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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360714017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936071401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936071401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-14
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1936
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M-rveN'Au-vahe. Rr. 327 DlenStag, 14. Sult 193« Gegrünöet 18S6 Be-us»ae»ahk tel »gNch jwelmaNakr Zu. Peilung Irrt Hou. nionalllch RM. S.LO, duich Popbe,ug «M. 3.SO elnlchl. «»,1 Rp>. Postgeb. (ohne PostzusteIIung«gebühr> bei stebenmal IvLchcnN. Leeland. (rinzel-Rr. lO Slpf., auster halb Lachlcnt mit «bend-Auigabe li «pf. Druck u. Verlag r Llepsch L Relchardt, Dresben-A. I, Marlen- bln,elaenpreiI-l>.P-kMiste^ strafte ZS/». F.rnrus 252^1 p-stscheckkon.» l-SS Dre-d.n Die« Blatt enthalt di« amtlichen Bekanntmachungen der " « ^v! Mlergeb. so R»I. — R-chbruck AmtShauptmannschast Dresden und de» SchiedsaMte» beim Oukllknanaobe Tretduer Nachrichten, ivberversicherungsamt Dresden Unverlangi« Tchriltstacke werden nicht auibewahr« v^. <is«L»ds/L rsist eil« /lufssbsr Seid Träger von Besinnung und Snltung! Dle wichtigste Forderung, die der Staat kennt Heidelberg. 13. Juli. Relchsmlnlster Dr. Goebbels, der aus Anlah der Eröffnung der Reichsfestspiele in Heidelberg wellte, empfing Montag vormittag die 370 Teilnehmer des Arbeitslagers des Rundfunk- und Kultur amtes der Reichsjugendführung, defsen Hauptlager in der Zelt vom 9. bis 16. Juli auf dem Vlerhelder- hof bei Heidelberg abgehalten wird. Der Minister nahm Gelegenheit, an dle jungen Kameraden b e - deutsame kulturpolitische Ausführungen zu richten: Wenn Sie der eine oder andere Ausländer heute morgen singend «nd mit frisch gebräunten Gesichtern durch die Stadt Heidelberg marschieren sah, so wird er nicht den Eindruck haben, daß, wie ihm ein grofter Teil seiilcr Presse glauben machen möchte, die deutsche Jugend sich in Ketten oder Zwangsjacken besindet oder unter einem Sustcm der geistigen Tyrannei »nd des geistigen Terrors seufzt. Ich glaube, in Ihren Gesichtern wird bas Ausland das Deutschland erkennen können, das wir uns viele Jahre in der Opposition erträumt haben. Vas Recht der Aussprache und Kritik Sic haben nun im Kulturlager eine ausgiebige Aus- spräche über seue groben Fragen gepflogen, die uns alle be wegen: denn nichts wäre uns unerwünschter, als wenn in Deutschland, als einem autoritativen Staat, die Diskussion abgcschnittcn würde. Wir stehen allerdings ans dem Stand punkt, daft nur, wer ausbaucnd verantwortlich mitarbcitct, ein Accht zur Diskussion und Kritik hat. Politik ist Beschäftigung mit allen Aragen der Ration ES ist nichts selbstverständlicher als die Tatsache, daft, wenn in einem geistig-politischen Umbruch von der öffent lichen Betätigung alle Fähigkeiten eines BvlkcS aufgezogen werden, die Wissenschaften und Künste manchmal etwas zu kurz kommen. So ist cS ja auch heute. Daö politische Leben beansprucht eine solche Unmenge von Kräften des Geistes, des Verstandes und des Herzens, das, zeitweilig für die Wissenschaften und Künste kaum noch etwas übrig zu bleiben scheint. Ein grohcr Teil der Männer, die im neuen Deutschland führend sind, würde sich aus einem Ge biet der Wissenschaften oder schönen Künste betätigen, wären sic i» einen fertigen und kaum noch zu ändernden Staat hincingcborcn worden. Die Not unseres Landes und die Not wendigkeit, dieser Not abzuhclseu, haben sie in die Politik hincingczogen, und sie haben deshalb auch der Politik einen anderen Charakter