Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360520019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936052001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936052001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-20
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mittwoch, 2«. Mai INS» Moeqen-Ausaabe, Sir. rz« «kau-a Ke« ve— -m-liich »NU. ».w, d«q «KaSr ;s/sr. ckcrnrusr;LSI. vostschrckkonto Iss» vreoden k" "'N breitt «echllll- nach «I-Ilel o. L"o'n" »la« .«N di. am.Uchkn Lrkann.machunge^ de- Lnt5«^°n°"»L.^ l0^,«»et Am..vaup.mannschaft v-e-den und de« Sch.rd-am.r- b-Im D.L^.chL haw s-ldkn« mit rirend-rl-o-ot« u Ups. Dberversicherungoamt Dresden UnveilangleEchriKNück« werden Nichl austewabn Oer Vsrastttsr Vsrtras sm Krsnssr Z« wahrem Frieden durch wahres Recht Sr. Goebbels vor -em Zuristentag tu Leipzig . Leipzig. 19. Mai. Auf der feierlichen Abschlußkundgebung de» Deutschen Zurislenlages hielt der Relchsminisler für volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbel an die in Leipzig versammelten deutschen Rechts wahrer eine Rede, der durch einen Appell an da« gesunde Rechtsempfinden der europäischen Völker besondere Bedeutung zukam. Der Minister verwies zunächst auf die grundsätzliche Um stellung, die di« nationalsozialistische Revolution auch auf dem Gebiete der Rechtsfragen mit sich gebracht habe. Habe man srither oft genug den Eindruck gehabt, das« das Leben der Nation dem formalen Gesetz untergeordnet sei, so sei im na- tionalsozialistischen Staat bas Gesetz nur Diener am Leben unseres Volkes. Gesetze durften nicht dem Leben seinen Weg vorschretben wollen, sondern hätten sich um gekehrt naH dem ewigen Leben auözurichten. Am An fang einer leben Revolution stehe die Tat. Wenn sie einen testen Zustand geschossen habe, sei es Ausgabe des Gesetz gebers, diesen Zustand gewissermaßen gesetzlich zu unterbauen. Deshalb habe auch am Anfang des nationalsozialistischen Um bruchs nicht eine papierene Verfassung gestanden, sondern man habe danach getrachtet, erst baS Volk in Verfassung zu bringen: aus dieser Verfassung beS Volkes heraus wur den einmal die Gesetze geschrieben werden, die die Grund lage siir eine geschriebene Verfassung unseres Volkes abgeben könnten, fußend auf Rasse, Blut und Volkstum. Vas Innere Verhält»!» zvm Volt Wie aus diesem staatsrechtlichen Gebiet, so verhalten sich die Dinge auch auf dem Gebiete des täglichen Gesetzes. „Erst dann" so erklärte der Minister unter dein Beifall der Ver sammlung, „wird die Justiz ein inneres Verhältnis zum Volk haben, wenn das Volk in ihr auch wieder den höchsten Ausdruck völkischer, sozialer und nationaler Gerechtigkeit sehen kann. Insofern allerdings muß baS Gesetz dem Zeit- geist entsprechen und nur, wenn seine Diener diesen Geist der Zett in sich tragen, sind sie in der Lage, ihm auch in der Rechtsprechung selbst Ausdruck zu geben." Deutsche Pressefreiheit Eingehend beschäftigte sich Dr. Goebbels mit der Frage der individuellen Freiheit. „Während das liberale Gesetz", so erklärte er in diesem Zusammenhang, „nur da» Individuum beschiitzt, befchtttzt das nationalsozialistische Recht dasVolk. Es ist ntcht wahr", so rief der Minister aus, „daß bas nationalsozialistische Gesetz die Freiheit des In dividuums etnengt denn schließlich leitet sich ta jede persön liche Freiheit von der Freiheit der Nation ab. Die ausländisch« Behauptung muß zurückgewiese« «erd««, daß es i« Deutschlaud keine Pressefreiheit mehr gebe. Wir haben nicht die Freiheit, sondern die geistige Anarchie der Presse abgeschafstl Gewiß muß der deutsche Schriftleiter sein Amt heute tin Dienste des Volkes versehen. Wir halten es aber siir eine höhere Ehre, nach den LebcnSinter- essen einer Nation zu schreiben, als im Solde einer anonymen Gelbcltqne zu stehen. Was in solchen liberalen Staaten als Pressefreiheit auögegeben wird, ist in Wirklichkeit schlimmste geistige Tyrannei, weil sie anonym ausgeübt wird." Revolutionen schaffe« selbst Gesetz „Jedes Gesetz bedeutet schließlich eine Einengung der persönlichen Freiheit. Der vergangene Staat zog diese Gren zen möglichst weit. Das Ergebnis sah allerdings auch danach aus. Der Landesverrat war gewissermaßen eine Salon krankheit. ES konnte im Ernst die These ausgestellt werden: Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldigl Das aber ist nicht mehr Gesetzmäßigkeit, das ist Gesetzlosigkeit und Anarchie. Wir haben die individuellen Kräfte und Freiheiten auch nur da eingegrenzt, wo sie sich in einen Widerspruch zu den Lebensnotwendigketten des Volkes gestellt hatten. DaS muß jeder Gesetzgeber tum An sich ist ja schon das einfachste Berkehrsregelungsgesctz eine Einengung der persönlichen Freiheit. Wir »arautiere« aber auch im Rahme« ber für die Ratio« gültige« Freiheit dem Individuum wiederum «i« Höchstmaß a« persönlicher Freiheit. Unseren Gesetzen hat sich auch der Höchste im Staate zu unterwerfen nach dem Grundsatz: Das Volk muß leben. ES geht nun nicht an, daß die Justiz der Revolution die Ge- setze vorschreibt. Jede Revolution hat ihr eigenes Gesetz, und damit ist ihr Schöpfer auch ihr höchster Rechtsträger und RechtSbeuter. Gewonnene Revolutionen unterliegen nie mals dem Urteil der Gerichte, sondern immer nur dem späte- rer Geschichtsschreiber, die sie einwerten nach dem Grundsatz, ob sie Erfolg gehabt haben ober nicht." Eine Mm Rechtsballs für Europa Aehnlich verhalte eS sich auch mit den RechtSgrundsähen zwischen den Völkern. Kein Staat habe daS Recht, sich zum Richter über die inneren Verhältnisse «ine» anderen auszuwersen. „Gesetze, nach denen ein Volk im Innern sein Dasein organisiert, unterliegen nur seinem eigenen Urteil. Es kann deshalb den Nationalsozialismus nicht im geringsten beeindrucken, wenn gewiss« deutschfeindliche, mei stens jüdische Juristen aus Grund von Paragraphen glau ben, die „Gesetzlosigkeit" ber nationalsozialistischen Revolu tion „Nachweisen" zu können. Geschichte wirb immer von nationalen Staatsmännern, nicht aber von inter nationalen Juristen gemacht. Appell an dle Vernunft «Wen» sich die Welt mehr ««b mehr t« ihrer eigene« Verstrick»«« verfängt, da«« ist «S notwendig", so ries der Mi* »ister unter stürmischer Zustimmung a»S, „wieder die ein fache Ber«««st spreche« z« lasse», vo« dieser Gr««d- erkenntniS geht auch «ufere Kritik am Versailler Vertrag a«S. Sr ist aus gesetzlos« «eise zustandegekommen, n«d seine NechtStltel der ««gleiche« Berechtigung beruhe« nicht aus der deutsche« Unterschritt, sonder« aus Drohuug mit Gewalt. Der Führer hat sich deshalb aus ei» höhere» Leb«»»* ges« n seines Volk«» «ub Europas berufe«, al» er diese un erträgliche» Paragraph«« durch neue Tatsache» ablöste. Diese Paragraphen «ar«« im Begriff, baS Rebe«el«a«der freier Völker ««möglich zu mache«. ES kann aber nicht ber Sin« der Paragraphen fei«, dem Bölkerlebe« di« SutwickluuaS- möglichkette« abz«schueibe«r st« kV«»«« »«d solle« diese» Le be» vielmehr beschütze» und sicher«. Aork mlt den lleberresten de» Krieges Gesetze, die sich inUebereiuftimmuug besi«te« mit dem LebeuSrecht der Völker, werde« am eheste» geeignet fei«, eine dauerhaft« «ub ver«ü«stia« RechtSordunug herzustelleu. Dadurch, daß wir Deutschland wieder auf eine «e«e, feste Rechtsbafl« stellt««, »la«be« wir «ufererseit» eine« wertvolle« Beitrag zur Konsolidierung des schwer leiben de» Europas beigesteuert z« habe«. Wir Ratio«alsozia« liste»", so erklärte der Minister, „wollen nicht nur ««fer etge««S La«d ausbaue», wir «olle« dem gequälte« Europa,« «e«e« Lebe« verhelse«. SS kau« >«r gefunden dnrch di« Gesundheit aller seiner Glie der. Wir gebe« di« Hoss««»g «icht aus, baß e» «ach de« endlose» Wirre« ««d Krise« am End« doch «och gelinge» wird, der Welt de» weg zu wahrem Friede» z« «eise». Air habe« auch «i«mal «» «nserem «ig«««« Land« «ne«dlich viele und schwer« Krise« u«b Spanuunge« überwunden. Run ist «S ««ser Bestrebe«, Europa dnrch unser« Mithilse aus eine besser« RechtSbasis ,« stelle«, die sich mit de« Lebe« der Völker t« Uebereinftiwmung befindet. Den« ««r so rönne« die Ueberrefte de» kriege überwunden werde«." „Möge e» ««»", so schloß Dr. Goebbels, „al» de« Ver treter« «i»«r wahre« Gerechtigkeit u«d «ine» ewig«« Recht» gelt««««, auch der übrige« Welt de» Weg dahi« z« bahne«. Di« Völker «arte« daraus. Eie habe« «in Recht »«lebe«. Di« Staatsmänner müsse« diesem Recht gehorche«. Friede« «*d Wohlsahr« beruhe« ans Gerechtigkeit. Dieser Gerechtigkeit »olle« »i, zu« Siege verhelfe«^. Die deutschen Rechtswahrer nahmen die Worte -es Ministers mit langanhaltendem stürmischen Beifall auf. lVrrtcht über den Verlauf der Schlutzkundgebung -eü deutschen Juristentages auf Seit« Sl) Rücktrtttsahstchten Mat-vnal-s? Lo»to«, IS. Mai. Der frühere Miuisterpräside«t Macdouald erklärt« i« «i»«r Rete i» Teddingto«, daß er vtelleicht demnächst zu s«i«er erste« Lieb«, der Wissenschaft, »«rückkehre« »erd«. Diese Arußerung hat einige» A «ssehe » erregt, »eil st« i» politische« kreis«» dahin ««»gelegt wird, daß Maedo«ald möglicherweise temuächft »«rücktrete« »erd«. lleulschlond; roler Segenspieler Deutschland besitzt in der ganzen Welt keinen unversöhn licheren Gegner als den Bolschewismus. DaS ist durchaus verständlich, denn der Steg des Nationalsozialismus hat den Traum von der roten Weltrevolution für viele Jahre zer stört. Man würde jedoch die Machthaber im Kreml schlecht kennen, wenn man glauben wollte, baß sie ihr Endziel des halb aufgegeben hätten, weil die ursprünglich geplante erste Etappe, die deutsche Sowjetrepublik, ein für allemal ge scheitert ist. Der beste Beweis dafür ist die geschickte und folgerichtige Taktik, die ber Bolschewismus seitdem in Ver folgung seiner Ziele einhält. Man hat aus ber Entwicklung in Deutschland gelernt, daß die Dritte Internationale dann bei europäischen Kulturvölkern di« heftigste Abwehr findet, wenn sie unverhüllt als die Partei des organisierten Unter menschentums auftritt. Seitdem ist der Bolschewismus emsig bemüht, in der MaSke des harmlosen und zivilisierten