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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361123023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936112302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936112302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-23
- Monat1936-11
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>e wäscht man eine anS i?" — In lindem Seilen. Fall kochen! Nicht rei- en nicht aushängcn, Ion- eres Tuch legen! Trägt man im Ausland ng? Wie ist es besonders nie einen Gcselischasis- rage ist „allgemein" nicht mit dem unbestimmten n'gs das ganze Volk. Tie gute Ton" nnnmltösiüche anzug des Bräutigams wird keiner dieser Läncht nm Altar gehen, in allen ,e gilt der Frack als »n> ganze Volk. Für nua in lich ein Gcsellschastsklcid, ,man" auch in anderen ng hat, beivcist schon die stlicher besonderer IIlei- cht gerade bet Hochzeiten. Jemand hat hier erzählt, t das wahr? Wir haben nn... wenn Ihr damals so hättet Ihr vor etwa o etwas sogar aus den amals waren siir Tamcn ber und über mit Jedem, iihncrhalsfcdern, bestich S. Iederstikkercie». über- en, schusen mexikanische ldtancrstämmc in ibrcn uS Tausenden farbiger re Prunkstücke für ihre ritzbnrg führst, so kimntest ederzimmcr" bewundern,' n... aber hin! .Ich weift. Du hast schon nm der Schornsteinfeger, ilt. Aber als wir wieder feier beisammen saften... .... da konnte sich keine lchc Deutung Du diesem Du es wohl »och einmal tkcl darüber, daft Tn in stauben" gebrauchst. Tas, ibcn" nennt, ist nämlich ndereS: ein Nest uraller che» Ahnen! So wohl en ländlichen Gegenden stere Zeit der Brauch er< in 0. Januar, dem lebten neu die Sonne gleichsam Wiederaufstieg, Sie Bnr- Asche bestreuen und mit » feiern von diesem dnnk- ste. Rnbburschcn berühr- diescr Freude teil. Lo ndlichen Einsichten den Glücksboten. . * btSecke will Onkel TchnSrst !N und Nelsen zum Ausdruck nicht Übernehmen, dle bleiaus welterzulelten. Wer mit den sei zu treten wttnlcht, wird unseres Blattes zu bedienen. lmann, sympathische Lrlchel- natur-, muslk- und lport- itlche!>rau vou angenehmem im Wesen und etwas Ber- !N, blond, groh, aNetnhchend, >ltch, naturllebenb, Nichte hcnd, alletnsteheud, Nichie alt eigenem, kleinem Heim Nellen. — Nell« band- Bauerslohn, mit LSlM Ml. nach tlichtiger Nanerntechier ichten oder zu kaulen. bin- «genehm. — Nelle Gluck- ankel, grnndlolid nnd un» a. — Nichte Elfriede nd iltnger auSsebend, wiri- guter WSscheauSsleuer und u grtinben, sucht gebildeten udmlidel 11.24 Mk.l. >eil, wirtschaftlich, mit Sinn >, bekommt sptiter Vermögen, inten. — Nesse Baldur oll, natur-, kunst- und lport. ä Mädchen, ebensalls groh, nntgcm Wesen. — Nicht« ine eine Lobeshymne aus sich Er soll nicht unter M) sein ,l ums Leben meistert. Ein - Ntchte E« nsam XX i Heim: sie ist gesund, ohne stichtig, und möchte stir liebe- g tbv Ps.j, lv, groh, schlank, seht ausrichtigen, gebildeten stellten, — Nichte Christ- teibnachtSmann.' Sie ist d», und HauS, nicht unbemittelt, llalur liebt und liebe Haus- n. — Nichte Frohsinn wndem Menschen treue Weg- leuherem, tlichtige Hausfrau, it unbemittelt und hat etwa» ich mehreren Kindern wurde e Lebensfroh töt' Pi «, >, rnnsik- und naturlicbend, r, Ingenieur ober Angestell- Ps.s, 27, blond, Kaufmann, sucht hitbsche Nichie. Er ilt ind bat grobe Reisen inner- tuc> Ps.», blond, schlank, sehr r, natur- und kunstliebend, gebildeten Manne» von »0 biete« Einheirat tu klein«» lastenonkelS: leiertaaeni täglich von 1l bis S und Mittwochs von 5 bi» »en nur beantwortet werdrn, estlat ts«. » gysktlrr«, »lr «der dl«Ki «« nngek«,»« »««Gemein. ir»»rstl««r iderlenkln»«« i «I« »>««««»«, »l« «ch «»««, erinnert,y, »I« s,hr »I, »ch« «««»nicht ist. Abend «««gab» Rr. rsr Montag, zz. Zlosember l»ss kll Gegründet 1SSH ««zvgrgtttlbr »et tllgllch zweimaliger Zu stell img sret -au» monatlich NM. »90, durch Poftbezug NM. s.ro etnlchl. «9,, «ps. «oftgeb. lohne Postzustellungsgeillhr) del itetenmal WSchentl. versand. Sinjel-Nr. >0 Ups-, auher- halb Sachsen» mit Morgen-«u»gabe IS «ps. «rrietgenpreil« lt. Vrel»llste Nr.»: MMimelerjell« l»» mm breit) ll.SNps. Nachlässe nach Stosset 8. gamlltenanjeigen u. Stellengesuche Milltmeter- »««- « «ps. Ztssergeb. »0 «ps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe »reldner Nachrichten. Und erlangte Lchriststücke werden nicht ausbewahrt Druck u. Verla« i Ltepsch L Reichardt, dre-den-A. l, Marl«», strafte r»/42. Fernruf 21241. Postscheckkonto 1SSS Vresben die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Vrenben und de« Schiebsamte« beim Vberverstcherungsamt Vresden Moskau wirft Verstärkungen nach Madrid Sowsettruppen an Steve meuternder Milizen Salamanka. 23. November. Vor einigen Tagen sind in Alicante mehrere fowietrusiiiche „Handelsdampfer" eingelroffen. Angeblich führten sie Lebensmittel für Madrid. In Wirklichkeit schifften sie eine grobe Anzahl sowjet russischer Hilfsmannschaften aus. die fofort nach Madrid wenerbefördert wurden. Der Sowjet botschafter Josef Rosenberg hat einen Aufruf erlassen, in dem er die Roten ln Madrid anfeuert, weiter Widerstand zu leisten. Madrid müsse „das Grab des Faschismus" werden. Schießerei zwischen Marxisten Auch die bolschewistischen Machthaber in Katalonien wollten Verstärkungen nach Madrid senden und bildeten ein „katalanisches Bataillon". Im letzten Augenblick vor der Abfahrt weigerten sich jedoch die dem Bataillon zugetetltcn Mannschaften, an die Front zu gehen. Es ent stand eine Schiefte rci, bei der es mehrere Tote und Ver letzte gab. Auch baS rote Bataillon „Valencia", das an den letzten Kämpfen nm Madrid tcilgenommen hat, meuterte nnd kehrte nach Valencia zurück. Der Widerstand in Madrid sei völlig aussichtslos, so erklärten die Roten, da die nationalen Truppe» bereits Herr der Lage wären. Im BolkShauS in Madrid fand eine grobe Versammlung der svzialdcinvkratischen »nd kommunistischen Parteien statt. Tabei beschuldigten dle Kommunisten die Sozialdemokraten, -ast sie die Ucbergabe der Hauptstadt an die National truppen vorbereiteten. Der Krach zwischen den feindlichen Brüdern nahm derartige Auömafte an, daft Schüsse ge wechselt wurden. In Barcelona sind Vorbereitungen im Gange, um einen täglichen Flugverkehr nach Co w j e t r n k l a n d zu organisieren. Bereits in den nächsten Tagen soll der Flugverkehr ausgenommen werde». Zwei roke Gegenangriffe abgewlefen Der Heeresbericht des Obersten Befehlshabers ber nationalen Streitkräfte vom Sonntag meldet, dab Gegen- angrisse der roten Miliz bet Santa Quiterta, im Frontabschnitt von Almodovar, bet denen auch Panzerwagen cingeictzt wurden, blutig zurückgeschlagen werden tonnten. Bei der Verfolgung der in milder Flucht zurück, slntenden Marxisten sielen den nationalen Truppen ein Tank und eine grobe Anzahl von Gewehren in die Hände. Ein zweiter Angriff ber roten Horden wurde gleichfalls z u r ü ck g es ch l a g e u, wobei die Marxisten !>l>u Tote aus dem Kampsplatz zurlicklicbcn. Unter dem er- beuteten Kriegsmaterial befindet sich zahlreiche Munition sowjetrusstscher Herkunft. Tie 7. Division konnte ihre Stellungen im UniversitätS. viertel von Madrid erweitern und einige Gebäude besehen. An der Front von Guadalajara haben die nationalen Streitkräfte die zurückgeschlagene rote Miliz weiter verfolgt und ihre Linien beträchtlich vorgeschoben. Zahlreiche Waffen, darunter ein Maschinengewehr, wurden erbeutet. Rebel. Regen und Schnee vor Madrid Der Sonderberichterstatter ber französischen Nachrichten agentur Havas meldet aus Avilla, dab die Kämpfe an der West- und Nordwcstfront vor Madrid stark durch das nn- günstige Wetter erschwert seien. Ganz Spanien werde zur Zeit von einem heftigen Unwetter heimgesucht, baS aus Regen, Schnee und Nebel bestehe. An verschiedenen Stellen um Madrid herum, besonders i«"ben spanischen Ge birgen, sei Schnee in Höhe von fünfzig Zentimeter gefallen. Besonders stark würden dadurch die Artillerie und die Jn- jaulcrie in ihrer Kampstätigkeit behindert werden. Ter Sonderkorrespondent behauptet, dab die Bolsche wisten eine neue Offensive ergreifen wollten, um Madrid zu entlasten. Baskische rote Verbände hätten ver. jucht, in der Richtung aus Villa Franca durchzustoben, wären ober mit groben Verlusten -uritckgeschlagen worden. Nach einer anderen Meldung aus Perpignan soll gestern der sowjetrnsstsche Militärberater in Barcelona, Oberst im Groben Generalstab. Schukow, in Moskau etngetroffen sein, um dort Bericht über die Lage in Katalonien zu er statten. Ende nächster Woche soll Schnkow wieder nach Bar celona zurückkehrem Varrelona wir- GPLIAentrale Paris, W. November. Dle Pariser Zeitung „Malin", die am Sonntag Tut» hiilluugen über die Absichten der Komintern zur volsche» wisierungdeSMittelmeergebieteS gebrach« hatte, berichtet am Montag, daft in Barcelona di« Bor» bereitungen für die Schassnng einer Zweigstelle der GPU mit Hochdruck betrieben würde. Ihr Leiter Jeschow habe entsprechende Anweisungen siir die Schassnng dieser „ausländischen OveratiouSabteilung" gegeben. Dle erfahren ste» Sachverständige» seien dieser Abteilung zngeteilt. Säurt« liche Gekieimgrnppen der GPU in Europa solle« kitnstig von Barcelona ans geleitet «erden. Die Gruppenleiter seien bereit» für den 80. November nach Barcelona zusammenbernsen. Unter anderem werde die Herstellung falscher Dokumente und Ausweise, die bisher in Prag, Wien nnd Zürich vorgenommen wurde, setzt -er Sektion Barcelona übertragen werden. In Moskau glaube man, daft die Schassnng der mit weit- pebender Antonvmie auSgesiatteten GPU-Zweigstelle in West- europa e» ihren Agenten erlauben werbe, mit gröberer s"e«chme> big leit «nd Schnelligkeit ihre verschiedenen -unkien Aufgaben zu erfüllen. Sämtliche schriftliche Unter lagen und Nachrichten würden setzt in Barcelona zusammen, lausen und von dort aus nötigenfalls nach Moskau wettergehen. Der „Matln" versichert, dab u. a. auch die un- längst in der Pariser Wohnung des Professors Posthumus gestohlenen Trotzki-Dokumente nach Barcelona unterwegs seien. Zwei Sowjelrujsische U-Voole vor Barcelona Die französische Zeitung «Le Journal" behauptet, der letzte sowjctrussische KriegSmaterialtranöport vom Schwarzen Meer nach Barcelona sei von zwei sowjetrussischen Unterseebooten begleitet worden, die sich jetzt im Hasen von Barcelona befänden. Als die Nachricht von ber Ermordung des Anarchisten häuptlings Durruddi durch Madrider Kommunisten be kannt wurde, ist in Barcelona von den Anarchisten eine Art Bartholomäusnacht veranstaltet worben. Di« furcht baren Ausschreitungen seien schlteblich sogar der Leitung der anarchistischen Verbände zu arg gewesen, so dab sie in drin- gcnden Aufrufe» die Einstellung des blutigen Terrors gefordert habe. Berlin, 28. November. Das in Nowosibirsk gegen den deutschen Ingenieur Sttckltng gekällte Mordurteil hat in allen Kultur- staaten nicht nur gröbtcS Aussehen, sondern auch lebhafte Empörung ausgelöst. Dieser Empörung geben besonders die am Montagmorgen erschienenen ZeitungcA, die über das Urteil berichten, Ausdruck. Dabei wird in der italienischen, genau so wie in der englischen und amerikanischen Prelle darauf hingewtesen, dab man die Praxis der sowjetrussischen Gerichte zu gut kenne, um nicht zu wissen, dab ber deutsche Techniker niemals die Taten begangen haben könne, die man ihm zum Vorwurf mache und für die er nun sein Leben lassen solle. Besonders stark über das unverschämte Vorgehen Sowjet- rutzlands ist die Empörung in der italienischen Presse, in der vor allem hervorgehoben wird, dab sich aus einem so willkürlichen Akt leicht verhängnisvolle auben- politische Folgen ergeben könnten. Auch englische Blätter wiesen darauf hin, dab der Reichsdeutsche Sttckltng der erste Ausländer ist, gegen den man in Sowjetrubland ein Todesurteil ausgesprochen hat. Ueberall wird die Frage behandelt, was denn die sowjetrussischen Stellen eigentlich zu ihrem ungeheuerlichen Vorgehen bewogen hat. Während man in einem Teil der ausländische« Zeitungen der Meinung Ausdruck gibt, daft Sowjetrnbtand durch das brutal« Urteil die russische Bevölkerung von den kläglichen Mißerfolge« der Stnmifchung in Spante« ablenken wollte, geht man in anderen Blätter« «etter und erklärt, daß es den Sowjets nicht nur darauf ankaur, von ihrem spanischen Mißerfolg abz«lenken, sondern auch ueue «er» «trruug «ud neu« Unruhe ln Europa auSznlöse«. Ma» «eist «eiter daraus hi«, daß vielleicht «sitzt so sehr als das Schandurteil von Nowosibirsk geeignet ist, der »eit endlich einmal ««^»machen, «aS Sowfetrußland eigentlich will: «it allen Mittel«, di« sich nnr sind«« taffe«, Europa in einen «««en Krieg zu stürzen. Englische Zeitungen betonen, daß von einem Prozeß im Sinn« eines Rechtsstaates gar keine Rede sein könne, da man nicht einmal die Zeugen für die Verteidigung zugelassen hatte, und da nur ans politischen Gründen un- gar keinen anderen das Verfahren gegen -en deutschen Ingenieur im Zusammenhang mit den übrigen Angeklagten durchgesührt wurde. Mau wollte endlich einmal sich eine Handhabe schassen, um die Staaten, die den Bolschewismus kategorisch ablehnen, insbesondere das nationalsozialistische Deutschland, empfind- lich zu treffen. Englisch« Angeuzeuae« des «orgeheus gegen di« RetchSdentsck^u berichte«, daß »au i« Moskau osseubar nach lauge« Sovszerbreche« aus d i e s«s Mittel, Hä« del mit Deutschlaud zu suche», versalleu sei. Mau glaubt >» de« «uglischeu Zeituuaeu »icht, daß Moskau ei»«« «uadeugesuch des -um Tode verurteilte» Reichs deutscheu entspreche» würde. Eingehendere Kommentar«-er französischen Prell« liegen im Augenblick noch nicht vor. Die Pariser Zeitungen bringen zunächst die HavaSmeldung von dem Todesurteil und berichten dann über den Protest -es deutsche» Botschafter» in Moskau. Aber schon aus der Ausmachung, die man diesen Nachrichten gibt, läßt sich erkennen, dab man sich -erpolitt- Sowlet-Etfenbahner zum Lo-e verurteilt Moskau, 23. November. In Orla in Sowjetrubland wurde ein Prozeß beendet, der die für einen Eisenbahnzusammenstob verantwortlichen Beamten zur Verantwortung zog. Das Unglück hatte sich am 18. November d. I. aus ber Strecke Dumtschyno—Otrada er eignet, wobei 14 Wagen völlig zertrümmert worden sind. Der Maschinist Lepjeschkin wurde zum Tode durch Er schießen, der Zugführer zu sechs Jahren Kerker verurteilt. Ein ähnlicher Prozeß läuft in Roslowl. Dort stießen am ». November d. I. zwei Züge zusammen. Die Zahl der Men schen. die dabet ums Leben kamen, wird geheimgchaltcn. Auf der Anklagebank sitzen sechs Eisenbahnbeamte. Wachsende Erbitterung in Wilna Kuudgebnnge« gegen jüdische Uebergrisfe Warschau, 23. November. Die Verhandlungen zwischen dem Rektor ber Universität Wilna und den seit zwei Tagen gegen jüdische Uebergrisfe im Hungerstreik stehenden mehr als 1000 Studenten sind er gebnislos abgebrochen worden. Im Anschluß daran ver sammelte sich vor dem Akademischen Haus eine groß« Menschenmenge. Polizei, die gegen diese Kundgebung ei»- schreiten wollte, wurde durch Stcinwürse ber Studenten vtt, trieben. Später wnrde ein Protestmarsch durch die Straße« der jüdischen Stadtviertel veranstaltet, wobei es zu hef tigen anttjüdtschen Kundgebungen kam. 83 Personen wurden verhaftet. NamenS des Elternkomitees sprachen bet den hungernden Studenten General Zeligowskt, der Eroberer Wilnas, sowie der Erzbischof von Wilna vor. Die Besprechungen führten zu dem Beschluß ber Studenten, den Hungerstreik am heutigen Montag abzubrechen. sch en Bedeutung, die das Todesurteil gegen den reichsdeut- scheu Ingenieur hat, voll bewußt ist. Das Auslandsecho -es Urteils von Nowosibirsk zeigt jedenfalls Sowjetrubland klar und deutlich, daß ein solches Vorgehen berechtigte Empö rung in allen zivilisierten Staaten auslöst. Man wir- es in Sowjetrußland auch nicht überhören können, wenn die italienische Presse klar zum Ausdruck bringt, dab Italien nicht gewillt sei, die ständigen Versuche Sowjetrußlands, die übrige Welt zu provozieren, noch länger ruhig anzusehen. Das angebliche Gestän-nts Im übrigen scheint das Echo, daß das Bluturtetl von Nowosibirsk in aller Welt findet, den Sowjet» doch etwas unangenehm zu sein. Sie berufen sich nämlich jetzt darauf, daß ja der zum Tobe verurteilte rcichSdeutsche Ingenieur Stickltng ein „Geständnis" abgelegt hätte. Dieser Hin weis auf ein angebliches Geständnis vermag aber die Em pörung, die das Urteil überall auSgclöst hat, nicht grundlos zu machen. Man weiß ja, auf welche Weise in Sowjetrußland Geständnisse erpreßt werden. Die Methoden, die dazu mit grausam ausgeklügelter Barbarei zur Anwendung ge langen, sind auch schon hinlänglich bekannt. ES hätte geradezu verwundern müllen, wenn man nicht auch in diesem Falle wieder erklärt hätte, daß die Verurteilung erst erfolgte, nach dem die Angeklagten „gestanden" haben. Man raubt denen, die ein „Geständnis" ablegen sollen, jegliche Urteilskraft. Man zermürbt sie völlig, bis sie dann soweit sind, im Zustand gänzlicher Apathie und völliger geistiger und seelischer Er schöpfung das zu sagen, was der Staatsanwalt von ihnen hören will und was er ihnen zu diesem Zweck vorsagt. Dle Aoltermelhoden der GVU Es ist eine alte Methode der GPU, baß man Gefangene, von denen man ein Geständnis haben will, nicht mehr zur Ruhe kommen läßt, baß man sie zu jeder Tages- und Nacht zeit aus ihren Zellen herausholt, und dab man diese Methode mit besonderem Eifer dann anwendct, wenn die Angeklagten anfangen, die ersten Spuren der Erschöpfung zu zeigen. Dann wird der Angeschuldigte, wenn er sich eben aus die schmutzige Holzprttsche fallen lieft und glaubte, wenigstens für eine halbe Stunde Ruhe zu haben, kaum daß ihm die Augen zugefallen sind, wieder aus dem Schlaf gerißen. Man bringt den völlig Ermüdeten in grell erleuchtete Räume. Man gibt ihm keinen Stuhl zum Sitzen. Er mnft während der Vernehmung ständig stehen, und damit ihm das Stehen auch richtig zur Qual wird, macht man cs so, daft man ihn in die Nähe glühender Oesen stellt. Wenn der Angeschuldigte erst so weit ist, daß er sich sagt, lieber tot zu sein, als noch tagelang solche Mar tern zu ertragen, bann ist es wirklich nicht schwer, bas „Ge ständnis" zu erhalten. Höchstens gezwungen und niedergedrückt durch diese bar barische Art, kann Stickltng, fall» die bolschewistische Be hauptung nicht völlig aus den Fingern gesogen ist, ein „Ge ständnis" abgelegt haben, das man aber nirgends in der Welt al» das wahre Eingeständnis einer gesetzwidrigen Tat anschen wird. Auch durch die tnsamste Heuchelei kann die Sowjetregiernng das ungeheuerliche verbrechen, da« in Nowosibirsk begangen worden ist, nicht bemänteln. Auch -as Ausland durchschaut dle Moskauer Mordjultlz Will Sowietrußlanö mit allen Mitteln Europa in einen neuen Kries stürzen? Drall tmnlckung naoarar SerUuer Svllrittlaltnng
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