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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360619028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936061902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936061902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-19
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-mW, ». -Mi ISS» ttdent-Auesab», Nr. 28« Pofttejua NM. >.»» elnlchl. <s,7 Npl. Postgkb. lohn« PoftiuftellungtgkLtihr) bei gtbenm-I wbchenll. Nerland. Nnjel-Rr. >0 Np,., autzer- b«lb Liefen» mit Morgen-Au«s«be li NvI- gimUienanjeizen u. Giekienkieiuch« Mwimeler- »«Ue « N»s. Ailsergeb. ro Np,. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichien. Unaeriangle Lchrisistück« werden nicht ausbewahr« Druck ».Verlag» Liepsch « Reichardt, Vreeden-A. I, Marie»- straße ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto loSS Dresden Vie« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dreoden und de» Schiedsamte» beim <vberverstcherung»amt Dresden Auch Frankreich bricht mit -en Sanktionen Der Ministerrat folgt Englands Beispiel Das Echo des englischen SanktionsverMts Beauftragten des Innenministers am Sitz der betreffenden Organisationen bekanntgegcben worben. 4« Stun-enwoche in Frankreich rechtsgültig Parts, IS. Jnni. Der französische Senat hat tn einer Rachtsißnug die Beratungen über die 40-Stunden-Woche fortgesetzt «nd da» Gesetz schließlich mit 18t zu 8t Stimmen verabschiedet. ES hat damit Rechtskraft erlangt. Zurückhaltung tn Stalten Rom, IS. Juni. Die Rede Edens im Unterhaus war auch am späten Donnerstagabend in der italienischen Hauptstadt nur in einem kurzen Auszug bekannt, dessen Inhalt mit einer fühlbaren Zurückhaltung ausgenommen wird. Der Anlab dazu scheint vor allem das beabsichtigte Weiterbestehcn der von England mit mehreren Mittelmeerstaaten gctrossenen Flotten- abmachungen und die Ankündigung zu sein, datz England im Mittelmeer dauernd et» verstärktes Flottenaufgebot unterhalten will. Ausartung durch Aamilienpflege Als erster Vortragender sprach Ministerialdirektor Dr. med. Gütt vom Reichs- und preußischen Ministerium -es Inner» über „Ausartung durch Familien- pflege". All« nord, «nd westeuropäischen Völker, so bc- tonte er; gehen, volksbiologtsch gesehen, dem Abgrund ent gegen. Während um die Jahrhundertwende noch jede vierte Ehe an der jährlichen Geburtenzahl beteiligt war, war es im Jahre lvü.2 nur «och jede 14. Ehe. Volk und Rasse haben im Mittelpunkt der Staatspolitik zu stehen! Der Staat kann aber nicht alles tun. Famtlienpslege und Familiensinn sin- letzten Ende» Probleme, die nur von -em einzelnen selbst ge löst werden können. Kamtltenpslege lässt sich aber nicht ohne die Frau treiben. ES müsse unser Streben sein, unsere Jugend zur Achtung der Geschlechter voreinander und zur Rein erhaltung des Erb- und RassenguteS zu erziehen, denn eine Ausartung ist nur durch geeignete Gattenwahl möglich! Wähle dir deinen Gatten au» gletchgearteter und erbgesunder Stppei Die Raffenpflege des Staate» bedeutet lediglich Schutz vor Vermischung mit fremdem Blut. Raffenpslege de» einzelne« kaud Sonderintereffen habe. Die Annahm« einer solchen katastrophalen Politik würde zu neue» AngriffShanblUngen ermutigen und den Völkerbund zu einem leeren Blend werk machen. Die gegenwärtige ernste Kxtse müsse al» eint grobe Gelegenheit benutzt werden, um daSAHsehen deS Völkerbundes wiederher-»stellen. Noch sei e» nicht zu spät sttr da» englische Volk, die bevorstehende Kata strophe zu verhindern, wie es ja auch vor wenigen Monaten die Annahme des Hoare-Laval-Planes verhindert hab«. Schlieblich rüst die Arbeiterpartei alle „Männer und Frauen guten Willens" aus, sich durch ihre Kirchen und Ver bände sttr die Verteidigung der kollektiven Sicherheit, des Friedens und der Gerechtigkeit durch den Völkerbund zusammenzuscharen. Die Oesfentlichkeit wird aus- gefordert, ihre Meinung noch vor der BölkerbundSratstagung durch öffentliche Kundgebungen, Entschließungen und Briefe an den Ministerpräsidenten und die Abgeordneten kund zu tun. Ein sofortiges und energisches Vorgehen sei erforderlich. Weiter hat der Ministerrat den Wortlaut der Schreiben gebilligt, die noch im Lause des Freitags vom Außen- minister den diplomatischen Vertretungen im Auslände zugestellt werden sollen. Zum Schluß hat der Mtntsterrat alle Fragen des SustemS der kollektiven Sicherheit noch einmal dnrchgesprochcn und beschlossen, ihre Durch führung aktiv weiter zu verfolgen. Auflösungvmitkeilung an die nationalen tiampfbünde Die im Ministerrat am Donnerstag beschlossene Auflösung der nationalen Kampfbttnde ist am Freitagmorgen vom London, 10. Juni. Da» Sch», das der Verzicht der e«glisch«n Regierung aus di« Sanktionen auSlSfte, ist weder iu Großbritannien «och tu de« ««deren Genser Staate« «i« sehr gute» gewesen. Die englische Opposition selbst «iitzt die Erklärung Edens für ihre Zwecke a«S. Der Tadel der Arbeiterpartei kau« a« Schärse «lcht »ehr Übertrossen «erde«. Die französisch« Oessentlichkeit ist ärgerlich darüber, daß sich die Regierung Leo« Blum »o» de« E«glä«dern habe -uvorkomme« lasse«. Sie habe, so stellt «a« in Paris fest, «ine« Mißerfolg erlitte« ««d sich Früchte entgeh«« lasse«, die «o« Rechts «ege» ihr selbst »«kämen. I« Genf tadelt ma« de« «nglische« Entschluß sehr scharf, da «a« ei«e «eiter« Einbuße a» Ansehen für den Völkerbund befürchtet. Sehr ungehalte» ist man i« dem Domini»» Süd afrika, »ährend die andere» Domiuions de« Entschluß der britischen Regierung billigen. „Anvsrst-n-llch uns unglaublich" Gens mißbilligt die Entscheid»«« Englands i« der SanktionSsrag« London, 10. Juni. Nach einer Reutermeldung aus Genf wird der britische Beschluß zugunsten einer Aufhebung der Sanktionen in BölkerbundSkretsen als „unverständlich und bei nahe unglaublich" bezeichnet. Es werde erklärt, baß England weitgehend unterstützt worben wär«, wenn eS sich für die Aufrechterhaltung oder Verstärkung der Sanktionen entschieden hätte. Durch die Aufgabe der Sanktionen verliere der Völkerbund seine einzige Waffe und England werde dnrch sein« Initiative anAnsehenverlteren. Empörung tu Kapfta-t London, IS. Juni. Wie aus Ottava gemeldet wird, teilt« der kanadische Mtntsterprästdent im Unterhaus mit, dab die kanadische Regierung die Einstellung der Sühnemaßnahmen unterstützen und ihren Völkerbun-Svertreter dementsprechend anwetsen werde. In Kapstadt ist der Beschluß der britischen Regierung, die Sankttonen auszuheben, sehr ungünstig ausgenommen worben. Das führende Blatt „Eap Times" bezeichnet die Rebe Eden» tm Unterhaus als «ine der „erniedrigendsten" Erklärungen, die jemals ein britischer Außenminister ab gegeben habe. Die britische Regierung sei sührend voran gegangen, um dem Ansehen des Völkerbundes den ver nichtendsten Schlag zu erteilen, den er jemals erlitten habe. Aufruf -er Arbeiterpartei au -ie Engländer London, IS. Juni. Nach -er UnterhauSauSsprache richtet« die parlamen tarische Fraktion der Arbeiterpartei am Donnerstagabend einen Protest unter der Ueberschrtst „Der grobe Be trug" an die englische Nation. Darin heißt «s unter an derem, -aß die ganze Zukunst des Völkerbundes und des Weltsrteoen» aus dem Spiele stehe. Die britische Regierung hab« ihre feierlichen Versprechungen, baß der Völkerbund und die kollektive Sicherheit der Angelvunkt der britischen Politik Vleiben würben, gebrochen, und sei jetzt bereit, nicht nur den Italienischen Angriff tn Abessinien zu verzeihen, sondern da» ganze kollektive Sicherheitssystem auf- »ttgeben. Die Regierung befürworte di« Begrenzung der vülk«rbund»sunktion«n und die Zurückziehung England» von loder Verantwortlichkeit für die »usrechterhnltung de» Art»»«»» außerhalb gewiffer enger Gebiet«, tu denen Eng- Varls. IS. Zunl. Am Freitagvormittag um IS Uhr war der französische Ministerral erneut unter dem Vor sitz des Präsidenten der Republik zu einer Sitzung zusammenaelreken. Die amtliche Mitteilung darüber besagt, bah Außenminister Delbos seinen Kollegen einen ueberblick über die auhenpoll 1 ische Lage und insbesondere über die Probleme, die auf der kommenden Genfer Tagung zur Erörterung stehen werden, gegeben hat. Die Regierung, die dem Prinziv der kollektiven Handlung treu bleibe, werde sich jeder Entscheidung, die von den Staaten des Völkerbundes angenommen werden sollte, ansch ließen. Angesichts des augenblicklichen Standes der Sanktionen hält es die Regierung für richtig, ihre Aufhebung anzunehmen. Der nächste Schritt vralrtwaläuo, unooror SorUnor SabrUUoltnng Berlin, IS. Junt. Eine genauere Prüfung -es Wortlautes der Rede dell englischen Außenministers läßt erkennen, daß die internatio nale Lage sich zwar insofern gewandelt hat, als Eden noch mals ausdrücklich bestätigte, datz das Ende der Sanktions politik gekommen ist. Anderseits zeigt aber sowohl diese Rede, wie auch die Aussprache im Unterhaus, daß der eng« lisch-italte nische Konflikt, wenn auch in abge schwächter Form, so rtbe steht, und daraus ergibt sich für die englische Politik als erste Notwendigkeit die Bei legung dieses Konflikte». Die Tatsache, daß England weiterhin «ine starke Flotte im Mittelmeer unterhalten will, wie auch die Tatsache, daß die Völkerbundsreform noch nicht jetzt im Juni, sondern erst im Herbst erörtert werben soll, zeigt, daß in der Tat die internationale Lage noch weit gehend durch den englisch-italienischen Gegensatz beeinflußt wird. Der italienische Locarno-Garant ist damit vor erst also auch noch nicht frei» und schon daraus ergibt sich, daß man nicht von träendeinem Zeitverlust sprechen kann, der angeblich durch die Verzögerung der deutschen Antwort auf bi« englischen Rückfragen entstanden sein soll. Man wird vielmehr dt« Frage aufwersen müssen, ob man solche Probleme überhaupt durch Examinie ren lösen kann. Deutscherseits kann nur immer wieder festgeftellt werben, baß der großzttgige Friede nspla» des Führers in vollem Umfange weiter in Geltung bleibt, und baß England bisher zu diesem Friedensplan noch nicht abschließend Stellung genommen hat. Was die Frag« «tneS Lußtpaktes, die ja auch in der Unterhausdebatte behandelt wurde, anlangt, so muß man unterscheiden zwi schen einery Lvftlpcgrno, zu dem Deutschland jederzeit bereit ist, und zwischen einer Begrenzung der Lustrüstun- aen, Lst -er Deutschland ebenfalls bereit ist, allerdings nur unter -er Voraussehüng, daß alle Faktoren bei dieser Be grenzung der Lustrüstunaen berücksichtigt werden. Inwie weit btese Dinge aber tn der nächsten Zeit eine Rolle spielen werdtn, dürft«, wie gesagt, wohl sehr wesentlich davon ab hängen, in welcher Zett eine tatsächliche Liquidierung beS englisch-italienischen KonslikteS gelingt. ««snahmezuftan- tn Kowno Kowno, IS. Inns. Der Kownoer KriegSkommandant hat hcnte morgen durch Anschlag bekanntgegeben, daß er über die Stadt Kowno den Ausnahmezustand verhängt habe. Zwischen 22 Uhr und 4 Uhr ist jeder Verkehr sowie das Betreten der Straßen verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 5000 Lits oder drei Monaten Arrest bestraft. Personen, die der Polizei Widerstand leisten, werden vor das Feldgericht gestellt. Borläusig streiken die meisten Arbeiter noch weiter. Regierung -es Vauerndun-e- tn Schweden Stockholm, IS. Junt. Die neue schwedische Regierung ist gebildet und wurde von König Gustaf bestätigt. Sie ist die erste Regierung des Bauernbundes. Bon den 11 KabinettSmitgliedern ge hören süns dem Reichstag an. Die übrigen Minister sind Beamten-und Fachkreisen entnommen. Das Amt des Minister präsidenten hat Axel PehrSson-Bramstorp, Vorsitzender des Bauernbundes und ReichstagSabgeorbneter. Lübeck, IS. Jun». Die dritte Reichstagung der Nordischen Gesell schaft wurde am Freitagvormittag in derLübeck « r Stadt balle eröffnet. Der Feier voranS ging eine Sitzung des Obersten und Großen Rates, tn der über die Tätigkeit der Nordischen Gesellschast tm abgelaufenen Jahre Bericht er stattet wurde. Zu der Eröffnungsfeier hatten sich Vertreter des Reiches und der Länder, der ReichSleitung, der Partei, die Mitglieder des lttbeckischen Senats sowie zahlreiche führende Persönlichkeiten aus Staat, Partei, Wehrmacht, aus Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft eingefundcn. Ferner be merkt« man Vertreter der Gesandtschaften und viele hervorragende Männer der nordischen Länder sowie die Letter der Kontore der Nordischen Gesellschast ans dem ganzen Reich. Nach -er Aufführung der „Saga" des finnischen Kom ponisten Jean StbelIuS durch das Sinfonieorchester Lübeck hielt der Präsident des lübecktschen Senats und Vorsitzende des Großen Rates der Nordischen Gesellschaft Bürgermeister Dr. Drechsler, die Begrüßungsansprache, in der er tm Auftrage des durch Erkrankung an der Teilnahme verhinder- len Letter» der Nordischen Gesellschast, Gauleiter und Ober- Präsidenten Lohs« sKielj die Erschienenen, besonder» die zahl- reichen ausländischen Gäste, willkommen hieß und seiner Freude Ausdruck gab, daß da» nordisch« Ausland in -lese« Jahre eine« »eit grlißere« «»teil an der Reichstagung der Rordi» sch», Gesellschast nehme al» früher. Er sprach -le Hoffnung au», daß l« der Anwesenheit der Famlllenpftege und Vers-nllchkelMe-en -er Rer-Me Dritte Retchstagvng -er Rorötscken Gesellschaft, ro» Gäste aus -em rwr-tscheri Auslan- nahezu 700 Gäste aus dem Norden ein Zeichen des fort schreitenden gegenseitigen Verständnisses gesehen werden könne. Das seit der zweiten Reichstagung verflossene Jahr sei für die Nordische Gesellschast wiederum eine Zeit stetigen Fortschreitens in der praktischen Arbeit und tn der Organisation gewesen. Die Zahl der Mitglieder der Gesell schaft im In- und AuSlande habe sich tn diesem Jahre un- gefähr verdreifacht, und die Auswirkung ihrer Tätigkeit habe außerordentlich an Breite gewonnen.
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