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Dresdner neueste Nachrichten : 20.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193203208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-20
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.03.1932
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Unabhängige Tageszeitung 40. Zahrgana Rr 68 Sonntag, 20. März 4932 Reue Verordnung des Reichspräsidenten 4' Schuh gegen Giftgas Senkung der Biersteuer ir ist I !N phoosslr. ?ö Sstvke, vett- Reise des Reichskanzlers nach Bayern * Berlin, 10. Mär». (Durch Funksptuch.) Reichs- kanzler vr. Brüning wird am Montag die Reichs. Hauptstadt verlalsen und an brr Goethe feier, die am Dienstag in Weimar stattsinbet, teilnehmen. Sodann wird sich der Kanzler nach Bayern begehen, wo er sich etwa zehn Tage auszu- halten gedenkt. Eine Sihung des RetchskabinettS sand heute nicht mehr statt. Di« verschiedenen Steuer verordnungen, die möglicherweise schon heute zur Ber- össentlichung gelangen, bedürfen lediglich noch der letzten redaktionellen Ueverarbeitung. »risils. icin clis virck cksr ISsrigt, fick ciis leisten ffuß-u. illsr ^'t. Iciii,6tS zsn, rio nocsssn II on- Lyzism. ^liclr Im kkain« i Crtpa- ickb-oU-' ?ii»»«« I Oie Besprechungen -es Reichsinnenministers mii -en Nationalsozialisten — Reichshilfe für -ie Ree-ereien — Ltralzeff Prozeß in Berlin '8 > Wen Oie Krise in Amerika Erhöhung der Einkommensteuer Sonderkabeldienst ber Dresdner Neuesten Nachrichten ^Washington, IS. Milr». (Dnrch United Preß.) I» der stürmischsten Sitzung, die das BnnbeS- repräsentantenhauS seit mehrere« Jahren erlebt«, wurde «iuebedeutendeSrhdhuugderSiu« kommensteuer angenommen. Da» Han» stimmt« Erhöhungen z«, die an die Einkommensteuern er innern, die in den Bereinigte» Staaten wilhrend de» Kriege» erhoben wurde«. Für große Siakomme« soll ein« anssteigenbe Steuer bi» zu «ö Prozent erhoben «erden, «ährend sitr mittlere Eiukomme«, die nngr« sähr 8090 Dollar betrage» und von denen bisher ö Prozent an Einkommensteuer erhoben wurde, diese ans 7 Prozent erhöht »erden soll. Termin noch nicht bestimmt - Realsteuersperre auch für 4 SSL - Ermäßigung bes Zuschlags zur Kroftfahrzeugsteuer mit Verlegungen und Vergiftungen bleibt immer zu rechnen. Diese Hilfsorganisationen müssen selbstver. ständlich mit Gasmaske arbeiten. Man wirb also die Bevölkerung für die Abwehr der GaSgesahr in eine passive und aktive Armee etnteilen müssen. Unter Leitung der Polizeibehörden wird bi« aktive Armee mobilisiert. Um in der Stunde der Gefahr schlag, fertig zu sein, müssen sich die genannten Gruppen des vssentlichen Hilfsdienstes beizeiten zusammentun, die Aufgaben verteilen und den »Bürger* auf ein rich tiges Verhalten vorberetten. ES soll kein militärisches Ererzieren, aber ein vernünftige» Disziplinieren sein. Also an die Arbeit! I'. nicht erzielt worden. Ten'Zeitpunkt des Inkraft tretens der Senkung zu bestimmen, ist vielmehr der NeichSminister der Finanzen ermächtigt worden. Die Senkung der Branntweinmonopol» ab gäbe musste noch ausgesetzt werben, um die Bicrstcuersenkuilg so schnell wie möglich den beteiligten Gewerben und dem Verbraucher zugute kommen zu lassen. Die durch Notverordnung vom 1. Dezember 1930 angeordnete Reaifieuersperre gilt auch kür 1932 Eine Erhöhung der geltenden Nealsteuersätze ist aus geschlossen. Lediglich siir die Gemeinden, deren Steuersätze unter dem Landesdurchschnitt liegen, ist di« Möglichkeit eirer Erhöhung der Nealsteuersätze vor gesehen. Im Interesse einer Belebung des Kraftverkehrs wird der Zuschlagzur Kraftfahrzeug st euer für das Rechnungsjahr 1032 von 10 aus ö v. H. er- mässig». Aus dem Gebiete der HauSzinösteuer beseitigt die Verordnung jeden Zweifel darüber, bass die Eintragung der Ablösuugshypothck nicht nur tn Reichsmark, sondern auch in Gvldmark zulässig ist. Die den Landesregierungen erteilte, bis zum 81. März d. I. befristete Ermächtigung, bei den Spar- und Gtrokassen die zu einer zweckmässigen Gestaltung der Organisation erforderlichen Massnahmen zu treffen, ist bis zum 80. September d. I. verlängert morden. Mit Ablauf des 81. März 1082 treten die Vor schriften des ZolltarisgesetzeS über Einsuhrscheine außer Kraft. An ihre Stelle soll sür Getreide, Hülsen früchte und Erzeugnisse daraus «ine Regelung treten, die durch die Verordnungen vom 14. und 19. August 1931 sür Weizen und Roggen bereits eingesührt Ist und sich bewährt hat. Durch die neue Regelung wird ohne Inanspruch nahme von RetchSmittcln ein Austausch von Inland, gegen AuSlandgetrcidc ermöglicht und die Handhabe gegeben, dem nach den Ernteergebnissen verschieden stark austretendcn Bedürfnis ber Marktentlastung ge recht zu werden. Die Genfer Abrüstungskonferenz ist in auö- giebige Osterferien gegangen, ohne in eine Erörte- rung über'bie Zulässigkeit ber sogenannten chemischen Waffe, ber gefährlichsten, heimtückischsten und verderb lichsten Art der Kriegführung etngetreten zu sein. Man erwartet auch allgemein nach den Schrecknissen deS nicht verhinderten Luftkrieges über Schanghai in dieser Hinsicht nicht viel von künftigen Genfer Be schlüssen, am wenigsten in Deutschland, einem Staate, der seit Versailles nicht zum Luftkrieg riisten darf, selber aber wie in einem Windloch zwischen ausgerüste ten Nachbarn sitzt. ES war deshalb ein sehr verdienst volles Unternehmen der »Deutschen Luftschutz liga", im Berliner Rathaus am vergange nen Mittwoch eine Kundgebung zu veranstalte», an -er sich Vertreter der Staats- und Gemeindebehörden, aller interessierten Organisationen und politischen Richtungen beteiligten und in der die öffentliche Pflicht verkündet wurde, den Gasschutz der Zivilbe völkerung im ganzen Reiche durchzuführen. Neber die furchtbare Gefahr, in der ivtr uns be- finden und die bei dem fortgesetzten Wettrüsten im Zeichen der fernöstlichen Vorgänge, man möchte sagen, täglich wächst, brachten Sgchkunbige tn der Berliner Versammlung wieder einmal recht erbauliche Dinge vor. Man bedenke nur: Allein Frankreich und Polen könne» beim augenblicklichen technischen Stand der Flugzeuge innerhalb'24 Stunden 800 Ton- nen Bomben aus Berlin ab werfen, aus die groben Städte und Industriezentren tn den Grenzgebieten sogar KOO Tonnen. ES brauchen aber gar nicht abgcworsene Bomben zu sein. Man ist heute in der Lage, von Flugzeugen aus mit Hilfe besonderer Zerstäubungsvorrichtungen bet günstiger Witterung ganze Geländestrtche mit Giftstoffen aus längere Zeit hinaus zu verseuchen. Diese schwcrflttchttgen, d. h. mir langsam verdampfenden Gase dringen dnrch die kleinsten Oessnungen und Spalten in die Behausun- gen von Mensch und Tier, und Tausende müssen ihnen in kürzester Frist zum Opser fallen. Die eigent lichen Krtegsgiftgase szum Unterschied von den Harm- loseren Stick- und Tränengasen), nämlich Gase der Senfgruppe sGelbkreuz, Senfgas) und der Arstn- gruppe (Blaukreuz, Abamsit, Lewisit) haben neben andern schrecklichen Wirkungen auch die Folge, dass sie au ber äusseren menschlichen Haut Entzündungen, Geschwüre und eiternde, sehr schwer heilende Wunden Hervorrufen. Gewöhnliche Kleidung schützt keines- wegS vor diesen Giften, und auch nicht — die Gas maske! Eine Ausstattung -er gesamten Bevölkerung mit GaSmaSken ist also durchaus nicht das Wesenlliche des Gasschutzes. Die Benutzung der Maske erfordert eine gewisse Uebung. Im Lause der Zeit ändert sich beim einzelnen Menschen die GestchtSgrösse. Wahrschetn- sich träte hier eine grosse Anzahl Fehlerquellen ein, die sich um so mehr rächen dürsten, als der MaSken- träger mit einer nicht mehr genau passenden MaSke sich geschützt fühlt. Im übrigen ist schon die Kosten- frage gegen eine Ausrüstung aller „Zivilisten" mit Gasmaske. Wichtig ist vielmehr bet dem allgemeinen Gasschutz, ber jetzt unter Führung de» ReichSinnenmtntstertumS etngelettet wer. den soll, etwa» ganz andres: Man muss beim einzelnen HauS anfangen. Gegen einen Bombenvolltrefser lassen sich die Bewohner natürlich nicht schützen. Wohl aber ist mit geringer Mühe und wenig Mitteln au» einem Kellerraum «in splttter- und gassicherer ZufluchtS- raum zu schassen, tn den die Bewohner nach recht, zeitiger Warnung sich slüchten. Man hat in dieser Beziehung schon während des Weltkrieges einiges gelernt und manche Erfahrung gesammelt, z. B. in der Pfalz und tn Baden. Für die Personen, die sich bei einem Lustangriss unterwegs befinden, lassen sich ist vssentlichen Anlagen und Gebäuden, zweckmässiger- weise in ber Nähe verkehrsreicher Strassenzüge, ähn liche geräumige Untertreträume Herrichten. Es Han- delt sich hierbei nicht um betonierte Neubauten, son dern um Erkundung geeigneter Räume und ihre ent- sprechende Herrichtung. Vor allem müssten die in dustriellen Betriebe sür den Schutz ihrer Belegschaften und Anlagen So.ge tragen. Notwendig ist her -Einzelschuß für alle diejenigen Teile der Bevölkerung, die nicht wie das Gros tn her- gerichteten ZusluchtSräumrn Schutz suchen können, sondern berettgehalten werden müssen, um bet Lust, angrissen tätig etnzugretsen. Das sind in erster Linie Feuerwehr, Poltr i, SanttätSkolönnen und Technische Nolhtlfe. Mit Bränden, Einsturzgefahren, Ber. schllttungen, Zerstörungen lebenswichtiger Leitungen 1VDL. Berlin, 19. März. Amtlich. (Durch Funk- spruch.) Der Reichspräsident hat heute eine Ber- ordnung erlassen, die Bestimmungen über Biersteuer, senkung, Realsteuersperre und sonstige steuer-, wirt- schasts- und zollpolitische Massnahmen enthält. Der erste Teil der Verordnung bezieht sich aus die Senkung -er Biersteuer, die in der Presse schon seit längerer Zett erörtert worden ist. Die Austeilung des zu senkenden Be- tragS zwischen Reichs- und Gemeindebtersteuer ist nunmehr in der Weise erfolgt, dass eine Senkung der RetchSbierstcuer um drei Stark vor- genommen worben ist, und zwar werden die be stehenden Steuersätze gleichmässig um den Betrag von je drei Mark gekürzt. Dies« Kürzung bedeutet sür den untersten Steuersatz eine Ermässigung um 32 Proz„ für d^n höchsten Steuersatz eine solche um 25 Proz. Mit ber Steuersenkung ist zwangsläufig verbunden eine Ermässigung des Steuersatzes sür aus dem Auslände eingeführtes Bier von 12 M. auf 9 M. Um Missständen, die sich im Hausbrauwesen heraus- gestellt haben, abzuhelsen, sind noch Vorschriften aus genommen worben, die die entgeltliche. Abgabe von Hauobrauerbier verhindern sollen. Die Gemeindebiersteuer ist grundsätzlich um 49 Prozent gelenkt worden. Zur Entschädigung ber Gemeinden, in denen die Bier steuer zu senken ist, stellt das Reich 28 Millionen Mark bereit. Hiervon erhalten die Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern 24 Millionen und die Ge meinden mit weniger als 8000 Einwohnern 4 Mil lionen Mark. Was da» Inkrafttreten der Viersteuersenkung anlangt, so hatte die ReichSregierung ursprünglich den 2 0. März in Aussicht genommen. Dabet war aber ausdrücklich erklärte Voraussetzung, dass bi» dahin zwischen dem MtchSkommtssar sür Preisüberwachung und den beteiligten Kreisen (Brauereien und Gast wirte) eine Einigung über die Bierpreissenknng zu stande gekommen war. Diese Einigung ist bisher Oie Krie-ensvemühungerr in Schanghai Sonderkaveldtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten ^«changha»,». Mär,. (Dnrch United Preß) Di« heutig« Konferenz zwilchen de» englischen Gesandten Lampson «nd den japanische« und chine sische« Delegierte«, die im englischen Konsulat statt sand, hat kein« definitiven Ergebnisse gezeitigt. Trotzdem find die Teilnehmer durchaus optimistisch gestimmt und erklärte«, daß man tn der heutigen Rach» mittagSbesprechnng besonder« Fortschritt« z« mache« hoffe. Wie di« United Pretz a«S Rauling meldet, erklärt der Direktor deö RegierungSamtS sitr das Flugwesen, dass China di« japanisch« Regierung für sämtlich« Schäden, di« dnrch bi« Kämpf« in Schanghai entstanden seien, verantwortlich mache« »erb«. 14°°. ri°°. zg°°. Oberst House Oberst House, der langjährige Freund und Ve- rater des amerikanischen Präsidenten Wilson, ist ein« der geheimnisvollsten politischen Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte. Man hat ihn .die grau« Eminenz von Washington" genannt und seine politische Arbeit mit Holsteins verborgener Tätigkeit in der Rismarckschen und Bülowschcn Zeit verglichen. Aber Holstein war wenigstens ein beamteter Diplomat. House hat nie eine amtliche Stellung ein- genommen mit Ausnahme einer verhältnismässig kurzen Zeit während ber FrtedcnSvcrhandlungen. Und trotz- dem liefen zwischen 1911 und 1918 fast alle Fäden der amerikanischen und später der Weltpolitik durch seine Hände. Während des Krieges machten alle diplomati- schen Missionen, die zu dem amerikanischen Messta» nach Washington zogen, zunächst auf dem Landsitz HouseS, tn Magnolia, Station. Er stand schon in vorgerückten Jahren, als Im Jahre 19t 1 seine freundschaftlichen Beziehungen zu Wilson ihren Anfang begaimcn. Wie sie zusammen. gekommen sind, ist nie klargrworben. Ebenso geheim- niSvoll bleibt auch da» allmählich« Erkalten der Freundschaft während der Friedenskonferenz und in den beiden letzten Lebensjahren WitsonS. Auch die „VertraulichenDokpmentedesOberften H o u s e ", die C ha r leS Sey mo u r, Professor der Geschichte an der Aale Universität, hrrauegegebcn hat und die in einer gekürzt«,, Fassung jetzt in deutscher Sprach« erscheinen lUnion Deutsche Verlags, au statt Stuttgart), lüften den geheimnisvollen Schleier nicht. Offiziell haben die beiden Männer jede Erkaltung ihrer Freundschaft stets dementiert, aber jeder wusste, dass die Freundschaft nicht mehr bestand. Der einzige Hiuiveis ist ein Brief Honses an Seymour vom 20. April 1928. In ihm heisst es: „In den Tempeln, die die Alten ihren Göttern, der Sonne, dem Monde, mnstilchcn Gottheiten, Isis, Jupiter, Mars, errichteten, gab es viele Tore. Hinter dem hintersten Tore lag die Welt der Mysteri« n. Und nun verlangen Sie, dass ich das hinterste Tor auffchliesse — ein Tor,zu dem ich keinen Schlüsselhabe. Meine Trennung von Woodrow Wilson war und ist für mich «in tragisches Geheimnis, das nicht mehr aus- gehellt werden kann, denn der, der es erklären könnte, liegt begraben. Ich habe mein« Vermutungen, und Vermutungen müssen es bleiben, die gelegentliche Be- iveise bestätigen mögen. Diese Vermutungen kennen Sie." Diese Zeilen deuten darauf hin, dass der Urh.-ber des Bruchs nicht House, sondern Wilson ivar, der sein Geheimnis mit ins Grab genommen hat. AuS den Tagebuchaufzeichnungen HouseS, die Seymour mit einem ausserordentlich instruktiven ver- bindenden Text verknüpft, geht hervor, dass bet House zweifellos der größere Intellekt, der stärkere poltttsche Wille und die grössere diplomatische Begabung lag. WilsonS Politik ist zum grössten Teil durch House an geregt, teilweise durch House tn allen Einzelheiten ent- scheibend bestimmt und gemacht morden. Trotzdem be müht sich House selbst tn seinen Aufzeichnungen, im- mer im Hintergrund zu bleiben. Er regt an, er ver« mittelt, aber di« Entscheidung über die Handlungen schiebt er stets sorgfältig dem Präsidenten zu, den er immer wieder als „Führer" bezeichnet. Dennoch leibet ber Führernimbus WilsonS bei ber Lektüre dieser Geheimaufzeichnungen ausserorbent- lich stark. WilsonS Instinkt hat sich zweifellos bei der Vorbereitung de» Eintritts Amerikas in den Krieg bewährt. Er wartet«, bi- die amerikanische Volks- stimmung wirklich ko gut wie geschlossen sür den Krieg eintrat. Allerdings kamen ihm dabei grobe taktische Fehler der damaligen deutschen ReichSregierung zu statten und schliesslich da». Gottesgeschenk fene» Zimmermann-Telegramms an die mexikanische Re gierung, in dem Mexiko ein paar Südstaaten ber Union al» Entschädigung sür einen Eintritt in den Krieg angeboten wurden. Dagegen unterlag er als Aussenpolitiker ber englisch-sranzösischen Diplomatie vollkommen. Er sing sich selber schliesslich in dem grossen Netz, da» er gesponnen hatte uyb bas bie ganze Welt überzog. WilsonS Charakter macht auch in diesen «ufzetch- nungen eines Freundes ost «inen ausserordentlich peinlichen Eindruck. Vor allem eineS: er ist ein Man?«, aus den kein unbedingter Verlass ist. Vor dem ameri kanischen Untersuchungsausschuss erklärt er nach be« Kriege, er habe keinerlei Kenntnis von den Geheim» Verträgen der Alliierten gehabt, die diese im Jahre 1915 bereits zur Zerstückelung -er Türkei .nd Oester reich-Ungarns geschlossen hatte». AuS HouseS Aufzetch- nungen aber geht unzweifelhaft hervor, dass er von diesen Gehetmverträgen gewusst haben muss. Er musst« sie mindestens seit ber Balsour-Mission nach Washtug- Dresdner Neueste Nachrichten Sknrelaenvrette- ra MW dreist Zelle koste« o,„ Bezugspreise: fr«" Zustellung durch 2.00 R -M. mnzeigenprene. ^«wär<« o,40 R,M., bl. Nellamejeile z — Loien in« Haue monatlich . ,m Anschluß an redalttonellrn Text, 7» MW breit, kostet r R.-M., für rmavyanglge Lageszeining Postbezug für ben Mono, 2,00 R.-M. einschließlich R.-M Postgebühren auewär« LS0 K.-M., abzögllch ,«/. Krisenrabatt. - Vie Lriesgebüh» (»hne ZustellungSgebühr). Kreuzbanbsenbungen Für di. Woche ixx» R.-M, mit Handels- und Industrie-Zeitung -u^«-r-^en.MM. Redaktion. Verlag und SauptgeschMffeUe: Dresden-«., Ferblnandstr. 4 * Postadresse: DrxSdeu-A.1, Postfach«Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummrr 24601, Fernverkehr 141S4, 20024,27S81-27S8Z«Telegr.: «eueste Dresden postschea vre-den 20«> - Richiveriongie Siniendungen ohneRüctvorlv werben weder zurückgesandt nochaufbevahr« - Im Haste höherer Gewalt, LetrledsMrung oder Streit« haben um re Le,«eher keinen Anspruch aul Nachlieferung ober Erstattung de« entsprechenden Entgelt«
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