Euro päers aufzutreten. Völkerbund und Frankreich, noch vor wenigen Jahren als die übelsten Erscheinungen des „bour geoisen WcltkapttaliSmuS" aus das heftigste geschmäht, er freuen sich plötzlich deS Wohlwollens Moskaus als brauch bare Werkzeuge gegen Deutschland. Trotz des Militärbünd nisses mit Frankreich haben es die Sowjet» seitdem ver standen, die Rolle der Friedfertigkeit erfolgreich zu spielen. ES gibt lelder genug europäische Staatsmänner, die sich von der satten bürgerlichen Behäbigkeit des Sowjetkommissar» Litwinow-Finkelstein haben täuschen lassen. Um so lehr reicher ist eS einmal, ein wenig hinter die Kulissen des taktischen Spieles der Dritten Internationale zu blicken. Und nirgends könnte dies zur Zett besser geschehen, als in Frankreich, wo der Kommunismus sich anschickt, auch in der Innenpolitik ein sehr gerissenes Spiel zu beginnen. Bekanntlich war eine ber bemerkenswertesten Folgen des Bündnisses mit den Sowjets eine gewaltige Zunahme der Kpmmuntsttschen Partei. Frankreich ist heute das Land mit ber zahlenmäßig stärksten Anhängerschaft des Sowjetgedan- kenS in ganz Europa. Nicht einmal Spanten besitzt so viel Wähler Moskaus. Früher pflegten die Kommunisten mit dem Wachsen ihrer Anhängerschaft eine um so wildere Opposition gegen jede bestehende Ordnung zu entfesseln. Sie haben jedoch mit diesem unfruchtbaren Verneinen nur die gesunden Kräfte ber Gegenwehr in einem Volke geweckt. Deutschland wurde in den Jahren des nationalsozialistischen Kampfes um die Macht geradezu das klassische Beispiel hier für. Um so bezeichnender ist, daß die französischen Kom munisten aus diesem Fehler augenscheinlich gründlich ge lernt haben. Die französische LtnkSregierung, die der Führer der Sozialdemokraten, Leon Blum, zu bilden im Begriffe ist, hat im Parlament nur eine Mehrheit, wenn sie von den 71 Kommunisten unterstützt wird. Auf eine Anfrage Blums wurde ihm von ber Dritten Internationale die liebens würdige Antwort zuteil, baß die Unterstützung loyal, ohne jeden Vorbehalt und ohne Drückebergerei sein werde. Nicht einmal Bedingungen knüpft die Partei Moskaus an ihre Bereitwilligkeit, einer sozialdemokratischen Negierung in den Sattel zu helfen. Ja, die Uneigennützigkeit geht so wett, daß man»nicht einmal einen Mtntsterposten haben will. Nicht etwa, so erklären die Kommunisten mit scheinheiligem Augen ausschlag, weil sie die Verantwortung scheuten, sonder» weil st« den „Feinden des Volkes" keine Gelegenheit zu Panik- macherei geben wollten. Die Wahrheit steht freilich für den Kenner etwas weniger idealistisch und selbstlos aus. Auch bi« franzüstschen Kommunisten wissen sehr gut, daß eine Re gierung ber Volksfront nur mit Wasser kochen kann. Die primitive Forderung des Wahlkampfes, man solle alle so- zialen Fragen dadurch lösen, baß man die Neichen zahlen lasse, läßt sich im Lande der kleinen Rentner, die bis wett in die Arbeiterschaft htneinreicheu, noch viel weniger ver wirklichen, al» anderswo. Die Kommunisten haben also Grund genug, in Frankreich keine Minister zu verlangen, obwohl sie geloben, die Regierung durch dick und dünn zu unterstützen. Aber man muß schon nicht hören und sehen wollen, wenn man nicht merkt, baß die rote Taktik zwei Fliegen auf einen Neuler L^itefsnselie vmsekau 8ette 9 (
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite