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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.09.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360924012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936092401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936092401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-24
- Monat1936-09
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.09.1936
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Vonmrstas, r«. eeptrnMr 1»»« Worsen-Auegab», Sie,«» (»> mm diel» Il,»Nps. NachUII« nach L!aIl«I s. gamlli«nan»e!gen u. SleNengrluch« MMImete» »eil, » «ps. MIlergeb. »0Nps. — Nachdruck nur mit OurSrnangab« rre»dner Nachrichten. Underlangte Lchriltftücke werden nichi ausdewadri stell uns frei Hau« monaUtch , durch »°stde,u« ««. ».»» «infchl. «»,7 Np,. V->starb, «ahn« Nost»usteNung»gebühr) bei liebenmal wbchenll. verland. Hin»el-Rr. 70 Npf., auber- baw rachsen» mit «bend-Nulaabe >» Npf. strafte ZS/tt. Fernruf 25 L>I. Postscheckkonto loSS Vreden Dir« Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschaft Dresdrn und de, Schtedsamtr, beim Vberversicherungsamt Dresden Nelchsmlnitter Dr. Frank del Musselin! Zweistündige Unterredung mit -em Sure Rom, 23. September. Relchsmlnlfier vr. Frank, der sich fett einigen Tagen auf Einladung des italienischen Außenministers, Graf Liano, in Italien aufhält, wurde am RNttwochnachmittag mit seiner Begleitung, dem Hauptamtsleiter Dr. Dresler und dem Adjutanten Froboefe, im Palazzo Venezia von Mussolini empfangen. In Anwesenheit des Grafen Liano hatte Dr. Frank eine mehr als zweistündige Besprechung mit dem italienischen Regierungschef. Am Mittwochmittag hatte Außenminister Graf Ciano In dem am Meer gelegenen Castell Kusano bet Ostia zu (ihren der deutschen Gäste ein Essen gegeben. Bon italienischer Leite nahm neben anderen ssthrcndcn Persönlichkeiten anch Lttwlssckrctär Nicci teil. Der Einladung waren Rcichs- iniiiisier Dr. Frank mit seiner Begleitung, Neichsjugendstth- rer Baldnr von Schi rach mit seinem Stab, der deutsche veschäststräger Baron von Plessen sowie die Militär- attacin's gefolgt. Anschließend an den Borbeimarsch der Hitlerjugend vor drm Tuce am Dienötag begab sichNeichSmtnister Dr. Frank av Nachmittag in da« ErziehunaSmtniftertu«, wo er vom ErziehungSmintster d« Brecht empfang«« würbe. Am erstlich der mehr als cinstlinbigen Unterredung, die national- sonalislischc und faschistische Fragen betraf. Überreichte Er- iiclmngominister de Bccchi seinem Gast sein Bild mit Unter- srhriit sowie sein neuestes Werk. Hieraus fand im Justiz-c Ministerium zwischen NcichSmiuister Dr. Frank und Instiz- minister L o l m t eine Besprechung statt, in der Rechtsfragen sowie die Beziehungen zwischen faschistischer und national sozialistischer Rcchtsgestaltung, NechtsanStibung und Nechts- verwirllichnng behandelt wurden. Am Abend nahm Reichs minister Dr. Frank mit HanptamtSleitcr Dr. DreSler und seinem Adjutanten Frobocse an dem Esten teil, daS Staats sekretär Ricci zu Ehren dcS Ncichssugendstthrers und seiner Begleitung gab. In seiner Ansprache begrüftte Staats sekretär Ricci den deutschen NetchSminister mit herzlichen Worten und hob seine besonderen Berdienste um die deutsch italienischen Beziehungen hervor. Anlästlich des Empfanges der Hitlerjugend in der Deut- scheu 'Botschaft nahm auch NeichSmintstcr Dr. Frank vor der dort versammelten deutsche» Kolonie das Wort, um aus die