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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1935
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19350111015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1935011101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1935011101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 2, Seite 8-9).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-11
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1935
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Sir. 18 Morsen-Ausoab» gaim« 1»» kN »«-tlgeiwrrffe «. PreMIß« Nr.»! «M»e«rr»ki>, c« mm brr«, «Pt. NachUN» »och «tall-I». Famlttknanielgen u. SttNengeluche MtNimeler- ,ellk « Npl. vll^Sebühr so Np«. — Nachdruck nur ml« Ourllenanaabe LreSdner Nack rlchlm. Undrrlanalr Schriltlköck« wrrdrn nlch« aulbrwabr« S«t «Lgllch »melmaNg« Au-rl. dm, sre« Hau» monatlich durch Poftbr,u, «M. S.«0 rlnichliedilch 5» «psi VastsebOhr <°I>nr Vosi,usiellung»,ebützk) bei siebenmal wbchentltchem verland. Äniel- nummer «0 «pl„ ausiechalb Eachlen« l» Npj. Gegrünöet 18SH Druck «.Verlag, Liepsch «- Aeichardt, Vresden-A. I, Mart«», straße ZS/42. Fernruf 25211. psstscheckkont» ISS 8 Dresden Die« Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Oberversicherungsamt Dresden Vs? ensiisc/rs SotLc^sfe« L»si Einla-mg zur Saartagung des Mkerbulibes Aksklehnt aus mnMItchen Emßmmm Berlin, 10. Januar. Der englische Lfllschafler Sir Lrle Phlpps Hal heule den Uelchsmlnisler de» Aus- warligen. Areiherrn von Tleuralh.ausgesucht und angeregt, daß Deutschland als Ratsmltglled an der bevorstehenden außerordentlichen Ratstagung des Völkerbunde» teilnehme, aus der die Entschließungen über das Saargeblet auf Grund der Ergebnisse der Abstimmung gefaßt werden sollen. Der Reichsminister hat den Botschafter wissen lassen, daß die Reichsreglerung. nachdem sie ihren Austritt au» dem Völkerbund erNSrt habe. sichausgrundsählichenErwägungen nicht in der Lage sähe, dieser Anregung Folge zu geben. Gleichzeitig wurde der englische Botschafter darauf hlngewlefen. daß Rachrichten hier vorllegen, wonach die endgültige Entscheidung über das Schicksal de» Saargebietes erst in einer späteren Ratstagung erfolgten sollte, daß aber nach der Auffassung der Reichsreglerung ernste Bedenken dagegen bestünden, die Entscheidung über das Schicksal des Saargebietes hinauszuzögern, da es ins- besondere für die saarländische Wirtschaft schwerwiegende Schädigun gen mit sich brächte, wenn der ungesunde Zwischenzustand mit all seinen llnsicher- heitsfaktoren über da» Maß de» dringend Rotwendigen hinaus verlängert würde. Die englische Einladung an die Reichsreglerung zur Teilnahme an der Ratstagung während der Saarentscheibung entspricht der englischen Gepflogenheit, keine Gelegenheit vor- tibergehen zu lassen, um Deutschland, wenn auch nur vor» übergehend, nach Genf zurttckzubrtngen und auf diele Weise einen Präzedenzfall zu schaffen, der als Beginn einer Rückgängigmachung des deutschen Böl- kerbundöauStrittS betrachtet werben könnte. Wie schon in früheren Fällen, hat auch bet dieser gewiss sehr wich- tigen Gelegenheit die Reichsregierung ihre aktive Mitwirkung ans grundsätzlichen Erwägungen versagen müssen, da der Hauptgrund für den deutschen Rückzug aus Genf, die GleichberechtigungSfrage, noch nicht die von uns geforderte Erledigung gesunden hat. Im übrigen hat sich bei den römischen und den darauffolgenden Genfer Saar verhandlungen im Dezember gezeigt, dass die gewünschte Stellungnahme Deutschlands zu Len Genfer Beschlüssen auch sehr wohl auf dem üblichen diplomatischen Wege eingeholt werden kann, ohne baß der offen gehaltene deutsche Rats sitz besetzt Ist. Der Neichsaufienmliilster hat auch die Gelegenheit nicht vorübergchen lassen und zugleich eine sehr berechtigte und notwendige ernste Mahnung an die VölkerbunbSmtichte ge richtet mit der Forderung nach möglichster Beschleunigung der Saarentscheldung. Er meist aus die sehr schwerwiegen den wirtschaftlichen Interessen des Saargebietes hin, die eine möglichst kurze Bemessung d«S Ueber- g a n g S sta d t u m S geboten erscheinen lassen. In die gleiche Richtung weisen auch die in unserem heutigen Leitartikel über die Genfer Aufgabe anfgeflihrten politischen Gründe. In Anbetracht aller dieser Umstände kann eS bet der Genfer Saarentscheldung nützlicher sein, wenn Deutschland durch seine Abwesenheit im Völkerbünde anwesend Ist. Neuer Sabetageulan der Statusuueler Mte man -ie Abstimmung in letzter Stunde verhindern will Saarbrücken. 10. Januar. Nachdem eS der Skotus-quo-Front mißglückt ist. durch Provokationen Zusammenstösse mit de» Mitgliedern der Deutschen Front herbeizusühren, und so eine Lag« zu schassen, die die Abstimmung vielleicht unmöglich machen könnte, greift sie nun angesichts der geschlossenen «nd entschlossenen Haltung Les grössten Teiles der Saarbevölkernng zn nenen Mitteln. Die grosse Angst vor der Abstimmung am kommenden Sonntag hat sie zu einem nenen BerzweiflnngSschritt ge» trieben, tnrch den sie die Abstimmung nun mit Sicherheit glaubt fabotieren zn können. Rach einwandfreien Ermittlungen plant die Ein heitsfront, auf ein bestimmtes Stichwort hin am Sonntagmittag ihre Beisitzer aus den einzelnen Abstlmmungslokalen zurückzuziehen. Da dann die Wahlvorslände den Bestimmungen nicht mehr ent sprechen und zum Torso würden, wäre damit die Fortführung der Abstimmung unmöglich gemacht. Glücklicherweise ist es gelungen, rechtzeitig hinter diese Machenschaften zu kommen und Schritte vor zubereiten, die auch diese Dinge unmöglich machen. Die 8tatu8-quo-Front will ihren fein auSgeheckten Plan mit einer Begründung verwirklichen, die die Schuld der Deutschen Front zuschreibt, und zwar will sie durch Provokateure in den Farben Deutschlands flagge» lassen, und bann diese Uebertretung des FlaggenverVoteS als neuen Terrorakt und als Uebertretung der Abstim- mungöbcstimmungen aufztehcn. Damit soll dann die Sicher heit der Abstimmung in Frage gestellt sein. Nach dem Motto „Haltet den Dieb" beklagt sie sich dabei schon fetzt über den „Terror" der Deutschen Front und bereitet diesen Schritt für de»« kommenden Sonntag stimmungSgemäss vor. Sie ver anstaltet Presseempfänge für die Auslandspresse und versucht, ihr schon fetzt einen angeblichen Terror der Deutschen Front zu beweisen. Drastische Maßnahmen »er Deutschen Kent Aufrufe -eS Lan-esleiterS Demgegenüber hat die Landesleitung der Deutschen Front auch aus ihr letzte» Recht verzichtet, um auf leben Fall -le Abstimmung sicherzustellen, und Massnahmen getroffen, die feglichen Zusammenstoss mit Mitgliedern der 8tatu8-quo- Front auSschliessen. Der Stellvertretende Landesletter Sttetmann hat folvenöen Aufruf erlassen: „Angesichts neuer verzweifelter und vielgestaltiger An- strengungen der Gegner von Ruhe «nd Ordnung im Saar gebiet, die Durchführung der Abstimmung zu gefährden oder gar am IS. Januar zu verhindern, lehr tch mich veranlasst, olgende Anwetsungen an die Mitglieder der Deut- chen Front ergehen zu lassen: Bolkögenossen! I. Nach einwandfreien Erkundigungen plant die Einheits front das Ausziehen von Flaggen am AbstimmungStage zum Anlass zu nehmen, ihre Beisitzer aus den einzelnen Ab- sttmmungSlokalen zurückzuziehen. Wir wissen darüber hinaus, dass die Einheitsfront durch Provokateure das Aufziehen von Flaggen in den Farben unseres Deutschlands vornehmen zu lassen beabsichtigt. Die AbstimmungSkommisston hat vor geraumer Zeit eine Verordnung erlassen, nach der bis zur Fortsetzung stehe Sette 2l Die Aufgabe für Genf Heute, am 11. Januar, tritt der BölkerbundSrat zu einer Tagung zusammen, am 1». Januar folgt die Volksabstim mung im Gaargebiet, und in der Nacht vom 14. »um 15. Januar soll das Ergebnis gleichzeitig in Saarbrücken und In Genf bekanntgegeben werden. Diese rasche Folge ber entscheidenden Daten ist natürlich kein Zufall. Der Bölker bundSrat hat eS für notwendig gehalten, während ber Ab» sttmmungSzeit versammelt zu sein, damit unverzüglich An weisungen aus Genf an