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Dresdner Nachrichten : 05.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193609050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-05
- Monat1936-09
- Jahr1936
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- Dresdner Nachrichten : 05.09.1936
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M»r«NMGo», A.«, pellmi. Irrt Hau» monatlich RM. ».»0, durch wdchrnll. «ntand. «N4kl.«r. »o «Pf., auder- AmtspauptMannschaftDresdenun- dc» Schlrdsamt«, beim n,r mit OueNenangabe »retduer «achrichien. »alb e-chien» mit Mend.«i»r,»b« u «ps. <0ve*verfiiyerung«amr »ressen Unvmlanatk SchchtstüS« «erden nicht -uibewahrt Vruck u.Verlaut Ltepfch S Rekchardt, Vreaden^l.k, Marte«. -m,-vnp«tl« «.PreUM «e.«: st-aß« ;S/»r7A«rnrufr;r>l. Postscheckkonto loüä vreoden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der 0-mili«n<uM>« «. «ieNengeiuche «Mimet«. Die Mabrlber Regierung zuMgetreten Reue „Kampiregierung" unter Cavaliere gebildet Varls. 4. September. wie havar au» Madrid meldet, ist die Regierung Girat am Areitagnachmittag gegen IS Uhr zurackgetreten. Unter dem Sozialistenfahrer Largo Caballero wurde ein neues Ministerium gebildet, dessen sämtliche Mitglieder aktiv am Bürgerkrieg teilgenommen haben. DaS «en« Kabinett setzt sich folgendermaße« »nsamme«: Ministerpräsident Largo Caballero sSozial); Anßenminifterlnm: Alvarez del Baoo (Sozial); Marine» «nd Lnstsahrtmintfterin«: Judaleeto Prieto (Sozial); Innenministerin«: Angel Galarza (Sozial); Flnanzminifterinm: Dr. Ina« Regeln (Sozial); Unterrichtsministerinm: JesnS Hernande» (Komm.); Industrie «nd Handel: Anastasia de Graeia (Sozial); Oessentl. Arbeiten: Agnirre lbaSkischer Nationalist); Inst«»: Mariano Rniz Annes (Linksrepublitaner): Landwirtschaftsministerin«: LutS Urid« (Kommunist); Verkehrsministerin«: Bernardo Giner de Los Rios lRepnblikanisch« U«ion); Arbeitsminifterium: Toma» y Piera (Katala«ische Linke). Der frühere Ministerpräsident Giral gehört de« «ene» Ministerin« als Minister ohne Portefeuille an. Der neue Kabinettswechsel »eigt deutlich die innere Schwäche der Madrider Machthaber. Während in Madrid seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges bereits die dritte Re gierung gebildet worben ist, steht die spanische nationale Be- wegung und die Regierung in Burgos noch immer wie seit Anbeginn unter der geistigen und militärischen Führung des Generals Franco. Die Abhängigkeit der Madrider Re gierung von der Straße und der Soldateska des Bürger krieges zeigt sich besonders darin deutlich, daß sämtliche Mit glieder der neuen Regierung selbst an den blutige» Metzeleien teilgenommen haben sollen. Die Zusammensetzung des Kabinetts entspricht denn auch der an den verschiedenen Fronten kämpfenden marxistischen Milizen. Allerdings fehlen — dem Namen »ach — Syndikalisten und Anarchisten in der Regierung. Daß sie jedoch aus Befehl Moskaus die eigent lichen Drahtzieher sind, in deren Hand die Madrider Kabtnettsmitglteder nur als Puppen gelten können, ist keine Frage. Bemerkenswert ist, dab die Ernennung des neuen Außenministers Aloarez del Vayo, der früher längere Zett als spanischer Journalist in Paris tättg gewesen ist, in der französischen Hauptstadt mit besonderer Genugtuung verzeichnet wird. Angeheuerltche ReutralitötsverlMng Frankreichs Snmer «irMen wollen öarch Frankreich nach Katalonien erschafft werden Henday«, 4. September. > Wie HavaS a«S Henday« melbet. solle« mehrer« hnn» bert «arxiftische Mtlizsoldate«, die von Fr«« über die Grenz« «ach Frankreich geflüchtet sind, i« Sxtrazüge« »ach ber andere« Seite der Pyrenäen »ns bi« Grenzftatlo« tkerbdre befördert «erden, «m sich dort de« katalanischen Anarchisten anfchltetze« ,n können. Am Freitagabend ist der erste Sonderzug mit einem Teil der marxistischen Milizen, die aus Jrun auf französisches Gebiet geflüchtet waren, auf der Durchfahrt nach Barcelona in Bayonne etngetrosfen. In dem Zuge befanden sich rund 860 Mann, die noch am Bormittag in Jrun gegen die Nationalisten gekämpft batten, ll) Sie wurden auf dem Bahnhof verpflegt und gegen 2V Uhr setzte sich der Zug unter dem Gesang der Internationale und der Carmagnole in Richtung Pepignan nach Katalonien wieder in Bewegung. Wie das „Petit Journal" hierzu näher meldet, soll es in diesem Zusammenhang zu einem Zwischenfall gekommen sein. Die marxistischen Miltzsolbaten seien ohne Erlaubnis des Präfekten in ihre Kraftwagen gestiegen und in Richtung Barcelona abgefahren. Der Departementspräfekt habe daraufhin strenge Anweisung erteilt, daß alle Mtlizsoldaten sofort auf französischem Gebiet entwaffnet würden und durch einen Extrazug auf die andere Seit« ber Grenze beför dert werden sollen. Die bereits abgefahrenen Kraftwagen sollen angehalten werden. , Generalmohtlmachuns tn Katalonien Henday«, 4. September. Der Sender BurgoS teilt Freitag nachmittag mit, dab die katalanische Regierung sämtliche wehrpflichtigen Männer im Alter von 18 bis 45 Jahren mobilisiert habe, um die Verteidigung Kataloniens gegen etwaige Angriffe sicher- znstellen. Zum Oberbefehlshaber der katalanischen Streit kräfte sei Garrido Dtaz, ein alter Zuchthäusler, er nannt worden. Er führt den Titel „General Kataloniens". genauen auf die anwachsendeu inneren Unruhe» nicht entbehren zu können meint. Das Smletparadles vor einer Hungerkatastrophe Mißernte, schlimmer als 1S2L - Die Rote Armee gt-t ihre Vorräte nicht heraus «arscha», 4. September. Ueber bie Er«tekatastro»he i« ber S»»fe1»«t», liege« ««««ehr ge«a«ere Steilheiten »or. DaS Jahr 1SSS »ar für Sowjetrnßland ein ansgesprochenes Dürrejahr. St« Gebiet, b«S fast bie Hälfte ber AnSsaatslSche ber Sowjetunion ««saßt, hat «ine Mißernte gehabt, bie feit IS Jahre«, «icht v»rgek»«me« ist. Dabei fetzte »ach ber letzte« Miß«r«t« t« Jahre 1W1 bie H««gerhUfe Na«se«s ei«j bie h««te »ach Läge ber Di«ge «icht wiederholt »erbe« la««. Bereits in der Umgebung von Moskau fallen auf den Straßen Hunderte von Bauern auf, die ihr Bieh aus Futter mangel zum Schlachten in die Stadt treiben. Die gleiche Er scheinung beobachtet man in der Umgebung der Städte Tula, Minsk, Twer. Kirow, Saratow und anderen. DaS Dürre gebiet umfaßt diesmal fast das gesamt« europäische Rußland mit nur kleinen Ausnahmen. In diesem riesigen Gebiet hat das wtderftandssähige Wintergetreide durch- fchnittltch ««r bie Hälfte ber R,r«aler«te erbracht. Da» Sommergetreide dagegen erbrachte fast über haupt keine Ernte, weil sich in vielen Fällen nicht einmal das Mähen lohnte. Hier greift jetzt der,Arm ber kölsche- wtftischen Partei und Regierung ein, die zur Aberntung auch der spärlichen Ernte auf solchen vertrockneten Feldern auf ruft. Die Sowjetunion steht »um ersten Male in ihrer Ge schichte vor der Notwendigkeit, den versuch zu machen, au» eia en er Krast «ine Dürrekataftrophe zu überwinden. Al» Hilfsmittel stehen etwa 1v Millionen Tonnen Getreide zur Verfügung, die al» Reserve für die Rote Armee auf- gestapelt wurden. Di« Sowjetregierung will Ler vom Hunger bedryhten Bevölkerung dies, versügbare Reserve vorenr- halien. Moskau ist, wie au» den hier «intressenben Nach- richten eindeutig hervoraebt, entschlosten, lieber Milli»««« »er arbeite«»«» russische« Bevölkern», de» H««ger r« opfern, al» durch Angreifen der HeereSbestände bie Schlagkraft der Rote« Ann« »u gefährden, die man besonder» mit Rücksicht Ntefemmterfchln-un-en in-er Voziakverftchermrs Moskau, 4. September. Wie bie amtliche „Iftwestija" a«S Leningrad «eldet, stad i« be« dortige« Zentralbür» »er gewerksckwstlichen Sozial, verslcher««g für d«S gesamte Leningraber Gebiet Riese«, betröge von de« Leiter Petsch«rk»» ««» be« Beamte« »ieseS Büro» per««tre»t »erbe«. Petschnikow und seine Anhänger haben sich durch Stroh- männer, denen sie gefälschte Unterlagen zuschmuggelten, von ben Zahlstellen ToztalverflcherungSrenten, Unterstützung»- gelder und sogar bi« sogenannten „Personal-, Ruhe- und Ehrengehälter" abwesender oder verreister Gelehrter au»- zahlen lasten. Die Bande, so schreibt die „Istweftija", hatte es im Laufe von,zwei Jahren sogar verstanden, di« Renten längst «er stör ben er Unterstützungsempfänger, an sich zu bringen. In dem BKxo de» „Sozitrach" (Sozial versicherung) herrscht« im übrigen «in derartige» Ehaö», daß auch ber eingesetzte amtliche Prüfungsausschuß Li« Beträge ber veruntreuten Gelder nicht feststen«» konnte. Nach ber Aussage «ine» der Verhafteten betaust sich ber Ge- samtbetrag der allein in Leningrad, gestohlene» Unter- Vützung»««lhell, -Pf »inheftens/ttne -Mio» Rubel. Rohstoffe aus Kolonien In diesen Tagen sind e» genau fünfzig Jahre her, feit Bismarck mit England ein Ueberetnkommen.traf, das ben Einfluß der beiden Staaten im östlichen, westlichen und süd- lichen Afrika abgrenzte. Damit war dem deutsche» Kolonial, besitz im wesentlichen die Ausdehnung gegeben, bie er bi» zum Weltkrieg behielt. Der Raub unserer blühenden Kolonien ist für alle Deutschen, die weltpolitisch denken gelernt haben, eines ber schmerzlichsten Kapitel de» Versailler Diktats. Die unfruchtbaren Kolonialdebatten i« Reichstag, durch die der verhältnismäßig geringe Solontalbesitz» der für Deutschland nach der Verteilung der Welt üvrtggeblie-en war, beinahe wieder zerredet worbe« wäre, hatten in den letzten Jahren vor KrtegSbeginn einer tatkräftigen Aufbau- arbeit welchen müßen. Unsere Kolonien nahmen «inen Ans- schwung, der alle Kolonialgegner überzeugte. Mit deutschem Fleiß und deutscher Gründlichkeit wurden die überseeischen Besitzungen planmäßig erschlossen. KUS erreichte der Gesamt- handel mit den Kolonien bereits bi« Summe von 11ü Millionen NM. Diese Zahl wäre von Jahr zu Jahr weiter gestiegen. Da brach das Verhängnis des Weltkriege» auch über den ausblühenden Kolonialbesitz herein, und der Raub unserer Besitzungen in Uebersee machte alle Hoffnungen zu nichte. Die immer ergiebiger geworbenen Rohstoffquellen versiegten, ber Handel mit den ehemaligen Kolonien , schrumpfte aus ein Nichts zusammen, die deutsche« Gtedler wurden auSgewiesen «nd mußten ost bettelarm in da» Mutterland zurückkehre». Nach zwanzig Jahren, im Jahre 1985, hat unser Handel mit de« frühere» Kolonie» erst wiebrr die Summe von 25 Millionen RM erreicht, also noch nicht «in Viertel des Umfanges von ISIS. Andere ernteten die unter großen Opfern gelegte Saat, sie machen heute die Geschäfte, zu denen deutsche Arbeit die Voraussetzungen