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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360123011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936012301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936012301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-23
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1936
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«vracnAvSoad». ZK.» Vvnnerstag, r». Nanu« i-zg kll GegrLnöet 18S6 >E«ach 8»*n- vruck u. Verlag«Ltevsch ck Arlchaedt, Vreadrn-A. l, Mark». LL.^1 st«». )»/». Fernruf rkLN. Postscheckkonto lSSt Vr.ad.n PI.» »lat« rntdäl« dl. amtlich«» Srkanntmachung.n der LN»tt«>a>»S«U.N««NYU Nr.«! «rn» etevA« <n -- »«U, »F N»>. N«hllN< «uh ». Zeinimai «tArnilich.m Bnltnd. «in»»«- Am«1pauptmann!q><rft vrcoorn un» ot» 8<dieaa<rm^» dtim »n Ouellnivliar« Lretdner NMhrich!«. n«»»« i«Nvt- «»«»«» «»««, «»«»t. «Ppri-vcrstchtrungeanu vreoo«« ir«»«r««^ »chriimur« >«a>n, »Uh, «ike«»»» Dle sranzWche Negierung gesprengt MMe MlurpnNomatlm in Lenden Trauersalut für RSrrtg Georg di« Batterien an der Tower- brück« in Land«« b<im Ab« schirKrn de« Traurrsalut», 70 Schuß für di« 70 Lebena- sahr« de» verstorbenen eng» Uschen Herrscher* Mit de« vyrgängen, die »um Rücktritt Lavals und seiner Regierung geführt haben, bat sich der Parlamentarismus in Frankreich wieder ein Meisterstück geleistet. Den» Minister- Part»,«. Jauuar. Das am 7. Juul ISIS g,bildete d r i t t eSabinett Laval ist um 17^» Uhr MSZ. -«rückaetrete«. SS »ar 7^ Mouate am Ruder. De« RücktriUSbelchluß »ar «in Ka- binettSrat »orangegangeu, zu dessen Begin« sogleich der StaatSminifter Herr tot, Handel-Minister Bo« «et, Ha«> delSmarineminifter v « rtra « d und Innenminister Paaa» »o n ihren Rücktritt erklärten, während die beide« a«S de« Senat stammenden radikalsvzialisttfche« Minister Reg «t« r sFiuanzens ««d Ma « potle sPenfioueuj stch diese« Schritt zunächst »och nicht ««schloffen. Der Präsident der Repichlik hat «och a« Mittwochabend sei»« verat««ge» über die Neubildung der Regierung de- gönnen. chr ha« -«nächst di« Präsident«« der Sammer und de» Senats ««»sangen nnd anschließend «it de« Vorsitzende«« der große« Fraktionen Kühlung genommen. Minister» vräsil^n« Laval erklärte, daß er das klnerbieten des Präst» denten der Republik, eine neue Regierung z« bilde«, ab. gelehnt habe. Vie an» politischen Kreisen oerlantet, soll der Präsident beabiichtigen, a« DonuerSt«gvormitt«g Herriot die NegiernngSbtldnng ««znbiete». britannten und Nordirlanb, Verteidiger de» Glauben» und Kaiser von Indien wirb. Ihm geloben wir volle Treue, stetigen Gehorsam aus vollem Herzen und tiefer Anhänglich keit und bitten Gott, durch den Könige und Königinnen regieren, dem königlichen Fürsten Eduard mit langen und glücklichen Jahren der Herrschaft über uns zu segnen.* Ohrenbetäubender Beifall der Menschenmenge brach nach der Verlesung durch. Dann bewegte stch der Zug der Börse zu, wo der Lordmayor ein von einer unüber sehbaren Menschenmenge begeistert aufgenommenes dreifaches Hoch aus den neuen König ausbrachte. In diesem Augenblick ruhte in der tonst so geschäftigen City lebe Tätigkeit. Büro- aNgestellte und Stenotypistinnen, Direktoren und Sekretäre, Börsenmakler und Geschäftsleute aller Art hatten stch aus dem weiten Vorplatz der Börse und in den anliegenden Straßen eingesunken, um die Verlesung der Proklamation zu hören. Soweit da» Auge reichte, standen Menschen Kopf an Kopf, und dennoch war «S so still, baß lebe» Wort der Pro. klamation deutlich verstanden werden konnte. Nachdem stch die Beifallsstürme für den neuen König gelöst batten, führte der Lorbmayor den Zug zum Manston House, de« Re- präsentationSgebäube der City. Baldwin» erster Besuch bel Eduard VM. Rach der Berkündnng bet Pr»kla««tl«n stattete Minister« Präsident B «lb »in de« »ene« König i« vnckinahampalast seine« erfte«a«1liche« vesnchab. König Etnard VM. »ird stch i« L««se b«S Tages im Flugzeng «ach Sandringha« zurückbegebe««. Friedrichstag Ium Geburtstag de» Großen König» am 24. Januar Bo« Hans-Bernhard vranß« In diesem Monat zeigt die