di« NegterungSkommtssion des Saar gebietes ergehen können, wenn irgendwelche Zwischenfälle da» Eingreifen des Völkerbundes als der für die Saarangelegen- heiten zuständigen Instanz notwendig machen sollten. Als dieser Beschluss im Dezember gefasst wurde, dachte« die Natsmitglieder an Störungen, die während der Ab- stimmungstage von deutscher Seite her die Freiheit der Ab stimmung gefährden könnten. Inzwischen hat sich mit dem alle Hemmungen sortreissenden Siegeszug ber Deutsche« Front, mit der zu Terrormabnahmen übergehenden Ber- zweiflungsstlmmung der Separatisten und mit ber zunehmen den Nervosität der fremden NegierungSmänner das Blatt ge wendet. Wie die Dinge heute liegen, bieten höchsten» die Fehler, die die Regierungskommission in den letzten Tagen ihrer Herrlichkeit anhäust, einen Anlass znm Eingreifen für den Völkerbund. Denn wenn irgend etwas bi« Handlungs freiheit der zur Entscheidung über ihr Schicksal aufgerufenen Abstimmungsberechtigten gefährdet, bann sind «S die viel fältigen Schikanen in ber Oessentlichkeit und in den Wahl lokalen, die ausschliesslich die Deutschgesinnten treffen und eine versteckte Parteinahme ber vom Völkerbund bestellten Organe für das hoffnungslose Häuslein der Rückgliederungs gegner offenbaren. ES sieht so aus, als ob eS Herrn Knox und seinen Mitarbeitern darauf ankäme, der Saarbevölke rung noch recht eindringlich vor Augen zu führe», was ber Zustand des 8tatus quo bedeutet, der aus dem amtlichen Stimmzettel mit den Worten „Beibehaltung ber gegen wärtigen Rechtsordnung" verdeutscht worden ist. Die Ver folgung und Bestrafung feder Peussernng ber deutschen Ge sinnung, auf der andern Seite hemmungslose AgitationS-und Terrorfreiheit für den Kommunismus, weltfremde Urteil« ahnungsloser ausländischer Richter, fremde Uniformen und die Maschinengewehre auf den Panzerwagen, die ihre Mün dungen drohend auf die Saarländer richten, als ob sie nicht ein friedliches Arbeitsvolk, sondern eine Ansammlung von Staatsfeinden und Gangstern wären — das ist der 8tatus quo. Nach der Passivität, bi« ber Völkerbund jahrelang in den Saarangelegenheiten hat walten lassen, wäre eS zu viel verlangt, wenn man von ihm fetzt noch ein energisches Einschreiten gegen diese Missstände erwarten wollte. Und in einem gewissen Sinne ist das auch gut so: denn dieser drastische Anschauungsunterricht ist tresslich dazu geeignet, den letzten Abstimmungsberechtigten, die vielleicht noch zweifeln und schwanken, die Augen zu öffnen über baS Leben, das sie im Zeichen des 8tuius quo erwarten würde. Er entspringt, wie der Saarbevollmächtigte vttrckel richtig feststellte, einem Geist, der stets das Böse will und doch da» Gute schasst. Unter diesen Umständen kann sich auch der Völkerbund gratulieren, wenn er mit der Saarentscheldung die Ber- antwortung für diese» Sorgenkind los wird, das nun in 15 langen Jahren mit dem Wechselspiel zwischen fremder Unterdrückung und nationalem Widerstand den Beweis ge liefert hat, dass, eS ein Ding der Unmöglichkeit ist, Deutsche zu Franzosen oder Gens zur politischen und geistigen Haupt stadt eines deutschen Landesteiles zu machen. Je eher mit diesem Ueberbleibsel eines Versailler NachkriegSwahnes auf geräumt wird, um so besser ist es für das Saarland, für leine Nachbarn, für Europa und nicht zuletzt für de» Völkerbund. Darum ist seine gegenwärtige Tagung auch von deutscher Seite aus zu begrüben, weil sie den Rat in die Lage versetzt, die ihm durch den Versailler Vertrag auscrlegte Saar entscheidung mit der in dieser Sache gebotenen Schnelligkeit zu treffen. Das wird ihm um so leichter sein, als die politi schen, finanziellen und technischen UebergangSschwierigkeiten, die noch vor kurzer Zeit soviel Kopfzerbrechen verursacht und Befürchtungen ausgelöst haben, durch die römischen Verein barungen zwischen Deutschland nnd Frankreich aus der Welt geschasst sind. Bet weiterer Bewährung des beiderseitigen Heute: Der O Xi-attlakfer 8eite 8 unck 9
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