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Dresdner Nachrichten : 21.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193603210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-21
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.03.1936
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Mseoen-AuSgabe. Re. IM Sonnabend, 21 MW, i»z« Gegrünöet 185H Druck u. Verlag r Ltepsch «: Reichard», Vresden-A. l, Marten- straße ZS/-2. Fernruf 252-l. Postscheckkonto loüSDresden Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamt«« beim «Vberverstcherungsamt Dresden Bejugtgerahr bet tSgNck, iweimaN-ee Au steilung tret Hau« monatlich NM. s.ro, durch Poitbejug NM. Z.iO einlchlieblich t»l «ui. Postgebühr lohne Postjusletlungsgebühr) bei siebenmal wbchentlichem Berland. ikin-el- nummer lü Rpl.. außerhalb Sachsen« >b Ros. «njelgenpreisel». PreINtste Nr. CMINImeter», <>r mm breit» ll,b Rvi. R-chlSiie nach Stalle! gamiitenan,eigen u. Eleslengtiuche MiNtmeter- »eile N Nps. Aissergeb. »0 «Pi. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dre«dner Nachrichten. Unverlangte Schrtstltücke werden nicht auibewahrt „Wir weichen keinen Zentimeter zurN" Hamburg stimmt jubelnd dem Führer rii Hamburg, 20. März. Auf dem Hauptbahnhof und deu umliegenden Plätzen haben sich seit den NachmtttagSstunden unzähltge M e n sch e n m a s se n etngcsunden. Die Fenster und Dächer der umliegenden Häuser sind dicht beseht. Aus den Bahn steigen drängt sich eine nnübersehbare Menschenmenge. Starke Ehrenabteilungcn der politischen Leiter, der SA, SS, des NSKK, der HI und aller anderen Gliederungen der Be wegung rücken in ununterbrochenem Auge an. Als die Dunkelheit anbricht, stammen in allen Fenstern lange Rethen von Lichtern ans und tauchen die Umgebung des Bahnhofes in eine Beleuchtung von eigenartiger Schönheit. Bald nach IS Uhr trifft der Führer mit seiner Be gleitung tu Hamburg ei», vou tosende« Hcilrufc« der in der Bahnhofshalle versammelte« Tauseudeu empsaugeo. Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann und regierender Bürgermeister Krogmann heissen den Führer in der Hansestadt aufs herzlichste willkommen. Bet den Massen, die draussen das Bahnhofsgebäude umlagern, ist die Spannung von Minute zu Minute gestiegen, bis dann Hcilrufe aus brausen und sich vom Bahnsteig durch die Bahnhofshalle nach draus,en sortpslanzen. Der Badenweiler Marsch erklingt. Der Führer erscheint und wird von den begeisterten Hamburgern jubelnd empfangen. Der Führer schreitet die Frönt der Ehre nabtetl ungen ab. Schnurgerade auSgertchtet stehen die Reihen, stolz leuchten die Augen der politischen Soldaten des Führers. Unter den brausenden Jubelrufen der Zchn- tauseude verläßt der Führer bann den Schauplatz, um sich in einer beispiellosen Trtumphfahrt -Ur Hanseatenhalle zu begebeiu Es ist «in wunderbares Bild: Millionen von Kerze« leuchten aus allen Fenstern in allen Straften. Grosse Fackelkaudclaber umsäumen deu Weg. Politische Leiter, SA und SS haben alle Hände voll zu tun, um die Massen, die immer wieder in ihrer Begeisterung gegen die Absperrungen andrängcn, zurückzuhalten. Von den Wänden der Häuser leuchten Transparente, angestrahlt von Scheinwerfern, mit den Parolen des 20. März. Auch von den Erfolgen der Aufbau Politik des Führers kün den sic: Unsere Gefolgschaft hat sich im Dritten Reich ver doppelt! So leuchtet es von mehreren großen Fabrik fronten. I« die Arbeitervorstädte von Hammerbrock «nd Rothenburg-Ort führt die Fahrt. Auch hier stehen unübersehbare Menschcnmassen tief gestaffelt hinter den Sperrketten und jubeln dem Führer ihren Dank und ihr Treuebekenntnis zu. Auch hier Fenster an Fenster dicht mit Menschen beseht» wie die Trauben hängen sich Men schen aus Balkoncn, aus Mauervorsprttngen, der Gefahr des Absturzes kaum achtend. Mehr und mehr nähert sich die Wagenkolonne des Füh rers der Hanseatenhalle, ununterbrochen begleitet von dem brausende» Meer der Jnbel- und Hellrufe. Als der Führer die Hanseatenhalle betritt, schallt ihm ein unvor stellbarer Jubelsturm entgegen. Nicht enden wollen die Hcilrufe, die den Führer aus seinem Wege zur Tribüne begleiten und immer wieder erneut anschwellen. ReichSstatthalter Gauleiter Kaufmann begrüßt den Führer nochmals in Hamburg. Dann tritt der Führer ans Mikrophon. Nur langsam legt sich der Jubelsturm. Hitlers Rede in -er SansentenMe Scho« mit de« erste« Sätze« hat der Führer die Maste« gepackt. Die Hunderttausend jubeln ihm zu, als er die Staatsmänner der anderen Länder aussordert, doch einmal einen Blick in das heutige Deutschland zu werfen. Sie würden dann wohl einige ihrer Irrtümer erkennen. Als der Führer den Masten den Wahnwitz des parlamentarischen Systems von einst in die Erinnerung zurttckrust und demgegenüber er klärt: „Ich bin nicht der Vertreter von so und so vielen Parteien, sondern ausschließlich der Vertreter des deutschen Volkes", da schwillt der Beifall erneut zum Sturm an, und Hamburgs Bevölkeruug bekundet dein Führer ihren Dank für die durch ihn erreichte endliche Einigung der deut schen Nation. Die gleiche einmütige und jubelnde Zustim mung lösen die Worte des Führers aus, mit denen er sein FriebenSprogramm klar umreißt: „wir werden nicht einen Zentimeter zurück weichen von unseren Gleichberechtigungs forderungen, weil eine dauernde Ariedens ordnung ln Europa nur denkbar ist unter der Voraussetzung glichen Rechtes für alle Völker." Der Führer spricht da«« die Gewißheit auS, daß die ganz« Welt am LS. März ei« klares a«b eindeuti ges Urteil der deutsche« Ratio« über die bentsche Politik des Friedens ««d der Gleichberechtigung erhalte« «erd«, ««b «i« mi«nte«langer, unbeschreiblicher BeisallSorka« be- ftätigt ihm, daß, wie ganz Deutschland, auch Hamburg n«d der ganze Rordweste« des Reiches rückhaltlos hinter dem Führer und seine« Maßnahmen steht. Und wieder springen die Zehntausende begeistert von ihren Plätzen auf, als Adolf Hitler von seiner tiefen Ver- bundenheit mit dem Volke spricht: „Aus dem Volke bin ich gekommen, im Volke bin ich geblieben, und »um Volke kehre ich zurück!" Di« Schlußworte des Führers, mit denen er das ganze deutsche Volk anfrust: „Deutsches Volk, ich habe dich glauben gelehrt, jetzt lehre du deinerseits auch mich wieder glauben!" drohen fast unter» «geh en in einein BcgeisterungSorkan, der die weite Halle durchfegt. Alle An wesenden erheben sich und bereiten dem Führer eine nicht endcuwollendc Huldigung, aus der das felsenfeste Be kenntnis spricht, in Einigkeit und Geschlossenheit dem Führer in seinem Kampfe um Deutschlands Recht und Freiheit und um den Frieden Europas und der Welt treue Gefolgschaft zu leisten. Ein Symbol dieser unerschütterlichen Treue ist das Sieg Heil der Hunderttausend auf den Führer. Dann singen die Masten mit Ergrisfenheit die Lieder der Nation. Der Stimmzettel für -ie Reichstavswahl Berlin, 20. März. Der Stimmzettel sür die ReichStagSwahl ist i« drei Felder eiugeteilt. Das obere Feld, das über die ganze Breite des Stimmzettels geht, trägt die Ausschrist „Reichs tag sür Freiheit ««b Friede«". Darunter steht in diesem Feld die Angabe des Wahlkreises. Unter dlesem Feld liege« die beide« andere« Felder im GrSftenverhältniS tl:1. I« dem gröbere» linke« steht in der erste« Zeil« „Nationalsozialistische Deutsch« Arbeiter» Partei", t« der -weite« groß und fettgedruckt „Adolf Hitler" «nd in der dritte» Zeile folgen die Name« „Heft, Frick, Göring, Goebbels" sowie des jeweiligen Gauleiters. I« dem rechten kleine« Feld ist der Kreis -«« An» kreuze« ««gebracht. M-rntttps Audienz -ei König Eduard vm. Deutschland im Recht! Bon David Lloyd George, früherem englischen Ministerpräsidenten Ich begrüße es, daß Botschafter von Ribbentrop die deutsche Negierung auf der Tagung in London vertritt, den« er genießt das Vertrauen des Reichskanzlers Hitler. Der Fehler, an dem die internationalen Tagungen bisher krankten, war der, daß die konferierenden Mächte Ikber alle» zu sprechen bereit waren, nur nicht über die allein wichtige Frage, wie der Frieden sichergestellt werden kann. Dabei ist gerade dies der Punkt, der allen Menschen in allen Ländern am meisten am Herzen liegt. Niemand interessiert sich dafür, wie diese ober jene obskure Klausel in. Pakten und Verträgen ausznlegen sei, kein Mensch will de« Krieg, höchstens der französische Generalstab, der an einen leichten Sieg glaubt, wenn Frankreich jetzt die Gelegenheit benutzt, um das mangelhaft gerüstete Deutschland anzugreifen. Frankreichs Staatsmänner aber — besten bin ich sicher — scheuen vor KriegSmaßnahmen zurück. Der französische Bauer wird selbstverständlich marschieren, wenn ihm der Befehl dazu ücgebcn wird, aber er hat bestimmt keine Lust, dem Tod ins Angesicht zu schauen, wenn sein Vaterland nicht einmal an gegriffen worden ist. Zweifellos würde ganz Frankreich sich freuen, wenn Deutschland Sanktionen auferlegt würden. Aber außer Frank reich hat kein einziges Land Verlangen nach Sanktionen, mit Ausnahme SowjetrußlanbS, besten Regierung sich sagt, daß angesichts eine» halbverhungerten Deutschlands und wirt schaftlichen Wirrwarrs allerorten der Kommunismus die größten Chancen hätte. Britannien ist in dem vorliegenden Fall« gegen Sank tionen. Kein Mensch hier denkt daran, das Einrücken von einer ober zwei Divisionen deutscher Truppen in deutsches Gebiet als einen Akt flagranten Angriffs zu werten. Der Vorfall ist in keiner Weise mit dem Einfall von 800 000 italienischen Soldaten in abessinisches Gebiet und mit der Bombardierung äthiopischer Dörfer und Lazarette zu ver gleichen. — Auch die skandinavischen Länder wollen nichts von Sanktionen wissen. Ohne Britannien, Schweden, Hol land und Dänemark aber mären Sanktionen illusorisch. Warum dann also nicht gleich auf die Kernfrage ein gehen und über den Frieden verhandeln? ES hat doch wirklich keinen Zweck, über kollektive Sicherheit hin und her zu reden, wenn die Führer der großen Nationen nicht ei« biHchen mehr Gefühl für die Gemeinsamkeit des europäischen Schicksals an den Tag legen. ES wirb be hauptet, daß ein revidierter Friedensvertrag so lang« wertlos bliebe, als man Deutschland nicht jetzt durch Strafmabnahinen klarmache, daß in Zukunft die vertragbrechende Partei i« jedem Fall durch gemeinsames Vorgehen der übrigen Ver tragspartner bestraft werden wird, sobald eine mutwillig« und einseitige Verletzung irgendeines Vertragsparagraphen er wiesen «st. Das wäre alles ganz schön und vernünftig, wenn Deutschland der Schuldige wäre. Aber der eigentlich Vertragsbrüchige Teil sind diejenigen ge wesen, die jetzt am lautesten vor „gerechter" Entrttstung schreien. Wie war es denn mit der Klausel, in der der Versailler Vertrag die allgemeine Abrüstung vorsah, wenn ich fragen darf? Ich bin einer der vier Männer, denen die unangenehm« Aufgabe oblag, die Verträge von 1010 auszusctzen. So mancher, der inzwischen zu der Ansicht gekommen ist, diese Verträge seien ungebührlich hart gewesen, hat sie damals nicht genug kritisieren können mit der Begründung, sie seien zu milde! Die FriedenSbedingungen, die Deutschland mit diesen Ver trägen auserlcgt wurden, sind bis zur Grenze des für Deutsch land Erträglichen und Tragbaren unbarmherzig durch- gestthrt worden. Deutschland hat zwei Milliarden Pfund Sterling Reparationen gezahlt. Wir Engländer sahen uns schon vor beinahe unüberwindlichen Schwierigkeiten, als «S sich darum handelte, eine einzige Milliarde an Amerika ab- zusühren — und dabei ist unser Land bedeutend reicher als Deutschland. Wir entblößten Deutschland von seinem ge samten Kolonialbesitz und beschlagnahmten gleich- rondon, 20. März. König Eduard VIII. empfing am Areitagvormlllag im Buckinghampalast Botschafter von Ribbentrop in halbstündiger Audienz. Botschafter vo« Ribbentrop hatte am Freltagvormittag kn» Foreig« Ossiee eine längere zweit« Unterredung mit de« englische« Anftenminifter Ede«, nachdem er bereits am Donnerstag «in« eingehend« Aussprache mit Ede« hatte. König Sdnard VM. empfing heute be« englische» Anken- tninifter Eden. Ratstagung auf IS Uhr verschoben Die ursprünglich sür 18M Uhr etnverufene nichtöffentliche Sitzung b«S BölkerbundSrateS ist ans IS Uhr MEZ ver- schoben worben, um dem englischen Außenminister Eden die Möglichkeit zu geben, bet der Abgabe der Regierungserklärung im Unterhaus anwesend zu sein. Vas Brüsseler Kabinett stimmt zu Die belgische Regierung hat den in London getroffenen Vereinbarungen der Vertreter Englands, Frankreichs, Italiens und Belgiens zugestimmt. Nach der Rückkehr TeS Ministerpräsidenten van Zeeland nach Brüssel, trat Um 18 Uhr MEZ der Mintsterrat zusammen, der bis 14M Uhr bauerte. Nach Schluß der Sitzung wurde eine Verlautbarung au-gegeben, in der es heißt, Ministerpräsident van Zeeland habe dem Mintsterrat über die Ergebnisse der Verhandlungen in London berichtet. Er habe den Inhalt der Abmachungen bargelegt, die zwischen den Unterzeichnermächtcn des Locarno- Vertrages, mit Ausnahme Deutschlands, zustande gekommen sind. Der Ministerrat habe den Entwürfen, die ihm unter breitet worben sind, seine Zustimmung gegeben. MormttdvÄvdor äor vrssäBvr rkodrlelttsll äio Oreoäoor klaokriobteo jeckerrvit pünktlich nn« obno Botorbrovkuntz auok iw neuen dtona» nu erbaltea vrosäRvr UlkvdrlodlHll - VvrtrkdLadlsUwH
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