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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360907022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936090702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936090702
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
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Riffe in -er franMchen BeWrent Lloyd George beim Führer tn Berchtesgaden Im Hintergrund tn der Mttt« Gesandter von Aibbentrop Er wisse sehr wohl, führte der Ministerpräsident weiter au», nach welcher Seite „tn diesem schrecklichen Abenteuer", dem spanischen Bürgerkrieg, da» Interesse Frankreichs führen müsse. Er wisse, daß die Aufrechterhaltung der spanischen Republik die Sicherheit Frankreichs und die seiner west lichen Grenzen sowie die seiner Verbindungen mit Nord afrika garantiere. „ES besteht", erklärte Blum wörtlich, „kein Zweifel darüber, daß, wenn wir uns aus das internationale und das üssentltche Recht stützen nur die legale Regie rung das Recht hätte, vom Ausland Wassenlieferungen zu empfangen. Dieses Recht müßte also ausdrücklich de« Führer« deS Milttäraufftandes verweigert «erd««." Anderseits, fuhr der Redner fori, würbe das internationale Recht, ganz streng genommen, wie man dies in einer Reihe von Entschließungen zum Ausdruck bringe, es morgen den Negierungen, die dies für angebracht hielten, erlauben, die provisorische Regierung von BurgoS al» legal anzuerken nen, um vom Zeitpunkt dieser Anerkennung ab aus Grund des internationalen Recht» diese Regierung der Ausständischcn ebenso wie die legale Regierung von Madrid mit Waffen lieferungen zu versorgen. Diese tatsächliche Anerkennung habe zu verschiedenen Zeitpunkten möglich erschienen. Aus alle Fälle habe sich alles so abgespielt, als ob gewisse Mächte die aufständische Regierung bereits als legal anerkannt und sich da» Recht zuerkannt hätten, diese sogenanpte Regierung, ebenso gut wie andere eS mit der legalen Regierung hätten machen können, mit Massen zu versorgen. Dies widerspreche vielleicht dem internationalen Recht. Aber welches Gegen mittel gebe eS als die Gewalt, als das Ultimatum, und mit welchen Folgen? Wenn man dem internationalen Recht nicht durch Gewalt Achtung verschaffe, und wenn es nicht gelinge, die Rechtmäßigkeit auf internationaler Grund lage durch die Anerkennung der gegebenen Tatsachen herzu stellen, vor welcher Lage würben wir uns dann befinden? „Wir find daz« g«la«gt, «i« internationales Abkomme» ansznftelle«, in dem die verschiedenen Regierungen sich verpflichten, di« Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien zu verbieten. Hier ist die beste Vorbedingung, um eine Art Neutralität ausrecht zuerhalten." ES habe sich daraus zwar, behauptet« Blum an dieser Gtelle seiner Rebe, ergeben, baß während einer Zeitspanne, die die Regierung nicht gewollt habe, deren Hände gebunden gewesen seien lll), während andere hätten fort fahren können, die Aufständischen mit Massen zu versehen, lii) Nun habe ihn, Leon Blum, eine starke Abordnung der Gewerkschaften gebeten, «tn« Politik zugunsten der Madrider Regierung einzuschlagen. ES gebe aber seiner Auffassung nach keinen einzigen Beweis dafür, daß irgendeine Regierung seit der Annahme de» NeutralttätSvorschlage» ihr Wort gebrochen habe. Wenn man von ihm verlange, seinen bisherigen Standpunkt und den der Regierung aufzugeben, so antworte er heute: Nein. Er wünsche nicht, seine einmal gegebene Unterschrift zu verraten. „Wir haben Freunde", so fügte der Ministerpräsident hin- zu, „die die Haltung der Negierung als schwach bezeichnen." Er werde nicht zugeben, daß etwas die Würde der franzö sischen Republik mindern könnte, und er werbe nicht» versäu men, um die Sicherheit ihrer Verteidigung zu gewährleisten. Aber ein bedeutender Faktor der nationalen Ehr« sei der friedliche Wille de» Lande». Frankreich werbe die Sicherheit nur in gegenseitigem Bet st and und in der Abrüstung finden. Bi» zur letzten Minute seiner Regte- rungstättakeit werbe er aber alle» tun, um einen Krieg zu verhindern. „Ich weigere mich, am Friede« ««d a« d«, Festig««» dieses Friedens durch baö französisch« Volk z« zweifeln." Die Rede de» französischen Ministerpräsidenten wurde von den zahlreichen Zuhörern mit lebhafter Zustimmung aus genommen. Die Menge sang mit erhobener Faust die Inter nationale. Zweifellos hat Leon Blum den besten Willen, Frank reich» Neutralität im spanischen Btirgerkrieg zu bewahren, wenngleich seine Sympathien eindeutig auf feiten der „allein rechtmäßigen" Madrider Regier««« sind,- eine Regierung, die freultch nur dem Namen nach besteht und brr die Zügel längst au» den Händen geglitten sind. Obendrein wurde sie während der Dauer de« Bürgerkriege» bereit» dreimal umgrbtlbet. Ministerpräsident Leon Blum bestnbet sich aber tn einer Zwickmühle. Di« von den Kommunisten geführten Teil« der Volksfront verbinden je länger, desto mehr die Parteinahme für bi« spanischen Marxisten mit innerpolttilchen Angrtssrn, droben mit Streik», vor allem tn der Rüstungsindustrie, und fordern gar, Leon Blum solle zurttcktrrten. E» ist nicht» mehr mit der „Einheit" der fran zösischen Volksfront; in ihr klaffen Geaenfähr, die sehr schwer zn überbrücken fein bürsten. Im französischen Kabi nett selbst erheben die Minister Auriol und Lot Einwände »egen Leon Blum» Nichteinmischung-Politik. Praktisch hat My- George ehrt die München, 7. September. Lloyd George, der dem Führer tn Berchtesgaden einen mehrstündigen Besuch abgestattet hat, legt« am Montagvor- mittag nach feiner Rückkehr nach München einen Kranz am Kriegerdenkmal vor dem Armeemuseum nieder. In seiner Begleitung befanden sich u. a. wieder sein Sohn und sein« Tochter, sowie Botschafter v. Ribbentrop und der Münchner Leon Nlnm verteldlgt We „MutralltiWolltik" Paris, 7. September. Ministerpräsident Vlum hielt am Sonntagabend vor der sozialistischen Landesaruppe de» Departements Seine im Lunapark eine längere Rede, in der er sich ausführlich mit der Haltung der franzSsischen Regierung gegenüber den Ereignissen in Spanien beschäftigte. Er erklärte u. a., daß zwischen der Regierung der Volksfront und Vertretern eine» Teile» der Wähler in der Volksfront Meinungsverschiedenheiten beständen, die er nicht länger bestehen lassen könne. eine wirkliche französische Neutralität niemals bestanden; es sind ununterbrochen Waffen und Hilfsmittel aller Art den spanischen Marxisten zugeslossen, und ein ganz grober Verstoß gegen jede wahre Neutralität ist eS, daß die bet der Einnahme Jrun» auf französischen Boden geflüchteten roten Truppen nicht etwa interniert werben, sondern auf der sranzüstschen Bahn nach Katalonien reisen, um sich dort erneut am Kampfe gegen die Nationalisten zu beteiligen. Leon Blum hat zwar mit nicht zu verkennender Deutlich, keit bas Ansinnen der Kommunisten und des radikalen Flü gels der marxistischen Gewerkschasten zur Aufgabe der sran- zösischen Neutralität abgelrhnt, aber nach allem Borangegan- genen wagt man sticht zn Höffen, daß Frankreich eine wirk liche Neutralität praktisch durchführen wird. Die Partei- gänger Moskaus bilden somit die schwerste Belastung der Politik Frankreichs, und leicht können sich die Verhältnisse zu einer inneren Kraftprobe tn Frankreich zuspttzen, wobei es darauf ankommt, zu sehen, wer stärker ist: der Minister- präsibeM oder bi« von Moökau beetnslußtrn Krtts«. Rener KomaumtstrntranSport durch Frankreich Paris, 7. September. In Perpignan traf am Sonntag ein zweiter Zug mit Marxisten und Kommunisten ein, die an der Verteidigung von Jrun tetlgenommen haben und nunmehr über Frankreich nach Barcelona fahren wollen. Es handelt« sich um etwa 1500 Mann. Zoten -es Weltkrieges Poli^ipräsident Obergruppenführer Freiherr v. Eberstein. An den «ran, war «tn Kärtchen mit folgenden Worten, eigen händig geschrieben, gehestet: „In aufrichtiger Ehrerbietung gewidmet dem Andenken der höchst tapferen Männer, di« im Kampf für ihr Vaterland im großen Krieg gefallen find. Lloyd George." Französischer Swet^Mkr-en-Kre-tt für Pole« Paris, 7. Sept. Die verschiedenen Abkommen, die zwischen der franzöfl- schrn Regierung und General Rydz-Smigly vereinbart wurden und die noch Gegenstand der Beratungen de» Minister rat» sein werden, bürsten wahrscheinlich noch heute i» einer amtlichen Verlautbarung der französischen Regierung näher dargelegt werden. In sonst gut unterrichteten Kreisen erklärt man schon jetzt, daß das Hauptabkommen die Finanzie rung der polnischen Rü st ungen betreffe. Es handle sich, so schreibt da» „Echo de Paris", um bi« Eröffnung «ine» Zwet-Milltardenkredtt», der auf ungefähr fünf Jahre verteilt werden soll und zur Beschaffung modernen Kriegsmaterial» bestimmt sei. Man sei der Ansicht gewesen, daß diese» Opfer genüge, um bas französisch« Bündnis wieder zu beleben. De« Bündnisvertrag selbst habe »an nichts Hinz«, gefügt und anch keine neue« politischen Garantie« Vereinbart. Da» „Oeuvre" erklärt, -aß die Sachverständigen beider Parteien noch heute di« lötzte Hand an die verschiedenen Ber- etnbarungen legen würden. Diese seien gegen niemand ge- richtet. Die Staaten brr Kleinen Entente seien unver- züglich von ber Bedeutung und der Tragweite der französisch polnischen Abkommen unterrichtet worden. -Kiens Außenpolitik ßletdt mwerSn-ert Warscha«, 7. September. Die halbamtliche Agentur ,Hskra" spricht von einem zweifellos volittvenErgebntSder Pariser Besprech»«, gen Rybz-Smiglvs, die von völliger gegenseitiger Anerken nung der Unabhängigkeit beider Staaten in ber Be stimmung ihrer eigenen Interessen auögegangen seien. Die Einzelheiten br» paraphierten Abkommens würbe» noch von den Sachverstänbtaen beider Staaten auögearbettet werden. Man könne aber schon heute sagen, baß s«v,tzl baS erreichte praktisch« Abkemmen wie di« Art seiner Durchführung keinerlei Aeudernugen in de» Linier „lutschen Pelttik bringe«. .^kurjer Warszawski" meldet, e» sei in Pari» keinerlei diplomatische» ober finanzielles Instrument unter zeichnet worben, sondern man habe nur die Umrisse ber künftigen Verträge skizziert. Ihre endgültige Realisierung hänge von der Reise de» französischen Hanb«l»mtnist«r Vasttd nach Warscha« am 10. d. M. ab. Darüber hinan» sei di« Krage eine» RüftungSkredtteS für Polen auf gutem Wege. Stulln anvtzhllch schwer erkrankt London, 7. September. „People" bringt einen Bericht ihre» Pariser Sonder korrespondenten, der behauptet, Stalin sei so krank, daß er jeden Augenblick sterben könne. Da Stalin unfähig sei, die RegierungSgeschäst« zu führen, hätten andere in der Furcht vor der wachsenden Opposition den „Säuberungs prozeß" fortgesetzt. Stalins Krankheit set der Biweg- gründ für die Hinrichtung der kürzlich erschossenen 1ö führenden Bolschewisten. Ein Bolschewist, der dem Moskauer Blutbad« entronnen sei, habe dem Korrespondenten erklärt, daß e» gar keine Trotzkische Verschwörung gegeben habe, sondern daß eben wegen des Zustandes Stalin» die Welt und das russische Volk mit diesem angeblichen Komplott hinter» Licht geführt worden set. Stalin habe schon monatelang den Kreml nicht verlassen. Lon-oner Kommunisten -emonstrteren London. 7. September. Englische Kommunisten, unterstützt von arbeiterpartei lichen und liberalen Vertretern, veranstalteten am Sonntag abend aus dem Trafalgarplatz am Fuße der Nelsonsäule eine Masiensympathtekunbaebung sür die rot« Regierung von Madrid. Rund ISüiio Personen, die zum Teil die geballte Faust zum marxistischen Grub erhoben, beteiligten sich an der Kundgebung. Neben den berühmten Löwen aus beiden Setten der Nelsonsäul« sah man die Flaggen ber spanischen Republik zusammen mit der roten Fahne. Eine Geldsammlung für ,chie Opser de» spanischen Ausstande»" erbrachte einen Ertrag von rund 10000 Psünd. In einer Entschließung wurde di« eng lisch« Regierung anfgeforbert, da» «uSfuhrverbot für Waffen, Flugzeuge und Munition für die spanische Regierung sofort auszuheben. Nach der Kundgebung marschierten di« Demonstranten, von mehreren hundert Polizisten zu Pferd und zu Fuß begleitet, zur italienischen Botschaft. Dort überreichte eine Abordnung «inen Brief, in dem gegen die angebliche italienische Einmischung in Spanten protestiert wurde. AlenliA 7. DipstnAir IWS Adend-Ansead». ,, tixmen» Nmeieutpreis« u. PreiDUß« N«.«I iNiwmetenetl» ckkonto ISS» vreoden <" -nm breit, 11^Nps. u-chun. r>»ch«t«iiu ». SamUieruuueleen u. «IrNrneefitch« «Mmrie» «eile « «Ps. LUferge». »0 Np,. — Nachdruck nur mit OurNenangate Lreldner Nachrichten. Un»eNmi-I« Schriftstücke werd« nicht aufdeiaastrt Gegrün-et 18S6 «ohne v-fttuiitNungsachichr, »ei* iichmMU A" enthalt di« amtlichen Bekanntmachungen ber »»chentl. «erfand. «inj-l-ur. K> Np,„ mit«. Amtehauptmannschaft vreodrn und de» Schtedramt«, beim halb «achi-n« mit Mora«n.«u»ea»e I» «Vs. <vb«rversich«rung»amt veröden
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