mit ihrer Jtalienfahrt verbundene Mission der Hitler jugend als Bertrctung der jungen deutschen Nation hinzu weisen. Er bezeichnete in seiner mehrmals von Beifall unter brochenen Rede Hitler und Mussolini als die Garanten der europäischen Kultur und als die Vorkämpfer gegen den Bolschewismus. Die packenden Worte des Reichsministers fanden bei der vollzäh lig versammelten deutschen Kolonie stärksten Widerhall. Der letzte Lag -er Kttlerjuoen- tn Rem Rom, 28. September. Am letzten Tage ihres Aufenthaltes in Nom fuhren die Hitlerjungen vormittags zum Strandbad Ostia. Am Meeres strand fände« fte nach den zahlreichen Besichtigungen und Empfängen etnigr Bett her Ruhr und gaben sich ganz «nd gar dem Strand- und Badeleben hin. Nachmittag« wurden die Hitlerjungen mit dem NelchSjugendsührer und seinem Stab vom Gouverneur von Rom, Exzellenz Bottai, auf dem Kapitol, -em ständigen Amtssitz -es Gouverneurs, empfangen. ES waren außerdem zugegen der Führer der faschistischen Fugend, Staatssekretär Ricci, und -er deutsche Geschäftsträger Baron von Plessen. In -em mit den alten römischen Stadtsahnen geschmückten Cäsarensaal dankte der RcichSjugen-führer dem Gouverneur für die unvergcft- lichcn Tage und die beispiellose Gastfreundschaft in Nom und schloß mit einem Sieg Heil auf die ewige Stadt. Gouver neur Bottai gab seiner besonderen Freude darüber Aus druck, daß die deutschen Jungen nicht nur die klassischen Ge denkstätten der Antike besichtigt, sondern auch einen leben digen Eindruck von dem Wesen des faschistischen Reiches und seinen neuen monumentalen Bauten erhalten hätten. Er sprach die feste Gewißheit a»S, dak die Hitlerjugend, deren Haltung und Geist in Nom so sehr bewundert werde, auch weiterhin ihren Weg in gleichem Sinne fortsetzen werde. Am späten Nachmittag zogen die Hitlerjungen dann noch ein mal in kleinen Gruppen durch die Straften der italienischen Hauptstadt, um Abschied zu nehmen nach Tagen herrlicher unvcrgeftlicher Erlebnisse. GMrliKe Zuspitzung lm Fernen Osten japanischer Matrose tn Schanghai erschossen - Das japanische Geschwader alarmbereit Schanghai, ftö. September. Hn Schanghai kam eS im Bezirk Hongkew z« einem ncucn chinesisch-japanischen Zwischenfall. Eine Gruppe japa nischer Matrosen wurde aus der Nähe beschossen. Ein Obermatrose war sosort tot, zwei Matrosen wnrden ver letzt ins Krankenhaus eingeliesert. Der vierte Matrose blieb unverletzt. Ernste Beurteilung in Tokio Tie Meldung über die Beschickung einer Gruppe japa- nischcr Matrosen tn Schanghai wurde tn Tokio, obwohl es Mitternacht war, durch Extrablätter auf den Straften b e k a n n t g e g e b e n. Da die Lage ohnehin ernst ist, beiürchtcn politische Kreise tn Tokio, daft die japanische Negierung zu Maftnahmen gezwungen werden könnte, deren Auswirkungen aus die bisherigen Beziehungen zwischen Aavan nnd China noch nicht abzuschen feie». Angeblich soll cs sich um einen planmäftigen Ueberfall auf japa- Nische Landungstruppen handeln. Tic Japaner behaupten, daft die Attentäter eine Gruppe chinesischer Gangster seien, von denen einer von einer japanischen Militärpatrouille sestgenommen worden sei. Die anderen seien in der Dunkelheit entkommen. Der Bezirk öongkew wurde sosort von japantschenTrnppen um stellt, die niemand durchließem Infolge des Zwischenfalls i« Schanghai hat der japanische Marinconnifter seine Teilnahme an de« Manöver« abgefagt. Man beurteilt die Vage sehr ernst. DaS japa«ifche Ge schwader t« den chinesische« Gewässer« ist i« Alarmberettichast verletzt worde«, «m bet «eitere« ^wiichensällen sosort einsatzbereit z« sei«. Die japanisch« «anzelsion i« Schangbat wird dnrch japanische Abteilungen, »ie durch Freiwillige verstärkt worden sind, ««schätzt. Vie inlernallonale Niederlassung mobilisiert Die Verwaltung der internationalen Niederlassung in Schanghai mobilisierte am Mittwoch eine weiftrnssische Kom- -wie, et» Freiwtlltgenkorp» nnd di« Sonderpolizei. Im Lberkommando de« japanischen vandungökorps herrscht fieberhafte Tätigkeit. IapantscheTankSund Panzer- automobile rollen dnrch die Straften. Die Ja paner nehmen im Hongkew-Vicrtcl, wo zahlreiche Japaner wohnen, Verteidigungsstellungen ein. Die japa nischen Reservisten Schanghais wurden ebensalls mobilisiert. Den Journalisten war es nicht möglich, sich der Stelle des Attentats zu nähern, weil die betreffende Strafte gesperrt ist. Unter den japanischen Truppen tst der A l a r m z u st a n d an geordnet. Die Kampfbereitschaft der Japaner wird noch durch eine Abteilung Seesoldaten unterstützt, die von dem im Hasen liegenden Kreuzer gelandet wurden. Für Donnerstag früh erwartet man die Ankunft neuer japanischer Matrosen, die sosort zur Verstärkung der in Schanghai stehenden Verbände eingesetzt werden sollen. Von den Japanern wurden zahl reiche Personen, darunter die Fahrgäste eines Autobusses, sestgchalten. Die Japaner behaupten, daft die Attentäter sich hinter dem Autobus verborge» gehalten hätten, als sie die Schüsse abgaben. Die japanische Presse Schanghais macht aus dem Feueriiberfall eine Sensation ersten Range», während die Verwaltung der internationalen Niederlassung sich be müht, beruhigend zu wirken. Sorial-em-ttaltsche Regierung tn Schweden Stockholm, 28. September. Der fchweblsche K » «lg hat de« Führer der Soztaldemo« krattfche« Partei, Ha«Sso«, mit der Kabl«ettSdtl- d««g beauftragt. Ha«Sso« hat de« Auftrag augruommeu. * Bekanntlich haben Re Wahlen am letzten Sonntag den Sozialdemokraten (112 Sitzes und Kommunisten sll Sitzes di« absolute Mehrheit im neuen Schwedischen Reichstag gebracht, der insgesamt 227 Abgeordnete zählt. Damit ist die Bildung einer bürgerlichen Regierung, wie sie da» letzte Uebergang»- kabinett darstellte, unmöglich geworden. Schweden ist heute da» einzige parlamentarisch regierte Land Europa» mit einer absoluten sozialbemokratifch-kommuntsttschen Mehrheit. ES bleibt nnn abzuwarten, ob die zur Macht gelangten Marxisten ihr Programm in di« Ta« nmsetzen und umwäl zende sozialpolitische Matzuahme» durchführen werden. In Schweden sieht man dem Experiment teil» mit Spannung, teil» mit starten Befürchtungen entgegen. Europäische Verwirrung Der Negu» ist für den Völkerbund zum Lnkant torridlq geworden. Er hat den Herren in Genf schwere Sorgen be reitet und eine allgemeine Vertrauenskrise herauf beschworen, wodurch die Genfer Institution, die schon immer aus unsicheren Flitzen stand, tn ihren Grundfesten erschüttert wurde. Der Negus kann eigentlich nichts dafür, er wurde vielmehr ein Opfer der Friedensliga, auf die er seine Sache allzusehr gestellt hat. Nun möchte man ihn am liebsten nicht kennen, und sein neuerliches Auftreten hat deshalb das schönste Durcheinander angerichtet. Aber der Schattenkaiser von Aethtopten ist hartnäckig. Er fühlt sich als das be trogene Bölkerbundsgewissen und wird wie ein Gespenst noch lange am Genfer See Herumspuken. Man glaubte die jetzige Tagung so schön eingefädelt zu habe«. Die Diplomaten der Grotzmächte halten gemeinsam mit den wendigen Völker- bundSbeamten eine Lücke im Maschenwerk von Gens ent deckt. Durch diese Lücke sollte die von Halle Selassie ent sandte Delegation höflich, aber bestimmt htnauSkomplimen, tiert werden. Nun hat der schwarze Mann da» Konzept ver dorben. Seine Vertreter verstanden es, ihre Sache so ge schickt. pprzubrtngen, daft die kleinen Mächte für das «icht mehr vorhandene Kaiserreich Abessinien Partei ergriffen »Nb den Ruf nach Gerechtigkeit ansttmmten. Da» englische Wort vom tost casv tst wieder aufgegrifsen worden. Die „Kleinen" in Genf befürchten, daft man später einmal in eine tragi komische Lage geraten könnte, wenn man jetzt den abessini schen „Probesall" so sang- und klanglos tn der Versenkung verschwinden liefte. Es klappt also nicht in Genf. Die beste Regie war nicht imstande, den inneren Zwiespalt des zur Zeit auf -er VölkerbunbSbühne spielenden Schauspiels zu vertuschen. Nun sind die Akteure mitte» im erste» Akt steckengeblteben. Eine tiefe und allgemeine Niedergeschlagenheit breitet sich aus. Das Fazit der ersten Berhandlungstage ist ja auch wenig ermutigend. WaS man immer noch gehofft hatte, unterblieb: Italien kam nicht nach Genf. ES macht nicht mit. Mussolini will sich mit GeschästSordnnngSpraktikcn nicht ködern lassen. Er fordert eine Generalbereini- gung, ehe er nach Genf zurückkchrt. Er hat auch keinen Zweifel darüber gelassen, daft für Italiens Teilnahme an dtn bevorstehenden Wcstpaktverhandlungen die gleiche Vor aussetzung besteht. DaS war ein schwerer Schlag, denn man weift tn Genf, daft eS nicht einfach tst, die von Mussolini ge wünschte Klärung herbetzuführen. Der englisch-ita lienische Gegensatz hat sich in den letzten Wochen eher verstärkt als vermindert. In Rom betrachtet« man die könig liche Kreuzfahrt durch das östliche Mitlelmcer mit sehr ge mischten Gefühlen, zumal sich Eduard Vlll. bet seinen Be sprechungen in Athen und Istanbul als ungewöhnlich ge schickter Prtvatdtplomat erwiesen haben soll. Die jüngsten Erklärungen des britischen MartneministerS Hoare über die Verstärkung der englischen Flottenstützpunkte im Mtttelmeer haben nicht dazu beigetragen, die italienischen Besorgnisse zu zerstreuen. Die französische Abordnung tn Genf ist von Sorgen auch nicht unbeschwert, denn Herr Litwinow - Finkelstein, Auften- kommissar -er Sowjetunion, tst etngeschnappt. Ein freund liches Gesicht zeigt er nur, wenn er sich mit dem Außen- Minister der roten Madrider Regierung, dem Genossen Del Vayo, unterhält. Den Franzosen gegenüber ist Litwinow zugeknöpfter als sonst. Er hat seiner schlechten Laune be reits dadurch Ausdruck gegeben, daß er wider alle Abmachung den Standpunkt der kleinen Staaten in der Abesstntenfrage unterstützt«. Darob große» Erschrecken tn den Reihen der Franzosen und Engländer. ES wäre falsch oder zumindest verfrüht, von einer ernsthaften Abkühlung zwischen Pari» und Moskau zu sprechen. Tatsache tst jedoch, daß der Pariser Besuch de» polnischen Generalinspekteur» Rydz-Smtgly Herrn Lttwtnow gar nicht gefallen hat, und daß man tn Moskau wegen der Verzögerung der im Militär pakt vorgesehenen groben Generalstaböbesprechungen ver schnupft ist. Auf der anderen Sette beklagt sich Frankreich» «uftenmtntster über die wenig ermutigende Haltung, die Sowjetruftland in der Frage der italienischen Rückkehr nach Neuler I^itefsriseke vmseli»» Seile -
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