Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361106014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936110601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936110601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 46, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-06
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Morgen-AnSoab», Rr. »24 S«ttao, ». 5w»«mr«r irr» st«un, >r»> H-lU ««ulillch UM. «^0, durch «°ftde»u» ««. » »o «üllchl. «».7 „I. vostgeb. chhne Bost,ust«llungdgebLhr> b«< «Utenina wichen U. Verl end. «buet-»r. la «vl„ außei» ->alt Hoch!en» ml Ntend^iukaat« Ul N»l. !N mm br«U) ll^Ap!. «echlLste mich «laslel 0. gamlllenimielaen und Ltellengeluch« «Mtmeler- ,ell« «NvI. LIllergeb. »0 «vl. — ««»druck nm mit vuevenmiftab« Dretdner «acknlchten. Unn«r>nnnle k»rl>'Nacke werden nicht an«t»«atr' straße ZS/52. Fernruf 25251. Postscheckkonto lSSS Vreoden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauptmannschast Dresden und de» Schtedsamtr» heim Gberverilcherunnsam» Drerden L«m Lcklltr cts« eksuksclisn Vo/Ker Das neue Strafrecht ist geformt Stach dreijähriger Arbeit wird der Entwurf veröffentlicht Verlln, 5. November.. Dle amtliche Strafrech 1 stomm 1 ssion, die sich mit der Neugestaltung des deutschen Straf rechte» zu beschäftigen hatte, hat in der vergangenen Woche ihre Arbeit abgeschlossen und sich damit des Auftrage» entledigt, den sie im Frühjahr 1S3Z vom Führer empfangen hat. Aus diesem Grunde hatten Reichsmlnister der Justiz Dr. Gürtner und Staatssekretär Dr. F rei»ler zu einem Empfang der Presse eingeladen, in dem sie einen Ueberbllck über das kommende deutsche Strafrecht gaben. An dieser Veranstaltung nahmen neben sämtlichen Mitgliedern der amtlichen Strafrechts kommission Vertreter sämtlicher Ministerien, der Vehörden. der Wehrmacht und Parteistellen, der Justiz pressestellen und dle Vertreter der Presse teil. Sktchsjufttzmtntfter Dr. Gürtner gab einleitend einen kurzen Rückblick über die Arbeiten der amtlichen StrasrechtSkommission. Sie habe nun ihren vom Sichrer enthaltenen Auftrag, das deutsche Strafrecht neu auf» zubauen, in Uebereinsttmmung und im Einklang mit den neugewonnenen Grundauffafsungen der Zett durchaesührt. Die Lzbüt deie Kommission habe etwas mehr als drei Jahre ge bauert. DaS sei sehr kurz für die einen, die «ine längere Arbeitszeit erwarteten, aber lehr lang für die Stürmischen, Hplote Vorstellung hatten, nach einer Umwälzung konnte Ma« iv wenigen Augenblicken die Gesetze fertig auf den risih legen. , Dl« Arbeit der amtlichen StrafrechtSkommisflon habe für »Le Beteiligten zweigroßettefeErlebnifse gebracht: einmal die klare Erkenntnis, daß sich ein Volk ein Strafrecht, da» lebenswahr und lebenswichtig fet, nur dann geben könne, wenn Uber die Grundfragen des Straf. pechtÄ, d. h. Uber die sittliche Bewertung des Tuns sind Lassens der Volksgenossen, tm Volk eine Einheit der Auffassung bestehe. Reichsmlnister Dr. Gürtner gebrauchte zur Erläuterung dafür baS Beispiel, daß eS nicht möglich sei, «in Strafrecht zu schaffen, wenn etwa ein Teil des Volkes der Meinung sei, daß die Abtreibung nichts anderes sei, als eine srete Verfügung über den eigenen Körper, während der andere Teil die Auffassung vertrete, dab die Abtreibung ein schweres Verbrechen gegen das Leben des Volkes barstelle. Di« zweite Erkenntnis sei die gewesen, dab eS, wie von