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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360618021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936061802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936061802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-18
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Sonnrr-tas,>8. Juni »»36 4tb»n»-«u<sabe «r. -81 (I«!lung Irrt Hau« monalttch , durch Postdrzug NM. .1.90 elnschl. 49,1 Nps. Poftgrb. (ohne Posl«ullclluna«gedühr> bei Ilebrnmal wSchentl. Beiland. (tinzrl-Rr. 10 Nps., außer halb Lachlen« mit Mor-en-«u»-abe lb Nps. ^amilienanjeigen u. LIellengeluche Millimeier- «eile « Npl. Alllerge». »0 Rp>. — Rack^ru« nur mit Luelienanaabe Lresbner Rachrichten. Unverlangte LchriststüSe werden nicht aulbewahrt strafte 18/42. Fernruf 25211. Postscheckkonto ISSS Vresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschast Vr«»den und de» Schted»amte» beim (Vberversicherungramt Dresden Dem Gedenken des Adlers von Lille Dresdner Welheltunde am Grade Max Smmelmanns Dresden. 18. Juni. Am 18. Junl 1916. heule vor 20 Jahren, erlitt der Adler von Lllle. der kühne Kampfflieger des Weltkrieges. Max Immelmann, an der Westfront den Heldentod. Dem unvergehlichen Dresdner Sohn zum ehrenden Gedächtnis fand deshalb im Urnenhain des Tolkewlher Krematoriums, an der Statte, wo die sterblichen Ueberreste des Ritters der Luft ruhen, eine Gedenkfeier statt, an der mit den Angehörigen Jmmelmann» und zahlreichen Dresdner Volksgenossen Vertreter der Wehrmacht, der sächsischen Staatsregieruna, der Stadt Dresden, der Partei und aller ihrer Gliederungen teil nahmen. um zu beweisen, daß das Andenken an den grohen Sohn sächsischer Erde auf immer in Deutschland fortlebt. maschine ging Jmmelmann durch seinen kühnen Einsatz als Sieger hervor und erhielt als erster siegreicher Jagbslieger der deutsche« Armee n«d als erster Sachse überhaupt de« Pour le mSrite. Den ehrenvollen Austrag der Heeresleitung, erstmalig eine selbständige Jagdstaffel aufzn st eilen, konnte er nickt mehr ersiillen. Dafür aber ist er bis in den Tod unbesiegt geblieben. Das Deutschland des Welt krieges hat ihm ein Begräbnis bereitet, wie es eines Helden würdig ist, «nd auch über die Wirren der Novemberrevolte hinweg haben ihn einzelne nicht vergessen, haben Baustein nm Baustein in einer harten Zeit zusammengetragen, um dem groben Sachsensohn dieses würdige Ehrenmal zu setzen. Der Minister schloß, indem er der Toten der Bc- An dem Denkmal, das Max Jmmelmann schon vor Jahren an der breiten ZusahrtSstrabe zum Krematorium gc- letzt worden ist, hatten sich der Kommandant von Dresden, Generalmajor von Keifer, Oberst der Flieger von De- wall, der Chef des Generalstabes deS 4. Armeekorps, Oberst Ol bricht, Staatsminister Dr. Iritsch, Bürgermeister Dr. Kluge, SS-Oberführer Burghardt, General- arbeitSstthrer v. Alte n, SA-Brigabeführer Rabe, KreiS- teiter Walter, Oberbannführer Segel, zahlreiche hohe Offiziere der neuen Wehrmacht und der alten sächsischen Armee einge- siindcn. Die Zufahrtsstraße säumten Ehrenabordnnngen deS Heeres und der Vustwasse sowie aller Gliederungen der Par tei, und eine Abordnung der Schülerschaft des Staats» gmnnasinmS, dem Max Jmmelmann angehört hatte. Bor dem Denkmal mit seiner tu die Lüste weisenden Jünglings» gcüalt hatte ein UnterosfizterSboppelposten der Fliegerhorst» Kommandantur Klotzsche Ausstellung genommen. Gegenüber dein Denkmal saßen aus einer Bant die Mutttt de» Flieger» Heide» und weiter« Angehörige, neben denen ausrecht uyb in unverkennbarer Aehnlichkeit der Bruder Max Jmmel- mannS, Hauptmau» der Fliege? Jmmelmann, stand. Weihevolle Klänge, gespielt vom StabSmusikkorvS der Jliegerhorstkommandantnr, leiteten dann die Feierstunde ein. Als erster Redner ergriff im Namen deS Befehlshabers im LustkreiS Hl, Oberst von Dewall das Wort. In packenden Worten schilderte er, wie vor zwan zig Jahren einen Augenblick der Pulsschlag des Bölker- ringenS auSsctzte, als die Nachricht vom Tode deS bewun derten Adlers von Lille bekannt wurde. Stets freundlich, gütig und ruhig gegen seine Kameraden, habe Jmmelmann sein schweres Werk mit äußerster Tatkraft und einer sliegc- rischen Geschicklichkeit vollbracht, die damals einzig dastand. In einer Zett, da der Feind an der Westfront im sltgertschen Einsatz einen Vorsprung gewonnen hatte, sei Jmmelmann im rechten Augenblick erschienen. Die Frontkämpfer ans der Erde konnten wieder anfatmen, die deutschen Arbeitsflugzeuge ihre Tätigkeit wieder aufnehmen und damit die Front ent lasten. „Wir Bombenslieger", sagte Oberst von Dewall, „er* inner« «nS mit besonderer Borliebe der Date« JmmelmannS. Aber auch der Feind schätzte ««d ehrte ihn. Galt eS doch als «ine besonder« Ehre» mit Jmmelmann z« kämpsen." Wohl sei die Zahl der Lnftsiege JmmelmannS später über- boten worben, aber als Wegbereiter, als erster der planmäßig den Lustkampf lehrte, blieb er allezeit Vorbild. Zum Grabmal gewandt schloß Oberst von Dewall mit den Worten: ,Jlnd wenn man am Himmel ein Flugzeug steht. Das in rauschender Kraft seine Kreise zieht. Sei dein gedacht!" Im Namen des LustkrciSkommandos Hl legte er darauf einen Lorbeerkranz nieder. Das Lied vom Guten Kameraden ertönte. Die Häupter entblößten sich. Geführt vom Hauptmann der Flieger Jm- »iclmann, legte die Mutter des Helden der Luft am Grabe ihres Sohnes einen Kranz nieder. Ihr folgte» Vertreter mehrerer Truppenteile der Luftwaffe, die sich traditionell mit Jmmelmann verbunden fühlen, worauf für die Offiziere des IV. Armeekorps der Kommandant von Dresden, Generalmajor v. Selser, einen Kranz niederlegtc und betonte, daß die Offiziere des iv. Armeekorps, das die Tradition der ruhmreichen alten sächsischen Armee fortführen und pflegen darf, dieses aus ihrer Mitte hcrvorgegangenen Mannes mit besonderem Stolz gedenken: „Oberleutnant Jmmelmann hat während seiner ganzen Dienstzeit die alte sächsische Uniform getragen. Erst, in noch jungen Jahren, die der sächsischen Kadetten, und später die der 7. Kompanie des Eisenbahnregiments 2. In dieser Uniform ist er den Heldentod gestorben. Die alte sächsi» sche Armee zählt Oberleutnant Jmmelmann zu ihren Besten. Eie ist stolz darauf, einen solchen Mann hervorgebracht zu haben." Des Sohnes der sächsischen Heimat gedachte im besonderen Slaalsmlnisler Dr. Fritsch, der im Auftrag und im Namen deS Reichsstatthalters Mutschmann sprach. - Der Minister führte u. a. etwa folgendes auS: . . „Wenn wir in dieser Stund« -es Helden Max Jmmel mann gedenken, dann geschieht da» mit dem stolzen Bekennt» niS, daß er ein Sohn unserer sächsischen Heimat war. Die Zeit des Niederganges, die di« großen Vorbilder der deut schen Heldengelschichtc nickt beachtete, ja oft genug schmähte, liegt hinter uns. Der Nationalsozialismus hat sich die Pflege des heldischen Gedankens zur besonderen Ausgabe gemacht. und für uns Soldaten der Bewegung ist es wieder eine Selbstverständlichkeit, daß ein Volk sich nur an der heroischen Gesinnung seiner großen Söhne wieder aufrichten kann. Sin Volk, das sich seiner Helden