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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.12.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361211020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936121102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936121102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-11
- Monat1936-12
- Jahr1936
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l« NtrntAuSoab», Ar, «4 -reüa«, tt »mm»«, l»» London feiert den neuen Anis § Die Parlamente der Dominions dornten .i AI, 'M > M > Snto. prerM-pboto-Orobkl. »Sntg Georg VI. im Areisr seinrr Familie. Xecht« die Littst« Locht« Elisabeth, die dl« Aussicht har, «tust d«n Lhron England, zu besteigen zulll. VeltdUo.amdU. Der neue RSntg ung nur von vre-benL «,»»»« * Richt Mdert l-, sondern Georg VI. London, 11. Dezember. Nach der Bekanntgabe der Abdankung König Eduard» VIII. im Unterhaus war es in London In den Abendstunden des Donnerstags veryältnlsmShig ruhig. Nur im Vesten der Stadt kam es zu einigen spontanen Kundgebungen. Dor dem palastartigen Hause des bisherigen Herzogs von Jork, da» am Plcadilly liegt, oer bekannten Londoner Geschäftsstraße, sammelten sich immer wieder neue Menschenmassen an, so dah schließlich der Verkehr völlig stockte. London, 11. Dezember. DaS Gesetz, das dle AbdankunaSerklärung König Eduards enthält, wird am Freitag in zweiter und dritter Lesung in Leiden Häusern des Parlaments erledigt werden. Alsdann wird König Eduard dem Gesetz seine Zustimmung erteilen, seine letzt« AnrtShandlung als König. In fast allen Teilen des britischen Weltreiches wird die Abdankung Eduard Vlll. gleichzeitig Rechtskraft er halten. Nachdem der König der Abdankungsurkunde des Parlaments seine eigene Zustimmung gegeben hat, hört er sstr England und die Kolonien auf, König, und stir Indien Kaiser -u sein. Hinsichtlich der Dominions mitssen be sondere Schritte unternommen werden. Da das kanadische Pärlameitt zur Zeit nicht tagt und auch nicht schnell genug ctnvernfen werden kann, hat die kanadische Regierung zu der AbbaukungSakte ihre vorläufige* Zustimmung gegeben, die jedoch erst im nächsten Monat rechtsgültig wird, nachdem da» kanadische Parlament eine ähnliche Akte wie bas Lon doner Parlament angenommen hat. Soivohl in Australien als auch in Neuseeland werden die beiden Volksver tretungen umgehend die notwendige Akte verabschieden. DaS gilt auch für Südafrika, obgleich dessen Parlament erst Als der neu« König in den späte» Abendstunden vor seinem Hause «intras, bereitete ihm die Bevölkerung einen herzlichen Empfang. In die Nationalhymne, die iemand anstimmte, sielen sofort Hunderte von Menschen ein, die das Gebäude um lagerten u>ld zum Teil bas Geländer des Hauses und andere „Aussichtspunkte" erklettert hatten, nm den neuen König zu sehen. Immer wieder wurden Ruse lani wie „Wir wolle» Alberti" oder „Lang lebe der König!" Wenige Stunden vorher war der Königin-Mutter Mary bet ihrem Eintresfen im Palast des Herzogs von Bork gleich falls eine sehr herzliche Bcgriismng zuteil geworden. Im Laufe des Abends kam es auch in der Nähe des Buckingham- Palastes sowohl wie auch in der Downingstreet zu Kund gebungen sür König Eduard VIII. Am Buckingham-Palast versuchten zwei Personen, Flugblätter zu verteile», doch wurde ihnen hierbei ein so unfreundlicher Empfang zuteil, dak die Polizei sie abslihren muhte. In White Hall bildete sich ein etwa tausend Mann starker Zug, der auch Bilder des Königs i „Die Verfafswig war ntemalsgefähr-et" London, 11. Dezember. Tiefe» menschliches Mitgefühl für den scheidenden Moni archeu, hossnungsfreudige Worte her Begrüßung für den neuen König und schließlich das Bewußtsein, daß die britisch« Mon archie alSStaatseinrichtung aus den Ereignissen unerschüt tert hervorqegangen ist, das ist bi« Note, die am Freitag« morgen die Leitartikel der gesamten englischen Presse kenn zeichnet. Es gibt wohl kaum eine Zeitung, die nicht gewillt märe, die hohen menschlichen Eigenschaften Eduards VIII. und seine -em britischen Imperium in der Vergangenheit geleiste ten Dienste restlos anzuerkennen. Aber ebenso besteht Ein mütigkeit darüber, daß nur ein« klare Entscheidung tu dem Sinne, wie Ministerpräsident Baldwin sie dem Unterhaus in so eindrucksvoller Form darlegte, möglich war, sollte der eng lische KönigSgedanke nicht hierunter leiden. Dav in der neue ren Geschichte Englands einzig dastehend« Ereignis füllt de« gesamten Raum der heutigen Presse. Neben der Bot schaft.des Königs an das Parlament und -en Erklärungen des Ministerpräsidenten enthalten die Blätter ausführliche Lebensbeschreibungen des n c u « n K ö n tgs, dessen Charakter eigenschaften allgemein hervorgehoben werden. Er gilt al» ein ruhiger, »ielbewubter Mann, der nach seiner ganzen Der? gangenhett dem britischen Imperium di« Gewähr gibt, -atz die atti monarchische Tradition Englands im Geiste seines Vaters fortgesetzt wird. „Daily Telegraph" schreibti .König Eduard VlU. hat seine Wahl getroffen. Die Welt iveib, baß er diese sowohl für ihn selbst wie für da» Reich so schtcksalsvoll« Entscheidung nicht überstürzt getrosfen hat. Der König hat beschlossen, seinem Herzen zu folge» und au di« erste Stelle da» zu setzen, was nach seiner Anficht seine einzige Hoffnung aus «tn glück- , liche» Privatleben ist. Der Zwang eines so starken Gefühl» erfordert, gleichgültig, ob es richtig ist oder nicht, die Achtung auch derjenigen, deren Urteil «s nicht vermocht hat, ihn zu überreden. Aber -er Verzicht versetzt die Welt in Erstaunen." Das Blatt schließt mit der Feststellung, -aßdiebrttisch« Verfassung nicht einen Augenblick lang ge fährdet gewesen sei, was König Eduard Vlll. ebenso zugute gehalten werden müsse. Die Unverletzlichkeit -er Krona bleib« unangetastet. Die konservativ« „Morning Post" sagt, e» wär« müßig, die Schwere des Schlages zu verkleinern, der da» britische Volk und bas britische Reich getroffen habe. Ein König, dem die Zuneigung mrd die Hoffnung der Nation ge« hört hab«, habe der Krone entsagt. Das Ereignis sei ohne ge« schichtlichen Vorgang, denn diese Abdankung sei nicht er zwungen worden, sondern trotz der leidenschaftlichen Ergeben heit seines Volkes der eigene Wunsch des Souveräns. E» wär« erstaunlich; wenn ein derartiges, unvorhergesehenes Er eignis nicht Mißstiunnmlg und Störungen heroorriese. Dio Stimmung aber, in der das britische Volk Liese Krise durch- gemacht habe, sei ein hoffnungsvolles Borzetche« dafür, Laß sich aus diesem unglückseligen Ereignis vielleicht doch noch etwas Gutes ergeben werd«. Da» Blatt äußert -an« Wort« -er Bewunderung für Balwtn und schreibt, daß sich kein anderer Ministerpräsident dieser schweren Auf« gäbe besser hätte entledige» können« am 8. Januar 1037 die endgültige Zustimmung auS- fprechen wird. Unklar ist zur Zeit noch die Haltung b«S Freistaates Irland. Dort ist sür Freitag der Landtag einberusen worden. In Dublin wurde am Donnerstagabend eine vom Präsidenten de Balera unterzeichnete amtliche Mitteilung ausgegeben, die folgendermaßen lautet: „Ich bin von Seiner Nlajestät König Eduard Vlll. unterrichtet worden, daß er heute «ine AbdankuugSurkund« ausgefertigt hat. Soweit e» sich um den Freistaat Irland handelt, wir- die Abdankung nicht wirksam werden, bevor nicht da» Parlament sür diesen Zweck gesetzgeberische Maßnahmen «klaffen hat." Diese Mitteilung wird in London verschiedenartig auSgelegt,- doch überwiegt die Ansicht, daß die Regierung des FretstaateS Irlaird gewillt ist, di« Abdankung -uwestättgen und den neuen König al» Oberhaupt des britischen Commonwealth» an- -»erkennen. Es wird jedoch mit der Möglichkeit gerechnet, daß die Formulierung dieser Anerkennung von den Formu lierungen in England und den übrigen Dominien ab- weich en wird. In Indien wird die Proklamierung des neuen Kaiser» am Sonnabend unter militärischem Gepräge erfolgen. , Eduard Vlll. mitführt«. Später drängten Polizeiverstärkun- gen den Zug nach dem Trasalgarpjatz ab und lüsten ihn dort auf. Nach 22 Uhr wurde um die Downingstreet eine starke Polizetkctte gelegt, und berittene Polizisten säuberten die Hauptstraße des Regierungsvlertel». Nach Len bisher vor liegenden Meldungen wurden sechs Verhaftungen vor- genommen. Wie t« unterrichteten Kreisen verlantet, wird der neue König von England, deffen Vorname bekanntlich Albert ist, de» Namen KönigGeorgVI. führen. Der-DaU, Mail" znsolge ist diele Namenswahl aus ein« Bestimmung der Königin Viktoria znrückzusühren, daß kein künftiger Herrscher Englands unter dem Name« ihre» Gatte», des Prinzgemahls Albert, regieren soll«. Die British Broadcasting Compan, tetlte am Donnerstag, abend mit, daß Eduard VM. am Freitag um L» Uhr eine Rnndfnnkansprache halten »erd«. »K UgUch ,weim-Ng« g». vruck «.Verlag t Ltepsch ch Aeichardt, VreadenA. l, Marten- «-tUsenp'-ilelt.^E-«'.!!: «M-neiev«. straß« ZS/tt. Fernruf 252«. Postscheckkonto los» dreoden « u^Npf. n^n-«iKiU o. Postbezug «M- S.10 einschl. 49,7 «pf. Postged. entbält die -TmllienMzetge« u. Stellengesuch« Millimeter- l-hn- tu fletenmLl me LMtttchen »Ul. «Up,. M-r,-r. «> Npf. - «achtrn« wschenU. «erfand. «n«el.«r. lv «Pf., auter. Amtapaupinmnnschast Dreoden und de» Schiedaamte« beim NU« mit Ouelien-ng°re Dre.dner Nachrichten, »aw Sachten« mit Moraei>.«»«aate l» «Pf. Vververfliverungoamt vreoden Underlrnate Lchristfücke werten nicht aufbewrchrt
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