den Fundamenten bis zum fertigen Bau eines Hause», auch von den Grundsätzen bis zur Formung des Gesetzbefehls ein weiter und nicht müheloser Weg sei. Er und alle seine Mit» arbeite», insbesondere der Stellvertreter des Führers mit seinem Amt, hätten sich nicht gescheut, lebe Mühe aufzu» wenden, um daS Werk erfolgreich zu gestalten. ReichSjustizmintster Dr. Gürtner sprach zum Gchlub vor der Oessentlichkeit allen seinen Mitarbeitern, insbesondere Staatssekretär Dr. Freis ler und allen denen, die dazu betgetragen hätten, dab nach kurzer Zett dieser neue Straf- rechtSentwurs habe ferttggestellt werden können, seinen be sonderen Dank aus. Grundsähttche Gedanken zum Geleit In einer etwa 200 Seiten umfassenden Broschüre „Das neue Strafrecht, grundsätzliche Gedanken zum Geleit*, führen ReichStusttzmintster Dr. Gürtner, Staatssekretär Dr. FretS- ler, Graf von der Goltz und der Ministerialdirektor tm ReichSsustizmintsterium Dr. Wilhelm Crohne in den Ent wurf zum neuen deutschen Strafgesetzbuch ein. Der Entwurf beginnt mit folgendem Vorspruch: „Ueberzengt, dab das deutsche Strafrecht von uatioual« sozialistischer Grunbanschannng durchdrungen sei« muß, hat die Reichsregierung dieses Gesetz beschlossen und übergibt es de« deutschen Bolle. Das gesund« Empsiude« des Volkes sür Recht und Unrecht bestimmt Inhalt und An« «enbuug des StrasrechteS. Süh « e sür Unrecht, Schutz deS Volkes, Festigung des Willens zur Gemeinschaft sind Sinn und Zweck des Strafrechtes. Ehre und Treue, Raste und Erbgut, Wehrhaftigkeit und Arbeitskraft, Zucht und Ordnung zu wahren, ist seine Ausgabe. DaS Bekenntnis „Gemeinnutz geht vor Eigennutz* gibt ihm die Prägung. I« diese« Geist soll Recht gesprochen werde«, von bernsene« Richter«, die als Wahrer der Gerechtigkeit dem dentsche« Volk« die«««.* Fortsetzung auf Seite L Dr. Scheel -um Neichsltu-entenWrer ernannt RSD'Strr-entenbun- un- Deutsche Gtu-entenschast unter elnheltltcher Führung Berlt«, v. November. Der StndentenbnndSsührer, Derichsweiler, hat de« Stevnrtreter d«S Führers die Erfüllung d«S am 1. «ngnft 1V8» übernommene« Auftrages, de« RSD-Stndentenbnnd zur Sampstrupp« aller Nationalsozialisten'an der Hochschule s« mache«, gemeldet «ud dabei die Bitte ausgesprochen, lh« mit riuer ««neu Ausgabe zu betraue«. Der Stellvertreter des Führers bat daraushi« beu Pg. Derichsweiler für elue «eue Ausgab« i« seinem Stab berufe« «ud de« SS-Oberst«»«, ba««sührer Dr. Gustav Adolf Scheel, de« frühere« Ga«, St«beute«bu«dSsü-rer von Babe«, eutsprechend «i«e« vor« schlag des Pg. Derichsweiler, z«m NSD-Stndentenbnnds« sührer er«a««t. Der stellvertretende Netchssührer der Deutschen Stu» dentenschaft, Waldemar Müller, der nach dem Rücktritt Fetckert» von seinem Amt als Führer der RetchSschaft der Studierenden und Retchösührer der Deutschen Studenten schaft tm vorigen Jahre damit beauftragt worden war, die einheitliche Führung des deutschen GtubententumS auf feiten der Deutschen Studentenschaft vorzuberetten, hat dem RetchSerztehungSmtnister, nachdem seine Aufgabe erfüllt ist, ebenfalls sein Amt zur Verfügung gestellt und gleichfalls Dr. Scheel »um Führer der RetchSfchast der Studierenden und RetchSführer der Deutschen Studentenschaft vor» geschlagen. ReichSmintster Rust hat Pg. Müller mit einem herzlich gehaltenen Schreiben für seine vorbereitende Arbeit gedankt. Anschließend hat ReichSer»ieh»«gSmi«ister N«ft SS« Obersturmbannführer Dr. Scheel zu« RetchSführer der Dentsche« Studentenschaft ernannt. Damit find der NSD« S»«dentenb«ud «nd die Deutsche Studentenschaft, dle »rga«i« fajvrtsch erhalte» bleibe«, «««er ei« er Führ««g zusammen« gefaßt. Die Einheit des gesamt«« de«tschen StndenteutnmS ist daMit gewährleistet. Dr. Scheel, der die Amtsbezeichnung NetchSft«de«te«sllhrer trage« wird, bat dle große Ausgabe, das dentsche Studenten«»« dnrch einheitliche« Sin« fatz zu «« so größerer Leift««g für Volk «ud Staat z« führe«. In SS'Obersiurmbannsührer Pg. Dr. Gustav Adolf Scheel wurde «in Mann als ReichSsiudentensührer berufen. der durch seinen langjährigen Kampf um die nattonalsozia- ltsttsche Hochschule schon weithin bekannt ist. AIS Student trat er ISS« der SA und dem NSD-Studentenbund bet. 19S1 wurde er Führer der Heidelberger Studentenschaft. Unter seiner Führung wurde die Entfernung des berüchtigten Pro» sestors Gumbel von der Hochschule Heidelberg durchgesetzt. Bis zum Jahre 1SSV war Dr. Scheel KretSsührer Süddeutsch land der Deutschen Studentenschaft und Gau-Stubentenbunb- fllhrer Baben. 1VS4 legte er sein Staatsexamen ab und promo vierte zum Doktor der Medizin. Die Universität Heidelberg ehrte thn wegen seiner Verdienst« um den Neuaufbau der Hoch schule mit der Ernennung zum Ehrensenator, die erst« und einzige Ehrung dtefer Art in Deutschland. 1VSV wurde Dr. Scheel vom RetchSführer SS mit wichtigen Aufgaben betraut. Rust eröffnet -aö neue Semester Berlin, v. November. ReichSerziehungSminister Rust wird anläßlich der ISS- Jahrseter der Friedrich-Wilhelm-Universität in BreSlau am 7. November 1V8S. vormittags 11 Uhr, in einer Rede sich mit Hochschulfragen befassen. Mit dieser Rede, die durch die RetchSsender Breslau, München und Köln übertragen wird, wird der Minister gleichzeitig daS neue Semester an den deutschen Hochschulen eröffnen. Deutsche Schule tu Litauen geschlossen K»»«o, v. November. Wie der Kulturverband der Deutschen mitteilt, hat der vildungSmintster ohne Angabe von Gründen die Schließung der vom Kulturverband unterhaltenen deutschen Privatschul« in N t e l b k o« r sch e n bet Tauroggen versügl. Trotz der strengen Vorschriften, nach denen die Zugehörigkeit zur deutsche» Volksgruppe ausdrücklich vermerkt nxrden muß, wurde die Schule früher von SN und bis in die letzt« Zeit hinein von 8N Schülern besucht. Sie batte also immer noch 10 Schüler mehr al» gesetzlich erforderlich ist. Der Witte ats Maßstab Seit Jahrzehnten hat sich «ine deutsche Regierung nach der anderen darum bemüht, «in neues deutsche» Strafrecht zu schaffen. Keine aber ist über die Vorarbeiten hinaus» gekommen. DaS lag allein schon darin begründet, baß in den StrafrechtSkommtfsionen die verschiedenartigsten Menschen saßen und vielfach einander entgegengesetzte Weltanschauungen vertraten. Gerade an der Austastung über Sinn und Zweck der Strafe aber scheiden sich die Geister. Ein einheitlicher Wurf konnte deshalb nicht gelingen: jeder materielle Fort schritt beruhte auf Kompromissen, denen man zusttmmt« in der Hoffnung, dafür an anderer Stelle des Gesetzgebungswerks seine Meinung oder die seiner Partei durchsetzen zu könne«. Immerhin war die Notwendigkeit der Erneuerung des Straf rechts anerkannt. Sie wurde um so bringender, als mit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus et« neues Denken vom Volke Besitz