer englischen Wochenzeitschrift Einspruch zu erheben. Botschafter -e Cham-rrm -et Mussolini Rom, 19. Nov. Mussolini hat heute vormittag den französischen Botschafter de Chambrun empfangen. Sie feierliche Er-sftmng im LandeSiheaier Braunschweig, 19. Nov. In Anwesenheit des Führers der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, und des Führers des Rclchöstandcö des Deutschen Handels, Dr. v. Nenteln, wurde im Braunschweiger LandcStheater der „Tag des Deutschen Handels" feierlich eröffnet. Als erster ergriff der braunschweigische Ministerpräsident Klagges das Wort und führte nach der Begrttstung der Versammelten aus: Aus dieser Kundgebung solle die Einheit und Ge schlossenheit des deutschen HandelöstanbcS und seine schicksal hafte Verbundenheit mit der Volksgemeinschaft bekundet werden. Ständische Geschlossenheit und Einheit zu erringen sei für den Stand des Handels besonders schwer gewesen, weil die Mannigfaltigkeit der Sondcrtnteressen in diesem Stande immer ungewöhnlich reich war. Gerade der Liberalismus hätte von seiner wirt schaftlichen Grundaufsassung aus niemals zu einer gerechten Würdigung der Handelstätigkeit kommen können. Der Nationalsozialismus habe seinen revolutionären Charakter auch auf diesem Gebiet bewiesen. Er habe dem Menschen seine beherrschende Bedeutung für die Wirtschaft wieder zucrkannt,' nicht die Ware sei der wirtschaftliche Wert, sondern allein der Mensch selbst. Die Ware sei nur Mittel zur Erhaltung und Steigerung der Menschen- kraft. Der Nationalsozialismus sehe in Herstellung, Ber« teilung «nd Verbrauch drei grundlegende Wirt« schastsanfgaben, die alle drei wertschöpserifch seien. Damit ist er die erste Weltanschauung, die die praktische Be deutung des Handels auch theoretisch begründen und damit grundsätzlich bejahen könne. Ohne einem anderen Stande etwas zn nehmen, kann der NationalsozialiSmnS auch dem K a » s m a n n sein Recht und seine Ehre geben. Der Handel sei nicht nur eine wirtschaftlich wertvolle un bedeutende, sondern auch eine überaus eigenartige Arbeit, die insolgedesscn auch eine besondere innere Ein stellung und Veranlagung erfordere. Der Liberalismus habe diese Tatsache übersehen, wenn er immer wieder ver suchte, den Handel als selbständige wirtschaftliche Auf gabe zu beseitigen und ihn nebenbei den Herstellern zu übertragen. Den Angriff, den bte Liberale« vo« ber Seite ber Herstellung führte», wieberholte der Marxismus vo« .der Seite des Verbrauches. Er organisierte seine'Konsumgenossenschaften, durch die ber Handel in die Hände ber Verbraucher gebracht werden sollte. Kein Wunder, dast auch dieser Versuch, den Handel aus seiner volkswirtschaftlichen Mittelstellung zu verdrängen, scheitern musste. Aus seiner Mittlerstellung zwischen Hersteller und Ver brauch erwachse dem Handel eine ungewöhnliche wirt schaftliche Macht. Diese Macht nichtzur Unterdrück«»« der anderen Gruppen und damit zum Schaben der Allgemeinheit zu Mistbrauchen, erfordere vom Kaufmann ein besonders hohes Berantwortnngsbewubtfetn, besondere Charakter- sestlgkeit. Unbelehrbare werde auch ber nationalsozialistisch« "taat, ber seinersettg die Eristen-.des Kaufmanns schütze, Litwinow Wögt «SA. NtMangrWM o°k Washington, 19. Nov. Wie in Washingtoner politischen Kreisen verlautet, hat Präsident Roosevelt im Aus tausch gegen Konzessionen der Sowjetrcgicrung dem Abschlus; eines amerikanisch-russischen Nicht angriffspaktes zugcstimmt. Der Briefwechsel zwischen Roosevelt und Litwinow enthält zwar keine Angaben über den Abschlus; eines Nichtangriffspaktes, doch sind nach An sicht des amerikanischen Staatsdepartements die Abmachun gen über die gegenseitige Verpflichtung, keine Bil dung bewaffneter und gegen den Vertrags partner gerichteter Organisationen zu dulden, ans die Armee und die Marine anwendbar und somit gleichbedeutend mit einem Nichtangriffspakt. Litwinow erklärte, dast ein bewaffneter Konflikt zwischen Amerika und der Sowjetunion zwar unwahrscheinlich sei» dast aber die indirekten Auswirkungen