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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360107016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936010701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936010701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-07
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1936
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Moeoen-Ausgabe, -tr.t» Dirnstav, 7. Aanuar l»za Gegrünöet 18SH »5p^5««»tt, »n «««ch I«», frei -«u» «ININI» »I». >.»<>, d,r» N« ».»0 ,l «p>. Vo-,»tOdi (»hu, v°ft»uII»Nuu^<„türr> 5« wLAniMchem Bkr1««d. Gnt«I- nummn I0«vU «»decholr I5»»>. Veuck «.Verlag, Ltepsch ck Aetchardt, Vreoben-A. I, Marte«, stra-r ZS/sr. Fernruf LkLsl. Postscheckkonto los» dreaden Vie« Statt enthält bi» amtlichen Srkanntmachungen der Amtohauptmannschaft Vr««t>«n und de« Schied«amet« beim Vberverstcherungram» Vrr»den ». «Irllengeluch« MMImeier- ,eU« « «»I. cis-S-bühr 50 «p!. - R-chdru« nur mit Quellenungnb« Lrrtdnrr Nachrtchlrn. Uuukllangt« Schaustück« werden nicht aulbewlchrt Vatikan wünscht tschechische Einheitssrent „Bund der Landwirte" neugeblldet vraktmrlckuov «ooarrr SorUnor k^rlrrttUoltuog Berlin, 6. Januar. Wie die Blätter mttteile«, Hal der päpstliche Kämmer«, t« Prag, Dr. Rttckl, einen Bries an «ine« slomakische» Politiker gerichtet, in dem er sür den Zusammenschluß der tschechischen Katholik«« der verschiedene» Ratio» »alitäte« «intrttt. SS müsse, lo «ird in dem Vries a«S» geführt, -nr Stuheit des katholischcn Laaer» in der Dschecho» slowakei kommen, «nd zwar anS politische« Gründen» den« daS Ziel sei die volttisch« Macht. Dr. Rückt «mpsiehlt de» sechs in der Tschechoslowakei vorhandene» katholische» Parteien, sich über eine« Zusammenschluß schlüssig zu werde«. Der Schritt, der auf die Bildung eine» tschecho- slowakischen „Zentrums" abztelt, beweist die neue Rührigkeit deö politischen Katholizismus. -» Sm Sonnabend und Sonntag fand in Prag ein Reichs parteitag de» sudetendeutschcn Bunde» der Landwirte statt. Im Mittelpunkt dieses Parteitage« standen Erörte rungen über die Krise, in die der Bund der Landwirt« durch die fruchtlose NegieriingSbeteiligung des Dr. Spina ge bracht worden ist. Den Höhepunkt des Parteitages bildete die Uedergab« der Führ««« des v««de» a» die t««ge Generation. Zum Vorsitzenden de» Bunde« der Landwirte wurde der «Ssähriae Landwirt Gustav Hacker gewählt. Der Partei tag beschloß sodann noch eine Kundgebung, in der erklärt wirb, daß au« der Bodenverbunbenhett de« Landvolkes sich die positive Einstellung zum tschechischen Staat und seinen Einrichtungen ergebe. Der Bund der Landwirte habe in einem 18jährigen Ringen dem Sudetendeutschtum reale Grundlagen für die Politik geschaffen. Die positive Einstellung zum Staate entstamme der Forderung nach der verfassungsmäßigen Gleichberechtigung aller Staatsbürger ohne Unter» schied der Nationalität. Diese Gleichberechtigung, die infolgedessen auch dem Sudeten deutschtum bl« gleichen Rechte wie dem tschechischen BolkStum gewähren mülle, sei von den bedeutendsten tschechischen Staat», männern, so von dem Altpräsidenten Masarvk ausdrücklich anerkannt worden. Die Gleichberechtigung mülle lebendige Wirklichkeit werden, weil nur dadurch die Befriedung de» Sudetendeutschtum» erreicht und die Grund- lagen für ein friedliche» Zusammenleben der Völker im tschechischen Staate gegeben seien. * Dazu schreibt unser subetenbeutscher Mttarbet. ter u. a.: Eine der Hauptaufgaben de» neuen Parteiobmanne» Hacker wird e» sein, die Beziehungen zwischen dem Bund der Landwirte und den übrigen