besinnt, wird ««über windbar lei«. Gin Volk, das sie vergißt, verliert auch de» Wille« z«r Selbstbehauptung. Hart bleiben in der Pflicht, bart bleiben im Opfer für die Idee, der man dient, und hart bleiben im letzten Einsatz für die innere Ueberzeugung. Das war das heroische Erbe, das die sächsische Heimat ihrem Sohn mit auf den Weg gab. Nicht zufällig hat ihn die heilige Flamme glühender Vater landsliebe zum todesmutigen Draufgänger werden lassen. Es war die Lebenskraft einer bodenständigen Tradi tion, der heroische Geist des sächsischen VolkStumS, das dem deutschen Vaterlande so manchen großen Sohn ge schenkt hat. Dr? Geist JmmelmannS war der Geist seines sächsischen StammeSVtüderS Johann Gottlieb Fichte, der hundert Jahre früher au« gewaltigem Deutschgesühl heraus seine Reden an die deutsche Nation mitten unter französischen Bajonetten hielt, und es war schließlich derselbe berge versetzende Glaube, der einst die Sachsen Ferdinand v. Schill und Theodor Körner im Glaube» an Dentsch- land sterben ließ. Mit dem Schwung solch stolzen Erbes konnte Jmmelmann seine Luftsiege erringen und sich zn Leb zeiten an die Spitze des unvergänglichen Fliegerdreigestirns Jmmelmann, Boelcke, Richthofen stellen. Schon ans seinem ersten KriegSslug mit einer Fokker- wegung gedachte, die es dem Ritter der Lust im Opsergeist gleichgetan haben, bis aus Heldentum und Opfermut das neue Deutschland -er Freiheit und Ehre erstand. Ihrer aller Opsertum habe uns sehend gemacht und verpflichte uns zum Kampf. Wie sie uns immer wieder die Kraft zu neuer Opfer- tat gaben, so solle uns auch dieses Grabmal eine unvergäng liche Mahnung dafür sein, was ein Glaube vermag, der so ties und stark im Volk und Heimat wurzelt. Nachdem Staatsminister Dr. Fritsch einen riesigen Eichenkranz ntcdergelegt und die Angehörigen JmmelmannS begrüßt hatte, überbrachte Bürgermeister Dr. kluge im Auftrag der Vaterstadt des toten Lusthelden und im Namen des Oberbürgermeisters Zörner eine Blumenspenbe. Oberst leutnant a. D. v. Kirchbach schmückte das Grabmal im Namen des ReichSverhandes Deutscher Osfiztere, Landesver band Sachsen, und Major a. D. o. Tschammer nn - Osten als Führer der Bereinigung ehemaliger König!. Sächsischer Kadetten. Still weilten die Versammelten einen Augenblick im Gedenken an den jungen Helden, der vor zwei Jahrzehnten den Tod fürs Vaterland starb. Dann rauschte der Tradi- tionSmarsch „Adler von Lille" aus. Die Feier für Max Jmmelmann war beendet. Im Laufe des Vormittags legten außerdem zwei Offiziere -es Geschwaders „Jmmelmann" einen Kranz nieder. KMWer Flaggenkrieg ln Frankreich Die rrtk-l-re gegen -te Fahne -es Aufruhrs vrolltmolcknog ««ooror vorlloor SobrUUoltung Berlin, 18. Juni. I« Frankreich machen sich mit der Zeit Widerstände im Bürgertum gegen de« Kommunismus bemerkbar, de« mau im franzSstsch-sowjetrusfische« Pakt hochgepäppelt hat. So hat di« Haudelskammer von Marseille Protest da« gegen erhoben, daß in dieser großen Hasenstadt überall rote Fahne« wehen, und sie hat die Einwohnerschaft ansge- sordert, di« Trikolore zu hissen. Diese Anssordernng ist in großem Umfange befolgt worden. I« Nancy, wo es de« Jüngern Moskaus gelungen war» aus einem Turm der Kathedrale ein« rote Fahne zn hissen, erklommen ««ter gro. ßem «eisall der Maste zwei Mitglieder der patriotische» Jugend de« Dnrm ünd entsrrnte« das Zeichen der Revolution. Wie schon kurz berichtet wurde, hat auch die rechts gerichtete Organisation Feuerkrenz eine neue Ativität angekündtgt, wobei ihr Führer de la Roque ausdrücklich die „rote Tyrannei" als Grund für sein jetziges Hervor treten angibt und darauf hinweist, daß während deS Streiks die rote Fahne vielfach die Trikolore ersetzt habe. G-l-harren tu Retfekoffem Paris, 18. Juni. Der „Maki n" beschäftigt sich mit gewissen Gerüchte» über die Goldausfuhr. Diese Gerüchte, so schreibt das Blatt, seien in der veröffentlichten Form unrichtig. Der grüßte Teil -es Goldes werde vom Pariser Flughafen Le Bourget anS auf dem Luftweg nach London oder Amsterdam be fördert. Seit einiger Zeit hätten die Privatbanken, für deren Rechnung Gold versandt worden sei, ihre Sendungen fast voll kommen eingestellt. Dafür führten jedoch viele Privatleute Goldbarren in ihren Reisekofsern aus. DaShalb sei seit Sonntag eine Kontrolle eingeführt worden, die auch den Bestimmungen über die Goldaussuhr entspreche. Je-cr Fluggast werde vor dem Besteigen des Flugzeuges aufgesor- dert, anzugebeu, ob und wieviel Gold er bei sich führe. Diese Erklärung koste einen Franken. Im Fall der Weigerung habe der Fluggast eine Strafe von 178 Franken zu bezahlen. Im übrigen sei aber die Goldaussuhr nach wie vor voll kommen frei. Gin Anbekannter gegen Roosevelt Dee „Ra-t-prteftee" hat eigene Pläne Nenyork, 18. Juni. Im Wahlkamps «m di« Prästdentenwürde erscheint ein ganz neuer Faktor. Der „Radiopriefter" Pfarrer EharleS E. Eonghli« hat bekanntgegeben, daß er in einer über das ganze Land verbreitete« Radiorede am nächste« Freitag eine« dritte« Prästd««tschastSkandiba1«« bekannt gebe« »erde, für den er eintrete. Gleichzeitig werbe er die Gründe anszähle«, warum der von ihm gegründete „Natio nale Bund sür soziale Gerechtigkeit", der über »eh« Million«« Mitglieder zählt, weder für Roosevelt, «och für de» repMblikanische« Kandidat«« Lands« stimme« könne. Der Name des dritte« Kandidat«« ist bislang ««bekannt. Gleichzeitig.wir-, aus Chtkago.gemeldet, daß EoughlinS Anhänger, mit -en Anhängern -eö Dr. Townsen-, der allen Personen über Sä Jahren eine Altersrente von 200 Dol» larS verspricht, sowie mit dem von dem ehemaligen Senator Vong sLouiflana) gegründeten „Bund zur Austeilung des Wohlstandes" ein« gemeinsame Front gebildet haben. Damit wäre also -aS Triumvirat -er „Wunderdoktoren", -aS durch Longs Ermordung, durch das Vorgehen -es Kongresses gegen Townscnd und durch langes Schweigen -cs streitbaren Radio- Priesters im letzten Jahr stark erschüttert und in den Hinter grund -er politischen Bühne getreten war, neu aufcrstandc». Die Zahl der Anhänger aller drei Organisationen wird ans insgesamt 20 bis 28 Millionen geschätzt. Pfarrer Eoughlin, -er in seinen Radioredcn früher allsonn täglich gegen Roosevelt wetterte, erklärte, er sei ein Fein des Wallstrect-KapitaliSmuS, er bekämpfe aber auch Kommu nismus nnd Faschismus. Weiter fordert er die Verstaat lichung aller für das Gcsamtwohl wichtigen Einrichtungen, besonders des Banken-, Kredit- und WährungSwcsens, die Kontrolle -er Münzprägung und der Währung durch den Kongreß »n- einen besonderen Negierungsschuh für die Ge werkschaften. Der Nachfolger von Senator Long in -er Leitung des „Share The Wealth Bunde'»" erklärte: „Unsere Einheitsfront ist eine gemeinsam« Opposition gegen di« kom munistische Philosophie von Leuten wie Frankfurter, Ickes Hopkins und Wallace". Frankfurter gehört zu Roosevelts Wirtschaftsberatern, Icke» und Wallace sind Kabinettsmit» alicdcr. Es ist nicht unmöglich^ daß dnrch die angekündtgte dritte Kandidatur di« bisherige« politische« BoranSsage« ganz verschoben werde«.
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