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Dresdner Nachrichten : 24.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193412240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19341224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19341224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-24
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.12.1934
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MM« Ssrckeruns suk100 ptLtrsn ess« kstc/»L/isurrtLtsc/t.' ^maNger Zufiel- ^ich ».»o, du«» .«> einlchliktllck, »l »vl. ^ur Poll»ullkllung«sebühr) »«I ^»7 wSckienlvckitin verland. Mnzel- n<»e 1» Rv>. nuhe>»nw kochlend >5 »VI. Llchterslam in Berliner Arbeitervierteln Rpl. N-chlälle lau, PrciEe. Üamlllen- anj«l,en u. LleUtnzeiuche Milllmelerzeilk » »vl- ogerleivSebühr »o »vl. — Nachdruck nur mll QurNenangabe Lrerdnei Nachrichlen. Un- »erlanalv SchrlltNück« werden nicht aulbewabrl Druck u.Verlag: Liepsch L Reichard», Vre«den-A. I, Marlen- straße ZS/42. Fernruf 21211. Postscheckkonto los» Vre«den Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft dreien und de« Schiedsamt«« beim <vbrrverstcherung«amt Dresden Weihnachtlicher Friebensaepeii Dr. Gecbbels AM m der Berichwörung belciiisi Der Führer ehrt die „New Zork"-Besayung Reichskanzler Adolf Hitler an Bord der „View Rork" in Lux« Haven, um jedem einzelnen der „Sisto"'Re«ter die Rettungsme daille persönlich sowie ein Geld geschenk zu überreichen. Rechts der Zweite Offizier der „New Rork", Alfred wiesen, der das Dommando über das Rettungs boot geführt hat und zur Be lohnung für sein« vorbildlich» Leistung zum Ersten Offizier befördert wurde er sich den Weg zu den Tischen bahnen. Da spricht er mit den Kindern, die ihm ihre Sachen zeigen und die Hände z»m Heil» grüß entgegenrecken, lange und herzlich. Und als er sich dann wieder zum Wagen wendet, umbrandet ihn Jubel deö Dankes und der Freude. Zur gleichen Stunde hatten sich, betreut von der SA.- Standarte 10, im grohen Saal der Krolloper weitere tausend Kinder und zahlreiche Kriegsverlebte und Veteranen von 1880 und 1870/71 aus den großen Ringen eingefunden. An ¬ wesend waren unter anderem eine Abordnung der Wehrmacht im Beisein des EhcsS der Heeresleitung, General der Artil lerie Freiherr v. Fritsch, Obcrgruppensiihrer v. Jagow mit seinem Adjutanten, Gruppenführer Uhland, Staatsrat Gör- litzer, Gaupropagandaleiter Schulzc-Wechsnngen, Gruppen führer Prinz August Wilhelm, Polizeiobcrst Dillenburger und andere. Unter strahlenden WciluiachtSbäumcu lauschten sie den Worten des Propagandaministers Dr. Goebbels, dessen Rede aus der Äiclef-Straße übertragen wurde. Dann ergriff der Chef der Heeresleitung, General Freiherr von Feilsch, das Wort zu einer kurzen Ansprache. Er verwies aus den tiefen Sinn und die symbolhafte Bedeutung dieses Abends für unsere Zeit, in der nicht der WcihnachtSfriebe wie noch vor wenigen Jahren durch Gcwaltmasmahmen gesichert wer den müsse, sondern wo das ganze Volk znsaminenslchc in Glaube, Hoffnung und Liebe. Diese drei Tinge wohnten in jedes Deutschen Brust: der Glaube an den Führer und sein Werk, daraus steigend die Hoffnung aus den Wiederaufbau unseres Baterlandcs, und schließlich eine tiefe Dankbarkeit für alle, die zur Neugestaltung des Reiches beigetragen haben, vor allem auch die Dankbarkeit gegen die Veteranen aus den Jahren 1800, 1870/71 und die Kämpfer des Weltkrieges, die Leben und Gesundheit etngcscbt haben, um die Heimat zu schützen. „Wenn wir sie heute unter uns sehen, so soll ihr Handeln uns Vorbild fein." Die deutsche Jugend sei berufen, das zu vollenden, was die Vorfahren begonnen hätten. Nach dielen Worten verteilten die SA-Männer der Standarte IS und die Soldaten unserer Wehrmacht unter lautem Jubel die Gaben. Den Höhepunkt aber erreichte der Jubel, als dann ganz unverhofft NcichSpropaganbaministcr Dr. Goebbels persönlich im Saale erschien. Dr. Goebbels begrüßte die Veteranen und Kricgöverlctztcn mit herzlichem Händedruck, und viele tausend Hände im ganzen Saale streckten sich ihm entgegen. Trotzki, der sich gegenwärtig in Frankreich aushalte, den Zeit punkt für einen Schlag gegen Stalin für günstig erachtet und an Sinowjew und Kamenew den Befehl erteilt, den be waffneten Kamps gegen Moskau mit der Ermor dung Kirows als Auftakt zu beginnen. Wie erst jetzt amtlich bestätigt wird, sind Sinowjew und Kamcnew am IS. Dezember im Zusammenhang mit der Er mordung Kirows verhaftet worden. Da aber, so heißt eS in der amtlichen Meldung, die Untersuchung keine ausreichenden Beweise für ihre Beteiligung an dem Mord ergaben hat, werden sie nicht vor ein Gericht gestellt werden. Die Angelegenheit wird vielmehr einem Sonder ausschuß überwiesen, der die Frage einer Verbannung Sinowjews und Kamenews aus dem Verwaltungs wege zu prüfen hat. In gleicher Weise soll gegen die ver hafteten Parteimitglieder Fcdorow, Safarow, Waldin, Salutzki und Jewdominow verfahren werden. Dagegen kommen acht andere Parteimitglieder: Scharow, Kukltn, Faiwilowitsch, Basajcw, Gorschenin, Bulach, Gcrtin und Kostina, vor Gericht. Die erneute Verbannung von Sinowjew und Kamenew, ihre Aechtung durch die Parteipresse, die Anklagcerhebung gegen 14 Verschwörer in Leningrad und IS in Moskau, die Sinowjew und Kamenew verbannt Lo « don, 28. Dezember. Nach Berichte«, die der Warschauer Korrespondent des „Daily Erpreß" Uber die innerpolittschen Vorgänge in Sowjetrnßland nach London meldet, hat die Negiernng der Sowjetunion Beweise für eine Mittäterschaft Trotzkis an der Ermordung Kirows nnd an der „gegenrevolutionären" Ver schwörung der Sinowjew-Gruppe in Hände«. Diesen Nachrichten zufolge soll der Moskauer Zentral regierung bet der Durchsuchung der AmtSräume und Privat wohnungen Sinowjews und Kamenews ein Brief in die Hände gefallen sein, der eindeutig beweise, daß die Pläne zum Sturz des Stalin-Regimes von dem früheren Kriegsminister der Revolutionszeit auögearbeitet worden find. ES habe sich gezeigt, daß Trotzki seit seiner Verbannung im Jahre 1028 und seit der Zerschlagung der Trotzki- Opposition innerhalb der kommunistischen Partei in enger Verbindung mit Sinowjew und Kamenew gestanden habe, die schon vor der Flucht Trotzkis ins Ausland Mit glieder der Trotzkt-Opposittou gewesen seien. Jetzt habe Berlin, 23. Dezember. Die Reichshauptstadt erlebte am goldenen Sonntag ein Volkswethnachtöfcst im wahrsten Sinne des Wortes. Auf etwa ISS Plätzen Groß-Berlins stammten bet Beginn der Dunkel heit Tausende von Weihnachtsbäumcn auf, und an langen, festlich geschmückten Tischen wurde 12 080 Berliner Kindern beschert. Das Gaupropagandaamt hatte gemeinsam mit dem Winter- hilfSwerk ganze Arbeit geleistet. Ucberall leuchteten staunende Kinderangen inmitten der von Tausenden umsäumten Plätze und bewunderten sehnsüchtig die geheimnisvollen Tüten auf -en Gabentischen, die die köstlichen Ucbcrraschnngen ent hielten. Und als bann die alten schönen Weihnachtslieder er klangen, als nach der Uebertragnng -er Rede von Dr. Goebbels die Bescherung der Kleinen begann, war überall echte frohe Weihnachtsstimmnug spürbar. Wenn irgendwo der helfende Geist des National sozialismus zum Ausdruck gekommen ist, dann hier. Die Hauptseter veranstaltete die Standarte IS für 3000 Kinderin Moabit. Bor zwei, drei Jahren triumphierten hier noch der Klassenhab und Hetze. Die ganze Wiclefstraße hinunter stehen mitten ans dem Damm, 711 Meter lang, Gartentische, gedeckt mit den Gaben. Jedes Kind bekommt eine grobe Tüte mit Lebensmitteln, Naschwerk und Spiel zeug. Eli» grüner Zettel auf dem Paket verkündet: „Wlnter- hilsSwerk 1034/33 — Deutschland für dich, du für Deutsch land!" Wochenlang hat die Standarte IS in Zusammenarbeit mit der NSV., mit Staatsbehörden und Partei und mit der Nachbarstandartc 2 gearbeitet, um dieses Werk zustande zu bringen. Um den Standartenführer Krauß sind die Führer der SA. nnd SS., der PO., der Polizei, des NeichölustschutzeS und der HI. versammelt. Grobe Flaggen sind über die Straße« gespannt, wie überhaupt die Häuser reichen Flaggenschmuck aufweisen, Erwartungsfroh die Menschen, noch gespannter die Kinder, die von beiden Seiten her an die Tische geführt werden. Da lasten die Heilruse die Ankunft