ergriff, baS an die Grund lagen -es bisherigen Rechtslebens rührte. Der national- sozialistische Staat erblickte daher in der Schaffung eine neuen Strafgesetzbuches «ine seiner ersten Ausgaben auf juristischem Gebiete. Im Frühjahr 1SSS gab der Führer den Auftrag, sie in Angriff zu nehmen. In der amtlichen Straf- rechtSkommtssion traten zum ersten Male nur solche Mit arbeiter zusammen, die geeint waren durch die gleiche Welt anschauung und dadurch von der gleichen Grundlage au» an das gemetnsame Werk Herangehen konnten. Jetzt wirb e» nach reichlich drei Jahren, einer kurzen Spanne im Verhält nis zum Umfang de» Stoffes, der Oessentlichkeit vorgelegt, und bi« feierliche Form, in der dies geschehen ist, kennzeichnet die Bedeutung der Stunde. Die kristallklaren Sätze des Borspruchs, mit dem der Ent wurf beginnt, umretßen das Wesen des neuen Strafrechts. Das gesunde Empfinden deS Volkes für Recht und Unrecht, so heißt es, bestimmt seinen Inhalt und sein« Anwendung. Dieses gesunde Empfinden findet seinen Niederschlag bart«, baß jedes Verbrechen nicht nur als Straftat an sich betrachtet wird, sondern dab für das Strafmaß in viel weiterem Um fange al» bisher der Will« mttentscheibend ist, aus dem die Tat entsprang. Ob ein Verbrechen zur Durchführung gelangt oder nicht, hängt oftmals gar nicht vom Willen de» Täter» ab: der verbrecherische Wille kann bet einem Versuch unter Umständen weit stärker sein al» bet einer Handlung, deren Vollendung nicht durch irgendwelche günstigen Umstände ver hindert wurde. Trotzdem wurde bisher der Versuch grundsätz lich milder bestraft al« die Tat. Weiter wurde der Anstifter, der Gehilfe, der Drahtzieher tm Hintergründe bisher geringer bestraft al» derjenige, der baS Verbrechen ausführte, obgleich der Anstifter oft gefährlicher war al» derjenige, der dumm genug war. für thn die Kastanien au» dem Feuer zu hole«. Da» neu« Strafrecht will bte Möglichkeit schaffen, nunmehr, wie e» dem volkSempsinben entspricht, die Größe de» ver brecherischen Willen» zum Maßstab zu nehmen und unter Umständen Täterschaft und Teilnahme, Versuch und Voll endung mit gleicher Strafe ahnden. Deshalb ist e» nur folge richtig, baß, wie e» der neue Gtrafgesetzentwurf etnführe« will, der zum Mord ober Totschlag fest Entschlossene auch schon bet bloßer Beschaffung ober Bereitstellung von Morbwerkzeugen wegen „Vorbereitung der Tötung* strafbar sein soll, und denselben Erwägungen entspringt der neue Tatbestand der „gewissenlosen Menschen gefährdung*, wonach strafbar ist, wer wissentlich und ge wissenlos Menschenleben gefährdet. Ganz neue Gedanken bringt der DtrafrechtSentwurf in dem Kapitel, da» di« Strafen behandelt. Dem gesunden Empfinden de» Volkr» entsprach es sicherlich nicht, baß e» bis her Vorkommen konnte, baß ein Wohlhabender bet Ver hängung einer Geldstrafe mit demselben Betrage herangezoge« wurde wie ein ärmerer Volksgenosse, den die gleiche Summe ungleich härter traf. Zwar pflegten auch bisher schon Unterschiebe nach Vermögen und Einkommen gemacht zu wer ben. In den neuen Bestimmungen tritt aber der soziale Ge danke in vollem Umfang hervor: Künftighin sollen die Geld- strasen in dem ein- ober mehrfachen Betrag einer Tage»- bube bestehen, wobei dem Begriff der TageSbube da« täg liche Einkommen de» Schuldigen zugrunde gelegt wirb. Dle 8ei1e 9 imrl 1ü
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite