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Dresdner neueste Nachrichten : 02.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193207024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-02
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 02.07.1932
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Dresdner Neneste Nachrichten Klnzelgenpreise-. VI« 2« mm breit, Zell« kostet 0^Z R.-D1, für au«wSrtt o^o R.-M. Vie Aeklamezell« > im Anschluß an redakttoneklen Text, 79 mm breit, kostet 2 R.-M„ für au»wäris r,Z0 R.-M. — Vie Äriefgebühr für Suchstabenonzeigen betrügt o,zo R.-M. — Für Einschaltung an bestimmten Tagen und Plätzen kann ein, Gewähr nicht übernommen werben. . - ' ' 1 .. Llna-Hängige Tageszeiiung mtt Handels- und Industrie Zeitung Nesaasvreiker ru st*i«r Zustellung durch 2.oa ir Hau« monailich Postbezug für den Mona« ^00 A-M. einschließlich o^a A.-M. Postgebühr«, söhne Zustellunglgedllhr). tkreulbandsendungen - Für bl, Doch, r/m EtllZklUlllllllier 10Ä.'1^„ «»«halb Sw»-Orrib«n» . Vf. 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Papen wird über das Wochenende in Berlin sein. Macdonald behauptet, er müsse unbedingt spätestens am Dienstag in London eintresfen. Man nimmt an, dak die Schlußsitzung der Konferenz an einem der ersten Tage -er nächsten Woche stattfindet. Die gestrigen Verhandlungen sind ergcbniS- kos gewesen. Die Situation ist völlig unklar. Die Berichte widersprechen teilweise einander diametral. Alle mögliche» Zahlen und Ziffern werden verbreitet. Hervorzuheben ist, daß die deutsche Delegation noch, mals mitteilen läßt, daß sie keinerlei Zahlenangebote gemacht habe. Deutschland hat gestern den ganzen Tag unter schärfstem Druck gestanden und hatte ver» fchiedentlich gegen eine Einheitsfront der ehemaligen Gläubigcrmächte zu kämpsen, der sich auch Italien an- geschlossen hatte. Macdonald setzte sein« Btwühtzttzkü, «in« Ko«, promißsormel zu finden, fort, d^r" unter all,» Um. Papen wieder bei Macdonald Telegramm unsres nqch Lausanne entsandten Sonderkorrespondenten kl. Lausanne, 1. Juli Bevor die für öLII Uhr anberaumte Sitzung des Finanzausschusses der Lausanner Reparationsko», screnz begann, um die Durcharbeitung eines Gläubigcrvorschlages an Deutschland sertigznstellen, machten der Reichskanzler und der Reichssinanzminister einen Besuch bei dem englischen Ministerpräsidenten Namsay Macdonald. Die Besprechung bauerte eine Stunde. In Kreisen der deutschen Delegation erklärt man, auch diese Aussprache, die einen sehr freimütigen Charakter trug, habe zur Förderung der Berhandlun- gen nichts Wesentliches bcigetragen. Es sei nicht möglich, daß sich die jetzige deutsche Regierung aus irgendwelche Ziffern der Abschlnßzahlung sestlegen könne. Im günstigste« Falle werd« mau diesmal zu einem Abkommen rein allgemeiner Natur gelangen. Die deutsche Delegation vertritt jetzt nachdrücklichst den Bertagungsgcdanken mit dem Hinweis daraus, baß keiner der Konferenzteilnehmer an einem un befriedigenden Teilrefultatber Lausanner Konferenz die Schuld trage. Die Franzosen setzen ihr« Stimmungsmache, Deutschland «olle die Verständi gung verzögern, nach allen Regel« der Kunst fort. Mit dem Ende der Konferenz wird frühestens für Montag, spätestens sür nächste« Mittwoch gerechnet. * Keine Veränderung der Lage Eine offiziöse deutsche Erklärung ^vrv. Lausanne, 1. Juli. (Durch Funkspruch) Der äußere Verlauf der Ding« am heutigen Vor» mittag ergab nach dem Besuch des Reichskanzlers und des ReichSsinanzministers bet Maodonald, der «in« vertrauensvolle und aufrichtige Aussprache brachte, «ine Sitzung deS Büros, an der Graf Schwerin- Krosigk kurze Zeit teilnahm. Eine Veränderung tn dem Sinne, daß handgreifliche neu« Vorschläge der Gegenseite vorgelegt worden wären, hat sich bisher nicht gezeigt. Neben der Frage des ziffernmäßigen Betrage-, den Deutschland für den komio vominun bet der BIZ. leisten sollte, und Uber dessen Höhe gestern in den späten Abendstunden von französischer Sette tn vager Form Zahlen von 4 bis 6 Milliarden genannt wurden, gehen die Ansprüche auf die Ucbernahme einer Reihe von Verpflichtungen, die der Einfachheit halber unS gegenüber als „selbstverständlich" bezeichnet werden: Nachzahlung der Beiträge aus dem Hooverjähr, aus dem Markabkom- »nen mit Belgien usw. Dazu kommt die Hauptfchwierigkeit in Gestalt der vmertkänischen Eventualansprttche, falls die Vereinigten Staaten anch späterhin, da- heißt nach der Präsidentenwahl, ein entsprechendes Entgegen kommen wegen der interalliierten Schulden ablehnen sollten. Für diesen Fall, wenigstens nach den bisherigen Vorschlägen Lex Gegenseite, scheint bas ganze Ab- kommen, da» un» vorgeschlagen wird, gewissermaßen ständen mit einem Erfolg »ach Hause zuriickkchren möchte. Eine der Kompromißformeln sah — wenn man französischen Nachrichten folgen will — eine Zahlung von 7 Milliarden Mark vor, falls Amerika keine Streichung der Schulden zulassen sollte. Käme ein Schuldennachlaß für die ehemaligen Alliierten zustande, so sollte die deutsche Zahlung 2 Milliarden Mark be tragen. Diese Zahlung sollte nicht als Reparation», zahlung, sondern als deutscher Beitrag zum Wieder- ausbau bezeichnet werben. Richt klar ist, ob diese Zahlung von 2 Milliarden Mark bedingungslos erfolge», oder ob sie an einen sogenannten „Besserungs schein" gebunden sein solle, d. h. nur dann zu erfolgen hätte, wenn gewisse wirtschaftliche Voraussetzungen sz. B. Paristand der Dawes- und Bounganleihen an den internationalen Börse») eingetreten sind. Die deutsche Delegation hat derartige Pläne gestern immer wieder als unannehmbar bezeichnet und in Uebereinstimmung mit der Ansicht führender eng- lischcr Blätter, wie z. B. den „Financial Times", darauf hingewiesen, daß in solchen Plänen keines falls die angestrebte endgültige Lösung erblickt werben könne, sondern daß durch sie der Fortbestand der Unsicherheit geradezu üssiziell von der Konferenz sanktioniert werbe. — in der Luft hängen zu sollen und neu ausgerollt zu werden, das heißt, wenn eß zütrisst und ausrecht erhalten bliebe, ein Ansinnen, baS schon deshalb ganz untragbar wäre, weil damit der Zweck der Konferenz, die endgültige Regelung der Reparationssrage und ihre wirtschaftliche Zielsetzung, vereitelt wäre. Ein klarer Gedankengang ans der Gegenseite, der einen Ausweg aus dieser Sackgasse schassen könnte, scheint auch jetzt noch nicht vorzultegen. * Meder eine „neue Formel" Telegramm unsres nach Lausanne entsandten Sonderkorrespondenten kl. Lausanne, 1. Juli Zu der heutigen Unterredung de« englischen Ministerpräsidenten mit dem Kanzler und Reichs- sinanzmtntster wird uns noch von englischer Sette mit- geteilt, baß der Reichskanzler vor allem auf die Unsicher hettssaktoren in den gestern nacht der deutschen Delegation zugegangenen Vorschläge htngewtesen und auf die Schwierigkeiten, den Vorschlag zu einer Verhandlungsgrundlage zu machen. Tie Gläubigermächte beschäftigten sich heute vormittag mit der Ausarbeitung einer neuen Formel, di« der deut» schen Delegation noch heute zugestellt werden soll. Bet der sranzösischen Delegation zeigt sich große Zufrieden- hctt darüber, daß jetzt «in Zusammenwirken Englands und Frankreichs in Lausanne zustande gekommen sei. Man bezeichnet Herriot als den großen StantS- mann, der Frankreich aus seiner isolierten Stellung in Lausanne herauSgelotst und mtt England au», gesöhnt habe. Bei den Engländern wird nach wie vor betont, Macdonald wolle unbedingt oi« Konferenz zu einem vollen Ergebnis führen, doch weder bei den Franzosen noch bet den Deutschen hält man diesen Aus gang der Besprechungen sür möglich. Urbefall ist man der Ansicht, daß es höchstens zur allgemeinen Regelung kommen wird, tn der weder die Ztssern noch die Modalitäten einer Schlußzahlung enthalten sind. Interessant und wichtig ist in diesem Zusammenhang die aus Washington kommende Nachricht, daß di« amerikanisch« Regierung «ine »ölig«' Streichung der hrutschen Reparationen «och nicht sür „opportun-erachte. Herriot erklärte vor seiner Abreise, daß der französische Botschaster tn Washington über den Standpunkt der amerikanischen Regierung ausgiebig informiert wurde. Amerika glaube eine vollkommene Entlastung Deutschlands von den ReparatiopSverpslichtungen aus. „rein wirtschaftlichen" Gründen noch nicht empfehlen zu können l!), um so weniger, al» die Frag« einer Streichung der interalliierten Schulden erst „in einer noch nicht zu bestimmenden Zukunft" erörtert werden könne. Herriot stützte sich auf diese ihm zügegatzgenen Bericht« LeS französischen Botschafters in Washington, um seine Haltung in Lausanne zu rechtfertigen. Auch in seinem Gespräch mit dem Reichskanzler wurde von dem englischen Ministerpräsidenten aus den amerikani schen Standpunkt hiägewiesen und aus die daran» sich ergebende Unmöglichkeit, die amerikanischen Ansprüche WM lkw K Ms» Ml WWW Keine Zwangstonverfion — Baroblösung angeboten Telegramm unsres Korrespondenten London, 1. Juli Nachdem die Bank von England gestern nachmittag ihren Diskontsatz von 2'4 aus 2 Prozent — den niedrigsten seit 35 Jahren — gesenkt hatte, erklärte Schatzkanzler Neville Chamberlain im Unterhaus, daß die Regierung beabsichtige, den Zinsfuß der Sprozentigen Kriegsanleihe ab 1. Juni ISS» aus »öl Prozent herabzusetzen. Wenn in den englischen Kommentaren kein Miß ton laut wird, so liegt das nicht zuletzt daran, daß die Regierung jeden Anschein einer Zwa n gS konversion vermeidet. Tas Schatzamt hat bereits gestern abend durch eine Sonderausgabe der „London Gazette" die Absicht der Regierung, die gesamte öprozentige Kriegs anleihe in Höhe von etwa 2 Milliarden Psund am 1. Dezember zu pari etnzulösen, bekannt- gegeben. Die Inhaber werden gleichzeitig aus gefordert, die Anleihe zu dem vom gleiche» Datum ab künstig ermäßigten Zinssatz von Prozent zu be- hakten. Wennstod« Va^kvow. England.ipLtesta«-. am 81. Jult von dieser Absicht Mitteilung machen, erhalten sie «inen Bonus von 1 Prozent ihre» zu kon vertierenden Anleihebesitzes, zahlbar binnen 14 Tagen vom Datum ihrer Zustimmung ab. Inhaber, die Bar- einlösung zum 1. Dezember vorziehen, müssen spätestens am 80. September die Bank von England benachrichtigen. Wer die Benachrichtigung unterläßt, wird als konvertierungswillig angesehen. Tie Kon- Version der Sprozentigen englischen Kriegsanleihe wird die größte je durchgesührte Lperation ihrer Art sein. Tie jährliche ZinSersparntö beträgt SN Millionen Psund. Ter Ausfall an Einkommensteuer, -en die Zinsermäßigung nach sich zieht, wird auf jährlich 7 Millionen Psund geschäht, so daß die NettoersparniS sich aus 23 Millionen Psund beläuft. Tie Vorbereitung der Maßnahme ist seit vielen Wochen im Gange ge wesen, doch hat die Notwendigkeit der Geheimhaltung u. a. verhindert, baß die erforderlichen Drucksachen zur Benachrichtigung der Anleiheinhaber hergestellt un versandt werden konnten. Infolgedessen hat die Regie rung und die Bank von England jetzt die Ausgabe, bis heute abend, also binnen 24 Stunden, 15 Millionen Formulare,zm drucken und sie tn nahezu dretLUM-, onen Briefumschlägen durch die Post zu verscht««. Dazu kommen Über eine Million Briese mtt ergänzen den Mitteilungen für besondere Fälle. bet den Lausanner Verhandlungen auSzuschalten. Aus dem Gesagten ergibt sich, wie ungeheuer schwierig die Situation ist und welch starken Truck die deutsche Dele gation auszuhalten hat. * Was Frankreich sagt Telegramm unsre» Korrespondenten od. Pari-, 1. Jult Das Stimmungsbarometer der französischen Zet- tungskorrespondenten in Lausanne steht heute wieder einmal aus Schlechtwetter Der deutschen Delegation wird vorgeworfen, sie wolle Zeit gewinnen und ziehe daher die Verhandlungen absichtlich in die Länge. „Deutschland nimmt zwar die Zahlung einer pau- schalen Abschlußsumme an, sticht aber trotzdem leine Politik des Feilschen» fortzusehen", überschreibt der „Malin" seinen Bericht. Ter „Petit Parisien" ist erregt darüber, daß die Deutschen wieder ihre alten Gegenforderungen und Bedingungen für die Schluß, zahlung vorbringen. Dem „Echo de Parts" bedeutet das gegenwärtige BerhandlungSstadium nichts andres als den „TodeSkamps der Konferenz". Tie übrigen Blätter wessen l>se Frage aus, ob Deutschland nicht absichtlich aus eine Vertagung der Konferenz hinarbeit«. Eine angeblich der deutschen Delegation nahe stehende Persönlichkeit hat dem „Petit Partsie n" erklärt, Frankreich und Deutschland verhandelten auf zwei benachbarten Linien, „die parallel lausen, aber sichntemals tressen". Frankreich zeige hinsichtlich seiner Forderungen an Deutschland eine „gewiße Liberalität", Deutschland lasse den Beweis guten Willen- erkennen, aber die von den Franzosen verlangten Schlußzahlnngen der Reparationen seien für Deutschland unannehmbar. Der „Petit Parisien" glaubt, daß der kategorische Auftrag der Berliner Stellen, RMSkanzler und Außenminister müßten die endgültige Befreiung Deutschland» von den Finanz verpflichtungen de» Versailler Vertrages mit nach Hause brngen, die Bewegungsfreiheit der deutschen Unterhändler hemme. !. >' a / England immer noch opiimistisch , - X London, 1. Jult Die Korrespondenten der englischen Morgen blätter in Lausanne beurteilen die Lage trotz der bc- kannten Schwierigkeiten nicht ungünstig, p Der „T i m e »"-Vertreter stellt fest, daß gestern zweisel- lo- .in verschiedenen Richtungen ein Fortschritt erzielt wurde. Dir Ansichten der französischen und der deutschen Delegation seien einander so angenähert worden, baß «» absurd wäre, wenn die Konferenz ohne praktische Entscheidung abgebrochen oder in ver- ändert« Sorin unbegrenzte Zeit sortgesetzt werde. Die „Financial New »"lagen in einem Leit- artikeN „Die Franzose» haben 7 Milliarden Mark al» Abschlußzahlung verlangi, eine Summ«, derrH Un- ' sinnigkett sich Ku» -er Tatsache ergibt, daß sie nicht viel weniger ausmachen dürste al» die Hälfte der Kapital summe deS Dawesplans. Tie Franzosen haben aber auch eine Sicherungsklausel gefordert, wonach die deutsche Leistung erhöht werten soll, wenn Amerika aus Fortsetzung der französischen Schuldenzahlungen besteht. Es -ars angenommen werden, baß die britische Delegation diese Forderung, die aus mehreren Gründen nicht angebracht ist, nicht unterstützt hat. Erstens könnte «ine derartig« Vereinbarung nicht als endgültig und abschließend betrachtet iverden, und zweitens ist kaum an-unehmen, daß sie mit dem von der Konferenz einschließlich der französischen Dele gation angenommenen Grundsatz übereinstimmt, daß die Regelung geeignet sein muß, daß inter national« Vertrauen wieberherzu st ek len. Die Erfahrung hat gelehrt, daß nichts so ge- eignet ist, das international« Vertrau«» zu zerstören, wie rin internationaler Transfer von Geld, der unter gewissen Umständen «intretep wird. Tas Schlimmste aber ist, daß diese Sicherungsklausel eigentlich mehr den Namen ,Ve r ä r ge r u ng s k la u sel' verdient, die geeignet ist, die Bereinigten Staaten zu reizen. Die beste Aussicht auf günstige Ansnahme eines europäischen Revisionsgesuches an Amerika wäre di» Auslöschung aller europäischen Zah lungen. Eine abschließende deutsche Zahlung ver trägt sich durchaus mit einer solchen Auslöschung. Aber wenn Lausanne «in Erfolg sein soll, dann darf eine dahingehende Zusage Deutschlands nicht mit einem Netzwerk von Einschränkungen und Be dingungen und Voraussetzungen umgeben werben." 125 Millionen lleberbrüllungskredii L. Berlin, 1. Juli. sEig. Drahtbericht) Der Reichssinanzminister hatte bereits bet der Veröffentlichung der letzten finanziellen Notverord nung davon gesprochen, daß es nötig sein werde, zur Ueberbrückung des Juni-UltimoS einen Kredit aufzu nehmen. Die inzwischen unter Leitung der Reichsbank geführten Verhandlungen mit dem Reichsanleihe-Kon- sortinm der Großbanken stehen nunmehr unmittelbar vor dem Abschluß. ES handelt sich um einen Ueber« britckungSkredttin Höhe von 125 Mil lion e n Mark. Die Verzinsung wird sich voraus sichtlich an den Lombardsatz der Reichsbank anlehnen, der -nr Zeit S Prozent beträgt. Dazu kommt der übliche ProvisionSzuschlag. Die Rückzahlung soll stasselweise, und zwar noch bi» zum Ende de» lausenden Etatsjahres, erfolgen. Die deutschen Vertreter für die Stillhalte- Verhandlungen in London, Fuchs und v. Wedel von der Reichsbank, Geheimrat Kastl, sowie Schlieper und JridelS als Vertreter der deutschen Privatwirt schaft sind abgereist. ES ist bekannt, daß Deutschland die ausländischen Gläubiger für eine Zinsherabsehung gewinnen will. Nach der „A. D. Z. sollen statt den bisher gezahlten Sätzen von S und 7 Prozent nur noch 3 Prozent transferiert werden. Zum Beweis für di« Notwendigkeit dieser Mahnahiye wird darauf chjn- gewirsrn werden, daß Deutschland im letztem Quartal trotz den Stillhaltevereinbarungen aufs neue ölt Mil lionen in Gold und Devisen verloren hat.
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