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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360619028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936061902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936061902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-19
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Nr. 2SS Selle 2 Dresdner Nachrichten Freitag. IS. Juni 1SLS »>agege>l bedeutet Ansstellen eines „Rassenideals", eines „Schönheitsideals", dem er nachzustreben gewillt ist-/ Die rasieverivaiidten Völker, besonders des nordischen Kultnk- kreiseS, wollen wissen, das, sie miteinander verwandt und nene Bande erwttnscht sind. Nie wieder darf es einen Hamps zwischen nordisch germanischen Völkern gebe». persönlichkeilsgesühl beim nordischen Menschen Der weiter der Abteilnng Nord Im Außenpolitischen Amt der NSDAP, Thilo v. Trotha, sprach über das Persönlich, keitsgestihl beim nordischen Menschen. Es dürste wohl nicht zu wett gehe», so führte er u. a. aus, ivenn >oir die Be- hanptung ausstellen, daß das Bewußtsein des EinzelhofS jedem nordischen Menschen im Blut stecke und daß brmzusolge durch Nassenanlagen, Umwelteinflüsse und Urberltesermigen in allen nordischen Menschen ein SelbständtgkeitSbewußtsei». ein Herrengesühl und auch ein E i n s a m k c i t S bedltrsni s vorhanden sei, das stärker als bei sämtlichen anderen Völker» und Rassen ausgeprägt sei. Hier sei eS aber nicht angebracht, den Begriff des Individuums anzuwenden, der als Gegenpol des Begriffes der Masse bedürfe, sondern man könne nur von der Persönlichkeit sprechen, die als ihren naturgegebenen Gegenpol die Gemeinschaft bedinge. Wahre Demokratie habe den nordischen Menschen stets die Gleichheit der Persönlichkeit bedeutet innerhalb einer srciivilligen, selbstgcschaffencn, aber bindenden Gemeinschaft. jn der Eröffnungssitzung sprach weiter der Leiter des Hauptamtes sür Bolksivohltahrt, Hilgcnscldt. über „Der nordische Gedanke in der deutschen Wohlfahrts pflege". Nordisches soziales Denke» geht wie alle anderen Leben«, äußerungen nordischer Kultur von dem Primat der Ehre, von der B e r a n t w o r t n n g und der Pflicht der Selbst- Hilfe auS. Dieser Wille der Selbsthilfe aber war nicht eigensüchtig, svndern war gestellt unter die Gemeinschast der Familie. Der Sinn der Lippe ist Kampsgeminschast im Kriege wie im Frieden. Für ihre Erhaltung lebt und stirbt der nordische Mensch, (in unzähligen zukünftigen Generationen sieht er die Ewigkeit des menschlichen Lebens verkörpert. Damit wird auch die Stellung der Frau als Trägerin der Zukunft bestimmt, damit ist auch der Besitz zahlreicher gesunder Kinder höchster Stolz und höchste Berpslichtung des Germanen. Diesem nordischen Gedanken war das deutsche Bolk bis zum Jahre 1988 immer mehr entfremdet worden. Mit der Zerstörung jeglicher Gemeinschaft traf man auch die Familie ins Mark. Die nationalsozialistische Wohlfahrts pflege will demgegenüber den nordischen Gedanken der Selbsthilfe wieder als Grundsatz der deutschen Wohlfahrts- pflege anerkannt wissen. Sie verlangt, das, der einzelne erst dann die Stellen der Wohlfahrtspflege nm Hilfe angeht, wenn seine Familie ihm nicht mehr zu Helsen vermag. Die natio nalsozialistische Wohlfahrtspflege hilft als Vertreter der deutschen Volksgemeinschaft durch besondere Maßnahmen daran mit, die Grundlage für eine gesunde und leistungs fähige Familie der Zukunft zn schaffen. Die «ordische Erkenntnis von der Bedeutung der Frau hat zur Errichtung des HIlsswerkes „Mutter und Ki«d" geführt. jn der gleichen Richtung einer Stärkung der deutschen Familie liegt die gesuudheitSsursorgerische Maßnahme der Landverschickung. Dem deutschen Kinde, seiner Gesundheit und seiner Verwurzelung mit der deutschen Heimat soll die Kinder-Landverschickung dienen. Der Betreuung erziehungS- bcdürstiger und gefährdeter jugendlicher gilt die jugend- hilfe. Daneben stehen unzählige andere gcsnndhettSsttrsorge- rische Einrichtungen, wie Tnberkulvsehilsswerk, Bcttcnbeschas- sung und Erwachseuenverschickung. So ist das Grundprinzip neuer deutscher Wohlfahrtspflege -er Stärkung der Volks kraft, dte Fürsorge für die Zukunft. Damit war die Eröffnungsfeier beendet. Geburtslagsvlückwunsch -es Führers an Äugender- Berlin, 19. Funt. Der Führer und Reichskanzler hat an Geheim rat Tr. Hugenberg folgendes Glückwunschtelegramm gesandt: „Zu jhrcm heutigen 71. Geburtstage sende ich jhnen in Erinnerung an gemeinsame Arbeit im Dienste der Wieder erneuerung des deutschen Volkes herzlichste Glückwünsche. Adolf Hitler." Sei« britischer Gesandter mehr in Addis Abeba? Nach Londoner Meldungen wird der britische Gesandte in Abes sinien, Sir Sidnen Barton, der zur Zeit nach England unter wegs ist, lehr wahrscheinlich nicht mehr auf seinen Posten zurückkehren. Situ» KoApromenate Den Besuchern des Rosengarten« am Admiral-Scheer- Ufer, in dem zur Zeit ungezählte Rosen in den entzückend sten Farbtönen zur Entfaltung gekommen sind, wird eS nicht entgangen sein, daß in dem zur „Villa Rosa" gehörenden, nach dem Elbuser zu gelegenen großen Park an der Ecke Löivenstraße ausgedehnte Erdarbetten im Gange sind und Teile des GartenzanncS durch Vretterplanken er- setzt wurden. Die Villa Rosa, die von dem Gelände der Diakonissenanstalt nach der Holzhosgasse zu begrenzt wird, wurde 188» durch Gottfried Semper erbaut und befindet sich jetzt im Besitze der Stadt. Dte Villa Rosa wird einen Teil des um- sangreichen Parkes, durch einen Zaun abgetrennt, auch ferner- hin behalten. Ein zehn Meter breiter nach der Elbe zu gc- legener Parkstreisen wird jedoch in diesem Sommer als -'M Meter lange H vchpro m c nade für die Oesfentlichkctt srei- gegebcn. Die nenerschlossenc Promenade weist alten hohen Baumbestand aus und ähnelt in der Anlage derjenigen unter- halb der Albertbriicke. Als Ausgang zn der neuen Prome nade an der Billa Rosa ist eine 15 stufige Sandstein trepp e vorgesehen, die Durchbruchsarbeiten an der Garten mauer Ecke Löivenstraße sind bereit- in Angriff genommen. Ber- lassen kann man die Promenade über eine gleiche Stufen anlage in der Gegend der Prießnitz. Daß auch diese im Zuge des KönigSnserS liegende Neufchöpfnng nach ihrer Fcrtigstcl- lnng einen Riesenbesnch ausweisen wird, ist ohne weitere- anzunehmen, denn der Blick von ihr ans „AntonS", de» ganzen Elbbogen mit den Albrechtschlüsser» und elbabwärtS auf die Stadt ist reizvoll. * Dte Könt-suferwiesen haben besnmben Oftmals konnte man es hören: Wenn richtiges Hoch wasser kommt, vernichtet es die schönen KöntgSuferwiesenl — Nachdem nun seit Fertigstellung des KöniaSuser» dte erste große Hochwasserwelle durch unseren Flußabschnitt gebraust ist und die grauen Fluten der Elbe sich in gewaltigen Masse» über die KöntgSuferwiesen himvälzten, können nun selbst die Zweifler mit Erstaunen feststcllen, daß da« KönigSuser- gclände genau wie vor dem Hochwasser in aller Schönheit da- ltcgt. Dte Wiesen sind nicht zerstört, nicht einmal Schaben ist entstanden. Dte KönigSuferwiesen haben in ihrer Bau- sesttgkeit die Krastprobc dem Hochwasser gegenüber bestanden. —* Boxkampf im Rundsunk. Die deutschen Gender über tragen den Kamps Sch mcling gegen Von iS in der Nacht znm Sonnabend im Rahmen der für die vergangene Nacht vorgesehenen Boxreportage von nachts 1 Uhr an. —* Auch der zweite Verunglückte verstorben. Das schwere VerkehrSungliick, das sich am vergangene» Sonntag abend aus der C h e m n i tz e r C ck e N ü r n b e r g e r S t r a ße zntrug, hat iiunmehr das zweite Todesopfer gefordert. Kurz uach der Einlieferung in das Krankenhaus verstarb bekannt lich ein lOjähriger junger Mann an den schweren Brand wunden. Nunmehr ist am Donnerstag auch der zweite In- lasse und Fahrer des UnglückSantoS, der 20jährige Werner Bernhardt aus Dresden seinen Verletzungen im Kranken haus erlegen. —* Gtrahenbahnnachrichte«. Fn »er Nacht zu« Sonnabend von a.SN bi» S Uyr werde» wegen Vanarbeiten aus dem Adolf. Hitler-Platz in der Richtung nach Neustadt nmgelettet: Linie 7 zwilchen Postplatz und Alberiplatz über Vstra-Allee, Marlenbrücke, Antonstraste. Linie l k> zwischen Pvstplatz und Leipziger Siras,« über Lsira-Allee, Martenbrücke. »m Volk rs/n /" Glnglie-erimg -er FelWger ln -le SKutzpollrel Der Tag der Eingliederung de» FeldjägerkorpS in dte Schutz. Polizei war gleichniShast von freudiger Sonne überstrahlt, die am Freitagvormittag aus dem Abols-Hitler-Platz ein viel gestaltiges und weihevolles Bild hell werden ließ. Da» mit der ReichSslaggc geschmückte Rednerpult war von den Polizeisahnen und Ehrenposten flankiert. Im weiten Viereck sah man Ehrenabvrdnungen der SA, des ReichSarbeitSdtenstes und anderer Parteigltederungen. Eine Ehrenhundertschast der Schutzpolizei mit MnsikkvrpS und SptclmannSzug war aufmarschiert, und eine reiche Zahl von Ehrengästen bekundete ebenso die Einheitlichkeit des Dritten Reiches. Man sah Generalmajor v. Keifer, den Kommandanten von Dresden, GeneralarbeitSsührer v. Alten, Kreislriter Walter, SS-Ober- führer Burkhardt, Bürgermeister Dr. Kluge, den Präübenten des Geheimen TtaatspolizeiamteS Schlegel und Polizei präsident Hille, als der Präsenticrmarlch ausbranste nnd der Kommandeur des FeldjägerkorpS Oberst Nickel Staats minister Dr. Fritsch und LA-Gruppensührer Schcpmanu, die in Begleitung von Ministerialdirektor Lahr erschienen, Mel dung erstattete. SA-Gruppenführer Schepmann rief sodann den Feldjägern zu, au» der LA seien sie hcrvor- gegangeu und würde» nu» heule in die Schutzpolizei über nommen. Dieser für sie geschichtliche Tag schließe einen Lebensabschnitt ab, der in schwerster Zeit begonnen habe, als sie sich als ganze Männer, wo eS auch immer gefordert worden sei, um das Banner des Führer- geschart hätten. Besonders am 30. Januar 1988 hätten sie den echtesten Httler- gcist als wahre Hitlermänner bewiesen, und nun gelte e» weiter, diesem neuen Staat in Zukunft treue Diener im Hitlergeist zu bleiben. Nur äußerlich ändere sich an diesen Feldjägern etwa», innerlich bliebe ihr WesenSkern der gleiche. „Der Hitlergeist soll euch", rief SA-Gruppenslihrer Schepmann, „in Bescheidenheit, Zielklarheit und Selbstsicher heit als Nachwuchs der Schutzpolizei strahlen. Fühlt nicht allein das große Glück, ein Deutscher zu sein, sondern macht euch das noch größere Glück zn eigen, sür das herrliche deutsche Bolk und die Volksgemeinschaft zu kämpsenl" Slaalsminisler de» Innern Dr. Arllsch rühmte die bedeutungsvolle Stunde in der Geschichte der säch sischen Polizei, die in diesem Augenblicke schlage. Zum größ ten Teile gehörten dte Feldjäger zur alten Garde der NSDAP. Sie wüßten also ganz genau, wa» eS bedeute, in Minderzahl gegen ein System anznkämpsen, daS als parla mentarische Cltquengruppe in dem Polizeibeamten nur den Büttel und nicht den Freund und Helfer -e- Volksgenosse» gesehen habe. Für die Polizei «iire« leit dem Tage der Machtüber« «ahme große Ausgaben erwachse«. Sie hätte von unzuverlässigen Elementen gesäubert werden müssen, dann habe eS sofort gegolten, dte Kluft zwischen Bolk und Polizei zu schließen nnd auS beiden wieder eine Einheit zu schassen. Der Polizeibcamte müße in erster Linie Helfer u »d B c r a t er d e s Ä o l k S g e n o s s e n, a l s o N a t i o n a l- soztalist, sein. Daß das Feldjägerkorps alle diese Eigen schaften bisher verkörpert habe, stehe fest. Ueberall sei leine Uniform gern gesehen worden. Seitdem die Feldjäger im Frühjahr 1985 als Hilsspolizeibeamte verpflichtet worden seien, Hütten sie stet» den Beweis sür ihre innere Haltung im volksverbundenen Auftreten erbracht. Und daß sie sich seit diesem Tage auch das geistige Rüstzeug siir den vielseitigen Pollzribcruf angeeignet hätte», gehe daraus hervor, daß fast alle Feldjäger nunmehr die Prüsuug sür de» Polizeiberus bestaube« hätten und in die Polizei «Ingeglie-ert werden könnten. Nu» sei für die Feldjäger der Dienst am Dritten Reich Lcbenö- berus geworden, in de» aus -er Kampfzeit her die Mahnung strahlt, hart zu bleiben in der Pflicht, im Opfer sür die Idee nnd im letzten Einsatz aus innerster Ueberzcugung. Die Treue sei eS gewesen, die da» Hakcukreuzbanner habe siegen lassen, und die Treue sei eS auch, die den neuen deutschen Staat in den Herzen der Volksgenossen begründe. „Mit diesem deutschen Bolk", rtcf der Minister aus, „sollt ihr euch immer verbunden fühlen und die Einzelperson dem Dienst an einem hohen Gedanken unterordnen. Treu sein, heißt eine jdee mit dem Herzen ausnchmen und voll und ganz sür sie einstehen." Diese Treue bedinge auch da« kamerad schaftliche 'Verhältnis untereinander und da» zwischen Führer und Gefolgsmann und gipfele in dem herrlichen Lebensgrund- satz des großen PreutzenköntgS, sich al« nichts anderes als Diener am Volke z« fühle«. Der Minister begrüßte sodann die Feldjäger al« jüngst« Glieder der Polizei, rief ihnen für ihr bisheriges Wirken sowie ihrem bisherigen Führer Oberst Nickel herzliche Dankesworte zu und ließ seine Ansprache in das Treue- gelübniS zu Führer, Fahne nnd Volk auöklingen. Brausend erscholl das Sieg Heil aus Adolf Hitler, dann klang der feierliche Akt mit den beiden Nationalliedern aus. Wagner- Selmnüveck tm Sltjmvta-Semmer Vayreulh und München ergänzen sich im Spielplan Zum ersten Male wir- bei de» heurigen Festspielen -er Bayrischen Staatsoper der Grundsatz befolgt, daß der Münch ner Fcstspielplan die in Bayreuth dargcstellten Werke nicht enthält. ES kommt damit der Gedanke der Volksgemein schaft zum Ausdruck, der gerade im Reiche der deutschen Kunst gelten muß, der Gedanke, den immer und überall fruchtbaren idealen Wettstreit vor dem üblen Anschein eines geschäftlichen Gegeneinanders zu bewahren. Die Münchner Festspiele im Olympia-Sommer 1936 nun bringen ihren Besuchern — da Bayreuth „Loh eng rin", den „Ring des Nibelun gen" und „Parsifal" ausführt — „Ricnzi", den „Fliegenden Holländer", „Tannhäuser", „Tri stan und Isolde", „Die Meistersinger von Nürn berg". Durch diese Verständigung zwischen Bayreuth und München haben die deutschen und die ausländischen Kunst- sreunde, indem sie den Besuch -er einen Festspielstadt mit dem der anderen verbinden, Gelegenheit, mit Ausnahme der Iugendopern, das gesamte Schaffen Richard Wag ners vom „Rienzi" angefamgen bis zum „Par sifal" in festlicher Wiedergabe zu erleben. Daß dies grade dieses Jahr möglich wurde, da wir die Erinnerung an die vor sechzig Fahren geschehene erste Verwirklichung deö Wag nerischen Festspiclgedankens feier», ist ebenso erfreulich wie bedeutsam »nd lehrt die Welt, in welchem Sinne daö Deutsch land von heut« dte Pflege der Kunst ausfaftt. Gtn neues Rübezahl-Drama Uraufführung lm Frauksurter Schauspielhaus Der bisher vor allem aus dem Gebiete de» Romane» her vorgetretene snbetendeutsche Schriftsteller Fofef Mühl berger kam im Frankfurter Schauspielhaus mit einem Schauspiel „Der goldene Klang" zur Uraufführung. Der schöpferische Raum von MithlbergerS Ttchterphantasie ist hier die -um Mythos gewordene Natur des RiesengebirgeS mit seinen Dämonen und Traumgestalten. Rübezahl, der Herr der Berge, spielt hier die Rolle des Entsachers und Be schützer- der Liebe, der einem Bauernmädchen eine männliche Fbealgestalt vorzaubert, eine Personifizierung seiner Wünsche und Träume. Aber der Traum weicht schließlich dem Alltag, ber Märchenprinz dem Schäfer. — Ohne Zweifel stecken in MühlberarrS Stück dichterische Werte. Seine Sprache ist tief empfunden und stark gestaltet, aber was in ber Handlung de» alten Volksmärchen» schlicht wirken würbe wie Legende, daS wirkt hier gelegentlich spitzfindig und ausge klügelt wie Literatur. DaS Fneinandersließen von Traum und Wirklichkeit dramatisch fruchtbar zu machen, ist Fosef Mühlberger nicht überzeugend gelungen. Um szenische Höhe punkte zu erzielen, muß der Dichter zn anßerdramattschen Hilfsmitteln greifen, er muß seine Handlung mit Symbolen überlasten. Vielleicht würde eine Ergänzung de» roman tischen Werkes mit den Mitteln der Musik die Atmosphäre der Dichtung steigern. — Der Gastregisseur Heinz Haufe arbeitete eindringliche Wirkungen heraus, indem er die Auf führung auf tänzerisch-mimische Bewegtheit anlegte. Eläre Kaiser und Georg Lengbach spielten die Hauptrollen mit Einfühlungsvermögen in die Welt des Märchens. Den Abend beschloß ein herzlicher Erfolg. ll. Reue Chorwerke in München Soackardorlolrt klar vraackuar Uavkrlodto» Fm Nahmen der Neichstagung -er NS-Kulturgemeinde in München, über deren festlichen AuSklang schon berichtet wurde, gelangten neben -en bereits gewürdigten musikali schen Neuheiten noch zwei beachtliche Chorwerk« zur Urauf führung. Auch sie stoßen nicht in musikalisches Neuland vor, sondern sind nach Form und Ausdruck reine Erzeugnisse einer romantischen Kunstanffassung guter alter Ueberlieferung. Dies gilt besonders und im engsten Sinne -es romantischen Schulbegrlsss für die sinfonische Dichtung „Der ewige Wald" sür Soli. Chor nnd Orchester von Wolfgang Zeller. Es handelt sich hier nicht um eine sinfonische Dich tung herkömmlicher Art, sondern vielmehr um eine regel rechte Kantate, aus sinnige Verse Carl Maria Holzapfels, di« im Menschenschicksal ein Gleichnis vom Werden und Webe» bcS Baumes sehen. Wolfgang Zeller vertonte sie in ehrlicher Begeisterung für -en Gegenstand und in naiver Musizter- sreude mit einer melodisch gefälligen und harmonisch satten Musik. Sie verrät «in ebenso gediegenes Können, wie dte, welche der ostpreußtsche Komponist Herbert Brust zu Erich HannighoferS aus glühender Heimattreue und Natur- liebe geborenen, in einer gedrungenen, sttmmungSkräftigen Sprache verfaßten Lichtung „Der Memelrus" schuf. Auch er musiziert mit leidenschaftlicher innerer Anteilnahme und gibt sich in wohltuender Ursprünglichkeit, bekundet aber bei aller Betonung eines volkstümlichen Stiles in der Ver wendung der darstellenden Mittel größere Mannigfaltigkeit und Differenziertheit al- Zeller. Das für Baritousolo, Sprecher, Männer-, Frauen- und gemischten Chor und Or chester komponierte Werk ist namentlich in den Chören von grober Schlagkraft, vermittelt aber auch mit viele» Schön heiten ber sehr sanglich gehaltenen varitonpartte und des sprechend und farbig illustrierenden Orchesters nachhaltige Eindrücke. Sein hoher vaterländischer Geist, der Wort und Ton gleich mächtig durchdringt, riß dte Hörer zu stürmischem Bei fall hin. Beide Neuheiten fanden durch Chor und Orchester des Reichssenders München und den Münchner Madrigal, und Oratorien chor, wie die Solisten Cäcilie Reich sSopranj, Maria Cornelius lAltj, Hanü Eggerth tBaritonj und Hans Müller lBaritonj unter ber Leitung von Wolfgang Zeller und Erich Seidler eine ausgezeichnete Wiedergabe. IV. lir. Festspiele im -ult Für den Juli sind in einer Reihe deutscher Städte Fest spiele vorgesehen. So finden statt: in Altdorf in Bayern während des Füll und August Wallenstein-Festspiele; — in Amberg in Bayern vom 4. bis 13. Juli Ausführungen des HetmatspteleS „Amberger Blut"; — in Bremen vom 24. bis 29. Juli Festspiele im Rathaus „Phantasten tm Bremer Ratskeller"; — in EtSseld in Thüringen Otto-Ludwig- Festspiele; — tm Solbad Hall „Jedermann"-Festsptele, fer ner Ausstihrungen des „Schneider von Ulm"; — in Hep penheim an der Bergstraße bis 81. Juli dte Vergsträßer Festspiele; — in Singen auf dem Hohentwiel bi« Hohen- twlelfestsptele bis znm 18. Juli; — in Weißenburg in Bayern bi- 12. Juli die Nattonalfestspiele tm Bergwald theater. Die su-eten-eutschtzn Atrztr tasten Marlenbad, 19. Fünf. Unter starker Beteiligung tagten tn Martenbab dte subetenheutschcn Acrzte. Die Prager deutsche Universität war durch den Dekan der mebtztntschen Fakultät Pros. Gam« per, zahlreiche Professoren, Assistenten und Studenten ver- treten. Dte Leipziger Universität hatte ebenfalls nahezu vierzig Aerzte und Studenten entsandt. Dte wissenschaftlichen Vorträge wurden tm Gtadttheater gehalten. Zunächst sprach Geheimrat von Bergmann (Berlin), ber die Probleme de» Fettstosswechsels erörterte. Nach ihm sprach Prof. Schmidt (Prag) über die Klinik ber Fettsucht, und zum Schluß behandelt« Prof. Hochrein sLetpztg) bt« Beziehun gen der Fettsucht zum Blutkreislauf. An bi« Bortrstge schloß sich eine allgemeine Aussprache.
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