Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360319015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936031901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936031901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-19
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Moegen-Au-sa-», Rr, >»» Denneretav, l». März ist« kN GegrLnöet «oftd«»ug «m. ».»a »1 «V». Vostaebüdr <»hu« Vost,up«Nung«Lrdühi> de« fitdenm«! wickrnUtch«m Befand. nmnmrr 10 Nv!.. Lackleni ll N»I. k»» — »«il> 11^«»,. ««»Uli- -ck«<-II«t». S»«IIl«nantrtsrn ». «leüenselnch« «Iwim-1«» ,eve««pi. AYIerg«». »0 «vi. — «ackdra« nnr ml« Qurllenang»»« r«««dner «LckNckle». Unverlangt« SckrtltltüL« werden nick« outbewahr« »e,u»»,«»Lh, »ei tt«»ck v-im-s«— S» Vruck n. Verlag > Liepsch L Reichard«, Vre»b«n<A. l, Mart«»- L"S-rs/tt. ^usrrr.l. postscheckkon.» losi Dreien Vie» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Vreeden und de» Schiedsamt«« beim Vberverilcherungsamt Vresden Versuchsballons -er Gegenseite in London Deutschland stellt Srrtllmer rlchttg vr»I»tm»lck«ng «neeror varllnar SodritUeltaug verlt«, 18. Mär». I« d<r anSläudikche« Preffe wird mit Rücksicht aus die Entlenbu«« bes votschasterö von Ribbentrop «ach L»«do« jetzt viel vo« alle« mögliche« Vorschläge« gesproche«, die ,«r Beheb««» des KonsliktS auSgearbeltet morde« leie«. SS wird miigeteilt, datz die e« «lisch« Realer««« ei»e« Pla« vor» bereitet hätte, daß vielleicht auch Fra«krelch mit «ine« eigene» Pla« hervortrete« würde. AuS alle« kann «a« e«te nehmen, daß es osfe«bar auch «icht a« Ablichte« letzte« wird, durch verwirrende Gegenvorschläge «e«e Schwierigkeiten z« schasse«. Dentschland kann die 1« Loudon sich e«tspl««e»be« Berha«dl««ge» i« Ruhe abwarte«. Uns interessieren zunächst unsere Vorschläge, und die deut schen Unterhändler werben den Wert von unsachlichen Manü- vcrn darzulegen wissen und die sieben Punkte, in denen der umspannende deutsche Friedensvorschlag niedergelegt worden ist. in ihrer ganzen Bedeutung sür das Werk der europäischen Befriedung darstelleu. ES ist grundfalsch, wenn die französische Presse hartnäckig immer wieder von deutschen Forderungen spricht. Deutschland hat keine Forderungen gestellt, es hat ein Friedens angebot gemacht. Auch die Bereitwilligkeit Deutschlands, in den Völkerbund »urückzukehren. ist keine deutsche Forde rung, sondern lediglich «in Angebot, von dem man aller- ding» annetzmen maß, baß hie anderen Ltjnder, insbesondere England daraus Wett legen. ES ist gegenüber den sich vielfach in den ausländischen Zei tungen findenden schiefen Darstellungen auch zu betonen, daß die Beseitigung der entmilitarisierten Zone durch die deutsche Regierung keine Etnzelaktton darstellt, som der«, daß sie im eNgen Zusammenhang mit den deutschen Frie- dcnsvorschlägen gewürdigt werben mutz. Als ganz verfehlt muß man den hier und da erörterten Vorschlag bezeichnen, eine Kommission nach dem Rheinland zu entsenden mit der Ausgabe, dort die vorhandene Truppenzahl festzustellen. DaS «väre ta geradezu ein Rückfall in die entwürdi gende Zett«der Kontrollkommissionen. Deutsch land, da» mit dem 7. Mär, die volle Souveränität über lein gesamte» Reichsgebiet wtederherstellte, kann sich aus der artige Borschläge natürlich nicht etnlassen. Man wird auch anzunehmen haben, daß sie kaum ernsthaft gemeint sind, datz sic vielmehr lediglich Versuchsballons darstellen. Die englische Preffe erkennt im grohen und ganzen an, datz Deutschland durch die Annahme der Einladung Entgegen kommen gezeigt hat, ja, man rühmt uns vereinzel« sogar nach, datz wir den Weg freigemacht haben. Die englische Regierung hat zweifellos durch die loyale Zusicherung, datz die deutschen Ve-eutfame Aussprache tm Bölker-un-srat Verichl flehe Selle 2 Friedensvorschläge eine gewissenhafte und sachgemätze Prü fung erfahren werden, Deutschland die Möglichkeit gegeben, auch seinerseits einen wichtige» Beitrag zur Ueberwtndung der empfindlichen Spannungen zu leisten. Die Entsendung des Botschafters v. Ribbentrop wird in der englischen Oessentltchkett besonders sympathisch vermerkt. Botschafter v. Ribbentrop steht in der britischen Hauptstadt noch in bester und allgemeiner Erinnerung durch seine führende Tätigkeit bei dem Abschlutz des deutsch-englischen FlottenvcrtrageS. Der bisherige Verlauf der Ratssitzung«« otz«e Deutsch land hat schon »nr Genüge erwiesen, daß «an sich »er «ich- tigkeit unserer FriebenSvorschläge nicht zu entziehe« ver«ng. Die Wirknngev, l«Sbefo«here der Kommentar, de« ihnen der Vithrer selber gab, ließe« sich ««schwer seftstelle«. Wen» tu hrauksnrt am Main und in den anderen Städte«, in denen «r Führer sprach, Zehntausend« z« dem Gedanke« einer Ver- ständig»«« mit Frankreich «in donnerndes Äs Sprache«, f» weiß «an solch« Forme« der BolkSbesragnn» in England be» sonders z« schätze». Aber auch das sra«zvsische Volk kann hier schon klar erkenne«, wie vollkommen eins die Volks meinung mit der des Führers und damit der der Regie rung ist. Bon Ribbentrop bet Eben London, 18. März. Botschafter von Ribbentrop sprach am Mittwochabend bei dem englisch«« Anbenminifter Ede« in deffe« Amtszimmer i« Unterhaus vor. Ostpreußen jubelt -em Meer zu Aöolf Kitter in Königsberg Königsberg, 18. Mär». Kurz vor 18,80 Uhr traf der Sonderzug de» Führers aus dem Königsberger Hauptbahnhof ein. Vor dem Bahnhof, hinter den Absperrungen, die wetten Straßen entlang bis zum Schlageterplatz hin drängten sich Zehntausend« und aber Zehntausend«. Die Etsenbahnfahrt vowder polnischen Grenze a» bis Königsberg war für den Führer eine einzig- artige Trtumphfahrt durch da» ostpreutzische Land. Schon in Marienburg standen viele tausend« auf dem Bahn hos, und dann wiederholte sich auf jeder Station, ja an jedem Bahnübergang das gleiche Bild: Ueberall begeifterteBolksgenosse«,bi«da»rbare» HerzenS de» Führer ans seiner Fahrt «ach Königsberg begrüßte». In BraunSberg, Hetltgenbeil, in LubwtgSort standen die Gliederungen der NSDAP, die HF und der Arbeitsdienst Spalter, hinter ihnen begeisterte Volksgenossen. Bon einsamen Gehöften der wetten Landschaft grützen Haken- krcuzfahnen, und davor standen ebenfalls wieder Volks genossen im schlichten Landarbetterrock mit erhobener Rechten. Siunde»la«g vor der A«k««s1 d«S Führers ist di« größt« Hall« i« Königsberg, di« deS Schlageter-Hanses, vo« einer festlich gestimmte« Menschenmenge bis ans de« letzte» Platz besetzt. Viel zu früh schlossen sich für die meisten die Pforten des Schlageter-HauseS, das bald von einer dichtgedrängten Mcnschenschar umlagert war. Nachdem die Versammlung eröffnet war und Gauletter Koch gesprochen hatte, erleben dann die Menschen tmGchlageter- Haus durch die Lautsprecher, wie der Führer durch die Stadt fährt, wie ihm die Menschen »»jubeln, wie e» kaum gelingt, die Massen zurückzuhaltenj die all« den Führer sehen wollen, die alle erfüllt sindvon dem großen Erlebnis dieser Stunde. U«b da«« «ft der Führer »al Vom Eingang der weiten Halle pflanzt sich der Jubel fort nach vorn. Die Hände recken sich dem Führer entgegen, der tn ve- gleitung de» Gauleiters durch die Halle schreitet und den sah- rcnden Männern der Provinz die Hand drückt. Jubel er- klingt immer wieder von neuem. Lang« dauert «» bi» der Führer beginnen kann. Und wieder und immer wieder wird er vom stürmischen Beifall der Massen unterbrochen, wenn er ihnen mit ernsten Worten von den gewaltigen Aufgaben spricht, die zu bewältigen waren und die Henle noch vor ihm als dem Führer der Nation stehen. Scheinwerfer beleuchten andächtige Gesichter Tausender von Menschen, die mit Er griffenheit hören, wie der Führer von dem großen Wandel nach dem Zusammenbruch spricht, diesem Zusammenbruch, der unzählige Existenzen vernichtete. Die Gedanken gehen zurück zu den Zetten der Erwerbslosigkeit, der Verelendung deS deut schen Volkes, Les politischen Verfalls mit 47 Parteien und IS oder 17 vänderfahnen. Und als dann der Führer erklärt, datz er die Zersplitterung der deutschen Kraft beseitigen mutzte, ohne Rücksicht darauf, ob es für den einzelnen schmerzlich sei oder nicht, da will der Beifall wieder kein Ende nehmen. »Wir hatte« «icht die Zelt, ans Gutachten ,« warte».* Sieben Millionen Menschen schrien nach Brot. Die Schorn steine rauchttU nicht, die Gemeinden waren verschuldet. Zum Verhandeln sei keine Zeih gewesen. Er sei den Weg gegangen, «inen politischen Willen, «ine Führung an die Stelle der vielen zu setzen. In diesen drei Jahren habe eine Aufgabe die andere abgelüst, und er habe nicht gezögert, jede in Angriff zu nehmen. Großer Ernst klingt aus den Worten des Führers, als er von dem ttefenGlauben dieser Generation spricht, diesem neuen Glauben, der auS dem ganzen deutschen Volk strahle, diesem fanatischen Glauben: Deutschland lebt und wird nicht zugrunde gehen! Der Führer erinnert an die Zeit, baEhreundFrei- h «it nichts aalten, diese beiden Begriffe, die er dem deutschen Volk neu geschasfen habe und die ererhalten werbe. Man wolle nicht hurrapatrtotische Unbesonnenheiten; man wolle nur erreichen, baß andere Völker die Realität des deutschen Volke» zur Kenntnis nehmen. Die Bedeutung des Völker- bunde», so fuhr der Führer fort, hätte darin liegen sollen, mit vernünfttgen Methoden die Gegensätze unter den Völkern zu beseitigen. Aber «tn Bund der Nationen, dessen Völker in verschiedene Klassen «ingetetlt sind, sei un- möglich gewesen. E» gebe entweder nur gleiche» Recht, oder Unterdrückung mit Hatz und Furcht. Der Haß aber müsse ersetzt »erbe« burch höhere ver«««ft. Al» nun der Führer erklärt, er habe gehandelt, wie er nicht ander» habe handeln können, da jubeln ihm die Tausend« zu, und -er Jubel wirb zum Orkan. Es gebe nur ein« Instanz, bekannte der Führer, der er sich verantwortlich fühl«: bas sei bas deutsche Volk selbst) Der nun aufbrausende Beifall zeigt dem Führer, was er von Ost- preutzen am Sv. März ermatten kann. Di« Hände recken sich empor, immer wieder und wieder erschüttern Hetlruse die gewaltige Valle. Wie ein Schwur kljngt .dg^De u t sch land- lieb auf, da» dies« große Stunde endet. Gtnst un- jetzt Wer von un» kann e» sich noch vorstellen, baß vor drei Jahren — eS war am 88. März 1V83 — ein Sozialdemokrat auf der Tribüne des Reichstag» stand, um nach der Rede de» Führers nach alter parlamentarischer Gewohnheit eine utz- bekümmertc Opposittonsrebe zu halten, tn der er die Stirn besaß, zu erklären, das Volk warte aus durchgreifende Maßnahmen und auf postttveLeistungen. Die durchgreifenden Maßnahmen sind dem Marxismus zuteil ge- worden, sonst säße der sozialdemokratische Sprecher — e» war Herr Wels — nicht tn Prag, um von dort au» gege« Deutschland in ohnmächtigen Emigrantenzirkeln zu Hetzen, lieber die positiven Leistungen aber, die der Marxismus t« vierzehn Jahren der Herrschaft nicht vollbringen konnte, wissen gerade diejenigen am besten Bescheid, denen der Natio nalsozialismus nicht nur Arbeit und Brot brachte, sondern auch ihre Menschenwürde wieder -urückgab. Dürfen wir es vergessen? Fünf Millionen sind e», und mit ihren Familienangehö rigen 16 bis 20 Millionen, denen der Marxismus alles nahm, sogar die Hofsming, und denen der Nationalsozialismus nicht nur die Arbeitsstätte wiedergab, sondern darüber hinan» auch wieder den Glauben an ihr Volk. Ihn hatten unter marxistischer Herrschast diejenigen gründlich etngebüßt, die in zersallenben Mietskasernen der Elend »Bert»! her Grpß- ftädt« mit Weib und Kindern hauste«, ober schlanuw*-noch: tn dürsttgen Wochenendlauben schutzlos der Kälte und Ntssse prekögegtben waren. Dazu kam da» wachsende Herr derer, die überhaupt kein Zuhause mehr kannte«, die der Laubstraße verfallen waren, die tm Freien, auf Haustreppen, tn Schupp« und unter Brückenbdgen nächtigten Unsere Zett lebt schnell, und es ist eine Eigenschaft des Menschen, da» Schlechte rascher zu vergessen, als das Gute. Aber wir wollen nicht so rasch vergessen, wie es früher war, als die Alten und Schwaches, denen die Inflation das Letzte geraubt hatte, die Leihhäuser umlagerten, um ihren letzten Besitz gegen ein paar Pfennige zur Stillung des brennendsten Hunger» einzutanschen. Un vergeßlich sind uns die trostlosen Bilder großer Fabriken, Ls» stlllagen, und in deren Höfen da» Unkraut wucherte. Oder denken wir an die sich häufenden Krtminalplakate. Raub mord und Sprengstosfattentate war ihr Inhalt. 1000 Mark, 10000 Mark versprachen st« dem Entdecker der verbrech««. Dennoch war der Kamps gegen da» Berbrechen fast aussichts los geworben. In der Kommunistischen Partei fand e» Untex schlupf und verleitete dort ungezählte verzweifelt« und schwache Volksgenossen zur Mißachtung der staatlichen Ord nung und Gesetze. Den Kopf kosteten damals nicht einmal ds« gemeinsten Mordtaten. Ja, der „moderne Strafvollzug* sicherte sogar oft genug ein Leben, das über dem Durchschnitt von Millionen anständiger Volksgenossen lag. Aber auch bor ost beneidete selbständige Unternehmer, der Geschäftsmann, der Mittelstand waren vom Untergang bedroht. Ueberall klebten an Läden und Gewerberäumen die Schilder „Zu ver mieten*. Die Konkursziffer meldete schließlich tn den letzten drei Jahren des Systems 70 878 Zusammenbrüche. Und um das Bild vollständig zu machen: auch der Bauer kam tu Bedrängnis. Die Pfändungen von Vieh, Getreide und Ma schinen führten schließlich zu den Verzweiflungstaten der Bombenleger. Oft war bereits die Ernte aus dem Halm für rückständige Steuern mit Beschlag belegt. 80000 Bauernhöfe wurden burch Zwangsversteigerung jahrhundertealten Ge schlechter« entrissen, die in da» Elend der Großstädte wandern mußten, um dort die Sieben-Mtllionen-Armee des Elend» zu vergröbern. . Der Not abgerungen So sah das Erb« aus, daS der Nationalsozialismus an trat. Die positiven Leistungen, die der Vertreter des Marxis mus vor drei Jahren zu fordern wagte, mußten buchstäb lich dem Elend abgerungen werden. Da» muß man bedenken, wenn man auch heute noch manche Not fleht. Aber ist e» nicht heute so, daß bereit» schneller aufgebaut wird, al» früher zerstört wurde, obwohl eS doch «ine alte Erfah rungstatsache ist, daß man ein Hau» viel schneller «tnreißen kann, als ausbauen? Vor 1088 war die Not tm Angriff, heute wird «tn Sieg nach dem andern gegen da» SlendSerbe der Vergangenheit errungen. Zahllose Kabrtkneubauten — inU- gesamt mehr al» 27 000 Betriebe — sind geradezu au»ide« Neuler I^itersriselle vmsellau 8elte -
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite