Redtgirt unter Berantwortlichkeit de« Berkege«-. Zu gemeinnütziger UnterhaÜkng für ckM Gt-ft-e. ^!-s "-k 43.^ Sonnabend, de« 1. Juni. ^KoWU» Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabend», und kostetvierttljShrlich 10Rtzrl.^-«Wd lunge» nehmen alle Postanstalten Sachsens an. — Lnnoncen werden die gespallene Seile «der ddren Raum mit S Pf. dmchM«M für jede nächst« Sdimmer bis Tags vorher »«mittags SUHr angenommen — Eine Annanre unter feilen Wet - Politische Umschau. Sachsen. Dresden, 30. Mak. sl. K.j Der Hauptgegen stand der Berathung, das Tumultgesetz, mußte aus gesetzt werden, weil der Regierungscommiffar in der jenseitigen Kammer beschäftigt war.-—Darauf berich tete Garten über eine Beschwerde des Adv. Bernhard in Mitweida, wegen gegen ihn beobachteten Unter- suchungSverfährenS, wird aber von der Kammer als ungeeignet bei Seite gelegt. Eine andere Petition, auf Freilassung, der Jnhaftirten gerichtet, wird durch früher gefaßte Beschlüsse als erledigt angesehen. Mam men spricht hierbei: Begnadigungen, wie sie in Sach sen vorgekommen, seien Tropfen. Er wünsche, daß die Regierung doch endlich einmal einsehen möge, daß eS nothwendig sei , anders zu verfahren. Minister Zschinöky entgegnet, daß nunmehr gegen 2000 Be gnadigungen erfolgt seien, woraus man die Milde der Regierung ermessen könne. Schade, daß er, um diese Milde besser zu begründen, nickt auch noch die erfolg ten und noch erfolgenden Todesurthekle und Verurthei- lungen zu lebenslänglicher und anderer langjähriger Zuchthausstrafe aufzählte. Dresden, 30. Mai. Ueber die Stellung, welche unsere Volksvertretung, namentlich deren zweite Kam mer, zur Regierung eingenommen hat, verbreiten sich Gerüchte ernster Art. Der Minister von Beust soll in dem deutschen Ausschuss« eine Erklärung abgege ben haben, laut deren die Regierung kein Bedenken tragen würde, auch ohne Zustimmung der Kammern ihre Einwilligung zu Wiederherstellung der frühem Bundesverfassung bei den in Frankfurt stattfinden den Confkrenzen zu geben. Diese Erklärung soll die größte EntrÜßWg hervorgerufen und die Kam mer bestimmt haben, die Bewilligung der von der Regierung beabsichtigten bedeutenden Anleihe zu vertagen- um zuvor von letzterer Zusicherungen zu erhalten, welche die Achtung V«S verfassungsmäßigen Rechtes der Volksvertretung in Aussicht stellen. — TodeSurtheile und kein Ende! — Wegen Be theiligung an den Mairreignissen find wiederum zum Fünfter Jahrgang. Tode vermtheilt worden: Handarbrify PlHqyräMr »un- gefangen gehaltenen Maiang«klagten: Benfeler MS Freiberg, Gautsch aus Roßwein und vr. Minckwitz von hier, sind in die Gefängnisse deS hiesigen JustM amtes geschafft worden. Der Zustand beß tzqrWey Maigefangenen ist ein höchst tra«ki-er.7^D^>KtzsÄM enge Zellen eingesperrt, meist zwei und zwri beisgmMW^- Die Fenster sind außer den Eisenstäben nof sten verwahrt, nur jeden zweiten Tag Höst» fangenen sich auf kurze Zeit, einenochw» gung im engen Hofraume machen. KM chen in den Zellen ist untersagt; allrSHch«MuMM ist ihnen entzogen ; ebenso ist ihnen da-LKpvtznSD tungen, sowie das Lichtbrennen verboten. LeßMuM werden sie durch dreimalige Revision im Schlafe ge stört. So werden diese Männer, physisch und mora lisch zu Grunde gerichtet. (Dr. Atg.) — Auch der Stubenmaler Anders und derHand- lungsdiener Krahn von Dresden find zum Tod« ver- urtheilt, und der ehemalige Abgeordnete und LandtagS- archivar vr. Herz soll lebenslängliche^ZuchthauSstrafe erhalten. Er steht bei Freund und Feind in ehren vollem Andenken. — Am 26. Mai hat auf den sogenannten drei Mohren bei Leipzig eine blutige Rauferei zwischmHi« vilisten und Militair stattgefvndrn, wobei ein Soldgt an den erhaltenen Wunden bereits verstorbewKMHnt 29. mit allen militairischen Ehren felerliHMiWraben worden ist. Mehrere anpere wWdmMtver " det. Von welcher Seite die.l^ranlassnM zuMssM abscheulichen Skandal gegeben «WM/ dchMer stW die Nachrichten noch verschiedest. KutzheAtrS, daß. die Soldaten unerwartet .MM. Äehrere Personen, der Thaf vMWtz, fiM ber«§: verhaftet, trotzdem aber wurde ein junger Mann auf offener Straß« von einen» Soldaten, der ihn für rksten Mitschuldigen hielt, überfallen und. lebeuSgrfährlsch verwundet. Solche Vorfälle geben Zeugniß von un begreiflicher Barbarei in unserer so hoch gebildet ge nannten Zeit, und wir müssen verzweifeln an Deutsch- landS Freiheit, so lang« die Achtung vor dem