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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361113010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936111301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936111301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 47, Seite 9-10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-13
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1936
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Meesrn-AucksaS», Str. -«Uav, 1». Slovrncher 1»» kll Gegrünoet 18SH «niei-nipkrll« ll.PreUItste Nr.S: «MimUenea» l» mm drei» Nachllllik nach «I«1s,I V. gamllien-nielgen und eiellengüuch« «NMmele». ,eit« 6 Nps. Zlftergeb. «a »ps. — Nachdruck nur mit OurNenangabe Dresdner Nachrichten. Unveriangie Schriftstücke «erden nicht auldema-rt «Aua„»t», «oltch twestnaliger Lu- vruck u.Verlag, LIepsch » A.Ichardt, Drrsden-A. I, Marlen- ^u^ N« L'-Se Fernrufrr2>I. Postscheck,»n.o loSS Vre.den der nichenli. verland. «ineet-Nr. ,0 «dl.. -Uster. Amtshauptmannschaft Vreden und de» Schlrdeamte» beim «al» Sachien, mt, «bend.«u,ga»e u «vi. «Vberversicherungramt vresden Kuc/i c/oe /stet« sv»nss//«c/»s 6ok«tl/ck»s vsr/»e>,tst Moskau bedroht die deutsche Kelonle Dle Deutsche Botschaft erhebt Protest Moskau, 12. November. In der Nacht zum 5. November wurden in Moskau fünf Reichsdeutsche verhaftet, darunter auch der Reichsdeutsche Thimig, der stellvertretende Direktor der deutschen Konzession „Labor Le o". Da gleichzeitig auch der 1. Direktor der Konzession, der litauische Staatsangehörige Rah, verhaftet wurde, ist die Konzession praktisch ohne Leitung. Bel den Verhafteten handelt eS sich um einwandfreie Personen, die als Musiker, Buchhalter, Mechaniker. Fabrik- leiter nfw. ihrem Berns nachgingen. Die Botschaft hat wegen dieser Borsülle beim Äußenkommifsariat nachdrückliche Bor« siellnngen erhoben. Die Namen der in Moskau verhafteten Reichsdeutsche« lauten, soweit die Verhaftungen bekannt sind, wie folgt: Bnch- halter Hermann Niedermeter, Geigenbauer Waldemar Oberber«, Antomechaniker Alfred Erlinghänser, Iabrikleiter Georg Thimi« und Uhrmacher Alfred Mach er. Sin weiterer Reichsdeutscher, der Friseur Heinrich Hönighausen, wurde einige Tage früher verhastet. Gegen welche Personen sich der in der Taß-Meldun- erhobene Bor- wurs „staatsfeindlicher Tüti-kett" richtet, ist zur Zeit unbekannt. In die gleich« Zeit, tu »er die erwühuteu Reichsdeutschen verdastet wurde«, fielen auch Verhaft«»-«» fewi et- russischer Staatsangehöriger, bi« zur Botschaft oder"gn BotschastSmitglieder« Beziehungen unterhielten bzw. zur reichSdentschen Schule oder zur evangelischen Kirche gehörten. So wurden unter anderem verhafte«: der letzte und ein zige evangelische Geistliche in Moskau Pastor Streck, eine Lehrkraft der reichSdentschen Schuler der Rechtsberater der Deutsche« Botschaft, der Hausarzt einiger Botschafts mitglieder. In der evangelischen Kirche, die nicht nur von Deutschen, sonder« auch von zahlreiche« Evangelische» anderer Nationalitüt, vor allem Angehörige« vieler diplomatischer Missionen, besucht wird, mußte am letzte» Sonntag der Gottesdienst bereits aussallen. Alle dies« Maßnahmen schassen sür die reichsdeutsche Kolonie und für die Deutsche Botschaft eine Lage, über die sich jedes weitere Wort erübrigt. Der Schritt Moskaus ruft in ganz Deutschland stärkste Empörung hervor, denn er sieht nur z» sehr nach bewußter Provokation aus. Keinem Reichsdeutschen, der im Aus lände lebt, und besonders keinem, der in Moskau seinen Bcrusspslichten nachgeht, wird eö etnfallen, sich „staatsfeind lich" zu betätigen. Der Vorwurf der staatsseiudlichen Betäti gung wirb bekanntlich in Sowjetrußland immer dann er hoben, wenn tatsächliche Handhaben fehlen, die ein Vor gehen rechtfertigen könnten. Er ist ein äußerst dehnbarer Lammclbegriss, den man mit Vorliebe dann anwenbet, wenn man zwar vorläufig keine Gründe für eine Verhaftung hat, aber glaubt, daß man solche schon nachträglich ausfindig machen wird. Unser tiefes Mitgefühl begleitet die verhafteten deutschen Volksgenossen; um so mehr, als la somsetrussische Gcsäugntsse nicht mit denen von Kulturstaaten zu vergleichen sind. Besonders die Untcrsuchnngsmethvden sprechen jedem zivilisierten Verfahren Hohn. Da werden Verhaftete mitte» in der Nacht zu Verhören geschleppt, man läßt sie ohne Nach richten über das Schicksal ihrer Angehörigen, läßt sie in Un gewißheit selbst darüber, wessen man sie beschuldigt, wie der Gang des Verfahrens ist und wie dies steht. Dazu ist die Verpflegung für westeuropäische Begriffe ungenießbar, und die sanitären Verhältnisse sind unter jeder Kritik. Alles bient bewußt dem Zweck, die Verhafteten körperlich und seelisch zu zermürben, damit sie sich schließlich bereitsinden, die gewünsch ten Geständnisse abzulcgen. Wird man es wagen, diele be rüchtigten Methoden auch gegen Reichsdeutsche anzuwenden- Eine ganz besondere Bosheit ist es, die Sowjetrussen zu verhaften, di« zur Deutschen Botschaft oder zu Botschafts mitgliedern in Beziehungen standen. Es scheint, als läge auch hierin ein Vorgehen mit ganz bestimmten Absichten. Bolsche wistische Gemeinheit und Niedertracht offenbart sich in der Einkerkerung des Rechtsberaters der Deutschen Botschaft und des Ha»SarzteS einiger BotschastSmitglieder. Man fragt sich, was denn alle diese Personen getan haben, und weiß von vornherein, daß die Sowjetbehörden eine stichhaltige sachliche Antwort nicht werden geben können. Aber die Dinge liegen nicht so, daß Deutschland sich die bolschewistischen Machenschaf ten widerspruchslos gefallenlassen müßt«. Eö gibt genug Mit tel, die angewandt werde» können, um den willkürlich scstge- nommenen deutschen Volksgenossen beizustehe». Das deutsche Volk erwartet und ist davon überzeugt, daß die deutsche Reichs regierung und die Deutsche Botschaft tn Moskau alles zum Schuhe der deutschen Neichsangehörigen und, soweit es tn ihrer Macht steht, auch zum Schuhe der mit diesen Verhafteten tun werde». Nachdrückliche Vorstellungen beim sowjetrussischcn Außenkommissariat sind bereits erfolgt. Es handelt sich aber nicht nur um eine deutsche An gelegenheit allein. Was heute Deutschen widerfahren ist, kann, wie eine Reihe von Erfahrungen unter Beweis gestellt hat, morgen Angehörigen anderer Nationen ebenfalls an getan werden. Die Weltöffentlichkeit darf deshalb an diesen Vorgängen nicht achtlos vorttbergehen. Die Verhaftung des letzten und einzigen evangelischen Geistlichen in Moskau ist ein Ereignis, das die ganze christliche Kirche der Alten und Neuen Welt berührt. Insbesondere ist es ein Schlag ins Gesicht sür alle Angehörigen der evangelischen Kirche», wo auch immer sie wohnen möge». So sollte tn allen in Betracht kommenden Staaten die neueste Tat Moskaus ein ent sprechendes Echo auslösen. Entsetzliches Angllick bei einem Flugzeugabsturz Sechzehn zur Kitte etlenbe Bauern -urch Venzinexplostön oei-tet Rom, 1». November. Bei dem Absturz eines ttalieutsche» Bombenflugzeuges am Monte Lepini, »stlitz von Littoria, sind außer der vier Mann starken Besatzung «och IS Dorfbewohner «ms Lebe« gekommen, die bemüht war««, «ach der Notlandung Hilfe zu leiste«. — Die