deutschen Parteien, besonder» -er Sudetendeutschen Partei Konrad Henlein» und der Christ- lichsozialen VolkSpartet zu bessern. Ob e» ihm gelingt, diese schwere Aufgabe zu lösen, muß abgewartet werden. Jeden falls ist es sicher, daß Hacker den nötigen Idealismus und guten Willen dazu mitbringt und daß ihm di« Einigung der Parteien keine leere Phrase, sondern ernste» und auch real- politisches Bekenntnis ist. Di« Aussicht«« fi«d gerade im gegeurvilrtige« Auge»» blick allerdings die deckbar schlechteste«. Besonder» der angekündlgte Eintritt der deutschen Christ lich sozialen in die Negierung und ihre Bestrebungen, einen M i n t st e r p o st e n sür Ihre Partei zu erhalten, schassen eine ganz neue Lage und zwar nicht nur zwischen dem land- bündlerischen und klerikalen Lager, sondern auch zwischen den Christlichiozialen und der Sudetendeutschen Partei, weil sich damit die Ehrlstlichsozialen von Ihrer Plattform, die sie in -en Wahlen bezogen haben, endgültig entfernen. Sie betrachten heute die Frage des RegierungSeintritteS nicht mehr als all- gemeine sudetendeutsche Volkssache, die nur Im Einvernehmen aller Parteien, vor allem mit der Henlein» entschieden wer den soll, sondern al» eine Frage der Partettaktik, die jede Partei für sich entscheidet. Ma« ist henke bei de« Christlichsoziale« «h«e weitere» bereit, di« vppofltiouell, Fahne ei«z»ziehe« »ud He» lei» gegr» die Herr«» Schramei «»d Hli»ka a»S» »«tausche», »«»» dabei die Ko»t»re» ei»e« katholische» Regt«r«»gSdlocks sichtbar «»erde». Wenn der neue Parteiobmann dr» Bunde» -er Landwirte unter dielen Umständen seine Aufgabe darin erblickt, an die Stelle der zertrümmerten Plattform eine neue, gemeinsame vasts der sudetendeutschen Politik zu letzen, so ist Liese» Stre ben gewiß aller Anerkennung wert. Es fällt aber schwer, an eine Verwirklichung solcher Pläne im fetzigen Zeitpunkt zu glauben. ES wäre schon «tn Erfolg, wenn e» gelänge, zu nächst einmal die agitatorischen Schärfen tn -em Kampfe der Parteien untereinander abzuschleisen. Der Riß i« sudeteudeutfche« Lager ist heute breiter deu« se, ««d »war deshalb, »»eil die grüßte d«»tfch« Partei au« der S»t«ickl»»g praktisch «»«geschaltet ist. Wenn «» Hacker gelingt, diesen Riß zu verengen und die ver- bindung zwischen der Sudetendeutschen Partei und dem Sün der Landwirt« wiederherzustellen lo wirb er viel zu einer natürlichen und gesunden Entwicklung der sudetendeutschen Politik beitragen können. Ein mim WMlm lilk Reelemlt Vie Agrmmletze für mrsallmivkwitrto erkliitt Washlngto«, 6. Januar. Da» v«»de»ob«r-erlcht der vereinigte» Staate» hat da» Agrargesetz t« seiner «rlprü«»ltche» «»d i« s«i»er re»i- dterte» Aasig«, sür »erfass»«,»midrt, erklärt. Die Entscheidung de« VundeSobergertcht« hat in poli tischen Kreisen Washingtons größte» Aussehen erregt. Die Parteiführer gingen sofort an die Prüfung der Aus wirkungen. Der Spruch wurde mit sechs gegen drei Stimmen gefällt und bringt zum Ausdruck, daß di« Agrargesetzgebung «inen Etngrisf tn die etnzelstaatlichen Rechte barstelle. Eine allgemeinverbindliche Regelung der landwirtschastltchrn Ver hältnisse in den Vereinigten Staaten überschreit« die bunbes- rechtlichen Besugnisse. Der Kongreß, so heißt e» tn der Ent- schetbuna weiter, habe nicht die Befugnis, eine Gesetzesvorlage zu ratifizieren, deren Inhalt nicht verfassungsmäßig sei. Mit diese» UrtetlSsvruch hat Präsident Roosevelt «ach hiesiger Anssasiung die zweite schwer« Schlapp« seine« Innenpolitik erlitten. Der erste Schlag wurde im Borsahre gegen ihn geführt, al» das oberste tzundesgericht sein Gesetzgebung-Werk