eines amerikanisch russischen Nichtangriffspaktes zur Erhaltung des Friedens beitragen würden. Diese Bemerkung wird da hin ausgelegt, dast sic sich auf die Lage im Fernen Osten bezieht. DaS Austenkommissariat ber Sowjetunion bestätigt, daft nach der Rückkehr Litwinows Verhandlungen über den Abschluss eines russisch-amerikanischen Nichtangriffs paktes beginnen werden. Man ist in Moskau der Ansicht, daft diese Verhandlungen nach der Wiederaufnahme der Be ziehungen beschleunigt zum Abschlus; geführt werden müssen, um die Lage im Fernen Osten zu klären. Die Verhandlungen werden von Litwinow geführt werden. Der Führer auf -em O-erfalz-erv Berchtesgaden, 19. Nov. Reichskanzler Adolf Hitler begab sich zu kurzem Aufenthalt nach dem Obersalz- berg bet Berchtesgaden. In seiner Begleitung befand sich u. a. der Stellvertreter des Führers Rudolf Heb. zu verhindern wissen, wirtschaftliche Machtstellung zum Schaden der Allgemeinheit zu missbrauchen. Der Reichs- stand dcö deutschen Handels werde wie jeder andere Stand seine Ehre darin sehen, den Führer bei seiner gewaltigen Aufgabe, Deutschlands Ehre und Kraft wieder hcrzustcllcn, mit allen Mitteln zu unterstützen. Darauf sprach der Oberbürgermeister von Brannschwelg, Dr. Hesse. Braunschweig sei besonders stolz darauf, das; cs gerade anS- crsehcn sei als Ort für diese bedeutsame Tagung. Daft gerade Braunschweig als Tagungsort auSersehen worbe» sei, sei nicht Zufall oder Willkür. ES bedeute vielmehr die Anerkennung der grossen Tradition, die Braunschweig al« alte Hansestadt anfzuweiscn habe, versinnbildliche die Verbundenheit des deutschen Kaufmanns mit bodenständigem dentschcn Bauerntum und deutschem Gcwerbefleist und bekunde ausfällig das Streben und Wollen des Handels im nationalsozialistischen Geiste. Als letzter Redner sprach der Präsident der Handels kammer Braunschweig, Generaldirektor Schuberth. Zerklüftet in politische »nd unpolitische Verbände und Gruppen hätten die Berufsstände — und nicht zuletzt der deutsche Handel — ein getreues Spiegelbild der Uneinigkeit «nd Zerrissenheit, die das politische Leben der letzten fünf- zehn Jahre auözeichnete, gegeben. Hente habe sich die Er kenntnis -urchgcseht, daft alle Teile der Wirtschaft auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden seien. KrtcgS- und Nachkriegszeit mit ihren gewaltigen Umwälzungen auf allen Gebieten hätten der deutschen Wirtschaft schwere Wun den geschlagen. Profttsucht und Materialismus gewannen In ständig wachsendem Mafte bte Oberhand, die ideellen Grundlagen des deutschen Wirtschaftslebens wurden zerstört. Aus solchem Erkennen und schmerzhaftem Erleben trat be stimmend an den Beginn des deutschen FreihcttSkampscS die Rückkehr zu Treu und Glauben, znm bodenständigen Gedanke« der Gemeinschaft in Kultur und Arbeit. Die Verwirklichung des organischen Staats- und Wirtschafts ausbaues durch den NatioualsozialismuS gebe dem ein zelnen, wie auch einem ganzen Stande, die Möglichkeit, durch zähe Arbeit die Sicherung seines Daseins zu erringen. Für die Nation aber bedeute organischer Staats- und Wirt schaftsaufbau Belebung und Aktivierung aller Kräfte des Volkes, die von einer starken Staatsführung eingesetzt werden müssen znm Kampf für das Reich. In der Geschlossenheit der äuftcren Gestaltung durch den Reichsstand des deutschen Handels, in dem inneren Zu- sammengehörtgkettSgesühl un- ber inneren Verbundenheit mit dem Volksganzen, ruhe -aS lebendige, heilige Bekennt nis des deutschen Handels, sich für den Wiederaufstieg unseres Volkes einzuleben. Diesem Wollen den weitesten Widerhall in btr Gesamtheit unseres Volkes zu schaffen, diene der Tag des Deutschen Handels. Tagimi M «r»ß- im» lieberstedaMr Braunschweig, 19. November. Im Rahmen des Deutschen HandelStage» hielt der ReichSvervanb des Deutschen Grost- und Ueberseehanbel» in ber Stadtballe in Braunschweig am Sonnabenbnachmtttag eine Tagung ab, auf ber bte hansea- Ser Tm »es »eiiMrn M»els In BrauMivcig
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