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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360423014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936042301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-23
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1936
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Das Programm für -en diesjährigen i.Mai Vorbereitungen in der Relchshauptstadt vraütmeläang Lnierer LarUoer SvdrUUattnng Berlin. 22. April. Das amtliche Programm für di« Feier de» Nationalfeiertages des deutschen Volkes in der Reichvhauptstadt liegt nunmehr vor. Me Hauplkundgebung de» Tages, der feierliche Staatsakt, findet diesmal nicht auf dem Tempelhofer Felde stall, da dieses durch den Ausbau des Berliner Flug hafen» zum Weltflughafen Tempelhof nicht mehr zur Verfügung steht. Der Führer wird daher vom Berliner Lustgarten au» zur Nation sprechen. Eingeleitet wird der 1. Mai wiederum durch eine Jugendkundgebung, die gleichfalls über da, ganze Reich übertragen wird. Staatsakt diesmal im Lustgarten Der feierliche Staatsakt, der bisher auf dem Tempelhofer Feld stattfanb, wird diesmal im Lustgarten vor fick gehen. Da der Lustgarten selbst aber nur rund 100 0N0 Personen aufnehmen kann, ist der große öffentliche Gemeinschafts empfang der Rede, die der Führer im Lustgarten halten wird, durch die schassende Bevölkerung Berlins in anderer Weise geregelt worden. Vom Deutschen Opernhaus führt durch bi« BiSmarck- straße, die Berliner Straße, die Charlottenburger Chaussee und die Straße Unter den Linden ein über sechs Kilometer langer, gerader Weg zum Lustgarten. Die 1H Million fchaf. senden Berliner werden nun zu beiden Seiten dieses über sechs Kilometer langen Weges Ausstellung nehmen, nachdem sie von den verschiedenen Sammelpunkten in 38 großen Säulen angerückt sind. Auf der ganzen Strecke werden Laut- sprecheranlaaen errichtet. ES wird so die räumlich aus. gedehnteste Lautsprecheranlage entstehen, di« eS bisher auf der ganzen Welt gab. Im Lustgarten selbst werden Abordnungen aller Kreise Ausstellung nehmen mit der Front nach dem Alten Museum. Auf der Dom- und auf der Spree sette des Lustgartens werden Tribünen errichtet, die mit monumentalen Fahnenwänden abgeschlossen werden. Die Fahnenabordnungen der Berliner Gliederungen der Partei werden auf den Stufen des Alten Museums Aufstellung nehmen. Jeder Berliner stehl den Führer Durch diese Ausstellung der Werktätigen an dem über echs Kilometer langen Wege vom Deutschen Opernhaus bis um Lustgarten wird es diesmal sebem einzelnen möglich ein, den Führer, -er von der Festsitzung im Opernhaus in einem Wagen bis zum Lustgarten fährt, ganz genau zu sehen. Den Staatsakt, der von 12M bis 18M Uhr dauert, werden Fanfarenklänge etnletten. Dann hält der RetchS- vropaganoaminister Dr. Goebbels die Eröffnungsan sprache. der die grobe Rede de» Führer» folgt. Ihr schließen sich die Nationalhymnen an. Dann beenden Schlußworte deö RcichSorganisationSleiterS Dr. Ley die feierliche Kundgebung. Ueber alle deutschen Sender wird der Staatsakt in die Parallelkundgebungen übertragen, die überall im ganzen Reich zur gleichen Zeit stattftnden. Eingelettet wird, wie alljährlich, so auch diesmal, der Nationale Feiertag des deutschen Volkes durch dle Kundgebung der Jugend. Da der Lustgarten für den Staatsakt benötigt wirb, findet die Iugenbkundgebung diesmal im Berliner P o st st a d i o n in der Lehrter Straße in der Zett von 8M bi» VM Uhr statt. Auch hier eröffnen Fanfarenklänge die Feier. Danach hält der RetchSjugendführer Baldur von Schtrach eine An« spräche, der bas von dem Arbetterbichter Heinrich Lersch geschaffene und von Fritz Solle vertonte Lieb „Tritt heran, ArbeitSmann" folgt. 