WinterhtlfSplakette da» Bild nis de» Großen König», und auch da» Monatsabzeichen trug den Kops Friedrich». Am 24. Januar vor löst Jahre« er lebte er seinen letzten Geburtstag,' am 17. August 1786 starb er, vterundsiebzigjährtg. Mahnend steht sein Bild in diese« FrtdertcuSjahr vor uns, aber kennen wir ihn denn recht eigentlich? Wohl haben wir die Gchlachteniahr« de» Sieben jährigen Kriege» aus der Schulbank gelernt und bald genug wieder vergeßen. Unsere Militärkapellen spielen den Hohen friedberger und den Torgauer Marsch, die Jungen» singen die Lieder von Kokin und vom Regiment Foreabe, der Film hat uns -en Kampf zwilchen Vater und Sohn, hat un» de« Spötter von Sanssouci, den Feldherrn Frtdericu» in der Schlacht bei Leuthen gezeigt, wer aber weiß um die ganze Größe männlichen Leben»? Wa» bot schon diele» kleine Preußen mit seiner kargen Natur und seiner Armut für Möglichkeiten zu berühmter Tat? War nicht die Soldatenliebhaberet Friedrich Wilhelm» «Ine Marotte, di« sein Sohn, ein Liebhaber französischer Bücher, ebensowenig verstand wie da» ganze damalige tän delnde Europa? Un- wa» war da» Unerhörte», al« stch Krfedrich, »um Könta geworden, Schlesien» tu einer schwach«» Stunde de» habsburgische« Kaiserhauses mit Waffengewalt hemächttgtes Aber «a» hatte er schon davon» immer «tedatz mußt« er um seinen „Raub* kämpfen, und beinah« hätte man ihm und seinem Lande den Garau» gemacht. Und «Venn mau es ihm schließlich auch lasten mußte, so war er doch darüber ein einsamer Männ geworden. Wa» ist e», da» diese» Lebe« grob macht vor vielen? Ist es der kühne Zug seiner Jugend, der Trotz gegen de« Vater? Ist es die Größe und Wette der geistigen Welt, mit der der Gchloßherr von Rheinsberg selbst Versailles in de« Schatten stellte? Ist eS der gewaltige Willensentschluß «ine» weichlichen Menschen, ein Held zu werben? Oder ist e» die menschliche Haltung de» jungen König», der bei seiner HuldtgungSfeter die Losung: „Alles für da» Wohl de» BolkeSI* auSgab? Man wird mit viel Recht sagen: e» tft der Glanz, der Friedrich al» Feldherrn umstrahlt. War er doch der genialste Schlachtenlenker seit dem Prinzen Eugeu. Gelang eS ihm doch, Manneszucht und Pflichterfüllung zur gern geübten Pflicht des preußischen Soldaten zu mache«. Schuf er doch ein Offizierskorps, das jedem persönlichen Bor-i teil und jeder Bequemlichkeit entsagte. Bon thm wurde ein« Soldatenarbeit geleistet, ohne die kein Waterloo, ketnGeban, kein Tannenberg möglich gewesen wäre. Er begründete jenen An griffsgeist, den die vielfache Uebermacht nicht schreckte. Schon Friedrich hatte gegen einen Ring von Feinden zu kämpfen: Habsburg, Frankreich, Rußland und Schweben. Aber sein« Kühnheit bezwang seine fähigen Gegner, weil sie mit dem unbedingten Willen -um Durchhalten in der Not gepaart war. Auch er war nicht unbesiegbar: Kolin, Hochkirch, Kuners dorf führten an den Abgrund. Aber er setzte die Ehr« über die Schmach und den Untergang über die Knechtschaft. Er griff gegen alle Regeln der Kriegskunst an und — siegte, weil er nicht nur ein Feldherr, sondern ein Führer seiner Soldaten war, der sie mitrib. Bon morgens bi» abend» war er in seiner abgeschabten blauen Uniform unter ihnen tm Lager, kampiert« wie sie tm Zelt und gewann ihr Her weniger durch seine Stege als dadurch, baß er, wie beim feindlichen Nachtüberfall von Hochkirch, mit dem Degen in der Kaust mitten unter ihnen kämpfte. Mußte ihm der Sieg nicht schließlich »»fallen, thm, der befohlen hatte, baß der Krieg bi» zum Siege zu führen sei, auch wenn er siel«, der lieber durch Gift sterben wollte, als in die Hand de» Feinde» zu fallen. Al» in der Schlacht bei Torgau seine Rethen wankten, war er in die vorderste Linie gestürzt, un- al» der General Anhalt den durch einen Streifschuß verwundete« König nach dem Verbandplatz abbrängen wollt«, herrschte er ihn an: „Man muß sich bemühen, der Unordnung abzuhelfett und den Sieg zu erfechten, aus mein Leben kommt «» nicht anl* Andere werben die staatsmännische Arbeit de» alten Fritzen noch über seine KriegSleistungen, die sein Land um immerhin «in Drittel vergröberten, stellen. Mit