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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360408011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936040801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936040801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-08
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1936
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Mmvoch,«. «prti l»za M»rgtN«u«ä»»e, M.M gamillenanjelgkn u. Stellengeluche Millimrlrr- ,e»k 6 Rpl. Ailleroeb. »0 «Pi. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Tretdner Nachlichlen. Unveelonale Sebrillllücke werden nicht aujbewodrt slellung tret Hau» nmnaillch , durch Poftbejug AM. s.io einschl. dt «ps. Posigeb. lohne Postjustellüngsgebührt bei liebenmal WLchenll. verland. «in»el<Sir. lo vps., auber- dalb L-chlen» l» «dl- leUrlchUAbe»».«»»,»»«» straKe Fernruf 2521l. Postscheckkonto I0SS Vresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Vre«den und de« Schirdsamte« beim Vberverstcherungsamt Dresden TaFeKke/iwM m// weck Neuer lettischer Gewaltakt Polizei schließt bas Nlgaer Dommuseum Riga. 7. April. Völlig überraschend erschienen am Dienstag Beamte der tettländischen Denkmalsverwaltung in Be gleitung von Polizei im Rigaer Dom museum und versiegelten sämtliche Eingänge des Museums. Das Musenm ist Eigentum der deutschen „Gesellschaft für Geschichte und Älter tu m s k u n d e ; u R i g a-. Die Beamten wiesen dem Museumsvorstand ein Schreiben des staatlichen Denkmalsamtes vor. In diesem Schreiben wird mlkgeteilt, daß Kultusminister IentelisamS. April den vom lettländischen Denkmalsamt bereit» am 14. Oktober vorigen Jahres gefaßten Beschluß bestätige, das Dommuseum mit allen dazugehörigen Sammlungen der Gesellschaft einschließlich der Leihgaben in staatliche Verwaltung zu übernehmen. Das vom lettlä«dische« Prosestor für Vorgeschichte Franz Ralodis unterzeichnete Schreiben wurde mit dem Artikel LV des Denkmalsschntzgesetzes begrtindet, dem zufolge bet schlechter Verwaltung oder ordnungswidriger Behandlung historisch wertvoller Gegenstände diese in besonderen Fälle« mit Zustimmung des Kultusministers in staatliche Berwal« tung genommen «erde» könne«. Diese ohne Ankündi, gung erfolgte Maßnahme des lettländischen staatlichen DenkntalSamtts erinnert an datz gioich« Vorgehen desselben Amte» am S. Dezember t»Sb. Damals werden unter Hisizu- Ziehung etneS Polizeiaufgebotes hie wertvoll«» Bestände der Urkunden- und Handschristensammlung der Bibliothek der „Gesellschaft sttr Geschichte und Altertums kunde" geschlossen, um später in daS lettische Staatsarchiv übergestihrt zu werden. Siu von der genannte« Gesellschast anhängig gemachter Prozeß gegen bas DeukmalSamt ist bis heute nicht zur Verhandlung gekommen. * Nur mit tiefem Bedauern und berechtigter Empörung kann man diesen neuen lettischen Gewaltakt ausnehmcn. Un endlich viel verdanken die Stadt Niga »nd das gesamte Bal tikum der deutschen Kultur. Niga, bereits 12ül von Deutsche» aegriinüet, blühte Im Mittelalter rasch aus als deutsche Hanse- siadt. Deutsche Kaufleute, deutsche Handwerker schufen der Stadt ihren Nuhm und ihren Wohlstand. Als Riga vor -em Kriege heranwnchS znr wichtigsten russischen Industriestadt, waren wiederum Deutsche die Pioniere. Deutsche begründe ten auch das lettische Schulwesen, aus deutschen Ursprung geht das reiche Nigacr Geistesleben zurück. Deutschen Soldaten verdankt der lettische Staat überhaupt seine Selbständigkeit, denn deutsche Truppen waren cs, die die russische Herrschaft beseitigten und die dann im Fahre ISIS Riga vom KommuniS- muS befreiten und in Kämpfen von grober Härte die Er- Der Zug hakt« gegen LIM Uhr bet Paso del Mach» im gebirgige« Gelände eine Brücke über ein« tiefe Schlucht zu passiere». I« dem Angenbltck» als der Zug über di« Brücke rollte, entzündet« sich eine im Räderwerk der Brücke angebrachte Dynamitladnng. Die Lokomotive, der Postwagen, der Gepäckwagen «nd zwei Pnllmanwage» stürzte« t« de» Abgrund, wo sie völlig zer trümmert wurden. Die übrige« Waggo«s bliebe« ans den Schiene» stehe«, gerieten aber zum Teil inBra » d. Wie es heißt, soll im Postwagen ein großer Geld 1 r « « sport nntergebracht gewesen sei«. Ans drei benachbarten Städten wnrdc» sofort HilsSzüge «nd Militär an die Unsallstelle ent sandt, die t« de« erste» Morgenstunde« d«S DtenStagö ein» trafen. Jedoch war es «och nicht möglich, die abgestürzt«« Wage« z« berge«. Ma« «immt a«, daß st« ön Passagiere ««d 10 Ma«« von der Zugwache mit sich in de« Abgrund gerissen habe«. Noch nicht geklärt ist, ob es sich um «ine« Anschlag aus den Gelbtransport oder «m «in politisches Atten tat handelt. Zur Bersolgnng der Täter sind Truppen eingesetzt worden. Bis zum Dienstagmittag war bei der Dlrektio« der eng lische« Bahngesellschast „Ferroearril Mexicano" noch keinerlei Mitteilung über die Zahl der Tote« und ««Hetzten ringe- trosse«. Wie bekannt wird, reifte irr de« U«glückSz«g anch «i« deutsche» Ehepaar, daS seine Tochter, di« «ach Dentschland ««Irrweg» ist, «ach Beraernz gebracht hatte «nd nun nach Mexiko-Stadt znrück- kchren wollte. Ferner besand sich in dem Zug «in amerika nisches Ehepaar. Beide Ehepaare sind unverletzt geblieben. Eine weitere Mitteilung desagt, »aß vv» se» Z « gdesatznng obcrung Lettlands durch die Rote Armee verhinderten. Mehr noch, die baltischen Deutschen waren zu einer aufopferungs vollen Mitarbeit am neuen Staatswesen bereit, wie sic selbst loser nicht gedacht werden kann. Das Wort Undank reicht nicht auö, das lettische Verhalten zn kennzeichnen. Der Kamps gegen die Deutschen, der in Lettland geführt wird, ist eines der traurigsten Kapitel der neuesten enropäischcn Geschichte. In sieben langen Jahrhunderte» hat deutsches Blut lenem Ämda zahlreiche' Segnungen gebracht, die auch^ dein Lettentnm zugute gekommen sind und es letzten Endes zur eigenen Staat'Sbndstng erst befähigt haben. Der über schäumende lettische EhanviniSmuS führt nun einen Vcrnich- tilngsfcldzug gegen das Deutschtum, der leider in den letzten Jahren sehr große Erfolge gehabt hat. Dabei herrschte aus lettischer Sette brutale Gewalt, »nd Recht und Gerechtigkeit wurden bewußt hintan gesetzt. Welcher Gegensatz besteht doch -wischen dieser kurzsichtigen Willkür und der hochherzigen Mindcrheitenpolittk im Staate Adolf Hitlers, die alle kultu relle» Bestrebungen nationaler Min-erheiten nicht nur duldet, sondern sogar fördert. Eine kulturelle Einrichtung nach der anderen wird den Baltendeutschen, die loyale Staatsbürger find, widerrechtlich genommen. Ob das Lettland zum Segen gereichen wird, ist mehr als zweifelhaft. Verwischen kann man dadurch niemals, was Riga und Lettland deutschem Blute verdanken,' die Straßen und Bauten Rigas, das Schwarz- häuptcrhanö, die Türme der Kirchen, die zum Himmel ragen, sprechen ihre eigene Sprache. Sie klagen den lettischen ChanviniSmns an. und diese Klage wird nicht