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Dresdner Nachrichten : 21.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193605212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 22, Seite 17-18).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-21
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1936
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VonneMa», »1. Wai ISS« V>»rs»n<Iu«sabt, Rr. S3» »Sch«»«. »in««». «Ntel-Nr. >» «Pt., «»rr- »ow «««en» »ft NtMd.«-«»-»- » Nps. 8->»Uten«l»ei«en ». «Nll»n,eluch« VillUm-ter- ,eü« « «p>. «Mergeb. »o Np«. — Nachdrs« nm mft Omllennnsab« Dresdner pachrtthten. Unverlangle Schriftstücke werden nicht anlbewahrt straßtFernruf 25251. Postscheckkonto ISS» Dresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberverstcherungsamt Dresden issE/i/e TaFeneZiwzkL AlkcSFe/kF m/Z A-oeVe/k- Mussolinis Drohung gegen Genf Gemelnfnmer Austritt mit SefterreiK und Angarn vr»dw»»Iäo»l> nn»»r«r KvrUovr LoürUtlvitung Verlin, 20. Mai. Die Eroberung Abessinien» durch Italien und der damit verbundene englisch-italienische Konflikt zieht seine Kreise bis in den Donauraum. Auf Grund der engen Verbindung, die zwischen Italien einer seits, Oesterreich und Ungarn anderseits besteht, spricht man seht davon, daß — falls sich die Lage weiter zusplht — der gemeinsame Austritt aller drei Staaten aus dem Völkerbund möglich wäre. ES ist bekannt, daß OesterreichS Fernbleiben von -en Sanktionen gegen Italien in England verschnupft hat. Man empfindet eS als anmassend, daß ein Staat, der durch die finanzielle Hilfe des Völkerbundes am Leben erhalten wor den war, es wagte, sich einem Beschluß des VölkerbundSrateS zu entziehen. ES ist in ausländischen Blättern behauptet worden, daß der englische Gesandte, als er bet Schuschnigg wegen des Starhemberg-TelegrammS vorsprach, auch aus diese Dinge hingewiesen hätte. Starhemberg mutzte nach dem Schritt des britischen Vertreters, der als etzr inoffizieller be zeichnet wurde, aus seinem Amte scheiden. Starhemberg trat kurz nach seinem Ausscheiden au» der österreichischen Rktzie- rung in seiner Eigenschaft als oberster Sporiflthrer Oester reichs eine Reise nach Rom an. Bei dieser Gelegenheit hatte er auch eine Unterredung mit dem Duce, die sich in der Hauptsache ans die sogenannten römischen Protokolle vezvgen haben soll. ES wird behauptet, datz Mussolini Starhemberg gegenitber zum Ausdruck gebracht habe, däß da» Vorgehen Englands in Wien die italienisch-österreichische Politik be- rühre. Mussolini soll die Absicht haben, auch mit einer Per sönlichkeit des an den römischen Protokollen gleichfalls be teiligten ungarischen Staates zu konferieren. Deshalb soll der frühere ungarische Ministerpräsident Graf Bethlen, der zur Zeit kein NegierungSamt inne hat, sich auf dem Wege nach Rom zu einer Besprechung mit Mussolini befinden. ES läßt sich, da über diese Dinge keinerlei amtliche Mit teilungen verbreitet werden, noch nicht erkennen, wieweit Mussolini gewillt ist, das engere Einvernehmen, das durch die römischen Protokolle zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn gcschasfen worden ist, seiner Politik nutzbar zu machen. Man wird jedoch die Gerüchte, die davon sprechen, daß Mussolini schon jetzt die Vorbereitungen für ein eventuelles Aus scheiden Italiens aus dem Völkerbund ins Auge fasse, beachten müssen, solange sie keine amtliche Widerlegung erfahren. Diese Gerüchte sprechen auch davon, datz Italien im gegebenen Fall nicht allein den Völkerbund verlassen würde, sondern datz es versuche, die ihm durch die römischen Proto kolle nahestehenden Staaten Oesterreich und Ungarn an einem, solchen Schritt -u beteiligen. Ein Ausscheiden eines ganzen Staatenblockes mützte, so wird in diesen Nachrichten argu mentiert, für den Völkerbund weit nachteiliger sein, als wenn nur ein einzelner Staat ihn verliehe. Zugleich würde Musso lini dadurch gegenüber England zum Ausdruck bringen können, daß sein Einslutz im Donauraum weit stärker sei, als in Lostbim angenommen werde. Der P«pft soll -en König rum Kaiser krönen Berlin, 20. Mai. Die Pariser Zeitung „Oe» vre" teilt heute mit, datz die Krönung des italienischen Königs zum Kaiser von Abessinien nicht vom Papst selbst vorgcnommcn werden soll, sondern von einem Kardinal, da der Papst Verwicklungen befürchten müßte, wenn er die offene Annexion Abessiniens durch eine Krönung des italienischen Königs legitimierte. Es sei mög lich, so schreibt das französische Blatt, daß Mussolini weitere Versuche unternehmen würde, um den Papst dazu zu be wegen, die Krönung des Königs Viktor Emanuel zum Kaiser von Abessinien doch noch -urchzuflihrcn. Vielleicht habe der Duce dieses Ziel im Auge gehabt, als er sich bereit erklärte, den zu errichtende» Schulen in Abessinien einen halbreli giösen und halbfaschistischcn Eharakter zu geben und sie der Kontrolle der Kirche zu unterstellen. SOM Missionaren sei be reits die Erlaubnis erteilt worden, nach Abessinien zu gehen, um an der Befriedung des Landes mitzuwirlcn. 12 „Sin-enburg" übersteht schweren Sturm Hohes Lob aus amerikanischem Mun- Reuqork, 20. Mai. Kapitän Lehmann und Leutnant Orville, der die »weite Fahrt des „Hindenburg" von Europa nach Amerika mitgemacht hat, erklärten nach der Landung in Lakehurst, daß eine bessere internationale Zusammenarbeit notwendig sei, um eine schnellere Ueberquerung de» Atlanti schen Ozeans durch den l-2 „Hindenburg" zu ermöglichen. Auch müßten die Wetterbericht« von den Schiffen reichlicher fließen. Kapitän Lehmann betonte, daß die Tiefdruckgebiete und die Gegenwinde nicht hätten vermieden werben können, da der Ozeanwetterdienst für die transatlantische Luftschiff- fahrt noch nicht richtig organisiert sei. Di« Meldungen von den Schissen seien auf dieser Fahrt sehr spärlich etngelaufen. Obwohl die Ueberfahrt des 1-2 „Hindenburg" diesmal stürmisch war, erklärten sämtliche Fahrgäste übereinstimmend, datz diese Luftschisfreise für sic ein grotzer Genuß gewesen sei. Einige der Fahrgäste begrüßten das Passieren von Sturmböen als Abwechslung und Sensation aus der Fahrt. Der Leutnant-Kommandant Orville, der al» amerika nischer Beobachter die zweite Fahrt deS Luftschiffe» Hindert- bürg nach Nordamerika mitgemacht hat, erklärte nach seiner Ankunft unter anderem: „Wir dnrchsloge« insgesamt vier Sturmböen, ja sogar ei« Gewitter. Trotz der gewaltige« Stärk« der Böen segelten wir burch sie hindurch wie «ine Jacht ans einem vollkommen glatte« See." Orville sowie Kapitän Lehmann erklärten, daß di« Ge schwindigkeit der Gegenwinde teilweise bi» zu 7 k - Gtund « n- kilometer erreicht habe. Kapitän Lehmann hosst, burch schnelle Abfahrt dieselben Winde auf dem Rückflug gut aus- nützen zu können. Die Neuyorker Presse weist darauf hin, datz die zweite Ozeanüberquerung de» LnftschisseS „Hindenburg" trotz der stürmischen Fahrt immerhin noch anderthalb Tage schneller gewesen sei als der schnellste Ozeandampfer, und baß die Dampfer bei entsprechenden Wetterverhältnissen oft ein bi» zwei Tage Verspätung haben. Ein Flugzeug fährt Luftschiff Für die Abfahrt des Luftschiffes „Hindenburg" sind be reit» alle Vorbereitungen getrosscn. Rur die Post und die bl Fahrgäste müssen noch an Bord genommen werden. Ter Ausstieg deS Luftschisfes ist auf 22 Uhr Neuvorker Zeit s8 Uhr MEZ) festgesetzt worben. Die Rückfahrt wird u. a. auch das bekannte amerikanische Rennsliegerehcpaar Hatzlip mit machen. Das Flicgerehepaar, das in Europa neue Schnellig- keitsrckorde ausstellen wird, sührt an Bord des Luftschiffes „Hindenburg" «in 2N Tonnen schweres Flugzeug mit. Die Präger -rutschen Stu-enten bet Venesch Prag, 20. Mai. Staatspräsident Dr. Ben« sch empfing am Mittwoch die Vertreter -er gesamten Prager deutschen Studentenschaft. Der Vorsitzende -er Hochschülerschaft wies in einer Ansprache auf die schwere B e n a ch t e t l t g u n g der deutschen Studenten in bezug auf die Fürsorgetätigkeit des Staates hin. In der anschlietzenden Aussprache stellte der Staatspräsident fest, datz ihm die schwere Benachteiligung der deutschen Hochschitler be- kannt sei und versprach, sich sür die Besserung -er Verhält nisse einzusetzen. Der nächste Staatshaushalt werde hierfür eine entsprechende Aufbesserung ausweisen. Die Studenten berichteten weiter über di« neuen Befürchtungen, die sich daraus ergäben, daß an Stell« -er zugesagten 170 000 Kronen für Unterstützungen nur 100 000 Kronen zur Vertei lung gelangen sollten. Durch die Uebergehung -er deutschen Studenten bet ErholungS- und WohnnngSstipendien hätten sich für zahlreiche mittellose deutsche Hochschitler schwer wiegende gesundheitliche Schäden eingestellt. Zu der Frage deS NeubauSderdeutschen Universität versicherte Dr. Venesch, -atz nunmehr nach Ueberwtndung aller Schwierigkeiten bald mit dem Baubeginn zu rechnen sei, da die Pläne und Geldmittel sichergestellt seien. Zur Frage der Ausbildung deS wissenschaftlichen Nachwuchs«» au den Hochschulen erklärte der Präsident, datz er sür die Heran ziehung von Inländern bet künftigen Gtellenbesetzungen Sorge tragen wolle. Starhemberg tvte-er tn Mten Wie«, 20. Mai. Fürst Starhemberg traf am Mtitwochmittag aus Nom mit dem Flugzeug iu Wie» ei». Aus der Ringstraße hatten sich einige hundert Heimatschützcr eingesunde», die Starhemberg begrüßten und riesen: „Es lebe der Faschismus." Imperium oeven Imperium Der Krieg tn Abessinien ist au», die tiefe Kluft, die sich zwischen England und Italien während diese» Kriege» auf getan hat, besteht weiter. Auch tn London gibt man sich heut« keine sonderliche Mühe mehr, die Liebe zum Völker- bund als Hauptmotiv der gegen Italien gerichteten Politik des Foreign Office ins Treffen zu führen. Die Fronten sind jetzt klarer abgehoben, «S geht für England nicht mehr um Genf, sondern nm den Bestand de» britischen Weltreiches. Die englische Lebcnslinie, der Weg nach Indien, ist in Gefahr, und jeder Engländer weiß, was das zu bedeuten hat. Im Mittelmeer, nicht mehr am Rhein wird heute England verteidigt, und dieses Meer, das im neuen römischen Imperium wieder „maro nostro" — unser Meer — heitzt, hat sür Großbritannien kaum geringere Bedeutung als der Kanal, der das Mutterland von Europa trennt. Das siegreiche Italien, so sagt man in London, gefährdet die englische Lebensader durch seine wtedererwachten imperialen Ziele. Wenn auch die Schlüssel zum Mittel meer — Gibraltar und der Suezkanal — noch in englischer Hand sind, so liegen dazwischen doch so zahlreiche Angriffs punkte, daß man die Sarg» begreiflich, sinket,, bi^ i». ka» britische Auswärtige Amt eingezogen ist, und die darüber hinaus auch die englische Oeffentlichkeit befallen Hatz Di- Regierung darf sicher sein, daß alle R ü st u n g S f o rd« run - gen, die sie in den nächsten Wochen und Monaten stellen wirb, vom Steuerzahler widerspruchslos hingenommen wer den. Der Verteidigungsminister Jnscip hat über die Haupt, schwierigkeitcn bereits Andeutungen gemacht, als er erklärte, daß sich die fehlende allgemeine Wehrpflicht unangenehm be merkbar mache. Er kündigte dafür einen Ausgleich an, und diese dunkle Andeutung hat genügt, um ganz England in Aufregung zu versetzen. Die Vernachlässigung der Rüstun gen seit dem Ende des Weltkrieges hat sich bitter gerächt. Jetzt geht man daran, das Versäumte in fieberhafter Eil« nachzuholen. Flotte und Luftwaffe werden bis zur erlaubtes oberen Grenze verstärkt, alte Kreuzer umgebaut und wtedev in Dienst gestellt. Besonders schwierig ist die Frage der Rekrutierung. Die englische Jugend ist unkriegerisch geworden, und die schönsten Versprechungen im Reisebüro stil können die Lücken in der Armee nicht mehr aussüllen. Der Abcssinienkricg hat den Engländern — wie zu De monstrationszwecken — die Gefahrenherde auf der Mittelmeerkart« in aller Deutlichkeit »um Bewußtsein ge bracht, sie gleichsam rot angekreuzt. Ueber Gibraltar braucht man sich tn London heute noch keine Sorgen zu machen. Abele schon Malta, die kleine Insel, die das Mtttelmeer in zwei Teile trennt, bereitet der Admiralität erhebliches Kopfzer brechen. Die Entwicklung der Luftwaffe hat den militärischen Kurswert dieses einstmals beherrschenden britischen Stütz punktes empstndlich gedrückt. AIS im Herbst 1035 bei Aus bruch der italienisch-abessinischen Feindseligkeiten eine Be standsaufnahme und organisatorische Zusammenfassung der englischen Mittelmeersttttzpunkt« unter dem Begriff „Lass vekences dloäitorranian" erfolgte da wurde man sich bald darüber klar, daß Malta nicht mehr das Malta der Bor- kriegszeit war. Die Insel liegt zu dicht bet Italien und mühte im Kriege einen Generalangriff der italienischen Luft flotte über sich ergehen lassen, der sür Malta und die Eng- länder, die es verteidigen, sehr peinlich werben dürfte. Auch der Suezkanal ist nicht mehr der unverrückbare Riegel, mit -em England baS Mtttelmeer bisher abschlicßen konnte, denn Aegypten hat seit einigen Wochen eine natio nalistische Regierung. Der Führer des Wasd, NahaS-Pascha, ist Ministerpräsident geworben, und aus eine englandfreund liche Politik, wie sie unter König Fuad noch möglich war, wagt man tn London nicht mehr zu hoffen. Mit der Macht in Aegypten steht und fällt aber die Hoheit über den Suez- kanal, und beides kann eines Tages verlorengehen, denn da» junge Aegypten fordert immer nachdrücklicher die Zurück ziehung der englischen VesatzungSarmee und die vollständige Souveränität, bi« ihm bisher vorenthalten wurde. Palä stina, schlimmstenfalls ein Ersatz für den Suezkanal und tteule: Vw-Krsttkatirer -- unä ?snksren äer^uMnö Seit« U
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