des Gauleiters Dr. Goebbels erkennen. Er befindet sich in Begleitung seines Stellver treters Gürliher, des GaupropagandaleiterS Schnlze-Wcch- sungen und des Kommandeurs der Berliner Schutzpolizei, Oberst Dillenburger. — Das Lied „Ihr Kindcrletn, kommet" ertönt. Die Front der Tische entlang flammen die Fackeln auf. Standartenführer Krank, tritt an das Rednerpult und weist darauf hin, daß diese Bescherung den Kindern ein Bei spiel sein soll siir den Sozialismus der Tat. Dann spricht, mit brausendem Jubel empfangen, Relchsminister und Gauleiter Dr. Goebbels. Er verweist auf den Mandel, der in diesem Arbeiterviertel vor sich gegangen ist und wirst die Frage auf, wer das vor zwei oder drei Jahren überhaupt für möglich gehalten hätte. Wenn wir früher davon gesprochen haben, so sagt er, dann be gegnete uns Gelächter und Unverstand, aber eher, als das selbst die Optimisten unter uns siir möglich gehalten haben, machten wir unsere Theorie zur Wirklichkeit. Nun erstrahlen in diesen Straßen, in denen Menschen wohnen, die bas Schick sal nicht mit Glltckögütern gesegnet hat, die Wethnachtskerzen. Alle Herzen sind srohgemut und frohgestimmt, der Sozialismus der Tat ist Wirklichkeit geworden. Damit aber tun die SA.-Kameraden sich nur selbst Ehre an. Sie alle sind in die braunen Glieder unserer marschierenden Formationen eingetreten, nicht um ein Reich des Terrors und der Gewalt zu begründen, sondern um dem Vaterland und dem Volke zu dienen. Wir haben es deshalb auch nicht nötig, die Arbeiterwohnnngen mit Kanonen znsammenzuschicßen. Wir haben, ohne Unterschied, alle zu uns geladen: und im Zeichen des WeihnachtSsesteS haben wir uns die Hände ge reicht zum gemeinsamen Denken und Handeln. Als wir diese Feier planten, überlegten wir, wo wir sie veranstalten sollten, ob in einem groben Saale oder in den Straßen der Armen. Wir haben uns zu dem letzteren entschlossen: denn es soll wirklich eine Feier für die Armen sein. Wir wollte« z« ench kommen, «m euch z« -eigen, baß wir für euch da sind. ES ist nicht wahr, was unsere Gegner sagen, daß wir euch Gewalt und Terror aufzwtugen wollen, sondern so, wie wir euch unser Herz geschenkt haben, so habt ihr uns auch euer Herz geschenkt. Wir glauben, daß mir uns euer Her verdient haben durch unsere Arbeit und unsere Leistungen und dadurch, daß wir für euch sorgen, damit ihr nicht mehr allein eure Sorgen habt. Das Reich, das wir gegründet haben, ist ein sozialistisches, und die Arbeit ist in ihm wieder »u Ehren gekommen. Dieses Reich führt den Frieden nicht nur im Munde, sonder« es ist auch dereit, ihn der Welt durch die Tat zu beweife«. Deshalb glauben, wir, ein Recht zu haben al» friedliebendes Volk vor die Welt hinzntrcteu und von ihr auch dcu Frieden -u fordern. Wir sind nicht gekommen, um die Welt in Krieg »u stürzen, sondern um unserem Lande die Ehre und den wirklich dauerhaften Frieden »u geben. Deshalb richte ich hier im Angesichte von Tausenden deutsche« Kinder, von Tausenden deutscher Männer und Frauen, mitten im Ar beiterviertel Berlins, an die ganze Welt den Appell zum Frieden und zur Eintracht in dem Sinne, baß mir so, wie wir unserem eigenen Lande Ordnung und Friede» gebracht haben, auch der Welt Ordnung und Frieden zuritckgeben können. In diesem Zeichen wollen »vir uns vereinen, wollen wir uns stärken an dem Leuchten, das uns heute aus den Klnderaugen entgegeustrahlt, wollen wir uns erfreuen an der Dankbarkeit, die diese Kinderherzcn uns cntgegcnbringen, und wollen niemals vergessen, daß in diesen Kindern unsere Hoff nung liegt, und daß unsere Sorge und Arbeit nur ihnen, dem kommenden Volke gilt. So wollen wir uns dem Reiche und dem Volke verschwören nnd wollen als einiges Reich vor die Welt hintreten und wollen dem WeihnachtSscst seinen wahren Sinn zurück geben, indem wir als Volk über alle Schranken hin weg uuS die Hände reichen und der Welt entgegen trete» mit dem Wunsche: Friede aus Erden de» Menschen! Brausender Jubel dankt Dr. Goebbels. Nur mühsam kann sich den Weg zu den Tischen bahnen. Da spricht er mit den
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