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Dresdner Nachrichten : 22.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193603225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-22
- Monat1936-03
- Jahr1936
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- Dresdner Nachrichten : 22.03.1936
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Wilhelm Zvellner, hat „an die Christen aller Bölter" einen Ausrus ergehen lassen, der zeigt, wie ernst er seine Auf gabe auch der gesamten christlichen Welt gegenüber ausfaßt. Zn dem Aitsrns heißt es «. a.: „Zn seiner Rede vom 7. Mär» hat der Führer ,md Reichs kanzler des deutschen Boltes erneut das politische Gewissen des deutschen Boltes und der Bölter der Welt ausgernscn. C r hat auch d c n F e i n d d e r B v l k c r n » d d e S B ö l k e r- sricdc» s genannt, dessen satanischer Has, sich in erster Linie gegen die Kirchen wendet, weil er weiß, daß er die Bölter erst dann vernichten kann, wenn er zerstört hat, was ihnen heilig ist. Daß unser Bolt in seinem schweren und unerbittlichen Kampsc — trotz aller Mißdeutung, die dem Nationalsoztaliö- muS in der Welt wtdersuhr, — für die gesamte Christenheit Borkämpscr des Glaubens ist, muß den Böltern deutlich werden, nachdem der Bolschewismus die Brandfackel seines völker-erstörenden Wollens auch an zahlreichen anderen Ltältcn der Erde ausloderu läßt. Da» deutsche Volk ist das Volk der Reformation und hat im Kampfe um den christlichen Glauben den letzten und schwersten Einsatz nicht gescheut. Nachdem das tödliche und »ersetzende Gift des Bolschewismus sich tn allen Völkern aus- »nwirkcn begonnen hat, nachdem alle Bölter der Erde dem Todieind aller gottgcschasscnen irdischen Ordnung in ihrer eigenen Mitte begegnen, ist das Ringen des deutschen Volkes schicksalhaft geworden stir die kommenden Zeiten aller christlichen Bölter der Erde. Es steht in diesem Kampfe als christliches Volk, dessen Führer von den Feinden des Christen tums sagt: „Sine Welt übersinnlicher Borstellnngen wird ein gerissen, eln Gott wird entthront, Religionen und Kirchen auSgerottet, das Jenseits verödet und ein qual volles Diesseits als das einzig Seiende proklamiert." ES handelt sich im Kampfe gegen den Bolschewismus wahrhaftig nicht nur um Deutschland. Hielte Deutschland nicht als festes Bollwerk stand, so würden die Wogen des gott- und damit christusseindlichen Bolschewismus sicherlich nicht nur Deutschland unter sich begraben. Darum hat sich die Deutsche Evangelische Kirche nicht nur um Deutsch land, sondern auch um der gesamten Christenheit willen »nm letzten Einsatz bereit hinter die Erklärung gestellt, die der Führer des deutschen Volkes in seiner Rede vom 7. Mär abgegeben hat. Das deutsche Volk, dessen vülkerversöhnender Friedenswille in den deutschen Friedensgarantien und An erbietungen klar zum Ausdruck gekommen ist, wird und muß gleichzeitig Hort und Bürge des Christentums bleiben. Was auch immer die Welt tn den Kämpfen der Arbeiterhäuser statt Granaten „Venn wir heule in einen Krieg gestoßen würden, dann kostet jede 30-Aentlmeler-Granale gleich 3000 Reichsmark, und wenn ich noch anderthalblausend Reichsmark dazulege, dann habe ich dafür ein Arbeiter wohnhaus, und wenn ich eine Million solcher Granaten auf einen Haufen lege, dann ist die» noch lang« kein Monument. Wenn ich aber eine Million solcher Häuser habe, tu denen Arbeite, wohnen «innen, dann fetze ich mir ein Denkmal." A-dlf Hitler in seiner Rede in Karlsruhe am 12. März. letzten Jahre aus politischen Motiven heraus in uns sehen wollte, Deutschland will nichts anderes sein als unter freien Völkern ein freies Volk, das nach Gott fragt und im tiefsten Sinne immer ein christliches Volk war und bleiben wird. Wir hosfen darum, baß die christlichen Kirchen der Erde in diesen für die ganze Welt entscheidenden Tagen nüchtern nnd klar erkennen, «m was es geht, und über all« politischen Bedenken hinweg sich mit entschlossenem Nachdruck in den Kamps einsetzrn: Hi« Christen tum! Hie Bolschewismus i Mit dem Schicksal Deutschlands wird gleich zeitig das Schicksal der gesamten Christenheit entschieden. Erst im Lichte dieser Erkenntnis wird von der außerbeutfchcn Welt die entschcidungsschwere