02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360204022
- PURL
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-04
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AhON-«u-vabe Dienstag, 4. Februar 193» <»> wlLi»II> Rp>. NachlLII« nach Stallel 0. gamlllknanjklgen u. EIrllrnoeluchi Millim«!«- ,-U- S «PI. oN.-Sitbuhr »0 «p>. — Nachdruck nu« mit Ouellrnangab« Likddner Nachrichten. Unverlangte Lchriltltücke werden nicht aulbewahrt druck u. Verlag i Liepsch « Relchardt, Vresden-A. I, Marlen- ^'"uns "ei ^m-nch>ichR^z.-» durch straß- ZS/4L. Fernrufr;r>I. Postscheckkonto loss vre.de« «^va!büdr wb^e «oNru^uün^büMt^det ^ie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der iiebenmai wschentlichem verland, öinjel. Amt.hauptmannschast vre.drn und de« Schtedsamte« beim »ummer lo«p>. Oberverstcherung.amt Vreedcn BoWtlvistendülnmerlmg ln Paris Dle Rechte fragt: Sollen wir für Moskau kümpfen? Der Rhein Wrt Kochwasser Erneutes Verbot -er Floßfchtffahrt Ltgonbarlok« ckar „vr Parts, 4. Februar. I« etwa einer Woche wird die srauzvslschc Kammer sich mit der Ratisizierung des srauzvsisch-lowjetrnsstschc» Beistands paktes zu beschäftigen haben. Die neue Regierung Sarraut Hai bekanntlich sich gegenüber der Linken, deren Sowjet- begeisternng keine Grenze« kennt, verpflichtet, dem Zustande kommen dieses für den europiiische« Frieden höchst bedenk lichen Paktes keine Hindernisse zu bereiten. Sie hat deshalb sogar die Zustimmung der Sozialdemokraten und der Kom munisten gesunde«. Aber in der französischen Oeffentlichkett ist man keines, wegs blind gegenüber diesem Bündnis mit den erbittertsten Feinden der europäische» Kultur. Unter der bezeichnenden Ucberschrtst „Die Ischeka ln Paris" bringt der „Amt du Peuple" eine politische Karikatur. Man sieht Litwinow mit der Sowjetmütze und einem Revolver in der Hand und ebenso angetan den französischen Komm», nisten Cach in, den französischen Sozialisten Blum und den französischen Radikalsoztalisten Herriot, wie sic den angstschwitzendcn Sarraut, der am Tische sitzt und den Franco-Sowjetpakt vor sich liegen hat, zur Unterzeichnung zwingen. Daß im übrigen der Pakt mit Sowjetrutzland nicht wie der Dcutschenseinb Herriot behauptet den Frieden bedeutet, sondern für Frankreich ein höchst gefährliches Experiment ist, dazu bestimmt, wenn der Bolschewik Stalin cs bestehlt, gegen ein friedliebendes Deutschland in den Krieg zu ziehen, dieser Befürchtung gibt der „Jour" in einem höchst bemerkens- werten Leitartikel Ausdruck. Er schreibt: Seitdem die Sowjets i« Frankreich durch ihre schlaue Propaganda die össeutliche Meinung vergistet hätten, hätten sich zu viele Lente in Frankreich daran gewöhnt, den Begriss der kollektiven Sicherheit mit dem deS Friedens gleichznsetze«. Diese Gleichstellung habe als Borwand für Wenn Mika l Ernste enslische Defürchtunve London, 4. Februar. I« den britische« Militärkreisen, die augenblicklich in Aegypten und im britischen Sudan konzentriert sind, tauchen in letzter Zeit schwere Bedenken aus, die sich im Zusammen hang mit dem Abcsstnienkrieg entwickelt haben. Die britischen Agenten berichte« ebenso wie die französischen Beobachter an de« verschiedenen Kolonialplätzen, datz in wachsendem Matze Massen «ach Asrtka hinein strömen. Sie sind keineswegs nur für den abessinischen Krieg bestimmt. Aber selbst wenn sie einzig und allein den abessinischen Stämmen zuslietzen würden, vermindert das die drohende Gesahr keineswegs. Die britischen Militärs weisen darauf hin. datz die Be herrschung Abessiniens mit einem verhältniSmätzig kleinen Polizei- und Militärapparat nur deshalb möglich gewesen sei, weil man die Wasfcnznfuhr in die verschiedenen Landes teile strengstens überwachte. Genau so handhabte man es auch in fasst allen anderen Kolonialgcbteten OstasrikaS. Heute aber ist eS so, datz Stämme, bereu politische Zu verlässigkeit nicht einmal dem RegnS tu irgendeiner Form garantiert ist, mit Maschinengewehren, mit moderiteu Gewehren und grotzen Mengen Munition ausgerüstet werden. Ja, man hat sogar einige dieser Stämme in der Verweudnng der leichte« Artillerie unterrichtet. Das bedeutet, datz jene Eingeborenen, die ungewöhnlich schnell lernen, schon in ganz kurzer Zeit den Gebrauch moderner enropäischer Nassen beherrschen. Diese Massen werden zum grotzen Teil gar nicht einmal direkt in Gebrauch genommen, sondern in irgendwelchen B c r- st ecken untergebracht. Bet sorgfältiger Verpackung sind bekanntlich Gewehre und auch Geschütze selbst siir längere Zett rostsret zu halten. Die britischen Strategen weisen daraus hin, datz eines Tages — ganz gleich, wie dieser abessinische Krieg anSgcht — die Freunde von heute die Je in de von morgen sein können. Wenn cS bann wiederum zu einer ernsten Ans- cinandersetzung zwischen Meitze» und Afrikanern komme, dann werde man es zweifelsohne nicht mit Derwischen zu tun haben, sondern mit gefährlich ausgerüsteten He er Haufen. Die Ursache zu dieser Ausrüstung liege aber in jenen WasfentranSpvrtcn, die von allen Seiten her unaushörltch an bekannten und an heimlichen Zusuhrplätzen in das Land htneingcbracht würde». DI« Abessinier bilden eine „Fliegende Reserve" Addis Abeba, 4. Februar. Nach abessinischen Meldungen herrscht an beiden Fronten vollkommrne Ruh«. Die Abessinier nehmen, wie weiter mitgetetlt wird, in den Süd- und Südwestprovinzen grotze Umgruppierungen vor. Fast 299 999 Mann sind in ständiger Bewegung. Sämtliche schwachen Frontstellen sind ausge glichen worden. Außerdem wurde eine fliegend« MaoloLodton" die Sühnematznahmeu gegen Italien gedient, die Frankreich jährlich 799 Millionen Franken kosteten und es, wen« man bis zur Blockade schreite, einem allgemeinen Gemetzel auSsetze. Bet den geplanten Donau-, Balkan- «ud Ostpakten sehe mau, was Frankreich gebe, aber nicht, was es erhalte. Run schlage Titulescu gar noch vor, Italien durch Sowjetrutzlaud zu er setzen. Das wäre die Bestätigung des Bruches mit Italien und der vorgesehenen Einkreisuug Deutschlands von Nord- und Südeuropa her. Dadurch würbe Frankreich dank der „kollektive« Sicherheit" gezwungen sei«, seine Truppe» nach dem Rhein hi« gegen die deutlcheu Truppe« mobil zu mache«, sobald Moskau, dem etwas Derartiges vor« schwebe» Frankreich daS Zeichen dazu geben werde. Seid ihr einfachen Franzosen, so fragt „Le Jour", geneigt, wieder gegen Deutschland zu marschieren, ohne ein anderes Ziel, als Stalin und seiner Sowjrtpropaaanda zu dienen? Diese Frage dürfen wir unS noch acht Tage lang stellen. Dann wird es zu spät sein, dann wird sich die Kammer mit der Ratisizierung des Vertrages mit Sowjetrutzlaud be schästigen, und zwar unter Leitung einer französischen Regie rung, die dank der Sowjetunion ans Ruder gekommen ist. Eisenbahner zerstören Schienen Santiago de Chile, 4. Februar. Am Montag brach in Chile ein Teilstretk der Eisen bahner aus. Oberst Campos hat die Leitung aller Eisen bahnen übernommen. Er ordnete sofort die Bewachung -er Eiscnbahnanlagen an, um Sabotageakte zu verhindern. Trotzdem gelang es den AuSständischen, an einigen Stellen die Schienen ansz ureitzen. Drei Züge entgleisten, jedoch sind keine Verluste zu verzeichnen. Einen allgemeinen Eisenbahnerstreik hält inan für möglich. Sonst ist im Lande alles ruhig. mafhiet ist... ZUM „nächsten Asrika-Krieo" Reserve von 59 999 Mann zusammcngestellt, die immer dort eingesetzt werden soll, wo unerwartete Angriffe er folgen. Nach fast dreiwöchiger Tauer hat der Regen am Montag ansgchört. Italienischer Besuch bei -er Kg Dortmund, 4. Februar. In der Dortmunder Wcstfalcnhalle sand am Montag abend ein grotzer Appell der Dortmunder HI vor dem Stell vertreter des RcichsjugcndsührerS, Stabsleiter Lauter bacher, statt. I» Begleitung des Stabsführcrs befand sich auch der Führer -er italienischen Jugendorganisation, Staatssekretär Ricci, der als Führer der italienischen Olympia-Mannschaft in diesen Tage» in Deutschland weilt: er benutzte die Gelegenheit seines Aufenthaltes, nm die deutsche HJ-Orgauisation kenne» zu lerne». Ein kritischer l Sie ersten zeugen zu »en Wils Kiwbenmvrden Schwerin, 4. Februar. Im Mordprozetz See selb vor dem Schwurgericht Schwerin wurde« am Dienstag die ersten Zeugen zu den 12 Snabeumorde« vernommen, die Seefeld zur Last gelegt werden. Während in der bisher durchgesührten 14tägigcn Ver handlung gegen Seefeld, die mit der Erörterung seines ver brecherischen LebenSgangeS auSgesüllt war und einen Eindruck von der triebhaften Persönlichkeit des An geklagten vermittelte, gcwisserinatzcn die Grundlagen des gegen ihn geführten JndizicnbcivciscS geschaffen wurden, nähert man sich jetzt der Entscheid» n g. DaS Gericht er örterte t» der surchtbaren Serie zucrst den lebten Fall des neunjährige« Gustav Thomas, Wittenberge. Dieser unglückliche Junge verschwand am 22. März 1985 und wurde einen Tag später in einer dichten Kiesernschonung in den städtischen Parkanlagen bei Wittenberge in typischer S ch l a f st e l l u n g ausgcsundcn. Da Spuren eines gewalt samen Todes nicht fcstgestellt werden konnten, wurde zunächst angenommen, datz das Kind erfroren sei. Später konnte dann ermittelt werben, datz an dem kleinen Thomas ein Sittlichkeitsverbrechen begangen worden war. Zu Beginn der Montagvcrhandlung machte der Vor sitzende die Zeugen gerade auf die B edeutung ihrer AüS- Koblenz, 4. Februar. Infolge der starken Niederschläge in den letzten Tage« ist der Rhein erheblich gestiegen. Am Montag mutzte zum sechsten Male in diesem Win terhalbjahr das Verbot der Flotzschifsahrt in Kraft treten. Die zu Berg fahrenden Schleppzüge verspüren nun wieder die starke Gewalt des reißenden Wassers und müssen schwer gegen die Strömung ankämpfcn. Zwischen dem Deutsche» Eck und dem Zollhase« ist seit Montag wieder daS User überschwemmt. Der Pcgel zeigte in Koblenz am Dienstagmorgen 4,78 Meter, das Wasser ist gegen Montag um 4N Zentimeter gestiegen. Auch vom Oberrhein wird noch ein Steigen des Wassers ge meldet. I» Maxau stieg das Wasser von Montag auf Dienstag um 48 Zentimeter, in Mannheim um 42 Zenti meter, in Bingen um 20 Zentimeter. Vom Main wird ebenfalls langsames Ansteigen des Wassers gemeldet. Auch sämtliche Nebenflüsse des Mains führ«» zum Teil Hochwasser. Die Mosel dagegen, die in den letzten Tagen stark gestiegen war, meldet wieder Fallen des Wassers. Die dem Rhein von den Nebenflüsse» zuge führten grotzen Wassermengen haben natürlich auch am Mittel- und Niederrhein ein weiteres Steigen des Wassers zur Folge gehabt. In Köln ist der Rhein von Montag aus Dienstag um 54 Zentimeter gestiegen. SÄ Mrk Friedrichs de« Sreßen wird vMndrt Berlin, 4. Februar. Immer wieder nimmt man mit Staunen wahr, welche gigantischen Arbeitsvorhaben ihrer Ausführung durch den deutschen Arbeitsdienst zugunsten der Vvlksgesamtheit harren. So weist jetzt Obcrarbcitssührer Wolfsram darauf hin, datz allein im Gau Kurmark nach roher Schätzung 39 Millionen Lohnarbeiter-Tagewerke zu erwarten sind. Die hundert eingesetzten Arbeitsdicnstabteilungcn würben hierbei 25 Jahre lang wertvolle Arbeit leisten und damit Arbeiten im Werte von 159 Millionen Reichsmark erstellen können. Viele tausend Hektar Boden seien in diesem Gau noch schlecht genutzt und harrten der weiteren Erschließung. Es gelte hier, das Werk der inneren Kolonisation des Grotzen Königs Friedrich II. sortzusctzen und zu vollenden. Schon heute seien zahlreiche kleinere Arbeiten vollendet. Von den grotzen Arbeiten, die bereits begonnen nnd teilweise fertig sind, erwähnt der Referent: Van eines Hochwasser- und Krastkanals an der Bobermündung, Melioration des Sprecwaldes. Melioration im Warthe-Netze- bruch, Entwässerung nnd Kultivierung des Rhin- undSavel- ländischcn Luchs, Meliorationen im Gebiete deS Nuthe- Schau-VerbandeS bei Trebbin, Eindeichungen und Entwässerungen an der >avel bei S ch in ergo w und Noskow, Entwässerung der Ueckcrnicderung zwischen Prenzlau und Pasewalk. Ser Mm Ehrenbürger der iüngsten SM vraktmolckung unooror Karliner Sekrlttlvitung Berlin, 4. Februar. Die Ortschaft H e in c r im Saucrland, die bei der dritten Wiederkehr des Tages der nationalsozialistischen Machtergrei fung zur Stadt erhoben wurde und damit die jüngste stadt des Deutschen Reiches ist, hat dem Führer und Reichs kanzler die Ehrcnbürgerschast «»getragen. Ter Führer hat die Ehrenbürgcrschait «ngenommen und ist damit der erste Ehrenbürger dieser jüngsten Stadt Deutschlands. ag für Seefeld sagen ausmerksam und ermahnte sie zur besonderen Ansmerk- samkcit. Auch den Angeklagten ersuchte er, nicht wie sonst Ausflüchte zu machen. Ich ermahne Sic, Seefeld, so erklärte der Vorsitzende, es ist heute ein besonders kritischer Tag für Sie. Gustav Thomas, ein aufgeweckter und folgsamer Junge, war am 22. März des vorigen Jahres mittags aus der Schule gekommen. Eine Stunde später, gegen 13 Uhr, hatte er das elterliche HanS wieder verlassen, ohne seiner Mutter ganz gegen seine Gewohnheit zu sagen, wohin er ginge. Auch den Schäferhund des Vaters, der aus den Mann dressiert war, hatte er znrückgclassen. Gegen 14 Uhr hatte ei» Spielkamerad des Thomas diesen zusammen mit einem älteren Manne gesehen, der nach der Darstellung in der Vor untersuchung einen freundlichen Eindruck gemacht habe. Einige Zett später hatte die Ehefrau Martha John, die mit ihrem Fahrrad von Mentdors kommend nach Wittenberge fuhr» ans der Landstraße einen älteren Mann mit einem Jungen zusammengehen sehen. Sic hatte sich beide genau angesehen, weil der Jvnge einen Anzug getragen hatte, den sie auch stir ihren Sohn kausen wollte. Als di« Zengin gegen 18 Uhr von Wittenberge nach Wentdors zurückgesahre» war, hatte sic wiederum den alten Mann g«, «rossen. Jetzt war er jedoch allein. Die Zengin war dicht an dem Manne vorübergesahren, der einen erhitzte« Eindruck gemacht hatte und «S sehr eilig z« baden schien. Ei« anderer Zeuge hatte mit seinem Fahrrad das ungleich« Paar ebe«w
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