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Dresdner Nachrichten : 21.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193606213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-21
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.06.1936
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Sonntag, >1. Snnl l»»« «». Nahrsanp- Rr. «» prllung Irel Hau» monattich ««.».«», durch V°stbe,ug «M. ».,» einIchllkdNch «»,' «Pi. Postgebühr (ohne Post»usteIIung«gebühr> bei stebenmal ioöchenillchem Neriand. Einjel- nummer lb Nps., auberhalv Lochien» ro Nps. straße ZS/12. Fernruf 25211. Postscheckkonto loSS Vresden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der 2lm«»hauptmannschaft Vreoden und de» Schiedsamte» beim (Vberversicherungsamt Veröden gamilienoiizeigen und LIellengeluche MiUimeter- ,eile « «Pt- Ziiierged. so Nps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dretdner Nachrichten. Unverlangte Lchrillstütle werden nicht auibewadrt F//kF/^e 7aNe§Fe/w/k^ w/7 A-oeAe/k- Englands Flotte blelbt lm Mlttelmeer Reue Stützpunkte sollen ausgedaut werden London, ro. Juni. Die englische Presse beschäftigt sich rege mll der Mitteilung Edens, dah die britische Regierung in Zukunft eine stärkere Verteidigung im Mittelmeer unterhalten werde als vor Beginn des abessini schen Krieges. Die „Morning Po st", die britischen Alottenkreisen nahesteht, teilt mit, datz die Regierung zur Zelt die Frage prüfe, ob neue Flottenstützpunkte im Mittelmeer gebaut werden sollen. Die „Morning Post" teilt weiter mit, cs sei ferner eine all- gemcinc Ueberprüsung der britischen Verteidigungs- maßnahmen im östlichen Mittelmeer vorgesehen. Die Re- gicrung wolle die Welt wissen lassen, das, England keine Ein mischung in seine Belange dnlden werde. Der Beschluß, eine stärkere Verteidigung zu unterhalten, beziehe sich ans sämtliche drei Waffengattungen. Die Regierung werde sich daher nicht beeilen, die Flotten-, Heeres- oder Luftwasseneinhettcn ans dem Mittelmcer abzuberufen. Der Flottenkorrespondcnt des Blattes teilt auch mit, daß in Ankunft acht von den fünfzehn britischen Groß» kampffchissen im Mittelmeer statloniert sei« »erde». Ferner werde die Mittelmeerslott« durch kleiner« Fahrzeuge, besonders durch U-Boote, vcrstärkt werden. Der Klottenmttarbeiter des „Daily Telegraph" be richtet, dcch die Großkamvfschisfe „H o o d", „Repuls e" und „R enow »" in Zukunft ständig dem Mittelmeergeschwadrr unterstellt werden. Wahrscheinlich werden auch die ersten vier Kreuzer der im Bau befindlichen „Southampton"- u lasse fstvov Tonnen mit zwölf 15,-Zentimeter-Geschützen! inS Mittelmeer gesandt werden. Ursprünglich war beabsichtigt, diese in die Heimatslotte cinzurcihcu. Der Flottenstützpunkt Malta werde besonders slir die Lustabwehr weitgehend aus gedehnt werden. Die Errichtung eines neuen Flottenstiitz- punktcS in Cypern werbe folge». Für sofortige Verständigung mit Deutschland Unter der Uebcrschrist „Eine große Gelegenheit" fordert das Rvthermcrcblatt „Daily Mai l" die Negierung aus, sich nach Aushebung der Siihnemahnahmen der Wieder herstellung der europäischen Stabilität hinzuwendcu. Tic Negierung diirfe die Gelegenheit, die sich setzt biete, nicht verstreichen lassen, ohne energische Schritte zu eiuer um fassenden V c r st ä n d i g n n g mit Deutschland und Italien zu tun. ES solle keine Zeit verloren gehen, die Verbindung mit Berlin wiederherzustellen. Baldwin und Eden hätten in der UntcrhauSanSsprache ihren Wunsch nach einer Zusammenarbeit mit Deutschland für den Friede» Aus druck gegeben. Deutschland und Italic« seien die Pfeiler der Ordnung in Mittel» und Südenropa. Sie seien der Hetze der Bolschewiken, die an anderen Stellen so großen Schaden angerichtet haben, cntgegengetreten und hätten sie völlig besiegt. Ihr durchschlagender Erfolg bei der Unterdrückung der Bolschcwisierung stehe in glücklichem Gegensatz zu der Lage in Spanien, Frankreich, Belgien und einigen anderen Ländern. Sowohl Deutschland wie Italien würden mit äußerster Tatkraft und Wirtschaftlichkeit regiert. Pariser R<m-tzemiklun»en ' Paris, 20. Juni. „Oeuvre" behandelt die Unterredung zwischen dem französischen Ministerpräsidenten und dem ita lienischen Botschafter in Paris vom Freitag. Das Blatt glaubt mitteilen zn können, daß der italienische Botschafter die Absicht des Duce bestätigt habe, so lange feder inter nationalen Besprechung fernznblciben, bis. die italienisch abessinische Frage als eine vollendete Tatsache anerkannt worden sei. Jtaltcnischerieits, so behauptet „Oeuvre", sei man außerdem sehr verstimmt iibcr die Erklärungen EdcnS hinsichtlich der Fortsetzung der in Artikel 10 vorgesehene» Maßnahmen sowie über die Beibehaltung der von England im Mittelmeer getroffenen marinetechnischen Sondcrmaß- nahmcn, während ans -en Ausführungen des englischen Außenministers über die Wiedcrbesctznng des NhcinlandcS hervorgcgangen sei, daß man sich englischcrseitS mit dieser vollendeten Tatsache absindcn wolle. Pertinax beschäftigte sich im „Echo de Paris" ebenfalls mit den Ausführungen EdcnS im Unterhaus und besonders mit dem dabei zum Ausdruck gekommenen Wunsch nach Aus nahme englisch-dcntsch-sranzösischer Besprechungen. Er erklärt verschnupft, sowohl der englische Ministerpräsident als auch der englische Außenminister hätte» dabei ganz übersehen, daß die Ausnahme derartiger Besprechungen durch das Abkommen vom 1v. März an gcivissc Vorbedingungen geknüpft sei. Müülvünsch -es Führers rum k. o.-Sleg Schmellngs München, 20. Juni. Der Führer Hal an Max Schmeling folgendes Telegramm gesandi: „Max Schmeling, Reu- york. Rehmen Sie zu Ihrem groharligen Erfolg meinen herzlichsten Glückwunsch entgegen. An Frau Schmeling sandte der Führer folgendes Telegramm: „Frau Schmeling, Berlin-Dahlem. Zu dem wunderbaren. Sieg Ihres Mannes, unseres größten deutschen Vorkämpfers, muß ich Ihne« aus ganzem Herzen gratuliere». Adolf Hitler." — Wie wir hören, übersandte der Führer nach Erhalt der Nachricht von Schmclings Sieg Frau Schmeling einen Blumenstrauß. Der Ncichöminister des Jnuern Dr. Frick, als der für Sen deutschen Sport zuständige Minister, hat an Max Schmc- ling nach Neuyork das folgende Telegramm gerichtet: „Hocherfreut über Ihre« großartige« Sieg, spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche ans. Heil Hitler! Dr. Frick, Reichs, und preußischer Minister d«S Innern." Neichsmtnister Dr. Goebbels sandte folgendes Glück wunschtelegramm: „Max Schmeling, Neuyork. Zn Ihrem wunderbaren Sieg, de» wir heute nacht am Rnndsnnk erlebten, meine allerherzlichsten Glückwünsche. Ick weiß, daß Sie für Deutschland gckämpst haben. Ihr Sieg ist cindeut- scherSieg. Wir sind stolz ans Sie. Mit Hitlerheil und herzliche« Grüßen Ihr Dr. Goebbels." Dep ReichSsportsührer v. Tschammcr »nd Osten richtete nachstehendes Telegramm an Schmeling: „Dem Pionier des deutschen Boxsportes, der dank seiner eisernen Energie und feines vorbildlichen Einsatzes über einen bisher ««besiegten Man« einen großen Ersolg er, rungen hat, spreche ich namens deS dentschen SportS Herz, ltche Glückwünsche aus. ReichSsportsührer ». Tschammer und Osten." Adolf Hitler." Wte-erholung -es Boxkampfes tm Run-sunk Der ReichSsendeleiter hat angeordnet, daß die Ueber» tragnng des Dentschen Rundsunks vom Boxkampf Schmeling gegen Lonis, der mit dem K.-o.-Sieg Schmelings endete, heute ab IS Uhr über alle Sender wiederholt wird. (Ueber den verlauf des Kampfes berlchlen wir ausführlich im Sportteil) Das Hoheitszeichen für -te -eutfchen Richter Berlin, 20. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag deS RelchsministerS der Justiz Dr. Gtirtner durch Erlaß vom 1». Juni 1»»« den Richtern, Staatsanwälten und sonstigen znm Tragen einer Amtstracht verpflichteten Beamten der Reichs, jnstizverwaltung das Hoheitszeichen verliehe«, das ans der rechten Brustseite der Robe anznbrlngen ist. In dem Erlaß wird ferner bestimmt, daß die AnrtStracht des Volksgerichtshofes der des Reichsgerichtes entspricht. Die Richter des Volksgerichtshofes tragen daher eine rote Robe,- der Präsident trägt eine Amts kette In Gold, die das Hoheitszeichen trägt. Zugleich hat der Führer und Reichskanzler den Ncichsminister der Justiz Dr. Gürtiicr ermächtigt, die Amtstracht der Beamte» der Justizverwaltung und -er Rechtsanwälte für das ganze Reich zu v e re i n h e i t l t ch e n. Schmeling liegle für Veutschland Als gestern der deutsche Boxer Max Schmeling im Neuyorker Uankee-Stadion den in fiebernder Spannung be findlichen Massen vorgestellt wurde, erklärte der Veranstalter, daß der deutsche Sportsmann nicht nur für sich, sondern auch für sein deutsches Vaterland den Sieg erstrebe. Da mit ist die Einstellung der Amerikaner zu der Frage Sport und Politik bereits gekennzeichnet. Im Leben der Völker spielen bekanntlich jene unaussprechlichen „Unwäg- barkeiten", die Imponderabilien Bismarcks, eine große, ja, die ausschlaggebende Rotte. Ueber die Gnnst oder Ungunst der Massen eines fremden Volkes, über seine Feindschaft oder Frenndschaft entscheiden ost Geschehnisse, die mit Politik tm reinsten Sinne des Wortes nicht viel zu tun haben. Tas ist wichtig, wenn man sich auch über die politische Beurteilung eines Ereignisses, wie es dieser Boxkampf darstcllt, im klaren sein will. Die Amerikaner sind die begeistertsten Anhänger aller Sportarten, die harten männlichen Kampf erfordern. Sie sind selbst, was die Zahl der Rekorde betrifft, die erste Sportnation der Welt. Die großen Massen, die allerdings weniger als bet uns sich aktiv sportlich betätigen, bringen je doch ei» uns vielfach unvorstellbares Matz an Begeisterungs fähigkeit für bebrütend« sportliche Leistungen aus. Sie bc- urteile» deshalb «»der« Völker nur zn ost weniger nach ihren geistigen Fähigkeiten, als nach eindrucksvollen Siegen i ihrer grossen Sportler. Das bekannteste Beispiel dafür ist, daß man Finnland, das vorher die grotze Masse in Ame rika kaum dem Namen nach kannte, nach den eindrucksvollen Siegen des LäuscrS Nurmi eine Anleihe angcboten hat. So eng ist für amerikanische Begriffe der Zusammenhang zwi schen sportlicher Tüchtigkeit und wirtschaftlicher Vertrauens würdigkeit eines Landes. .... Wir Deutschen sehen im Berufssport zweifellos nicht das Ideal -er Betätigung in den Leibesübungen. Denn für uns steht nicht obenan das glänzende Schauspiel, das der aus das äntzcrste trainierte BerusSathlet in einer von Sensationen erfüllten Stunde den Massen der Zuschauer gibt, sondern für uns bleibt das Ziel der Iahnschc Gedanke, der die Leibesübungen als Dienst des einzelnen am Vollöganzcn betrachtet, und der cS heute mehr denn je jedem gesunden und leistungsfähigen Deutschen zur Pflicht macht, seinen Körper bewußt zu schulen, damit er es zu erhöhter Leistungs fähigkeit für Volk und Vaterland, aber auch zur Wider standsfähigkeit bei der Erfüllung beruflicher Aufgaben bringe. Deshalb wird heute bet uns schon frühzeitig die Jugend in den mannigfachsten körperlichen Hebungen geschult und durch sportlichen Wettkampf ein Mindestmaß an LcistungSsähigkcit für jeden jungen Deutschen angcslrcbt. Der Sport, so hat uns der Führer schon vor elf Jahren in seinem Buch „Mein Kamps" gelehrt, soll den einzelnen nicht nur stark, gewandt und kühn machen, er soll ihn auch abhärtcn und lehren, Un bilden zu ertrage». Unter diesem Gesichtspunkt werden wir auch die Begeisterung, namentlich der Jugend, für die außer gewöhnlichen Leistungen eines hervorragenden Berufssport lers würdigen müssen. Er ist gcwisscrntaßcn ein Bahn brecher, der die Allgemeinheit zur Pflege der Leibesübungen anspornt, und wenn er es versteht, die Begeisterung der Massen durch erfolgreichen ritterlichen Kampf »u wecken, so wissen wir, daß dies nach unserer Auffassung keine Sensation bleiben-ars, die wieder vergeht, sondern ei» Werberuf an die Jugend, auch ihrerseits, mit. veriyehrtcm Eifer die körper liche Stählung zu betreibe». Und Begeisterung ist gerade im sportlichen Leben unentbehrlicher als im übrigen Dasein. Unter diesem Gesichtspunkt freuen wir uns des großen Sieges, den unser Landsmann Max Schmeling gegen den bisher erfolgreichsten - Boxer der Vereinigten Staaten, Joe Louis, erringen konnte. Es ist hier nicht der Ort, die sportlichen und Voxtechntschen Leistungen des Deut schen in seinem unbeirrbar auf die planmäßige Zermürbung und entscheidöndc Besiegung deS Gegners angelegten Kampf zn würdigen. Aber wir dürfen die Tatsachen hcrvorhcben, die gerade auch in den Augen der Amerikaner besonders ein drucksvoll für den Deutschen sprechen und die deshalb auch, massenpsychologisch gesehen, von politischer Bedeutung für ! - . . . - . - . Heute Beilage: Itnsertz ^DehrmaAt
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