Ausgabe und Verantwortung der Kirche im deutschen Volke richtig ge wertet." Lon-on in Erwartung -euWer GegenvorWüge Loudon, 21. März. Reuter berichtet, in diplomatische« Kreise« Loudous glaube mau, daß gewisse de«tsche Gegenvorschläge zu -em Locarno-Memorandum eine Grundlage für weitere Be sprechungen abgebe« könnten. Mau habe die Ausfassnug, daß es sich um den allerersten Abschnitt einer Berhanb- lungsperiode handle, die sich sehr lauge ausdehueu könne. England werde versuchen, Europa zu bestimmen, -aß es einer Politik folge, die man die „britische Politik" nennen könne und die sich bisher als erfolgreich erwiesen habe. In britischen Kreisen wird mit Nachdruck darauf hin gewiesen, daß Frankreich und Belgien ihre Forderungen, zu denen sic sich in Paris entschlossen, so weit heruntcrgcschraubt hätten, daß es jetzt an Deutschland f?) sei, eine Geste im Interesse der Gesamtheit zu machen. Es scheine, daß zwei Konsereuzen in Aussicht genommen seien, die erste würde eine Koufereu» der Locaruomächte mit Deutschland sei«, die die Vor schläge beS Führers, die Revision beS Statusquo im Rhein land, und gegenseitige UnterstütznngSpakte aller fünf Mächte zu beraten hätte. Erst zu einem «eit spätere« Zeitpunkt werde dann «ine zweite Konserenz mit weiteren Aus gaben einberusen werden, a« der eine grobe Zahl von Staa ten teiluehme» würde. Möglichkeit der Berichtigung Die englischen Sonnabend-Morgenblätter wiederhole« im wesentlichen ihren Appell an Deutschland, seinerseits einen Beitrag zu liefern. Fast ohne Ausnahme heben sie hervor, baß bi« Möglichkeit einer Berichtigung oder Ab änderung der Vorschläge, die im Memorandum der Locarno mächte ihren Rieberschlag gefunden haben, bestehe, ja sogar von der britischen Regierung gewünscht werde, die h'erbei in vollem Ufnsan« die Unterstützung der össentlichen Meinung sind«. Der „Daily Telegraph", die „Times" und die „Mornina Post" sind sich einig mit Blättern, wie der „Daily Herald'' und die „NewS Chronicle", daß die gestrigen Vorschläge keineswegs als „Ultimatum" angesehen werden könnte». Es wird im Gegenteil übereinstimmend betont, daß die vier Mächte durchaus bereit seien, deutsche Gegenvorschläge zu erörtern, was dann zu weiteren ausgedehnten Verhand lungen führen würde. „Nur dl« Schale?" Zur Beurteilung der Vorschläge der Locarnomächte schreibt die „Times", daß sie teilweise gewiß den Eindruck übermäßiger Spitzfindigkeit machten, aber sie seien schließlich nur die Schale, die den Kern enthalte. Sie seien mit voller Absicht zeitlich begrenzt und werben vergessen werden, wenn man an die Arbeit für die Dauermaßnahmen gehe. ES werde nicht bestritten, baß die vorgeschlagencn Sicher- licitSmaßnahmc» für die Uebergangszcit deutsche Zugeständ nisse ersordcrn. Ihr Gewicht sei aber, nach Meinung des Blattes, gering im Vergleich zn den „Opfern" l?) die Frank reich bereits zur Befriedung der Lage gebracht habe. Widerstand im Unterhaus Der politische Mitarbeiter von „R«»S Chronicle" be richtet, baß im Unterhaus sich et« starker Widerstand gU«n die vorgeschlagen« neue «tuseittge Rheiulaudzone bemerkbar mache, und baß Lloyd George sich vor allem gegen ein Militärbündnis mit Frankreich zu «enden beabsichtige. Ein« starke Gruppe im Hause sei «egen der osseusichtliche« Kapitulation gegenüber dem französische« Standpunkt besorgt. Dies« Kapitulation sei ans Sir Anste« Chamber lain zurückzusühren, der sein« Pläne der Regierung «uszu- zwingen versuche. „wahnsinnige Vorschläge" „Dail, Erpreß" verurteilt die Borschläge der Locarno mächte in schärsster Form. Der Vorschlag, so schreibt das Blatt, das «ine Verlängerung der Kris« besürchtet, britische Truppen in das Rheinland z« entsenden, sei «bsnrd «nd wahnsinnig. Die britische Regierung fordere von Deutsch land «och mehr als «in« Zurückziehung seiner Truppe«. St« schlag« vor, daß die Truppen gewisser Locaraamächte.ein Ge« viet besrtzea sollen, das «inst eutmilttarifiert ge»tsr« lei. Roch wahnsinniger, jo erklärt „Dail, Expreß", sei die Absicht, daß ausgerechnet dl« Truppen Italiens, das der «ertragSbrecher Nummer 1 sei, zusammen ytit englischen Trgppe« di« nru« Rh«l«la»d-»»e besetz«» sVtm»» < >/ Keinen Zentimeter zurück! Nach Abschluß des ersten Abschnittes der Londoner Völker- bundstagung mit dem unter französischem Druck zustande- gekommenen Fehlspruch in der Streitfrage über Locarno und die Nheinlandbesetzung, war eS die Ausgabe der Weltmächte, von diesem negativen Teil ihrer Arbeit zum positiven über zugehen, nämlich zu dem Friedensplan Adolf Hitlers, dessen Verwirklichung von den sriebenöhungrigen Völkern Europas mit jedem Tag dringlicher erwartet wird. Tage- und nächte lang dauerten die Bemühungen der Locarnomächte, diesen Absprung zu finden. Wie immer und in alle» Friedens fragen mußten sic gegen den hartnäckigen Widerstand Frank reichs ankämpsen, dessen Staatsmänner voreilig jede Ver handlung über das Hitlcrprogramm abgelehnt hatten und nun in London auch keine Unterstützung für ihre Forderung nach Entfernung der deutschen Truppen aus dem Rheinland finden konnten. Aus dem Bedürfnis, zugleich den beleidigten französischen Nationalstolz zu befriedigen und die Plattform für eine neue Zusammenarbeit mit dem Reich zu finden, ist bann das Dokument entstanden, das jetzt als Memorandum der Locarnomächte vorliegt. Nach der Meinung seiner Ur heber soll «» im deutsch-sranzvsischen Verhältnis ein Zwischen stadium einleiten, an besten Ende «ine Friedenskonferenz mit allgemeiner Versöhnung und -em „legalen" Abbau des Nheinlaudstatuts gedacht ist. Wenn man die Ungereimtheiten und Unmöglichkeiten der gemachten Vorschläge aus dieser Entstehungsgeschichte immerhin verstehen kann, so bleibt an gesichts des Ergebnisses leider doch nur die Feststellung übrig, daß der politische Brückenschlag vom Gestern zum Morgen, von der europäischen Dauerkrise zu einer gesicherten Friedcnszukunft, völlig mißlungen ist. Ein Londoner Blatt hat unter dem ersten Eindruck des Locarnomcmoran- dumS geschrieben, nur ein Satiriker könne diese in ihren wesentlichen Teilen für Deutschland unannehmbaren Vor schläge auSgearbeitet haben. Wir hätten unsere Meinung nicht so unhöflich geäußert, aber in der Sache trifft sie den Nagel auf den Kopf. Was Deutschland darauf zu sagen haben wirb, ist an, Freitagabend bereits von, Führer in seiner Hamburger Rede angedeutct worden. Die Verfasser der Londoner Vorschläge konnten nach dem Borhergcgangenen gar keine andere Ant wort erwarten, und, da sic ernsthafte Staatsmänner sind, muß man sogar annehmen, baß sic mit dieser kategorischen deut schen Ablehnung gerechnet haben. Dann ist ihr Angebot aber kein echter FricdcnSplan mehr, sondern nur ein politisches UebergangSmanöver. Und wenn sie wirklich den Sinn der neuen deutschen Politik so wenig verstanden haben sollten, daß sie ernstlich der Meinung waren, Deutschland könne den Standpunkt des 7. März verlassen und als „Geste" oder als „Beitrag" zum Friedenswcrk sich von neuen, freiwillig in eine Stellung minderen Rechtes begeben, bann wissen sie jetzt aus den Worten des Führers, daß wir „keinen Zentimeter zuriickweichen", geschehe, was da wolle. Der Führer hat cs mit deutlichem Ausdruck beS Unmutes über eine solche Ver kennung seiner und des deutschen Volkes Ehrausfassung be dauert, daß die Staatsmänner der Gegenseite glauben konn ten, die gewünschte Zusammenarbeit mit dem Reich mit dem Versuch einer neuen Diffamierung Deutschlands cinleiten zn können. „Wenn der Geist von Versailles ans der andern Seite noch nicht gestorben ist", sagte er, „das deutsche Volk hat ihn gründlich abgelegt." Dicfe deutsche Stellungnahme wird noch diplomatisch anSgefcilt und im VölkcrbundSrat erläutert werden. Aber sie ist unabänderlich. Ist cS noch notwendig, die Einzelheiten des Memoran dums zu verpslückcn? Nur einige Hauptpunkte seien erwähnt. Der vorgeschlagene Uebergangszustand an der Nhcingrcnze mit einer von neutralen Truppen kontrollierten einseitigen Zwanzigkilometerzone auf deutschem Gebiet verstößt gegen den theoretisch von der Gegenseite anerkannten, in Wirklich, kett aber auch jetzt wieder verweigerten deutschen Anspruch auf Gleichberechtigung. Frankreich weist das ihn, währen der Londoner Verhandlungen von den anderen Locarno mächten gestellte Ansinnen einer gleichen Behandlung ans französischer Seite als eine „ungeheuerliche Ungerechtigkeit" Heute Beilage: Itnsere VZehrmaGt
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