verstummen, ehe nicht eine höhere, edlere Auffassung an den Ufern der Düna Platz greift und sich darauf besinnt, daß es dem lctti- scheu Staate, der wahrhastig nicht mit Uebersluß gesegnet ist, nur -nm Wohle gereichen kann, geschichtliche Gegebenheiten zur Mitarbeit und zum Ausbau auszuwerten, anstatt Zer- störungen zn begehen, von denen niemand etwas hat. » Pers»««« setötet «nd » verletzt wurde«. Zwei in den Ab grund »eftürzte Schlafwagen find verbrannt» desgleichen ei« weiterer Schlafwagen und r ander« Wag«n. Der Brand ist ans die Explosion der Lokomotive znrückznftthre«. Fkrozeusurr-lück -11 Lote, 3 Schweeverletzte Reuyork, 7. April. I« der Räbe von U«io«town in Pennsqlvanie« stürzte ei« Pasiagierslngzeng ber Transkontinental «nd Wester» Airlines «ngestlhr 10 Kilometer von der Stadt ent- sernt in einer hügelige« Waldgegend ans ««bekannter Ur sache ab. Re«n Fluggäste «nd di« beide« Flugzeugführer wur de« sofort setötet, zwei Klnggäst« und die Stewardeß erlit te« schwere Verletzung««. Spaniens Staatsprüfi-ent -um Rücktritt gerwunsen Madrid, 7. April. DaS spanische Parlament hat in den späte« Abendstnnde« des Dienstags mit »W gegen S Stimme« de« Präsidenten der Republik zum Rücktritt gezwungen. Der LandtagSpräfident Martin Barr io übernimmt sofort interimistisch die Ge schäft« des Staatspräsidenten. Die Neuwahl de» Staatspräsidenten muß innerhalb von acht Tagen ausgeschrieben werben und nach weiteren so Tagen stattfinben. Zu diesem Zweck werben durch gleiche, geheime und direkte Wahl ebensoviel «Lympro- misarios" gewählt, wie die Zahl ber Abgeordneten des Landtages beträgt. Diese Vertrauensleute zulammen mit den Abgeordneten nehinen dann die eigentliche Präsidenten wahl vor, > Reue Kulturaufgabrn Kunst und Kultur sind keine Begriffe, die für sich allein stehen könnten. Sie gewinnen erst Leben im Zusammenhang mit dem Volk selbst. DaS schlimmste Vergehen der ver gangenen Periode auf kulturellem Gebiete war, daß die künst lerisch schassenden Menschen nicht mehr in unmittelbarer Be ziehung zum Volke selbst standen, daß sich der Künstler vom Volk getrennt hatte. Damit hatte er die Quelle seiner Frucht barkeit aufgcgcbc», und es begann jene große lebenbedrohende Krise der kulturschasfenden Menschen in Deutschland. In dieser Periode ist uns an der Not der Künstler, an der Ver ödung der Theater und anderer Knnststätten zum Bewußt sein gekommen, daß die Kultur nichts anderes sei» kann als höchster Ausdruck der schöpferischen Kräfte eines Volkes, und daß ber Künstler nichts anderes ist, als ihr begnadeter Sinngcbcr. Verliert der künstlerische Mensch einmal den festen Boden des Volkstums unter seinen Füßen, dann muß er zwangsläufig früher oder später einer charakter losen Zivilisation erliegen, wie wir sie in den literarischen Erscheinungen des alten Systems erlebt haben. Die Kunst ent artet, sie wird ein Feind feder völkischen Gesinnung, sie er hebt nicht mehr die Menschen, sonder» zieht sie in den Schmutz einer Zeit des Verfalls herab. Wir wissen, wie das neue Deutschland mit dieser entarteten Kunst, die letzten Endes eine Werbung für alle niederen Instinkte und für internationale Bolschewisicrung der Menschen war, auf geräumt hat. Treffend hat der Führer einmal das Kunst- »nd Knltnrtrcibcn der verschiedenen „Isten", der Kuhiste», der Futuristen,, -er Dadaisten, als „Steinzeit k n l t u r" bezeichnet. Es war eine der wesentlichsten Aufgaben des neuen Staates, Deutschland von dieser entarteten Kunst zu be freien. Zu dtefem Zweck ist bereits im November 1933 die Rctchskulturkammcr geschaffen worden, der es nach harter zweijähriger Aufbauarbeit gelungen ist, diecchtenk« lt u r- schöpscri scheu Kräfte der deutschen Nation wieder frcizulege » und damit das deutsche Volk anch selbst wie der in die Stätten des deutschen kulturellen Schassens zurück- zuftthrc». Wie erfolgreich diese Bemühungen waren, beweist allein der stark gehobene Besuch der Theater, nachdem die seichten Schlager und vor allem die linkSradikalcn Tendenz stücke des KulturbolschcwiSmuö die Besucher scharenweise ver trieben hatten. Dabei ist eS selbstverständlich, daß heute auch der Künstler die Pflicht hat, die Gesetze und die Welt anschauung des neuen Deutschlands anzuerkennen und zur Nichts ch^ur seines schöpferischen Handelns zu machen. Freilich, die Gesinnung, die heute wieder vom Künstler verlangt wird, hat nichts mit der Gcsinnungstiichtig- keit zu tun, die von früher her in so verächtlicher Erinnerung lebt. Man will von ihm eine lebendige Gesinnung der Tat, die an das Volkstum und seine Werte gebunden ist. Das ist alles. Wer die letzte Sitzung des NeichskulturscnatS ver folgt hat, weiß, daß nichts mehr abgclchnt wird, als etwa die gcsinnungStüchtigcn Bemühungen einer Dramatisierung des Parteiprogramms. Dr. Goebbels hat sich sehr entschie den gegen den neuerdings zutage getretenen Mißbrauch von chorischen und sprcchchorischen Spielen gewandt, in denen der künstlerische Gehalt von der an sich lobenswerten Ten denz völlig überwuchert worden ist. Damit wurde erneut zum Ausdruck gebracht, baß die verant wortlichen Männer die Meinung auf das schärfste ablchnen, daß Gesinnung die Kunst ersetzen könne. Auch bet der Kunst kommt eS nicht darauf an, waö man will, sondern vielmehr darauf, was man kann. Die Gesetze der Kunst können nie mals abgcändcrt werden, sie sind ewig, »nd nur geweihte Hände sollen das Recht haben, an ihren Altären zu dienen. Gewiß ist es das Ziel, die nationalsozialistische Weltanschau ung «roch stärker als bisher im deutschen Schrifttum zu ver ankern und eS damit zu «ntcrmanern. Aber ebenso bewußt Ist sich auch der Nationalsozialismus, daß man niemals einem tendenziösen Dilettantismus das Feld sreigcben darf, denn er hat noch immer die wahre, edle Kunst zu Tode ge- ritten und damit einer richtig verstandenen Propaganda Schaden zugesttgt. Deshalb wendet sich Dr. Goebbels anch dagegen, daS warmherzige und fördernde Mäzenatentum des Staates mit einer Art sozialer Wohlfahrtspflege zn verwechseln. Die Kunstfonds sind nur dazu da, die wirkliche Kunst zu för dern und zu pflegen, und nicht aus sozialen Gründen jeden, der irgendwie künstlerisch tätig ist, in bestimmten Abständen eine bescheidene Unterstützung zukommen zu lasten. Eine solche Form ber Verteilung der Mittel würde den wirklich schöpferischen Begabungen keineswegs dtx Möglichkeit geben, in Ruhe an bebentsame künstlerische Ausgaben heranzngehen und sie anöreifcn zu lassen. Die Proletarisiernng der künst lerisch tätigen Menschen könnte nicht aufgehalten werden, und schließlich wären hie Fonds nichts avettrr als eine Art Furchtbares Attentat auf einen Eisenbahnzug Mexiko, 7. April. Der Rachtschnellzug zwischen Veracruz undMexlko - Stadtist in der Rächt zum Diens tag infolge eines verbrecherischen Anschlag« verunglückt. Die Zahl der Opfer soll 70 bis 90 lote be tragen.
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