unerhörter Energie packte er seine Ausgaben an. Er dachte an die Inter essen de» einfachen Mannes genau so wie an die de» Bürger», dem er den industriellen Fortschritt und die Pfleg« der Wissen schaften anvertraute. Daß seine Liebe dem Soldaten galt, ist selbstverständlich; wie hoch er aber die Bedeutung de» Sandmann«» einschätzte, zeigt leine Bemerkung: „Wer bewtrkt, baß dort, wo vorher ein Halm wuchs, nunmehr deren zwei wachsen, leistet mehr al« ein Feldherr, der ein« große Schlacht gewinnt* Immer wieder ist er aus den Aus gleich der Stände bedacht, den sein Testament von 17VS etwa in der Frage der Getreidepolitik bezeugt: „Dem Fürsten liegt «» ob, in den Getretbepreisen die fchars« Richtschnur und Mittellinie zu ziehen zwischen den Interessen de» Edel mann«», de» Domänenpächter« und Bauern auf der «in»« «nd den Interessen de» Soldaten und Arbeiter» auf der London, 22. Januar. Der Zug wurde von Vorreitern der Leibgarde geführt. Hinter einer Schwadron von Gardekllrassieren, deren Uni- formen im Lichte der Sony« glänzten, rollten vier Staats- karößen, in denen die Träger der ProklamationSzeremont« saßen. Ihnen folgt« der neu« König. In Tempi« Bar, wo die HohettSrecht« der Situ von London beginnen, mußte die Prozession Haltmachen, und der City-Marschall fragte mit lauter Stimme: ,Wer kommt dort?* Und die Antwort lautete: „Seiner Majestät Offizier, um Seine Königliche Majestät Eduard Vlll. zu proklamiere»«.* Die proklamatton über dl« Thronbesteigung König Eduard» Vlll„ die in althergebrachter Sprache abgesaßt ist, hat in sreter Uebersehung folgende» Wortlaut: „Da e» Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren Herrscher, Könta Georg V„ gesegneten und ruhmreichen An gedenken«, zu sich zu rufen, gebührt durch sein Hinscheiben di« RetchSkrone von Großbritannien und Nordirlanb allein und rechtmäßig dem hohen und mächtigen Fürsten Eduard. Wir, di« geistigen und zeitlichen Lord» diese» Königreich», verösfentlichen und proklamieren daher unter Beistand b«S «ronrate» der verstorbenen Majestät, sowie einer Anzahl anderer Herren von Rang und des Lorbmayor», der Sielte- ste»» und der Bürger von London mit einer Stimme ber Zunge und de» Herzen», baß ber hohe und mächtig« Fürst Eduard nunmehr durch den Tob unsere» verstorbenen Herrscher» glücklichen Angedenken» unser einziger gesetzlicher und rechtmäßiger Lehensherr Eduard Vlll. durch die Gnade Gotte» König de» Bereinigten Königreichs von Groß^ Sesimtrlilkkitt im» AuSdni» »er Radikalen I Präsidenten war «» in einer Reihe von Abstimmungen über die Außen- und Innenpolitik in den letzten Wochen gelun ¬ gen. sich für seine RegterungSgrundsätz« eine klein«, aber aus reichende Mehrheit in der Kammer zu verschaffen. Nach allen demokratischen Spielregeln war er damit gegen die Opposition in ber Ueberlegenhet« und hätte mindesten» bi» zu den im Frühjahr ausgeschriebenen Neuwahlen Zeit zur wetteren Ber- olgung seiner Politik haben müßen. Weil aber dieRadtkal- ozialistische Partei, die in der Kammer die Schlüssel teilung inne hat, eben tm Hinblick auf d«n nahenden Wahlfeld, zug unter keinen Umständen mehr, mit der Regierungs verantwortung belastet sein will, hat sie, dem Sinn de« parla mentarischen Systems zuwider, da» Ergebnis, da» sie in offener Felbschlacht nicht zu erreichen vermochte, nämlich den Sturz Laval», dadurch heroeigeführt, daß sie ihre dem Kabinett angeyörenden fünf Minister unter Anrufung ber Partei disziplin zwang, ihrerseits au» ber Regierung auSzuschetden. Dadurch war das Gleichgewicht innerhalb der Koalition so gestört, daß Laval nichts andere» übrig blieb, al» tzen Ge lamtrücktritt seines Kabinett» anzubieten. Da er unter diesen Umständen kaum Lust verspüren wir», bi» zur Wahlentlchet- dung noch einmal in die Bresche zu springen, wird dem Staatspräsidenten nur die Bildung eine» UebergangS- kablnettS übrig bleiben, da» bis zum Wahltermin die Ge- schäfte führt, ohne in dieser ereignisreichen Zeit mit der nötigen Autorität wichtige außen- und tnnerpolittsche Ent», fchsidungen treffen zu können.
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