8000 Angehörige der HI werden dieses Lied zum Vortrag bringen. Nach dem Verklingen dieses Liedes wird der Neichspropagandamtnister Dr. Goebbels das Wort zu einer Rede ergreifen. Ihr folgt der Vortrag eines weiteren Liebes „Aus hebt unsere Fahnen", dem eine Ansprache des Führers an die deutsche Jugend folgt. Das gemeinsame Lieb „Vorwärts, vorwärts!" beendet die Kund gebung, an der 80 000 Jugendliche, 60000 Angehörige der HI und 20 000 des BDM tetlnchincn werden. Auch diese Feier wird über alle deutsche Sender in die zur gleichen Zett im ganzen Reich stattsindenden Jugcndfeiern übertragen werben. Bon 10M bis UM Uhr findet dann die Festsitzung der RetchSkultnrkammer im Deutschen Opernhaus statt, bei der Retchsprovaganbamtnister Dr. Goebbels in seiner Eigenschaft als Präsident der RetchSkulturkammer sprechen wird. Darauf folgt der Staatsakt. Arbeiter als Gäste beim Führer Am Nachmittag um 17 Uhr findet dann, wie alljährlich, ein Empfang von Arbeiterbelegationen im PalaiS des Reichs präsidenten statt. Aus allen Gauen des Reiches werben ins gesamt 160 Arbeiter aller Berufe und die Sieger des dies jährigen ReichsberussmettkampseS als Gäste der RetchSregte- rung nach Berlin kommen. Diese Delegationen treffen be reits am 80. April in der Reichshauptstadt ein und werden schon an diesem Tage nachmittags um 4 Uhr im Hotel Kaiser hof von Dr. Goebbels, Dr. Ley und RetchSjugendführer v. Schi rach begrüßt werben. Die Delegierten nehmen so wohl an der Iugenbkundgebung als auch am Staatsakt im Lustgarten teil. Am Nachmittags des 1. Mat wird sie bann der Führer begrüben. Am Abend in der Zeit von 20,16 bis 21,45 Uhr findet ein Fackelzug der Wehrmacht und der Parket statt, der sich von der Biilowstraße durch die Potsdamer Straße über den Potsdamer Platz, die Leipziger Straße, die Friedrichstraße und die Straße Unter den Linden »um Lust garten bewegt. Hier im Lustgarten findet von 22 bis 28 Uhr wie alljährlich eine Abendkunbgebung statt, in der wieder der preußische Ministerpräsident Generaloberst Göring sprechen wird. Der Große Zapfenstreich wird diese Abendkundgebung, die gleichfalls über alle deutschen Sender übertragen wirb, beenden. Die Reichskulturkammer beendet den Nationalen Feiertag des deutschen Volkes mit einer Maifeier in den Fcstsälen der Krolloper, an der die Kulturschaffenden und die Arbeiter-elegierten au» dem Reiche teilnehmen werden. Außerdem werden wie im ganzen Reiche, so auch in Berlin, von den späten NachmittagSstunben ab in allen Sälen, die seit langem vorbestellt sind, fröhliche Mai feiern der einzelnen Betriebe durchgeführt. Die Polizeistunde ist in der Nacht vom 1. zum 2. Mat auf- gehoben. Für das nächste Jahr ist in Aussicht genommen, den Staatsakt auf dem RetchSsportfeld stattftnden zu lasten. Eine Spur -es Gejlm-ten Stohrer gefunden? Gr f-tt bet Vaharia gesehen werden sein Kai es, 88. «P,U. Die Nachförschmt»«* *«4 de« vermißte» dentfche» Ge sandte» vo« Stohrer, bi« »o» der ägyptische» Regier«»» »ach