geben können, als sie gemeinhin hat. Wir verstehen ja nicht mehr unter Politik nur die Bcschäs- tignng mit den materiellen Dingen eines Volkes. Sic hat für uns einen viel umfassendere» Charakter bekommen. Sic bedeutet für uns die Beschäftigung mit allen Fragen die ein Volk überhaupt bewegen. wir haben ja und nein gesagt Das sie sich »nn als junge Deutsche zusammcusinöen, um In gemeinsamer Aussprache die Fragen, die uns gerade aus kulturellem Gebiet beschäftigen, zu klären, auszusonderu und auözuschciden, ist für die deutsche Jugend ein schönes und gutes Zeichen. Wir haben cs in unserer Jugend nicht so leicht gehabt. Als wir an Gmnnasicn oder Universitäten stu- dielten, gab eS in Deutschland keine Richtung mehr: eine Stellungnahme zu den Dingen der Wissenschaft und Kultur war damals verpönt. Wir haben Stellung genommen und einen Standpunkt vertreten, haben uns bekannt und zu den Dingen nicht mehr „sowohl^ und „zwar" und „vielleicht" und „man mtibte" und „man könnte" gesagt, sondern haben ja und nein gesagt. Die Dinge, zu denen man nein sagt, haben wir beseitigt, diejenigen, welche man bejahen kann, haben wir zum Stege geführt. Sic geben heute die Funda mente eines neuen, besseren sozialistischen Kulturstaates ab. Sie, meine jungen Freunde, sind einmal dazu berufen, diese Dinge für die nächste Generation zu verteidigen. Wenn wir einmal das Reich in Ihre Hände legen, werden wir Ihnen eine Weltanschauung, neue Gesche, eine neue Lebenshaltung, tausende Kilometer modernster Auto- strasicn und monumentale Gebäude hinterlassen. Die wichligste Funktion im öffentlichen Leben Das aber allein würbe nicht genügen, nm Staat und Volk auch für die nächste« Jahrhunderte Bestand zu verleihen. ES ist nicht genng, von Jahrtausenden zu reden, man muh sie auch gestalten. Sie müssen so denken und sühle» lernen, wie wir denken «nd sühlen gelernt haben. Sie müsse» als selbst, verstiindlich hinnehme« können, warn« wir einmal Jahr« lang aekSmpst haben. ES muß einmal die Zett kommen, tu der der Nationalsozialismus selbstverständlich geworden ist. Es ist eine alte Ersahrung, daft Gesinnung und Haltung von einem Volk nur ausgenommen werden können, wen« sie ihm vermittelt werden durch eine Tchicht, die in sich eine Träge rin von Gesinnung und Haltung ist. Unsere neue Jugend soll einmal als Mittlerin zwischen der Gesinnung und Haltung, die unö erfüllt, und der Weltanschauung, die wir vertreten, zum deutschen Volk sunktionieren. Diese Funktion ist vielleicht die wichtigste, welche wir heute im öffentlichen Leben kennen und anerkennen müssen. Selbsterziehung und Zwiesprache Deshalb, meine jungen Nationalsozialisten, ist cS so be- grüsienSwcrt, das, Sie sich in gemeinsamen Lagern znsammcn- sindcn, wo diese neue Gesinnung bewährt und erhärtet wird. Wir mussten unseren Weg c t n s a m n n d a l l c i» gehen. Viel leicht hat uns das in ehr gehärtet, als jede Schule und jedes Lager. Sic sind ans einem einfacheren, vielleicht aber auch ans einem schwereren Weg begriffen. Sic müssen sich das alles theoretisch ancigncn, was wir nnS i in K a in p f ancignen konnten. Ich habe den Eindruck, das, Sic diesen Weg ausrecht, tapfer und treu aus freiestem Herzen zu gehen und einem neuen WeltanschanungSidcal zu huldigen und zn bienen bereit sind. Es werden auch einmal Zeiten über Deutschland kom men, in denen harte Männer notwendig sind, die noch ja sagen und die auch den Mut haben, zu gegebener Zeit nein zu sagen. Dazu kann Sie niemand anders erziehen, dazu müssen Sie sich selbst erziehen. Den Weg dazu finden Sie in der Zwiesprache mit den anderen, aber auch in der Zwiesprache mit sich selbst. Die grosien Güter der Politik, der Wirtschaft und vor allem der Kultur, die das deutsche Volk besitzt, müssen mir bcwah- reu, fördern und vermehren. Die Verantwortung dafür tra gen wir vor dem Forum der deutschen und der Weltgeschichte. Seien sie sich dieser Verantwortung immer bewusst. Nehmen Sie das Leben optimistisch, tapfer und tu treuer Gestnn u u g ihrem Führer, Ihrer Idee und Ihrem Vater- land gegenüber. Dann habe ich die feste Ueberzcugung, das,, wenn wir einmal die Augen schlichen, wir unser Erbe in gute, tapfere und feste Hände legen können." Obergebietöftthrer Cers dankte dem Minister für seine Worte und versprach im Namen der Lagerkameradcn, dah die deutsche Jugend, der Verantwortung gegenüber der Zukunft bewusst, ihre Arbeit immer mit Ernst, Freude und LcbenS- bcjahung anpackcn werde. „Lmrno ohne Deutschland eln schwankendes Saus" Römische Polemik veven die enolischen Alottenabmachunven Rom, 13. Juli. In einer grundsätzlichen Stellungnahme schreibt das halb amtliche Blatt „Giornalc -Italia", die italienische Antwort aus die belgische Einladung nach Brüssel sei eine klare Ab» sage infolge der Flottenabmachungen, die im Mittelmcer bestehen blieben. Italien verlange die volle und sofortige An- erkennung des Platzes, der Deutschland unter den «in- geladenen Mächte» und bet bereu Beratungen znsteht. Ohne die vorhergehende vollständige, freimütige und össeutlichc Li quidierung alles dessen, was der SanktioniSmuS an italien- seindlichen Mahnahmen geschaffen habe, gäbe cs keinen neuen Ausbau Europas. „Man kann von Italic» nicht die Mitarbeit am Rhein und anderwärts verlangen, solange an anderer Stelle italicnscindlichc Zustände ausrcchtcrhalten werden." Die Italienische Forderung nach Zuziehung Deutschlands »» den Locarnobcsprcchungen bezeichnet das Blatt als «inen Beweis der Freundschast, aber auch der Gerechtigkeit und der gesunden Realpolitik. Deutschland beweise mit dem Ab kommen von Wien seinen F r i c d c n Sg e i st. Es sei im höchsten Grade zivcckloö, über ein Abkommen verhandeln zu wollen, ohne bah alle verantwortlichen Beteiligten zugegen leien. Daö neue Locarno wär« ein schwankendes Hans aus schlechtem Grund, wenn Berlin nicht an seiner Grundlegung beteiligt werde. Das Blatt spricht dann von dem Anteil Italiens an d«m deutsch-österreichischen Abkommen und nennt dieses ein Dokument der Klärung und Ordnung, das seine Vorteile für beide Staaten und ganz Europa habe. Der Wert des Abkommens werde am besten durch den Hinweis aus die Lpannnngöznständc gekennzeichnet, die in den letzten beiden Jahren infolge der Agitation der Diplomaten und der Gencralstäbc der Kleinen Entente und infolge der Meinungs verschiedenheiten zwischen Frankreich und England zu be obachten waren. Va; Abkommen und die große Politik Das d « n t s ch - ö st e r r e i ch i s ch e Freundschaft?« ab kommen steht im Mittelpunkt aller politischen Betrach tungen in den Hauptstädten Europas. Schon das kennzeichnet seine auherordentliche Bedeutung für die gegenwärtige Lage unseres Erdteils. Deutschland und Oesterreich haben dieses Abkommen in der Ueberzcugung abgeschlossen, damit einen wesentlichen Beitrag zur friedlichen Entspannung und Ent wirrung der europäischen Lage zu leisten. Wie notwendig dies war. das hat allein die letzte Sitzung des Völkerbundes be wiesen, in der der Vertreter Frankreichs den Krieg geradezu als das einzig noch verbliebene Mittel bezeichnete, um den Krieg wirksam zu bekämpfen. Ein erschütternder Beweis da für, bis zu welchem Grad des Lchwarzschertums und der Hilflosigkeit die Genfer Garanten des Völkersriedens ge sunken waren. Dabei ersehnen die Völker Europas nichts mehr als den echten und dauerhaften Frieden. Tas gilt von jedem Volk glcichmähig und nicht zuletzt vom französischen. Konnte eS dafür ein ergreifenderes Zeugnis geben als den erschütternden Verlaus des großen Frontkämpsertressens aus -en Schlachtfeldern von Verdun. Hier haben die Ueberleben- den der blutigsten Schlachten des Weltkrieges aller beteiligten Länder sich geschworen, den Frieden, -en sie dem Opfer der Toten verdanken, zu bewahren. Und der feierliche und freund liche Empfang, der den deutschen Vcrdunkämpscrn zuteil ge- worHeu ist, und die ehrenden Zurufe, die ihnen von der fran zösischen Bevölkerung dargcbracht wurden, bewiesen immer wieder ausö neu«, wie stark die Sehnsucht nach einer friedlichen Verständigung auch bei unseren einstigen Gegnern lebendig ist. Man sollte deshalb annchmen, dah der sranzösischcn Politik das deutsche Freunöschastsabkommcn mit Oesterreich ein will kommener Beitrag zur Befestigung des europäischen Friedens gewesen wäre. Hat man nicht lange genug erklärt, dah Oester reich ein Herd der Unruhe sei, weil Deutschland seine Un abhängigkeit bedrohe? Zwar hat die grohe außenpolitische Rede des Führers, in der er seinen Fricdensplan entwickelte, bereits daö Irrige dieser Behauptungen zurückgewiesen, aber man hat. wie so ost, die deutschen Erklärungen einfach über hört, oder sie in Zweifel gezogen. Ein Beispiel dafür war -er englische Fragebogen, der nnS, ungeachtet unserer cin- deutigen Erkfärungen noch einmal einem strengen Examen unterziehen wollte. Um so bemerkenswerter freilich ist, wie man jetzt in England sofort begriffen hat, dah der Führer lieber mit Taten als mit Worten antwortet, wo die Gegenseite ihre Zweifel nicht überwinden kann. Ter englische Frage bogen hatte gerade die Mittelcuropasrage in mehreren Ab schnitten zum Gegenstand. Die Antwort, die England und alle anderen Zweifler jetzt erhalten haben, ist eindeutig und nicht mehr mihzuverstchcn. Die englische Oessentlichkeit hat dies sofort ersaßt und deshalb auch das Abkommen mit Wärme begrüßt. Anders leider -le französisch« Prelle, die sa, wofür erst wieder Verdun ein Beispiel ist, nicht im gleichen Maße mit der öffentlichen Meinung ihres Landes übcrcinstimmt, wie das in England der Fall ist. Mißtrauen ist bei ihr die erste Bürgerpflicht! Dieser beinahe geheiligte Grundsatz gilt selbst in allen inneren Fragen. Noch höhere VZeltung hat er natürlich in allen Dingen, die außenpolitischer Natur sind, vollends wenn sie von Deutschland auSgchcn. Die schlimmste Frucht dieses Mißtrauens, das sich allmählich zu einem politi- scheu Verfolgungswahn verdichtet hat, der überall eine deutsche Gefahr oder Falle wittert, ist daö unselige System von Militärbündnissen, das di« Einkreisung Deutschlands bcabsich- tigt und das man in Paris schönsärbend als „Kollektivs Sicherheit" bezeichnet. kein Wunder, daft Frankreich Irden deutschen Schritt danach beurteilt, wie er sich aus seine Einkrcisungspolitik aus wirkt. Unter diesem Gesichtspunkt wurde das Abkommen mit Polen und -er deutsch-englische Flottcnvertrag bereits in Grund und Boden kritisiert, und es wäre verwunderlich, wenn «S dem Abkommen mit Oesterreich besser erginge. TaS gilt nm so mehr, weil das Abkommen mit Oesterreich den Fran zosen im ersten Augenblick ein gegen Deutschland gerichtetes Manöver gründlich verdorben hat. Um das zu ver stehen, muh man sich daran erinnern, daft der größte Triumph der sranzvsischen Politik die Strcsasront war, In der es AstlEs ösi/ogs:
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