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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.02.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360228020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936022802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936022802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-28
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Da« Berliner Einstiir-ungM wir» «Mitt Aauptverfahren eröffnet Verliu, 2«. Februar. Wie die Justizpreffeftelle «itteilt, ist tu dem »ege« de» BauarnbeuunglÜckS i» der Herma«»»GSrtug»Straft« am SO. August 19SL eingeleiteteu Strasverfatre» »ege» sahrläsfiger Töt»»g »«»mehr das Ha»pt»«rlahre» »ar d«r grob«» Straf» kammer des Berli»«r Landgerichts erdss»et worde». Di« Hauptverha»dl»ug begi»»t am 16. März 1666. Wie erinnerlich, hatten durch den Einsturz der Baugrube 10 Arbeiter den Tod gefunden. Bauausführende Girina war zur Zeit des Unglücks die Berlinische Ballgesellschaft. Als Ursache des Einsturzunglücks für das BauloS Hermann- Güring Strafte sind nach Auffassung der Ltaatsanivaltschast redeutfame technische Mängel der Bauausführung r»»d Organisationssehler bei der Firma, die ihrem Austrag nicht gewachsen war, sowie Fehler der örtlich für dieses BauloS verantwortlichen Bedienstete» der Reichsbahn sestgesteüt worden. Die Anklage richtet sich gegen den Diplom-Ingenieur Hugo Hoss mann von der Geschäftsführung der Berlinischen Baugesellschaft, den Bauleiter der Firma, Diplom-Ingenieur Fritz Roth, den Reichsbahnrat Wilhelm Weither, denen Bauwart Wilhelm Schmitt und den Reichsoberrat Kurt Kell berg. Den Angeklagten wird zum Borwurf gemacht, durch Fahrlässigkeit, unter Aufterachtlastung der pflicht- gemäsren Sorgfalt, de» Tod der 10 Arbeiter verschuldet zu haben. Die vier erstgenannten Angeklagten befinden sich in Untersuchungshaft. Der Reichsbahnvberrat Kurt Kell- berg ist seit Ende November 1035 wegen Haftunfähigkeit vom Bollzug der Untersuchungshaft verschont worden. Tie unter Hinzuziehung eines groben Stabes von Sach verständigen geführte Untersuchung hat nach der Anklage nicht nur schwere handwerkliche Mängel in der eingestürzten Baustelle ergebe», sondern auch Mängel in dem ver wendeten Material. Entscheidend für das Einstürzen der Baugrube war aber ossenbar der Umstand, daß ei»e mehr fach vo» der Reichsbahn angeordvete Pla»äudern»g den Bauausführenden keine« Anlab gegeben hat, die ganze An lage an der Unglttcksstelle genau z» überprüfe» und der W«lterarh«lt »eu« Berechnungen zugrnndeznlegen. Die A«> klage hält für seft,«stellt, hab «« Ort uuh Stelle «lcht ein einziger mit der Wirk, ttchkelt ttbereinftlmmeuher Bauplan »orhande» «ar. Da die Planänderung nicht nur zu einer Verbreiterung der Baugrube, sondern auch zu ihrer Ticiserlegung um einen Meter sührte, hatten die unter anderen BorauSsetzunge» ge rammten Stiele nicht mehr den genügenden Halt im Boden. So war eS möglich, dab im Augenblick deS Unglücks die Baugrube auf einer Länge von 05 Meter zusammen stürzte. Berantwortlich erscheint neben dem Fngeuteur Roth in erster Linie der Angeklagte Hoffma n », der trotz mehr facher Beanstandungen die örtliche Bauleitung nicht tu der unbedingt notwendigen Weise unterstützte. Die Beamte» der Reichs bah» trifft der Borwurf, Ihrer Kontroll pflicht besonders nach der Planänderung unzulänglich ge nügt zu haben. Ob auch in der Auswahl der Berlinischen Ballgesellschaft als bauanssührenbc Firma ein besonderes Gesahrenmoment lag, wird erst auf Grund der Hauptver- Handlung gesagt werden könne». Bei -er Schwierigkeit und dem Umsang deö Prozeftitoffeö ist mit einer Berhandlungs- dauer voll mehreren Wochen zu rechnen. Raubüberfall auf offener Straße «öl», 28. Februar. Am Freitagmorgen wurden zwei Beamte der Commerz- nnd Privatbank in Belbert, die 5N0ON RM von der R ichs- bankzweigstetle Belbert abgeholt hatten, etwa hundert Meter vom Rrichsbankgebäude entfernt von vier Bewaffne ten beraubt. Die Berbrecher holten die Kassenboten mit einer viersitzigen Limousine ein und erzwangen unter Bor halten von Waffen die Herausgabe der Geldtasche. Tann schwangen sie sich auf Len Wagen und fuhren davon. ES handelt sich um Männer tm Alter von 25 bis 30 Jah ren von mittlerer Gestalt. Einer trug einen grauen Mantel, zwei hatten blaue Mäntel an und der vierte einen helleren. Der Wagen der Räuber hat eiue gelbe Grundfarbe mit Nickel- i beschlägen uird «in gleichfarbiges Berdeck. Er trug Las Er- I kennungSzcicheil 12 55357. Ser Mikado schl »le Belmtlmmen sott Roch keine Klärung in Tokio Berlin, 28. Februar. Ueber die Entwicklung in Japan liegen Berichte aus englischen Quellen vor, denen zufolge der Mikado mit seinen Ratgebern eingehende Besprechungen abgehalten hat, die der Bildung eines neuen Kabinetts dienen. Dabei scheint man der Einstellung der Armee insofern Rechnung tragen zu wollen, als das neue iapanische Kabinett durch seinen Führer, den Ministerpräsidenten, der ans den Ziethen der Armee ent nommen werden soll, der Armee ganz besonders verbunden sein soll. ES werden auch bereit» die Namen mehrerer Per sönlichkeiten genannt, darunter der de» früheren General- inspekteurS der japanischen Kriegsakademie, des Generals Mazakt, der im vergangenen Jahre, weil er zu den Haupt- ivortsührern der Bestrebungen der Offiziere gehörte, seines Amtes enthoben worden ivar. Nähme der Mikado diesen Borschlag zur Regierungsneubildung an, so kommt das in der Präzis einem Siege der Ofkiztere, die znr gewaltsamen Beseitigung der führenden Männer des bisherigen Kabinetts schritten, gleich. ES verlautet allerdings, das« der Mikado nicht geneigt, fei, die NegterungSgewalt den Militärs soweit anszuliescrn, und eS wird auch von der Möglichkeit der Bil dung eines Staat SrateS, der die Negierungssunkttonen übernähme, gesprochen, was die Gelegenheit gäbe, die Bildung eines neuen Kabinetts htnauSzuschieben. ES heiftt, dab die Offiziere und die ihnen angcfchlossenen Soldaten, die das gewaltsame Borgehen unternahmen, noch nicht in ihre Kasernen zurückgekehrt sind, dab sie vielmehr nach wie vor wenigstens einen Teil der von ihnen besetzten Amtsgebäude innehaben. Die Gar-e bereit -um Eingreifen Tokio, 28. Februar. Entgegen den Erwartungen haben die Verhandlungen, die die Generale Mazaki, Abe und Nischi als Vertreter deS Obersten Kriegsrates mit den Führern der jungen Offiziere führen, um 0,30 Uhr japanischer Zeit noch kein Ergebnis gezeitigt. Eine Einigung zwischen den Putschisten und der Regierung war also bis zur genannte»! Stunde noch nicht zu stande gekommen. De» Aufständische«, die sich bisher gewelgert habe», die von ihnen besetzten Gebäude zu räumen, ist bis Kreitagmittag Zeit gegeben »orde«, sich zu ergebe». Tie kaiserliche Garde hat alle Mabnahmen getroffen, um die Aufständischen aus ihren Stellungen zu entfernen. Auf Be fehl des Garnisonkommandanten ist der gesainte Bcrkehr in der Nähe des Hibiyaparks, wo die meisten der besetzten Regierungögebäude liegen, eingestellt worden. Mtlltär-tktatur errichtet? Reuter meldet a«S Schanghai, «ach eine« bisher »nbeftii- tigte« Gerücht ans Tokio habe General Arakt, der i« de» Jahren 1SS1 bis 1964 japanischer Kriegsminister war, eine Militärdiktatur errichtet. SS fei unmöglich, eine Be stätigung dieses Gerüchtes zu erhalten, da alle versuche, mit Tokio direkt in Verbindung zu trete», ergebnislos seien. Vor» Sowjetkreise» in Schanghai werde mitgetetlt, sie hätte» eine kurze Botschaft aus Tokio erhalten, daß die Lage wieder um fehr kritisch sei. Gefahren des Paktes Moskau—pari« Die Ereignisse in Japan haben in politischen Kreisen der Mandschurei starken Eindruck gemacht, wobei die Aktion ter meuternden Offiziere verschieden beurteilt wird. Wenn man auch in politischen Kreisen der Meinung ist, dab die Vorfälle der letzten Tage durch die wachsende Unzufriedenheit der Armee mit den Auswüchsen des Parlamentarismus ausgclöst worden seien, fehlt es in Manbschukno auch nicht an Stim men, die die Unzufriedenheit mit der a u b c n p o l i t i sch e n Führung als Hauptgrund betrachten. Man weist darauf hin, dab der französisch-sowjetrussische Bei- standSpakt zu einer bedeutenden Verbesserung der mili» tärpolitischeu Stellung der Sowjetunion im Ferne»» Osten sühre. Dies werde von der japanischen Armee mit um so »röberer Sorge verfolgt, als die bald zu erwartende» vrakti- chen Auswirkungen dieses Paktes zu einer weitere»» Ber- chlechterung der Stellung Japans führen würden. Trotzdem wird die Lage in Mandschukuo als ruhig beur- teilt, und die Geschäfte nehmen ihren gewöhnlichen Verlauf. AM michlet einen etcuMeriilMes Warschau, 28. Februar. Die polnische Regierung hat einen Gesetzentwurf über die Errichtung eines StaatSgertchtShoseS fertiggestellt. Bor diesem DtaatStrtbunal haben sich nach dem Gesetzentwurf die Minister, der Präsident der Obersten Kontrollkammcr, die Senatoren und Abgeordnete»» zu verantworten, falls sie ver fassungswidrige Handlungen begehen. Senatoren und Ab geordnete sollen zur Verantwortung gezogen werde», wenn ihre Handlungen im Widerspruch zur Treuepfltcht gegenüber dem Staate stehen, falls sic das 'verbot verletzen, Staatsgüter zu erwerben oder zu pachten, Ncgierungsliesernngen zu über nehme» ober sich Konzessionen oder persönliche Vorteile von der Regierung verschossen. , Der polnische Anbenministcr Beck beabsichtigt, am 20. Fe bruar nach Brüssel abzureisen, wo sein Besuch vom 2. bis 5. März vorgesehen ist. Während des Aufenthaltes des Mi nisters Beck erfolgt die Unterzeichnung des polnisch-belgische»» Handelsvertrages. Ser englische ltirchenzelnile wled abgMasst London» 28. Februar. Die englische Regierung hat beschlossen, den sogenannten Kirchenzehnten, der seit Jahrhunderten eine wichtige Einnahmeguelle der englischen