zur Re gelung der industriellen Produktion für nichtig erklärte. Am Montag wurde nunmehr sein gleichlausenbrn Bestrebun gen bienende» GesetzgebungSwerk >ur Regelung der land- wirtschaftlichen Erzeugung gleichfalls für versallungSwibria erklärt. Um der Regierung jeden Ausweg au» dieser Sack gasse zu versverren, wurde in der Gerichtsentscheidung betont, daß. selbst freiwillige Vereinbarungen zwischen den Fannern der verschiedenen Sinzelstaaten über die Regelung de» Anbaues gegen die Verfassung verstoßen würben. - "Man erblickt tn diese« «ertcht»lpr»ch de» Zusammenbruch de» ganze«, von Präfldent Roosevelt ««sgerichteten Gebäude» de, nationale« Planwirtschaft, «nd besürchtet, daß a«ch seine« Sozial resor men, die i« Arbeiter,Best «nd Sozial, Versicherung»,,ftß nieder,«legt sind, die Vermerk«», durch da» v«nde»od«r,«richt in Washin,ton droht. Mit größter S»a»«»»g »ird »«««ehr i» politische« Kreise» die »weite, »ie»«al rein i«nerpolitisch« Red« erwartet, die Pr«, stdeut Roosevelt am Mittwochabend aus de« traditionelle» Bankett der demokratische» Partei halte« wirt. Der Führer besichtigt »ie Stetchsautobahn MS«che«, S. Januar. Der Führer «achte am Sonnabend i« Begleit»«» des Ge»erali«sp«ttorS sür das deutsche Straße«wesen, Dr. Todt, die erste Fahrt über de« «««mehr sertiageftellte« Abschnitt Rose«heim —Mü«che« im Zug« der Reichsautobahn Münch««—La«de»gr«uz«. Dieser Abschnitt d«, ReichSauto- bah« München-LandeSgrenze ist mit de« Uebergaua über de« Irschenberg n«d feine« einzigartige« GebirgSblick, so, wie der i« diese« Lage« sertiggemorde««, gewaltige« Ma«g, sallbrücke, ei«e« Meisterwerk deutscher vrückeubaukuust, »»»hl »er landschaftlich schönst« und sehe«»wertest« Dell nuferer ReichSautobahue«. Der Abschnitt vo« Holzkirch«« di» z»r Abzweig««» »ach Schliersee wir» i« de« nächste« Tage« sür de« algemet««» «erkehr sreigegebe«. VwM nitm svanM SihWrMi« Hamb«rg, S. Januar. Die Besatzung de» Dampfers „Castellon* der Ham burger Reederei Robert M. Sloman tun. vollbracht« am Sonntag in den spanischen Gewässern eine hervorragende see- männische Tat. Sie rettete bet FtniSterre zehn Mann de« sinkenden spanischen Dampfer» „BiSkava". Wahrscheinlich Kandel« e» sich bei den Geretteten um die gesamte Besatzung de» Dampfer». Der Sloman-Dampser bestndet sich auf der Heimreise von Spanten «nd dürste am S. oder 0. Januar tm Hamburger Hasen etntresfen. , Amerikas neue Roke Dte Verkündung neuer Grundsätze für bi« amerikanische Außenpoltttk tn der Kongreßbotschaft de» Präsidenten Roose velt verändert tm Zusammenhang mit dem etngebrachten Gesetz zur bauernden Festlegung der amerikanischen Neu tralität in Kriegsfällen die bisherigen Grundlagen der Welt politik. Denn sür künftige Auseinandersetzungen der Völker tn Europa oder tn der übrigen Welt ist dte grundsätzlich und für alle Fälle erfolgte Einstellung einer Weltmacht wie der USA von gewaltiger Bedeutung. Man weiß jetzt, baß Amerika sich nicht mehr, wie zu Wilsons Zeiten, tn euro päische Streitigkeiten einmischen oder sie gar mit bewassneter Macht entscheiden wird. Man weiß aber auch, baß die Ber einigten Staaten in Zukunft jedem Kriegführenden, ganz gleich, ob Angreifer oder Verteidiger, KriegSlteferungen ver weigern. Jede einzelne dieser Maßnahmen zielt daraus ab, Amerika so wett als möglich aus den Konflikten anderer Erdteile herauSzuhalten. Die übrigen Nationen können dies« Haltung der USA als festen Bestandteil in ihre politischen Rechnungen etnstellen. Und wir tn Deutschland können nur bedauern, daß diese gesunden Grundsätze, dte sich in ihren Absichten mit der Friedens- und Neutralitätspolitik Adolf Hitlers treffen, nicht schon vor zwanzig Jahren tn Amerika aufgestellt worden sind, denn dann wäre viel von dem Unheil, der Ungerechttgkeit und der Unruhe in der Welt vermieden worden, über die President Roosevelt im staatSphtlosophlsch«« Teil seiner Botschaft so bewegliche Klage führt. Wenn uns daran manches sonderbar erschienen ist, so dürfe« wlr nicht vergessen, baß Roosevelt im Herbst wieder gewählt werden will. Er steht unter dem Druck scharfer An griffe seines Vorgängers Hoover, der auch sein Nachfolger werden möchte. Zudem hat seine wirtschaftliche und soziale Aufbauarbeit im letzten Jahr manche Rückschläge erlitten, und da ist eS für einen demokratischen Staatsmann nicht einfach, den Wählern seine Person und sein Programm wieder schmackhaft zu machen. Da mit der amerikanischen Innen politik kein Staat zu machen ist, wendet Roosevelt nun den Kunstgriff an, seinen Landsleuten über dte Außenpolitik Dinge zu sagen, die sie gerne hören. Und nach der tn Amerika beliebten Schwarz-Wetß-Manier klingt das so: Bet un», unter dem Banner der Demokratie, herrscht Eintracht und Friede, drüben, über dem Snlantik und Pazifik, tm alten Europa und tn Ostasien, wo manche Völker von „Autokraten" be herrscht werben, ist des KrtegSgcschreie» und WasfenkltrrenS kein Ende. Dazu kommt dte schon einmal gehörte Scheidung zwischen den angeblich S0 Prozent tn gesättigter Zufriedenheit dahinlebenben Völker und den 18 Prozent der enterbten Habenichtse, die für alle» Ungemach dieser schönsten aller Welten verantwortlich sein sollen, und denen der Präsident de» reichsten Lande» nicht» andere» zu bieten hat, als den Rat zur Geduld. Sehr einfach, aber zu einfach! Gemeint sind damit Italien wegen seines abessinische« „Eroberungskrieges" und Japan wegen seiner ostasiatische« Abenteuer. Der amerikanischen Vorliebe für Verallgemeine rungen und politische Moralpauken entsprechend werben diese besonderen Beschwerbepunkte etngekletbet tn Borwürfe gegen die autoritären Staatssysteme überhaupt, dte nicht nach dem Muster der Washingtoner Verfassung gebildet find, «ehnlich, wie man ja auch in den westlichen Demokratien Europa- manchmal Mussolini, Hitler und Stalin in «inen Topf zu werfen beliebt. Nun, wir Deutschen brauchen un» durch Roosevelts Philippika trotzdem nicht betroffen zu fühlen. Ein- mal, weil der Nationalsozialismus, sein Führer und sein System auf ebenso demokratische Weise und mit noch viel größerer Volksmehrheit zur Macht gekommen und tn der Macht bestätigt worden ist, wie irgendein demokratischer Re gierungschef. Und bann auch deshalb, weil die von Roosevelt verkündeten außenpolitischen Richtlinien der Neutralität, der Nichteinmischung in fremde Angelegenheiten und der Lokali- sierung von Bülkerkonsltkten genau den von Adolf Hiller in seinen IS Punkten aufgestellten Grundsätzen entsprechen. Immerhin sind die allgemeinen Betrachtungen Roosevelt» über Demokratien und autoritäre Staaten in manchen Punk ten so schtes, daß sie auch von unserer Sette der Richtigstellung bedürfen. Besonder» die Behauptung, daß demokratisch re gierte Länder friedlicher seien als autoritär geführte. Die Erfahrungen der Geschichte sprechen bisher trotz de» abessini schen Falle» nicht dafür. Und wir erinnern un», baß schon einmal «tn amerikanischer Präsident mit diesem Weltaufruf für dte Demokratie — mairo tko ivorlck «ako kor ckomocraey — Wählersttmmen gesammelt hat, nämlich Wilson tm Jahr« 1916, um bann da» friedliebende Amerika direkt tn den Welt, Lsi'/ogs.- .Beünat uttcl KaÄUdustt"
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