wie vor «»ter A»sbi«t«»g aller »«r be»ktare« Mittel b«rch- geführt «erbe«, habe» zmar a»ch a« Mittmvch ,« keinerlei Ergeb««» gesührtj die a« Mittwoch früh gestartete» Wage« »er verschiebe»«« Sucherpebitto««» fl«b «och ««Irrwegs. SS « ebr « « fich aber die Gerüchte, baß bi« vermißte« gefeh « « worbe« sei« solle«. Ei« Teilnehmer a« dem i»ter««tio«al«« RMore«««« i« vaharia, der mit sei««« Wage« ei«e schwer« Pa««e hatte ««b erst am Mittwoch zurückgekehrt ist, gibt a«, baß er Stohrer am So«»abe«bmittaa etwa 7» Kilometer ,o« vaharia e«tfer«t gesehen hat. »«gesicht» diese» A»haltSp««kte» ««b der sich bar««» er« aebenbe« Möglichkeit«», über be« verbleib be» vermißte» G«sa»bte« Klarheit z» äeminne«, solle» am Do«»«r»tag «och «eiter« besovber« Nachforschungen b»rchg«sllhr1 werbe», bei b«»e« ma« vo» der Mutmaßnng «»»gebt, »aß Stohrer seitlich a« ber Oase vaharia »orbeig« fahre» ist. Er bürste bann teboch »icht sehr »ei« gekomme» sei», ba er »»r für etwa iköi» Kilometer veazi» mit fich führte. Die Spitzengruppe der Sucherpedittonen, die ber Ver treter be» Deutschen Nachrichtenbüro» in Kairo, Homeger, führt, hat am Mtttwochmtttag nach ergebnisloser Suche Baharia erreicht und ist von -ort in Richtung Kairo wieder zurück gefahren. Deutscher Konsul sähet durch arabisches -euer Jerusalem, 22. April. Am Mtttwochmtttag geriet ber aus eiuer Dienstreise be- stnbltch« dentfche Generalkonsul Doehl« ans der für be« normale« Verkehr gesperrten Straße vo« Jerusalem nach Haisa in «in Keuergefecht zwischen Araber« «,t Polizei. Generalkonsul Doehle befand sich mit sei««« Kraftwagen gemeinsam mit andere« Fahr,«»««, t« «t««m «nter P »l i z «i s ch «.» stehende« Geleit,«« ««d mußte «ach Rabl«» »»rückkehre». Et« daraufhin vo« ihm al lei« ge machter versuch, da» bedrohte Gebiet z« durchfahre«, ge, l a » g. Die arabisch« Vevölkernng erra««t,bt«Dte»st, slagaeamWageude» »««tsche« Vertreter» ««» ließ th« »»gehindert passiere«. Generalkonsul Doehle er reichte dara«fhi« ««behelligt Hais«. Gäste a*S Spante«. Als Gäste der Deutschen Lufthansa sind anläßlich ber am Sonntag eingerichteten Flugstrecke Madrid —Berlin am Mittwoch in Madrid acht spanisch« Pressevertreter zu einem kurzen Besuch Deutschlands ge startet. BöUerbuntskrUe Am 200. Tage be» italienisch - abessinischen Krieges er eigneten sich zwei Dinge, die für diesen Krieg und darüber hinaus für Europa von großer Bedeutung sind. Das erste Ereignis ist die Siegesmeldung von der italienischen Süd front, die davon berichtete, daß man jetzt auch der letzten noch kampfeSfähtgen Armee des NeguS zu Leibe rückt und ba» erste Treffen be» von Ras Nasstbu und seinem vielgertthmten türkischen Generalstabschef Wehtb Pascha geführten Heeres zurückgeschlagen hat. Das zweite, wichtigere Ereignis ist die völlige Bankrotterklärung ber Genfer Frie densbemühungen. Sowohl der für die Schlichtungs verhandlungen eingesetzte DretzehnerauSschuft als auch der Achtzehner-AuSschuß, der bte Sanktionen verhängen und über wachen sollte, haben sichaufunbesttmmteZettvertagt. Man weiß, was solche Vertagungen auf unbestimmte Zett in Genf zu bedeuten haben. Der Dreizehner-AuSschutz tat eS fang- und klanglos; er gab das völlige Scheitern seiner Arbeit zu und zog nur den fadenscheinigen Vorwand der franzö sischen Kammerwahlcn als schlecht gewählte Entschuldigung für seine Vertagung bis zum 11. Mai heran. Der Achtzehner- AuSschuß machte über seinen Mißerfolg mehr Worte. Er stellte die Wirksamkeit der von ihm verhängten Sanktionen und eine schwere Schädigung des italienischen Handels fest, obwohl man in aller Welt weiß, daß die Sanktions front immermehrabbröckelt und daß Italien heute einen so großen Oelvorrat besitzt, daß hie Auskäufe erheblich eingeschränkt werben konnten. Mussolini hat also zu seinem militärischen Steg nun auch noch den diplomatischen er rungen, und zwar ist dieser Sieg in Genf genau so klar und für den Gegner vernichtend, wie ber Triumph BabogltoS über den „Löwen von Juda", ber den größten Teil feines Landes pretSgegeben und sich mit den letzten Truppen in das unwirtliche Bcrgland WestabesstntenS zurückgezogen hat. „Nach schwerer Fährt sind wir vor dem Hasen", konnte ber italienische Regierungschef am Gründungstag der Stadt Rom seinem den Sieg mit echt südlicher Leidenschaft feiernden Volke zurusen. Italien weiß, daß in dem belagerten Hafen reiche Beute wartet, und man kann sich denken, wie man in Rom über den „feierlichen Appell" des Völkerbundes geschmunzelt haben wird, der Italien in diesem Augenblick noch einmal zur Einsicht mahnt, die Abmachungen über das KriegSrccht in Erinnerung bringt, sonst aber nichts Vorbringen kann, als ein resigniertes „Der Rat bedauert..." Die BersühnungSaktion ist also mißlungen, und der Völkerbund hat ein vollständiges Fiasko er litten. Diese moralische Niederlage wird den Völkerbunds staaten noch manche schwere Stunde bereiten. Denn der abes sinische Krieg war ein Probefall, ein lest caae, wie eS der Engländer nannte. Die peinliche Stimmung, die bet ber letzten Genfer Sitzung herrschte, kam denn auch in den Reden der RegterungSvertreter zum Ausdruck, die mehr oder min- ber den Charakter von Grabreden hatten. Bon Anfang an war England die an der Beilegung des Streites am stärksten interessierte Macht, wobei hier nicht abgewogen wer den soll, ob dabei ber Bestand des britischen Weltreiches oder die BülkerbunbStreue ber Engländer ausschlaggebend war. Die Engländer empfinden das Genfer Fiasko deshalb be sonders schmerzlich, weil sie beim ersten scharf zupackenden Eingreifen Eben» in bte Genfer VülkerbundSmaschinerie bi« Ansätze zu einer neuen, starken englischen Weltpoltttk zu sehe« glaubten. Um so mehr sind sie von ber müden Resignation betrosfen, mit ber Eben aus Genf zurückgekehrt ist. Die wirt schaftlichen Sanktionen haben sich als wirkungslos erwiesen, an militärische ist nicht zu denken, wenngleich Eben die theo retisch« Bereitwilligkeit hierzu erklärt hat. Der einzige Nutzen, ber England bleibt, ist «in neues Argument für sein« Aufrüstung, das von der Regierung auch prompt ins Feld geführt wurde. Wir sehen in dem Genfer Schlußakt vor allem eine Niederlage de» kollektiven Systems, mit dem im Völkerbund bisher laboriert wurde und mit dem Frank reich die europäischen Probleme auch in Zukunft lösen will. Da der Pariser „Gegenplan" den 10 Frtebcnspunkten Deutsch lands diese» kollektive Sicherheitssystem entgegenstcllt, kann man e» un» nicht verargen, wenn wir aus den Bankrott Hin weisen» den eben diese» System im italienisch-abessinischen Kriege erlitten hat. Der französische Vertreter in Genf, Paul« Neuler I^ilersriselie Vm8clisu 8eite 9
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