Psarrgeistlichen bildet, end gültig abzuschaffcn. Ein dahingehender Gesetzesantrag wird dem Parlament kurz nach Ostern vorgelegt werden. Er wird sich auf den soeben veröffentlichten Bericht eines Königlichen Ausschusses stützen, den die Negierung angenommen hat. Dieser Bericht sieht in erster Linie die Ausgabe neuer Staatspapicre in Höhe von ungefähr 70 Millionen Pfund mit einem Zinssatz von 8 v. H< für den zwangsweisen Auskauf der Zehntenrenten von den gegenwärtigen Nententnhabern vor. Die Abschaffung des Kirchenzehnte»« wird voraussichtlich bei den Kirchen behörden ans scharfe Gegnerschaft stosten. Neuer Gtu-ententumult in Damaskus Jerusalem, 28. Februar. Ji» DainaSk »is kam eS am Donnerstag wiederum zn heftigen Stubentenkuudgebungen, wobei das Haus der Polizei im Geschästsviertel mit Steinen beworfen »vnrde. Schliestlich wurde Militär zu Hilfe gerufen, das von der blanken Waffe Gebrauch machte und in die Menge schost. Insgesamt wurden etwa 20 Personen verwundet. Mehrere Personen wurden verhaftet. Die Studenten flüchteten schlieft- ltch in die berühmte Omajaden-Moschce und bewarfen von dort aus die Polizei mit Steinen. Sechs Studenten waren sogar aus ein Minarett geklettert, um besser treffen zu können. Die Polizei achtete den heiligen Ort und verzichtete auf Gegenwehr. Mgeunerschlacht in Valencia Valencia, 28. Februar. Eine regelrechte Straften schlacht fand am Donners tag zwischen z»vei Zigeunerstämmcn in Valencia statt. Männer und Franc»» gingen mit Pistolen und Messern aufeinander loS. Die beiden feindlichen Parteien hatten sich derart in den Kamps verbissen, daft berittene Polizei eingesetzt werben mnftte. Dein starken Polizeiaufgebot gelang es nach schärfstem Borgeben, die Zigeuner auseinander zu treiben. Zehn Schwer verletzte blieben auf dem Kampfplatz liegen. Der Zustand von einige»» unter ihnen ist hoffnungslos. Kommunistischer Vorstoß nach Schanfi Schanghai, 28. Februar. Elma 6000 Kommunisten haben über be« zugesrorene« Gelbe» Kluft einen vorstoft nach Schanfi unternommen. Sie drangen etwa 100 Kilometer weit ein und belagerten Schilo«. Schanstftreitkräste, die starke Beseitigungen längs des FlusieS errichtet haben, stehe» mit de» eindringenden Kommunisten tm Kamps. Rtckett fliest nach Abessinien London» 28. Februar. „Daily Express" meldet, daft -er Finanzmann Rtckett, der durch seine abessinische Oelkonzession bekannt geworden ist. heute früh vom Flugplatz Hanworth bet London nach Addis Abeba fliegen werde. Er werde sein eigenes Flug zeug benützen. In Rom werde er eine Zwischenlandung vor nehmen und Mussolini aufsuchen. Auch Aultur-(Olympiade / Völker im Wettkampf des Geistes Unter dem olympischen Gedanken verstehen wir die Aus- sasiung, die Uebung und Stählung des Körpers als ha r m o - Nische Selb st entfalt ung mit der Pflege des Geistes und der Künste zu verbinden. Mit solchen Gedanken und nur in solcher Gesinnung kann die Olympiade 1030 zu einem wirk lichen Kulturfaktor werden; den» nur so sind die grüftten Ueberlieserungen Altgriechenlands, das von 770 vor bis 304 nach EhristuS seine Olympiafeieri» hatte, für uns wertvoll; nur so erleben wir im Wettkampf deS Körpers und des Geistes den ganzen Menschen. So wird man 1080 nicht nur von Bobrennen, Fuftball- kämpfen, Reiten, Leichtathletik, Schwimmen, Regatten hören, sondern auch von geistigen Wettkämpfe»» auf de»» Gebiete» der bildenden Kunst. der Dichtkunst und der Musik. An diesen Wettkämpfen wird — und das ist ihr besonderer Borteil — das ganze deutsche Volk teilnehmen kön nen. Mögen auch Hunderttausende den olympischen Sport kämpfen zuichen — sie bilden doch nur einen kleinen Aus schnitt aus dem gesamten Volke. Mögen auch Millionen am Rundfunk und durch die Presse teilnenmen — es bleibt doch eine indirekte Teilnahme. Aber alle können die bei der Olympiade preisgekrönten Gedichte, Kurzgeschichten, Novellen und Romane lesen, alle könne», von preisgekrönten Musik werken Kenntnis erhalten, die ia durch Rundfunk, Konzerte und Druck der Gesamtheit zugänglich gemacht werben, alle können die künstlerischen Entwürfe sehen, die im Bilde überall verbreitet werben. Es wird ein Prüfstein für den inneren Gehalt d«S deut schen Volkes sein, ob es die Kulturolympiade mit der gleichen Begeisterung und Leidenschaft verfolgt, wie die rein sport lichen Kämpfe. Wir find gewift, bah es die Probe bestehen wird. Ein Kampf der Wagen und Gesänge gehört zu den innigsten Wünschen eines kulturell hochstehenden Volkes. Eine Bedingung ergibt sich als selbstverständlich aus der Sachlage heraus-. die Kunstwerke der drei Gattungen müssen eine Beziehung zum Sport oder doch wenigstens zum Hel- dischen oder nordischen Gedanken haben. Ist das unmög lich? Werden hier der Kunst Fesseln angelegt? ES könnt« so scheinen, und doch sind die führenden Männer di« Gewähr dafür, daft kein Mihbrauch mit dein heiligen Feuer der Kunst getrieben wird. Wer sich innerlich unfähig sühl», «in solch«» Thema künstlerisch zu grstalten, der wird ta nicht ge zwungen, tetlzunehmen. Die sich berufen fühlen, werden zum Wettkampf antretcn. Und da» werben immerhin noch genug sein. So hat einer der Maler, die an einem Olympia- werk schassen, geäuftert: Für den Maler ist der Sport ein leider viel zu wenig beachtetes Gebiet." Dazu tritt nun ein zweites Motiv: die von den deutschen Prüfungsausschüssen ausgewählten Werke kommen vor inter nationale Ausschüsse, die aus allen Nationen die Kunstwerke sammeln und beurteilen. Eine schwere Aufgabe, wahrhaf tig: zwischen deutschen, französischen, japanischen lyrischen Gedichten oder Musikwerken den Entscheid zn treffen. Aber gerade hiervon erwartet man viel für das Verstehen der Völ ker. Sicher ebensoviel wie von den rein sportlichen Wett kämpfen. Daruin seien wir alle innerlich bereit: beschäftigen wir uns so weit wie möglich mit den Kulturen der Ratio- nen, daintt wir geistige Fühlung gewinnen zu dem, was uns im Sommer ein preisgekröntes norwegisches Gedicht, eine französisch« Novelle, ein ungarisches Musikstück, ein italienisches Marmorwerk zu sagen hat. Wir haben hier will kürlich einig« Nationen herausgegriffen. Vielleicht gewinnen ganz andere die Preiset Heute weift «» keiner. Wa» wir aber misten, ist dies: nur wo die Völker tm Wettkampf de» Geistes ihre Kräfte der Innerlichkeit, der Gestaltung und der Empfindung, ihr Schöpferische» erwecken und r» wagen, vor ein Forum der Nationen zu treten, da ist noch Leben, und da werden alle lähmenden Gedanken vom Tode der Völker und vom Untergang deS Abendlandes in der Wurzel zer stört. Damit rundet sich der Srets der Gedanken. Der Neu- schöpser der Olympischen Spiele, Baron b« Eourbertin, hat seihst mit aller Schärf« betont, daft die Kulturolympiade ein wesentlicher Teil ter olympischen Ide« ist. Sie hat sich erst langsam durchsetzen können und eigentlich erst in Amsterdam 1028 volles „Bürgerrecht" erworben. In Lo» Angeles 1082 war und in Berlin 1080 wird sie unbestritten ein solcher wesentlicher Faktor tm Kampfe. u. 11, MttrUmwtn »er GSckftfchen GtaatsWeatrr Op«r»ha»S Unter der Leitung von Kurt Stterberg, Stockholm, findet am Donnerstag, dem ö. März, in der StaatSoper «In Konzert Nordischer Komponisten statt, in dem Werke von Hugo Alfven, O»kar Lindberg, Iran Sibelius und Kurt Atterberg zur Ausführung gelangen. Al» Solist wirkt Professor Jan Dahmen mit, der da» Vtolin- konzert in D-Moll von Jean Sibelius spielt. Anfang: 7,80 Uhr. — Der Eintrtttskartenverkauf zu diesem Konzert beginnt an der Opernhauskasse und bei den bekannten Vor- verkaufSstelleu am Sonntag, dem 1. März. — Eine öffentliche Generalprobe findet zu diesem Konzert nicht statt. örr Gtchftfchrn Gtaattthrattr Opernhaus Sonntag (1. 8): Aufter Anrecht: „Götterdämmerung" 5 bi» 10 Uhr; Montag: Anrecht »V „Angelina" l8 bis gegen 10,80); Dienstag: Anrecht cV „Der Troubadour" <7,80 bi» nach 10); Mittwoch: Anrecht „Tiefland" <8 bis gegen 10M); Donnerstag: Aufter Anrecht, Konzert Nordischer Komponi sten. Dirigent: Kurt Atterberg a. G. Solist: Jan Dahmen <7M; Freitag: Für DonnerStag-Anrecht /V vom v. März „Angelina" <7M bis gegen 10); Sonnabend: aufter Anrecht „Fra Diavolo" <8 bis nach 10,15); Sonntag <8.): aufter An- recht „Die Meistersinger von Nürnberg" <5 bis 10); Montag: außer Anrecht „Aida" <7,80 bis 10,80). Schauspielhaus Sonntag <1. 8.): aufter Anrecht „Der Sprung aus dem Alltag" <8 bis 10,80); Montag: Anrecht ä „Annemarie ge winnt da» Freie" <8 bis 10,15): Dienstag: Anrecht ä „Anne marie gewtnnt das Freie" <8 bis na ch10,15); Mittwoch: An recht ä „Peer Gynt" <7M bis 11); Donnerstag: aufter Anrecht „Schwarzbrot und Kipfel" <8 bi» nach 10,80); Freitag: An recht ä „Der Sprung auS dem Alltag" <8 bis 10,80); Sonn abend: Anrecht /V „Maria Stuart" <7,80 bis nach 10M); Sonntag <8.): aufter Anrecht „Wilhelm Dell" <7,80 bis 10,80); Montag: Anrecht 11 „Der Sprung aus dem Alltag" <8 bls 10,80 Uhr). . k* Gpielpka« des Kambdienhaufe» voin 2. bl» 0. Mär». Monlaa bl» Sonnabend: Go st spiel Erhard Giebel: „Gouk im Schloß" >,.Hi»schIagb"i. Sonntag lS.) und Montag: was« spiel Henn» Porten: „Maria warland." s* Mitt«»», »«» K»»6dti,ha»fe«. Hedwig »ohlhoff, Berlin, wurde al» wast verpflichtet und wird In der llraufsltbrung „Man tut, wa» man kann" dir Rolle der Tolly spielen. — Ta» ttomddlenhau« veranstaltet am Heldengedenkiag <8. März), >l,ld Uhr vorn», anlähllch be» 70. weourt»«age» de» verstorbenen Dichter» Paul Ernst «ine Morgeuseirr. Vesper in »er krenzktrch«. Sonnabend, den 20. Februar, abend» 0 Uhr. Mar Reger i>87»—1018): Dvkkata und Fuge in D, au» Merk bO, slir Orgel; Foh. Geb. Vach slwt»-I7b0>: „Die bittere Leiden»»«!«" sllr vierstimmigen «hör; Sberhard» Wenzel: „Die Ver suchung" lMatth. «, 1—N) für g«m. llhor a eap. Uraufführung.
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