Bauer«, di« z« dem Notlaudeplatz eilte«, w«r- den das Opfer etner Benzinexplosio« ««b verbrann ten bei lebendigem Leibe. Wie «S heiß», sollen «och gegen 4V Pcrfonc« schwere Brandwunde« erlitte» habe«. Gegen Lügenmel-ungen über Mabrib Vom Souckordortolltorotattor cko» DAS Avila, 12. November. Die Zeitungen des nationalen Spaniens wenden sich schärfsten» gegen die übertriebene Berichterstattung, die hier und da im Auslände im Zusammenhang mit dem Eudkampf der nationalen Truppen um Madrid zu beobachten sei. Die nationalen Truppen, deren schrittweises, aber unfehlbar sicheres Vorgehen bereits allgemein bekannt sein dürste, hätten eine derartige Stimmungsmache nicht nötig., Di« Eroberung von Madrid dürfe nicht mit der Er oberung irgendeiner Kleinstadt gleichgeletzt «erde«. SS werd« allgemein außer acht gelassen, daß die Marxisten »um Teil immer noch Widerstand leisteten und baß die nationalen Truppen anderseits entschlossen seien, die Haupt stadt, und vor allem ihre unschuldige zivile Bevölkerung, nach Möglichkeit zu schonen. Madrid fei schließlich keine feindliche Stadt, auj die jleinerlet Rücksicht genommen zu werden brauche. Im Gegenteil wollten die nationalen Truppen die Lebensmögltchketten der Zivilbevölkerung vor allem auch nach der Einnahme der Stadt in jeder Weise sicherstellen. Unter diesen Gesichtspunkten seien die täglich gemachten Fortschritte um so bedeutungsvoller, als sie darüber hinaus noch von Erfolgen an den Abschnitten El Escorial und Siguenza begleitet gewesen seien. Daß auch die nationalen Militärbehörden dieser von der nationalen Presse gerügten SensativnSmache einen Riegel vorschteben wollen, ist daraus ersichtlich, daß im Um kreis von 20 Kilometer um die Hauptstadt herum eine Ab- sperr kette durch Mitglieder der Guardla Civtl gebildet worden ist, die jeden Zivilisten den Zutritt zum Kampf- gebiet verwehrt. Aus diesem Grunde sind all« im Ausland verbreiteten sogenannten „Augenzeugenberichte" mit Vorsicht zu behandeln. Di« wenige« eigene« »«rrespoubeuten reich-deutscher Zeitungen und Nachrichtenbüros find von dtefen Absperr» Maßnahmen anSgenomme«. Die Kontrolle -er Rtchteftuntschlms London, 12. November. Nach einer amtlichen Verlautbarung hat der Unter ausschuß des Londoner Spanienausschusses am Donners- tag nach dreistündiger Sitzung sein« Beratungen über den Kontrollplau, der bekanntlich die Einsetzung von Ueber- wachungSstellen an den spanischen Grenzstationen vorsieht, abgeschlossen. Der weiteren Prüfung, so heißt eS, bedürften noch ein« oder zwet Angelegenheiten, dt« sachverständigen Beratern zur Begutachtung unterbreitet werden sollen. Der von dem Unterausschuß ausgearbeitet« Plan wurde dem HauptauSschuß voraelegt, der am DonnerStagnachmittag um 17 Uhr MEZ im Foreign Office -ufammentrat. Die Wiener Woche Vierzehn Tage nach seinem Besuch iu Berlin und Berchtes gaden war der italienische Außenminister Gras Ciano in Wien eingctrosfen, um der österreichischen Negierung einen Staatsbesuch zu machen und gleichzeitig mit den beiden anderen Staaten der römischen Protokolle, Oesterreich und Ungarn, wichtige politische Beratungen abzuhalten. Diese Beratungen haben säst eine Woche beansprucht, und nunmehr wird sich der italienische Staatsmann auch nach Ungarp begeben, um auch dort die persönliche Fühlungnahme mit deft leitenden Männern der Budapester Politik zu vertiefen. Rein äußerlich gesehen handelt es sich bei der Wiener Konferenz um die in den römischen Protokollen vorgesehene regel mäßige Zusammenkunft der drei befreundeten Staate», die der Aussprache und der Festlegung einer gemein samen Haltung gegenüber allen aktuellen Fragen der Tages politik dienen soll. Diesmal freilich geht die Bedeutung dieser Konferenz weit über den üblichen Nahmen solcher Be ratungen hinaus. Nicht nur ist dieser Tagung der Besuch Cianos in Deutschland vorausgcgangcn, über den der italienische Minister die beiden anddren Staaten nunmxhr auch noch persönlich unterrichten wird, es ging ihm auch vor aus die große Mailänder Rede Mussolinis, tn der der Duce di« Vertikale Berlin —Rom nicht als eine Schnittlinie, sondern vielmehr als «ine Achse bezeichnete, um die sich alle europäische» Staaten, die von dem Willen züie Zusammenarbeit und zum Frieden beseelt sind, zusammen finden können. Mussolini hat tn dieser Rede ausdrücklich in allen Fragen der Politik seine U e b e r e i n st i m m n n g mit Deutschland bekundet. Nimmt man noch hinzu, daß unmittelbar nach den Wiener Besprechungen eine deutsche Abordnung zu Besprechungen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Oesterreich in Wien eintrisst und wenig später der als Freund Deutschlands berufene österreichische Staatssekretär des Acußcrcu Guido Schmidt zu einem offi ziellen Besuch «ach Berlin kommt, dann kann kein Zweifel bestehen, daß jene Wiener Darstellung recht hat, die meinte, Deutschland werde sowohl bei den Besprechungen zwischen Oesterreich und Italien wie bet den anschließenden Dreier besprechungen ossenkundig der zwar unsichtbare, aber meist genannte Teilhaber sein. Wir Deutschen können den Wiener Besprechungen von Herzen den beste» Erfolg wünschen. Denn die guten, ja aus gezeichneten Beziehungen Deutschlands zu allen drei beteilig ten Staaten sind eine feste Gewähr dafür, daß bas Ergebnis der Beratungen in voller Ucbereinstimmung mit den Inter essen der deutschen Politik stehen wird. Daraus ergibt sich weiter, daß die Hauptaufgabe der Wiener Besprechungen darin liegen wird, die Römischen Protokolle vom Jahre 1934, das Abkommen vom 11. Juli zwischen Deutschland und Oester reich und das Ergebnis des Besuches CianoS in Deutschland, durch das die Vertikale Berlin—Rom zur Achse Europas wurde, fest miteinander zu verflechten und so stark zu machen, daß sie die großen Aufgaben eines KristallisationSpunktcS des europäischen Friedens erfüllen können. Dementsprechend haben die Wiener Besprechungen auch die allergrößte Aufmerksam keit der anderen europäischen Staaten gefunden. Nament lich in Frankreich haben sic Anlaß zu allerlei Betrach tungen gegeben, die sichtlich von dem Bestreben getragen sind, Mißtrauen und Zwietracht zwischen den beteiligten Staaten und Deutschland zu säen. So liegt man wieder den Italienern mit dem alten Lied tn den Ohren, bas bereit- beim Besuch EtanoS tn Berlin erklang, daß Ne die Freund schaft Deutschlands um den Preis der Teilung des Einflußes in Wien zu teuer bezahlt hätten, daß dadurch die Brenner grenze in Gefahr sei, und daß es deshalb an der Zeit wäre, die Habsbnrgersrage aufzurollen. Freilich, man muß selbst »»geben, daß wenigstens im Augenblick nicht viel Hosfnung besteht, man werbe tn Rom auch nur eine Sekunde auf die Warnungen der lateinischen Schwester hören. Nur ,ü gut weiß man tn Italien aus den Zetten des AbessinienkonsltkteS, wo die aufrichtigen «nb zuverlässigen Freunde zu suchen sind. Der Duce selbst hat allen jenen Einflüsterungen von fran zösischer Seite, die ihn vor der deutsch-österreichischen Ber- ständigung warnten, eine kräftige und deutliche Antwokt ge geben, als er seststellte, daß mit diesem Abkommen, von dem Heute: O KrsMaftrek Ver 8elle S unä 10
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