Mit der Besiedlung wurde auch die Einteilung des Landes in Marken durch geführt. Sie umfaßten im Grabfeld den Ackerboden der Einzelwirtschaft wie den Gemeinbesitz an Wald und Weide. Im Gleichberggebiet lassen sich die Marken Jüchsen (vor 842), Haina (883) und Beinerstadt (889) nachweisen und setzen das Bestehen einer Markgenossenschaft voraus. Von den Markhauptorten erfolgte der Ausbau der Mark durch Nebensiedlungen, die vor allem auf Rodeland liegen und zumeist schon grundherrlichen Besitz darstellen. In der Karolinger zeit erfolgte schließlich im Gebiet zwischen Thüringer Wald und Rhön die voll ständige Durchsetzung der Grafschaftsverfassung. Als Inhaber des Grafenamtes im Grabfeld erschienen nacheinander drei Geschlechter, die nach ihrenVor- namen Popponen (Babenberger 819 bis 840, 876 bis 906), Christiane (845 bis 876) und Ottonen (975 bis 1049) benannt sind und an verschiedenen Orten Ge richt halten. In der Nähe der Gleichberge wird vielfach Jüchsen als Tagungsort des Grafengerichts genannt. Allerdings wurde frühzeitig die karolingische Amtsverfassung von Grund herrschaften durchsetzt, welche die schon mit der Besiedlung einsetzende Feudalisierung beschleunigten. Um 800 trat ein Graf Erpho auf, der auch in Berkach und Jüchsen begütert war. Seine Verwandte Emhilt, vielleicht eine Blutverwandte des Königs, gründete aus ihrem und ihrer Eltern Besitz 783 (oder 784) das Benediktinerinnenkloster Milz mit Gütern auch in Jüchsen und Berkach. Es wurde im Jahre 800 (oder 799) der Benediktinerabtei Fulda über geben. Gleichzeitig erfolgte eine große Schenkung Emhilts aus dem Erbe ihrer Eltern an Fulda, wobei die meisten älteren Orte an den Gleichbergen erstmals genannt werden: neben den bereits bekannten Milz, Jüchsen und Beinerstadt nun auch Römhild, Hindfeld, Themar, Trostadt, Dingsleben, Streufdorf, Sei- dingstadt, Eyershausen und Herbstadt. Mit dem Erwerb von Milz, dessen Kloster 805 einging, hatte die Reichsabtei Fulda einen bedeutenden Stützpunkt an den Gleichbergen gewonnen, von wo aus sie ihre Grundherrschaften in diesem Gebiet organisieren konnte. Diese hatte sie hauptsächlich durch zahlreiche kleinere, schon 758 und 776 einsetzende Schenkungen erworben. Der Besitz wurde durch weitere Traditionen adliger Grundherren in den folgenden zwei Jahrhunderten schnell vermehrt, so daß im 10. Jahrhundert die Reichsabtei nicht nur in fast allen Dörfern an den Gleich bergen begütert, sondern hier auch der größte Grundherr war. Damit aber ge wann Milz als Sitz einer fuldaischen Villikation eine ähnliche Mittelpunkts bedeutung wie früher Jüchsen als alter Gerichtssitz im Norden der Gleichberge. Neben Fulda hatte sich frühzeitig auch das Bistum Eichstädt am Fuße der Gleichberge in Gleichamberg, Buchenhof, Eicha und Linden mit grundherr lichem Streubesitz angesiedelt. Es gelang der Reichsabtei Fulda nicht, ihren dichten grundherrlichen Besitz um die Gleichberge zum Territorium auszubauen. Unser Gebiet geriet vielmehr seit dem 12. Jahrhundert in das Spannungsfeld der Bischöfe von Würzburg und der Grafen von Henneberg als der beiden im nördlichen Franken aufsteigenden Feudalmächte. Würzburg hatte bereits 823 vom Reich Mellrichstadt erhalten.