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Dresdner Nachrichten : 18.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193704180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-18
- Monat1937-04
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1937
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I ranlag. II «piH M7 Nr. Itt Sette- Vreivaer NechrWer» die Arbeiter ihr illes Leben lebte». Nespräch mit dem uidung sucht, vdei alles, was in ihr dem Erhabenen — Wien der Räucher- tnem Schleier »er. Rauch deS Sandel, lich ringelnd steigt lbacheS in Sticht» n «in. Man bildet Srust wird » einem mus ans dem halb, md — so surchtbar > Empsinden. Und ist? Sind wir mit lewordcn, dem Tod cige geworben, um - zu setge, weil uns b welch tteser Sinn teuer buddhistischen rklich guter Mensch, t atz, einer der nie. Angeklagten hin- rurteilte den An« rvestraft war, aus en Zuchthaus ußerbem wurdj stoisch gleichgültige chter neben blauen: Jede der Figuren lich sind die Gesten m spröden Wertstes! es Hol» zu Bildern sprechen zu lassen, icht haben, siir das Uber alle» diesen n liegt der Staub enntlichkeit hat die 'on einem Tempel »en ein Bündelchen Heiligen zum Var- erlicher Miene da» aus. Sorgsam war >e Seide den Fahr- Mit bunter Seide lder auf das Gelb rall soll er sein — mit seinem Lächeln S Kloster. Endlose in allen Gröben sch gefüllt wurde, soviel erzu sein« kritischen La» GefUhl jenes i, wie wenn nn» su lächerlich machte ndlaichendied er 8l Jahre alte IS und versuchten zum 8. April d. I. retstenNaub- dcr Absicht, ihm lußerdem siel dem hl zur Last, den rttbt hat. Ter An- n Rentner geplant tner in dem Hanse melden, n»r den um ungesehen da» ersehcntltch einge- Angeklagten war Wirklichkeit hatte rd kannte die Ge- iederholt Skat ge. ntner durch einen »spiel zu kommen, in das Haus und er Wohnung des mn, der körperlich ehrte, sprang der ihn zu Boden Jacke zu nehme», rer sofort Hans. konnte, weil der oieder verschlossen «iaeholten Polizei >hl in der Dresd. n« Frau, die er » und auf bi« er «yau stellen II Schrein, in dem die Nam sa s»e ein- ung den Beschauer «m Ernst zu gehen che hat da» Kloster ausbewabrt. Man glänzenden roten » Fleisch und Blut Laue winde wehen um den Fel» der Varbarine Blütenpracht am Pfaffendorfer weg 4 Xuka. ttrlwLkcdutL Au» frischem Gr»» r«-t hoch dW-llllisyßchh pfaffevdorf mir dem Aösttg-eio Vie die Wälder dampfens Der Zug braust am Strom entlang. Die in ihm fahren, tragen eine Sehnsncht mit sich, die Sehnsucht nach dem herben Frühling der Berge, nach den milden Lüsten, die doch nicht weich sind und verwaschen, sondern von Harz, dnst würzig überhaucht, nach den dunklen Felsen, die so besonders eigen im strahlenden Grün der jungen Landschaft stehen, umwogt von Knospenbttschen, die gern aufspringen mochten und es doch nicht zu wagen scheinen vor dem Ernst dieser Giganten aus Stein. Und der Wagen rollt, die Maschine stampft, und perlende Tropfen schlagen an das Fenster. Was für ei» Regen! Früh» lingsregcn, ganz fein, ganz behutsam her» nicdcrgleitcnd. Mit jeder Minute scheinen »ic Wiesen frischer aufzuatmcn unter der leichten Brause aus Wolkenhöhe, scheint die Erde der kleinen Gärten brauner zu glänzen, an denen mir vorübcrsliegcn. Gelbgrau und eilig wallt bas Wasser im Strome zu Tal, ein Schlepper tutet um die Biegung der Königs nase, Zillen pendeln lautlos und beschaulich hinter ihm drein. Dann schlagen die Felsen über dem Bild zusammen. In der Ferne ahnt mau den Lilienstein, sein Haupt schimmert dünn und unwirklich unter einer Nebel» kappe. Neber die Wälder an den Strom» hängen aber wogt und wallt es, steigt auf und gleitet ab, gespenstische, graue Tücher werden von unsichtbaren Händen hin und her gezogen: die Wälder dampfen, sprühen warm und wohlig den Ncbelatem dieses FrühlingS- regenS, scheinen sich zn dehneer.-znrstreckeu/ pi sind bald da in dunkelgrüner Pracht, bald »um leere», grauen Fleck geworden, unter dem mau doch drängendes, zwängendes Leben ahnt. Zauberische Ahnung von Sonnentagen, die »och kommen wolle», liegt über diese» dampfende» Felswäldern im Frühling. Unlerm Gold der Aorsylhla Auch der Königstein, der alt« Necke, hat sich in grauweiße Unnahbarkeit gehüllt. DaS Städtchen, sonst an ihn gelehnt wie rin schutzbedürftiges Kind, steht heute ganz allein im Tale. Aber es ist nicht traurig, es lacht und strahlt versteckt aus hundert Winkeln — aus knapögrünen Grasplätzen zwischen Häusein, aus jungen Salatbeeten hinter den Zäunen, ja, und auch aus den Augen der Menschen, die gar nicht nach Hause gehen wollen, obwohl es regnet. Sie stehen da im milden Rieseln mitten auf der Straße und haben sich immer noch was zu erzählen. Die kleinen Frnstcraugen sind allenthalben weit gcöfsnet, man lehnt sich hinaus, man atmet lies und will gar nicht zurück in die Stuben. Wie ein strah lendes Elfenkind in Gold und Brann aber steht mitten auf -em Marktplatz der Forsythiabusch. Er leuchtet und schimmert aus glitzernden Tropfe» und gelben Blüten, man sieht die Häuser gar nicht mehr, die um ihn stehen, man sieht nur ihn, er wird zum Wahrzeichen von Königstein, dem Frühlings städtchen im herben Schatten der Berge. Wie zierlich der Röhrenbrunnen murmelt und plätschert, den man dem goldenen Strauch zum Gefährten gab! Bewunderern gleich drängt rin Halbkreis neuer Bänke sich um Blütenbusch »nd Brunnen. Es lockt, daraus zu sitzen und die goldenen Schmetterlinge anzustarren, die immer am gleichen Platz durch die Lüste schweben. Wenn der Frühling auf die Berge steigt Auf Stcinplattcnwegen klettern wir mit ihm empor. Tausend Wässerchen rieseln und sprudeln uns entgegen. Die Häuser werden klein und dörflich, mit anmutigem Fachwerk gerank um den weihen Puh. Flicdcrbüsche stehen hinter den Zäunen, mit Knospen, so dick, das, man meint, darauf warten zu können, bis sie springen. Und wie sieht es in den Gärtlrin aus, in den schmalen, engbrüstigen Gebirgsgärtlein, zwischen Hans und Hang armselig hingezwängt! Da blühen die Nar- »issen, da nicken Purpurprimeln, und über schmale Stetnstusen springen eben zwei Kinder herab, die haben die Hände voll lachend gelber Himmelschlüssel. Auch die beiden Frauen lächeln aus verarbeiteten Berabauerngesichtern. Ji .. -I. , schweren Stiefeln, mit groben, schweren Schritten kommen sie den Bep - - - - - - -- an. DaS eine war der Mensch, der wagte gar nicht mehr Atem zu holen vor Staunen, denn er hatte dergleichen noch nicht gesehen. Und das andere, nun, das verhielt ebenfalls den kurzen Trippelscbritt und schien zu über» legen: Tut man mir was, tut man mir nichts? Aber eS konnte wohl noch gar nicht richtig denken, «S war noch zu winzig, gerade erst dem winterlichen Felsenloch entschlüpft, um einen ersten Ausflug in den Frühling zu tun. ES war, um es kurz zu sagen, ein junger Feuersalamander, .wunderschön auS- sehend in seinem Rock aus sonnengelben un schwarzen Tupfen. Feuersalamander! Wo gibt es daS noch außer in den Felsen der Sächsi schen Schwei»? Ein längst unter Naturschutz stehendes Tier ist er, das man sorgsam be hüten muß. Der Kleine zeigt sich gar nicht schüchtern — er ist noch zu weltunerfahren. Man hält ihm die Tasche hin. Er steigt dar, auf, ohne zu überlegen. Da sitzt er nun und zieht den Schweif unter sich und blickt aus perlschwarzen Augen in die neue, grüne Welt, Knospen springen am Fesiungswall In die Nadelwälder bringt der Frühling schwer. Er verlieh nnS mit den zartschleirigen Birken, hinter denen sich der Kirchturm von Königstein reckt. Düster neigen sich die Fichte» im Winh. Ftncht d drr Weg;. Lie H^rutzp« Holzarbeiter hat Mühe, aus harzigen Fichten- kloben ein Fruerlein zn entfache», um de» Kässeekrug zu wärme». Dafür teilen sich aber nun die Wolkenwände in der Höhe. Es regnet nicht mehr, es glitzert nur noch an de» Zweigen; und wie nun die Sonne auskommt, malt sie schimmernde Wunder auf jeden Baum und jeden Strauch. I« höher man steigt, um so belebender sühlt man ihr« Krast. ES scheint nur noch ein Werk von Tagen, daß die Obstbäume um das kleine Haus am Latz zu blühen beginnen. Da» Häuschen selber mit seinem wetterdunklen, tief herabgezogenen Dach hockt beinahe übermütig in all der Frühlingspracht aus der Wiese. Und selbst vor den glatten, steilen Felsen des Festungsberetch» hat die Natur nicht halt gemacht. Die Knospen springen an Bäumen und Sträuchern auf dem Festungswall, sie springen, an den Kastanien, die droben das barocke Lusthäuschen an der Mauer umstehen, und man selber lehnt überwältigt an der Brüstung und schaut und schaut, und kann sich nicht satt sehen an der grünen Herr lichkeit. Aus wethblauen Höhen senken sich die Berge wie neu geboren klar und schart Umrissen herab. Ltlienstein und Pfasfenstein, Gohrisch und Winterberg — ach, wer zählt sie alle auf, die nun wieder greifbar nah im dünnen Lichte stehen, alle voller Knospen, alle voller sprießender, neuer Blattarme an Bitten und Buchen, umwoben von einem Teppich zarter Anemonensterne, die man zu ahnen scheint, selbst hier in der Ferne, gelehnt an die verwitterte Sandstetnmauer der alte» Festung, getrennt durch ein breite», silbergraues Wellenband vom jenseitigen Frühling zwischen Strom und Fels. dl. k. Felsenftnger daraus hervörreckrn, seltsame Spiele der Natur in ihrer mannigfachen, phantastischen Gestalt! Man glaubt in einen Zaubergarten etnzudrtngen, wenn man den schmalen Sandweg zwischen den jungen Birken und finsteren Kiefern einschlägt, der zum Gipfel führt. Hier im Nadelwald singen die Bögel nicht wie draußen im freien Felde. Still ist'S, un heimlich still, geduckte Gnomen, so starren die FelSblöcke zwischen den Baumstämmen hervor. Man kann nicht weit sehen, durch Nebel und Felswände ist die Sicht verhängt. Ganz einsam ist man auf dem Gipfel. Die Berge rings um, man ahnt sie nur durch die Schleier. DaS Dors zu Küßen schickt nur seine Laute, nicht sein Bild herauf. Hoch über den Wolken steht man, allein zwischen Himmel und Erde. Nur die Felsen sind da. Gleich großen Glocken türmen sie sich in allernächster Nähe, spalten sich zu geheimnisvollen Schlünden, dampfen und sprühen Feuchtigkeit und Wärme. Der Kletter fels der Barbcrine grüßt menschenleer nnd ohne gleitende Seile den steigenden Tag. Wie wird er sich zeigen? Wird er die Nebelbänke beiseiteschieben, Laß man durch den düster» Schlitz der Nabelöhr-Schlucht den köstlichsten aller Blicke in» srühliugSgrttne Land bis hinüber zum Ltlienstein und noch weiter in die Ferne genießen kann? 'n g/oßen', Zwei starren sich an »»»»»,» ,,e Die zwei trafen sich an einer Wegbiegung, neben dem den Berg herauf. Auf ihren Rücken schwanken hohe hölzerne großen Gervllhaufen, ganz unversehens. Und entgeistert Bütten, wie man sich nicht erinnert, sie anderSwo gesehen zu starrten sie sich an. DaS eine war der Mensch, der wagte gar haben. WaS drin ist ln den hölzernen Tragen? Mist in -er einen, Jauche in der andern. Die Frauen schleppen sie auf ihren Rücken über Hänge und schmale, steile Steige aus den Acker, Trage siir Trage und Tag für Tag, bis das Feld ge- düngt ist. Harte Arbeit, doppelte Arbeit, das ist das Gebirgs- banernloS, mühen muß man sich aus alle Weise, um den Fel dern am Hang ihr bißchen Frucht zu entringen. So bringt der Frühling auch ein ernstes, schwere» Lied in all das Sprühen und Sprießen von Farben und Knospen und Blüten. Lerchen im Feld Das Feld tst ein Dreieck, lässig hingeworsen zwischen drei Felsriesen und das langgestreckte Straßendorf, das sich in der Senke aufwärts zieht. Einsam liegt es da. Braune, glänzende Ackerkrume, frisch aufgebrochen, reckt sich dem Himmel ent gegen, wie gebadet «nd sauber gewaschen sieht sie aus. Weidende Lämmer haben den Weg aus dem Dorfe gewiesen» daun übernahm ein Heckenpsad die Führung, einer mit Birken und Hainbuchen und Kätzchenbäumen und Millionen Regentropfen, die gleich Diamantschleiern im Astwerk glitzern. Fast betäubend aber ist der Gang der Bügel. Au» Birke und Buche, aus Brombeerbusch und Heckenrose schwirrt und zirpt un zwitschert «S, selbst da» Schwimmbad, da» mit seinen Holzterrassen menschenleer auf -er Höhe liegt, wirb umhüllt von -tesen »erlenden Liedern au» der Erd« und au» den Wolken. Wer vermag die Stimmen alle wtederzugeben, bte sich hier zum verwirren- -en Liede geeint haben? Amsel und Gras mücke, Fink nnd Meise mischten die Töne, über allem aber schwebt als hoher, tragen der Akkord -er Triller der Lerchen. Un zählige Lerchen mögen über dem Felddreieck in die Lüfte steigen, unsagbar glückselig klingt thr Sang über den einsamen Felbern, au» denen frisch und würzig -er Ruch junger Erde dringt. Schmuckkästchen sind die schmalen Felderstretsen, vauernsleiß hat sie gepflügt, geeggt tn sauberen Strichen, schnurgerade von Rain zu Rain gezogen. Da steht noch die Egge, «in blitzendes Filigran- werk au» Eisen, im dunklen Feld. Dort tst gar schon da» Korn aufgegangen, ein biß chen schüchtern noch, nicht so fett und satt wie unten tn der Ebene, wo der Wind freundlicher um die jungen Saaten streicht — aber e» tst Leben, -er Erde entrungen in zähem Bauernfleiß. Lin Felsrlese wird erobert Man nennt den Pkasfenstetn «inen der Interessantesten Gipfel -es Elbsandstein- gevtrae«. Wer ihn einmal so gesehen hat im Regrnnebel diese» FrtthltngSmorgen« glaubt es, auch ohne geoloßlsche Kenntnisse. Scheint eS nicht, als fei «in Gemälde von Saru» ober Dabl oder Caspar David Fried- rtch tn« Rtesenhaste vergrößert und tn di« Landschaft gestellt morden? Wie die Nebel um seine KÜtft» ßrauerU i»tg ssch hie hundert
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