geschasst» hat. Hierfür eine Zahl, bie «in« deutliche Sprache spricht: Allein die RohstosfauSfuhr unserer geraubten Kolonien betrug im Jahre 1028 262 Millionen RM.l - Deutschland hat sich mit dem Versailler Kolonialraub nicht abgefundeni Wir werden dem Weltgewtsstn so lange keine Ruhe lasten, bis nicht auch dieser Makel aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts getilgt ist. ES ist ein höhere», moralisches Recht, da» un» diesen Anspruch verleiht, und wir stützen unsere Forderung nach Wiederbeteiligung an der Erschließung von Kolonien in erster Linie aus ben uns bisher vorenthaltenen Rechtstitel, nicht auf materielle Not- Wendigkeiten. Unsere kolonialen Ansprüche sind erfüllbar. Wir fordern Kolonien nicht au» irgendwelchen imperialistischen Gelüsten, wir wollen damit keinen Staat bedrohen ober th» in seinen Lebensrechten schmälern. Wir verlangen aber, daß man auch un» diese Lebeusrechte einräumt. In seinem großen Friedensangebot vom März d. I. hat Adolf Hitler er- klärt, daß Deutschland seine koloniale Gleichberechtigung auf dem Wege freundschaftlicher Verhandlungen zu erstrebe» ge. willt ist. Un» zwingt heute die bittere Notwendigkeit znr Wiederanmeldung unsere» alten Anspruch» vor dem Welt- gewißen. ES gibt kein anderes Land auf ber Erbe, da» die Forderung nach kolonialer Gleichberechtigung mit so stich- haltigen und unwiderlegbaren Gründen Vorbringen könnte. Wir misten heute, daß nicht mehr di« Wirtschaft unser Schicksal ist, wie man e» noch 1932 überall hörte, sondern die Politik. Wir wissen auch, baß di« nationalsozialistische Auf bauarbeit in dreieinhalb Jahren unmöglich Erscheinende» mög. ltch gemacht. DaS Heer der Arbeitslosen schmolz von fast sieben Millionen Volksgenossen auf «ine Million zusammen. Nun sind wir an einer Grenze angelangt, ble, wie Dr. Gyrup, der Präsident der Reichsanstalt für ArbeitSlofenverstcherung und Arbeitsvermittlung, kürzlich hervorhob, nnr noch sehr schwer zu unterschreiten sein wirb. Al» wichtigste Möglich- ketten eine» weiteren Aufschwungs nannte er einmal bi« Umschulung und Umsiedlung noch brachliegender ArbettS. kräste, zum anderen die Steigerung des Außen hand elS, bas heißt: stärkere Ausfuhr von Fertigwaren und Einsparung beim Bezug der notwendigen Rohstoffe. Sachsen, dessen wirtschaftliche Struktur weitgehend von ber Export- industrle bestimmt wirb, ist hierfür «in Schulbeispiel. Die ArbeitSlostgkett ist in Sachsen deshalb noch verhältnismäßig hoch, weil der Außenhandel seinen alten Stand noch lange nicht erreicht hat. Die Staa1»sllhrung kann an diesen Dingen kaum etwa» ändern. Die Gestaltung de» weltwirtschaftlichen Warenaustausche» unterliegt , nur zu einem geringen Teil ihrem Einfluß. Wenn wir trotz allem htut« in ber Weltwirt, schäft hinter Großbrthmustn und den Bereinigten Staaten wieder an britter Stelle stehe», so ist damit da» Menschen- mögliche getan. Mehr zu tu«, ist nur möglich, wenn «» gelingt, die Roh- ftofff,rage in einem für Deutschland günstigeren Sinne zu lösen, al» e» bisher der Fäll war. Wir sind ein rohstoffarme» Land, «ine» der ärmsten ber Erbe. Die Engländer haben nn« «nd den Italienern den etwa» verächtltch klingenden Titel Navenot» — „Habenichtse" — gegeben, worin unsere Armut an nattttlfchen Reichtümern durchaus richtig ««»gedrückt tk. Wir sehen kN biestr Bezeichnung einen «hrennameu, denn für «inen tmisvpot müssen die Erfolg«, bst «nstre Wtrtschast j«
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