Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360615027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936061502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936061502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-15
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sbent-Au-gabr «em«, u. gant iS»» Rr. r»8 kll Gegrunöet »ichorl. «e»,«nd!«^<l.«r. io «p,„ „z-r- Amtohauptmannschastdreo-en und de» Schted»amte» beim »u Dresdner ««ch^ien. hol» ««««1 «t, «or»r»^>»-<i-L« u «Pi. «pderversicherungoamt vresdem Un»ne-I«,,e «ckMttltti», werden ni« <msdew°»r< Gentralflreikgtfahr in Nelslen Seftlgtt Konflikt in -er Kohlen- und Menlnduflrie Brüssel, IS. Juni. Nachdem in Belgien eine Regierung zustande kam, in der nach dem Vorbild Frankreichs die Mehr zahl der Ministerien in der Hand von Marxisten ist, sind in allen Industrien die Arbeiter mit Lohnforderungen hervorgetrelen. In weilen Industriegebieten hat der Streik bereits begonnen, und man befürchtet ernstlich, daß die Arbeitskämpfe in einen Generalstreik aus- arten. Der vox de« außerordentliche» belgische» Bergarbeiter» koxareß am Sonxtag a»saegrd««en Streiklos««- ist «ach de« bisher vorliegende« Meldu«ge» überall Folge geleistet worbe«. Di« Sohl««» ««d Sise«i»d«stkt« b«S Lüt, ticher Gebietes ltegt seit heute vormittag still. I« der voriuaae ist, wie ei«e Meldung a«S Mo«» besagt, gestern abe«d sämtliche« Bergarbeiter» vo» de« Gewerkschaf te« die A«sforder«»g zur ArbeitS«tederleg«»g zu» gestellt «orde«. Ma» halt eS i« Mo«s für »ahrschei«li» daß t« kürzester Frist t« der ganze« Vori»age a«ch di« Arbeiter der übrige» Industrien sowie daS P«rso«al der Straßeubah« u«d der vsseutliche» Betriebe streike« werde«. Ma« befürchtet, daß sich dara«S der Generalstreik ««twickel» wird. In Brüssel ist man über die Verschärfung der Lage sehr beunruhigt. ES hat sich gezeigt, daß die Beschleunigung der Regierungsbildung nicht die allgemeine Streikbewegung auszuhalten vermochte, obwohl van Zeelanb, wie sich jetzt er gibt, den Marxisten «ine Reihe von Zugeständnissen gemacht hat, die er ihnen am Freitag noch verweigert hatte. Spanifchr vruben pvttreUtch -träumt Madrid, 18. Funk. Di« Grube Anlolin bei Penarroya, in -er 800 Arbeiter seit IS Tagen die Ausfahrt verweigerten, ist am Sonntag, nachmittag von der Polizei geräumt worden. Auch in einigen airderen Gruben, deren Belegschaften sich mit -en Arbeitern von Penarroya solidarisch erklärt hatten und ebenfalls seit mehreren Tagen unter Tage geblieben waren, wur-«n die Streikenden zum Verlassen der Grube gezwungen. Zwischen fälle haben sich hierbei nicht ereignet. ' verdächtigen Geräusches suchten, wurden sie von Kühne sofort mit Schüssen empfangen. Kühnes Ehesrau flüchtete au» dem Fenster und rannte zur Polizei. Frau Hofmeister wurde von dem Täter durch zwei Schliffe ntedergestreckt, al» sie au» dem Fenster sah. Auch Fran Banmeyer, die aus dem Hause flüchtet«, fiel durch zwei Schüsse. Kühne hat nach der Tat di« Flucht ergriffen. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermitt lungen ausgenommen. Das Ende de« Mörder» Der Mörder Kühne wurde Montag früh auf dem Boden eine» Hauses in der Langestraße entdeckt. Die sofort alar mierte Polizei umstellte den Häuserblock. Kühne gab auf die Beamten einige Schüsse ab, ohne jedoch zu treffen. Die Polizei erwiderte das Feuer. Als die Beamten in da» Hau» ein drangen, fanden sie den Mörder tot auf. Frmir-fifcher Hauswirt erschloßt zwei Meter Paris, 18. Juni. In Nanterre unweit von Paris spielte sich zwischen dem Besitzer eines kleinen Miethauses und seinen Mietern ein Drama ab, bei dem zwei Personen* g e t ö t e t und eine lebensgefährlich verletzt wurde. Die Mieter, eine Arbeit», losensamtlt«, hatten seit einigen Monaten keine Miete bezahlt, weshalb es am Sonntag zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Hauswirt kam. Der Streit nahm schließlich einen außerordentlich scharfen Charakter an. Plötzlich griff der Wirt zu seinem Revolver, tötete Lurch die Kugel seinen 87jährigen Mieter und dessen 26 Fahre alten Sohn und verletzte einen anderen Sohn lebensgefährlich. Dr. Schacht tn Sofia Söst«, 18. Juni. . ReichSbankprästbent Dr. Gchacht traf am Montagmittag, begleitet von Reichsbankdtrektor Io st und OberregterungSrat im ReichSwirtschastSmtntstertum Reinhardt im Sonder- flugzeug aus Athen auf dem Sofioter Flughafen ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich u. a. rtngesunden Finanzmtnister Gun ess, HanbelSmtnister We liess, Landwirtschaft«. Minister Prof. Atanassoff, der Gouverneur brr bulgart. schen Nationalbank mit dem Bizegouverneur und den Ab» teilungödtrektoren, brr Staatssekretär im Finanzministerium und Direktor der GtaatSschulbenverwaltung, der Direktor de» staatlichen ExvorttnstitutS und der deutsche Gesandte Rüme. lin mit den Herren der Gesandtschaft. Die Fahrt nach Soft« erfolgte in einem Gonberzug. Unmittelbar nach dem Ein- treffen in der Hauptstadt begab sich der RetchSbankpräsibent in daS königliche Schloß, um sich in bi« Besucherliste einzutragen. Der deutsche Gesandte gab bann Dr. Schacht ein Frühstück. RetchSbankpräsibent Dr. Schacht erklärte vor Presse vertretern, daß er als Gast des Gouverneurs der bulgarischen Nationalbank gekommen sei, um dessen mehrmalige Besuche tn Berlin zu erwidern. Er freue sich, nach zwei Jahrzehnten wieder Bulgarien aufsuchen zu können, weil doch Bulgarien und Deutschland über die e n g e n wirtschaftlichen Beziehunge« hinaus sehr viel Gemeinsame» und Freundschaftliches ver» binde. Es fei eine Genugtuung sür ihn, an der Ver tiefung dieser Beziehungen mtthelfen zu können. Dr. Schacht wird bi» Mittwoch früh tn Sofia bleiben, um dann nach Budapest wetterzusltrgen. Während seine» Aufenthalte» sind auch Besuch« beim Ministerpräsidenten und bet den Ministern sür Handel, Wirtschaft und Finanzen vor- gesehen. Mllt-nen kostet -ee Mlker-uri- Sens, 18. Juni. Nach dem letzten HauShaltplan de» Bölkerbun-eS kostet die Erfindung beS Herrn Wilson tn diesem Jahr die Kleinigkeit von ziemlich 28 Millionen Mark. Es gibt Leut«, die d«r An sicht sind, daß sich diese Ausgaben nicht bezahlt machen. Die Mitglieder des Völkerbundes haben es übrigen» mit -er Be zahlung ihrer Anteile nicht sehr eilig. Von der diesjährigen Beitragszahlung ist bis jetzt noch nicht einmal die Hälfte ein« gegangen. Man registriert tn Gfns nicht weniger al» 12 Mil- ltonen Mark Außenstände. Svte-eraufnahme -er Arbeit tn Pariser Fabriken PartS, 18. Juni. Am Montag früh wurb« in Part« un- in -en Vororten in fast allen Maschinenfabriken sowie auf -em größten Teil der Bauplätze die Arbeit wieder ausgenommen. Nur «inzelne kleinere Werke, tn -enen bisher «ine vollkommen« Einigung noch nicht hat erzielt werden können, liegen noch still. Man hofft aber, auch tn -tesen Betrieben im Lauf« -e» Montag» zu einem Abkommen zu gelangen, LaS -te streikenden Belegfchaf- ten zufriedenstem. Auch bet -en Versicherungsgesellschaften sowie -em Personal der BegräbntSgesellschaften, bei -en Astge- stellten -er Warenhäuser und Modegeschäste erwartet man im Laufe d«S Tage» «ine Einigung. Marptfitsche Danziger Funktionäre ats Verbrecher Da«zig, 18. Juni. Wie die Pressestelle de» Danziger Polizeipräsidiums mit teilt, ist «S am Sonnabendabend in Wtesenthal bet Danzig nach einer privaten Meinungsverschiedenheit zu einer schweren Bluttat gekommen, bet der der 86jährige Sparkassenvuchhalter Ernst Ludwig -urch einen Bauchschuß getötet un- -er 82-' jährige Gelüerheber Paul Fressonke -urch einen Rücken-! schuß lebensgefährlich verletzt worden sind. Beide sind Ange hörige -er SS. Die polizeilichen Ermittlungen haben noch tn -er gleichen Nacht eingesetzt. Die Täter, die Brüder Reinhold un- Bern hold Zeller sowie sieben weitere ihrer Familienangehörigen sin- von der Polizei festgenommen worden. Bet -er polizei lichen Durchsuchung -er Wohnung -e» Bernhol- Zeller wur den zwei Päckchen hochexplosiven Sprengstoffe» und Zündschnur vorgefunden. Die Brüder Zeller sind bekannte marxistische Funktionäre. Reinhold Zeller ist bereits wegen Vergehen» gegen di« Waffenbesttmmungen, gefährlicher Kör perverletzung, Meinet- usw. unter anderem mit Zuchthaus vorbestraft. Im Interesse -er Untersuchung können zunächst »veiter« Angaben nicht gemacht werden. Rase«-er schloßt -rot Mensche« nie-er Grs«rt, 18. Juni. Ein blutiger Austritt spielte sich am Sonnabendabend in Langensalza im Haus« de» SSjährtgen Invaliden Hofmeister ab. Die Familie wckrd« von -em 86jährigen Friedrich Kühne au» Dornstedt bei Hall« überfallen, dessen Frau bet Hofmeister Aufnahme gesunden hatte. Hofmeister selbst, seine 62jährige Ehefrau und seine Tochter, die 8ljährtg« Hildegard Baumeyer, wurden durch Schüsse getötet. Der Weber Wilhelm Baumeyer, Hofmeister» Schwiegersohn, wurde durch einen OVerschenkelschuß schwer verletzt. Kühne drang in den Abendstunden tn da» Hau» «in. Al» Hofmeister und sein. Schwiege sohn nach dem Urheber de» Europa an einem wichtigen Wendepunkt En-Ian- will selbst Aushevun- -oe Sanktionen tn Gons Vorschlägen London, IS. Iunl. Nach allen Anzeichen tritt die britische Außenpolitik in dieser Woche in einen entscheidenden Ab schnitt ein. Die englische Veffentllchkett sieht mit großer Spannung der Sablnettssihung am Mittwoch entgegen, auf der aller Voraussicht nach die gesamte außenpolitische Lage und besonder» die Frage der Sanktion-Politik besprochen werden wird. A«S halbamtliche« verlautbar«»»«« geht hervor, bab bte kürzlich« Rebe Lhamb«rlat«S, der ei«« Fortsetz«»» ber Sa»k1to«e« al» „Mittsommer-Narrheit* bezeichnet hat, tat sächlich «l» Auftakt für eiu« Schuwuknug ber ««»lischt» Politik gelte« ka««. Wie jetzt auch bekannt wirb, sprachen ber Londoner sranzvflsch« Botschaster Lorbi« «nb der bel gische Botfchaster Baron Ehartier im Foreign Ofsic« »or, «« sich mit Sir Robert Bausittart «ber die »«ränderte Lage -» unterhalten, di« durch die Rede Chamberlain» ent stand«« ift^ > Gleichzeitig wirb in amtlichen Kreisen energisch in Abrede gestellt, baß daS Foreign Office vorige Woche dem Quai d'Orsay in einer Gehetmnote mitgeteilt habe, bi« britische Regie rung würde die Aufhebung ber Sanktionen begrüßen. Viel- mehr fei der „kühne Schritt*, den Chamberlain unternommen habe, sowohl den Franzosen wie auch den Belgiern «ine Ueberraschung gewesen. Diese Regierungen, so meldet Reuter, seien natürlich bi» zu einem gewissen AuSmab von den Entwicklungen der Besprechungen zwischen dem italienischen Botschafter Grandt und dem Foreign Office unterrichtet worden. E» sei aber nicht vorauSgesehen worben, daß diese Besprechungen zu dem jetzt eingrschlagenen Kur» fahren würden. In der Whtte-Hall glaube man jetzt, baß «» nicht ber Würbe und ber Verantwortlichkeit England» ent sprechen würbe, sich hinter dem Rücken ber sübamertkantschen Staaten zu verstecken, wenn e» zur Aufhebung ber Sanktionen kommen soll. ES set jetzt wahrscheinlich, daß England i« dieser Hiuficht führe«» l« Genf »orgehe» »erde. Anderseits wäre «» verfrüht, au» ber voraussichtlichen Aushebung ber Sanktionen auf bi« Gewährung britischer Kredite oder einer britischen Anleihe an Italien zu schließen. Zwar könnten die finanziellen Sanktionen dem Namen nach aufgehoben werden, aber der Londoner Geldmarkt könne nach wie vor den Italienern verschlossen bleiben, zum mindesten bi» eine gröbere und umfassendere Mittelmeerregelung ge- troffen sei. Sine Sache set sicher, nämlich, baß weder Eng land noch ber Völkerbund die Eroberung Abessinien» durch Italien anerkennen würbe. Gleichzeitig mit »er Sanktion»»oltttk werd« auch die Frag« der vdlk«rh«»d»refprm i» Genf »<r Sprach« komm«», di« »ora«»stchtlich »o» eine« a«bereu Unter- a»Ssch«ß behandelt «erde. Da» Eraebni» f«i«er Berat«»»«, »erd« oieleicht dahin gehe«, daß für politisch« Zwecke eine feftlä«dtsche Gruppier«»« der Ratio«««, etwa «ach de« Richtlinie« de» Brtandsche« Planes z»fta«de komme« »erd«. Die führenden Blätter — mit Ausnahme ber „Time»*, die sich tn Stillschweigen hüllt — rechnen nunmehr bestimmt damit, baß sich die Regierung für baldige Aufhebung der Sühnemaßnahmen gegen Italien entscheiden werbe. Mehrer« Zeitungen betonen nach wie vor, baß im Kabinett noch stark« Meinungsverschiedenheiten vor- Händen seien, und baß möglicherweise mit einem Rücktritt de» Außenminister» Eben gerechnet werben könne. Dies« Gerüchte werben jedoch tn halbamlttchen Verlautbarungen al» unzutreffend bezeichnet. Bestimmt verlautet, daß sich bi« Minister über die Hauptziele der britischen Politik einig sind. Diese Ziele sind die baldige Beendig««» des „SankttonSexperimenteS" und die Erneuerung der Zusammenarbeit mit Italien in der europäischen Politik. Ein Schet-un-srekor- - in Moskau Berlin, 18. Juni. ' Den Weltrekord in Ehescheidungen bürste vermutlich bi« 2zjährtae Moskauer Studentin MaruSja Latkow halten» die tn fünf Jahren neunzehnmal geheiratet und sich achtzehn mal hat scheiden lassen. Al» sie die IS. Scheidung beantragte» wurb« da» selbst den Sowfetbehörden zuviel und die Schei dung wurde avgelehnt. in bsAk'nnl tMLSf NSIFS5 Zroman
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite