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Dresdner Nachrichten : 15.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193708150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-15
- Monat1937-08
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.08.1937
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ir. Sonntag nach Trinitatis 1. Tim. 6, V. 8: „Wenn wir aber Nahrung und Klei-erhaben, sv lasset » n S geniige n." Hu diesen Morte» wird nicht asketische Entsagung oder Meltverneiiiuiig gepredigt. Verneinung irdischer Güter ist nimt Forderung des Christentums,- ivir dürfen uns der Erde und ihrer Güter sreuc» u»d dürfen ein Stück von dieser Erde begehre» auch über da» Aüernvtwendigste hinan». Und be- ivnte Vediirsnislvsigkeil ist auch nicht im Iuterelse der Volks- wirtschast; des eine» Vediirsntsse geben den, anderen Arbeit und Verdienst,- so magst dn dir, wenn dir die Mittel dazu gegeben sind, ein schönes »leid oder ein schone» Bild oder schonen hauoral oder meinetwegen auch ein Auto nur kaufen, „leisten"; da» widerspricht den obigen Aposlelworten geivis« nicht. Ebensowenig freilich würde e» ihnen entsprechen, wenn wir da» Notwendige und mehr al» da» Notwendige haben nnd doch ewig unzufrieden sind. Und am allerwenig sten wäre da» Ehristentnin, wenn wir selbst am wvhlgedeckten Tisch de» Leben» sägen nnd für de» anderen leere oder allzu magere Schüssel tein Ange hätten. Taft ein Mensch „Nah rung nnd »leider" sich durch redliche Arbeit verdienen könne, da» gehört zu seinem „Recht" aus Leben. Und bi» jeder Volksgenosse Brot und »leid und ein Dach und einen war men Qsen nnd ein eigene» Veit habe, io lange müsse» „Vvlksgcmeinschasl" und christliche Liebe mit Herz und Auge für Not gegen sie kämpfen. Nun ist da» Mort de» Apostel» vor Mißverständnis nnd Mißbrauch wohl geschönt, nnd wir verstehen ihn recht: er will mit nn», den „Neichen" nnd den „Armen", vom „Lich- genügenlassen" reden. Sichgenügenlassen, wenn wir da» Notwendige haben; und wenn nn» da» Leben nicht mehr al» da» 'Notwendige gibt, sich dennoch genügen lassen. Da wenden sich seine Gedanken gegen Habsucht. Geiz, Genußsucht, Ich sucht ans der einen -eite, gegen falsche Unzufriedenheit, gegen törichten Neid auf der anderen. Mer Hilst uu» zu solchem „Sichgenügenlassen"?! Der Apostel selbst hat e» wohl von Jesu» gelernt. Mar der „arm"? Nein, der war „reich". Menn wir da» erfühlen, dann ist auch nn» geholfen. Reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht; arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht. „Arm" oder „reich" wird unser Leben im tiefsten Sinne nicht durch da», wa» wir nicht haben oder haben, sondern durch da», wa» wir in unserer Seele nicht sind oder sind. Und nun muß ich in dieser Waudcrzcit wieder an ein Wandererlebni» denken. Drei kleine Mädel». Sie haben noch viele Geschwister nnd wohnen neben meiner Vcrgblcibe in einem recht armseligen Hänschen. Heute sind sie in der Kirchweihmesse gewesen; sie tragen noch ihre ärmlichen weißen Kleidchen und ans den blonden abstehenden Zöpfchen weiße Perlen! ränzlein. So finde ich sic im Sonnenschein ans ihrer Türschivelle sitzen. „Wa» macht ihr denn da?" Ans dem Heimweg durch den Vergwald haben ne einen schönen großen Zirbelzapsen gesunden. Nun schmausen sie die hinter den Schuppen steckenden süßen kleinen Kerne. Da» war ihre Fciertagssrende. Arme Kinder? Nein, fröhliche nnd reiche. Ich mußte ihnen eine Tafel von meiner Wanderscholvlade schenken. Und sie sind dadurch dem Leben gegenüber wohl nicht zu anspruchsvoll geworde". Aber noch fröhlicher wur den sie. nnd mich gewannen sie sehr lieb. „Vranchen" wir zum Leben nicht ost wirtlich viel zn viel? Aber Liebe, die einen anderen „reich" macht, kann man nie zn viel haben. —I. Sin neuer Gast im Zoo : Der Arishirfck In den Wäldern nnd Dschungelgcbieten Vorderindien» Nnd auf Eenlon lebt in starken Nudeln der Ari»hirsch, eine Hirschart, von der behauptet wird, sie sei die schönste, die e» überhaupt gibt. Er ist darum ein g e s uchte» S ch a n st n ck n n serer ei v v l o g i s ch e n G ä r ten , in denen er sich gut fortznpflanzen pflegt, ein den beiden seit einiger eieit bereit» im Dresdner eioo befindlichen Arishirschliihen, an denen nie mand vorübcrgehen kann, ohne bewundernd stehenzubleiben, iß vor wenigen Tagen nunmehr auch ein prachtvoller Hirsch dieser Art mit schönem Geweih neu eingetrofse n. Der Geweihwechsel bei den AriShirichen ist nicht so streng an ganz bestimmte Zeiten de» Jahre» gebunden, wie bei den übrigen im Dre»dncr Tiergarten gezeigten Hirscharten. Dennoch befindet sich da» neu eingetrofsene Tier, sowie sämt liche andere Hirscharten de» Dre»dner Ivo, seht auch kurz vor dem Verscgcn seine» Geweihe». Beim Edelhirsch ist sogar da» „Verfegcn", so nennt man da» absichtliche Abschenern der nunmehr vom lebenspendenden Vlntßrvm abgeschnittcuen und cingetrocknctcn Hantsctzen de» bisherige» Vaslgewcihc», in vollem Gange. In diesem Jahre haben sämtliche Hirscharten de» Dresd ner eioo besonder» schöne, kräftige nnd wohlausgcbildetc Vast geweihe ausgesetzt. Bald werden sic nun wieder im Vollbesitz ihrer prachtvollen, aber auch sehr gefährlichen Kopfwafsen sein. Beim Nehbock ist das bereit» der Fall. Ur. kl. n. Em Städtchen träumt von Sachsen Auf der alten Steinsäule stehen 96 Stunden als Ent fernung von Dresden vermerkt. Mir fahren heute mit dem Kleinauto gemütlich in vier Stunden bi» Belzig, der ehemaligen Grenzstadt de» Vereiche» von Kursachscn. Ein Vlick aus die Karte: rund 80 Kilometer sind c» nur bi» Vertin — warum ist ans dieser Pvstsäule vom Jahre 17-.'ö die Neichshauptstadt nur ganz beschcidentlich in einer Ecke er wähnt? Da» macht, weil die Bclziger sich so zu Sachsen zugehörig fühlten, daß nach dem Wiener Kongreß, al» Velzig an die Mark Vrandenburg, also an Preußen, siel, ein Velziger Vürger an seinen Freund schrieb: „Mir sind preußische ge worden! Nun ist Belzig verloren!" Nun, Velzig steht heute noch, nnd e» ist ein gemütliche» Landstüdtchen mit hübschen Fachwerkhäusern in den Lpitz- weggassen. lind die Umgebung ist nicht ander» al» branden- äukn. Orete Kluxksrdt Im Schatten Höker Bäume versteckt sich der Eingang zur Burg Eisenhardt bnrgisch zn nennen, auf flachem Lande Kiefernwälder nnd Aecker mit Kartossel- und Rttbcnbodcn — c» wird damal» auch so anSgesehen haben. Aber in Erinnerung an die An hänglichkeit der Velziger gehen wir mit einer Art Heimat- gesiihl durch die Straßen. An der trutzigen Marienkirche ist heute noch ein Stück des schlnchtartigen Walle» zn sehen. Aber die Sehenswürdig- teit von Velzig liegt etwa» abseits, und zwar ans einem Verg. Ja, man höre nnd staune, e» gibt in des Deutschen Ncichc» Streusandbüchse doch auch einige Vcrge. Letzte AuS- läuser de» Höheuzuge» sind c», der sich Fläming nennt. Allerding» muß man diese Erhebungen vcrgleich»weise mit der platten Ebene nehmen und darf keine übertriebenen An sprüche daran stcllciu Dann läßt sich schon behaupten, daß c» ein steiler Ausstieg ist hinaus zur Bnrg Eisenhardt. ES ist ein malerische» Motiv, das rote Vackstcingemäuer inmitten mchrhundertjährigcr Baumriesen. Die kleine Vnrg- kapclle mit dem spitz aufstrebenden Turm über ties herab gezogenem Dach ist unter den alten Eichen- und Ahorn- bänmcn schon säst verschwunden. Aber die mächtigen Nnnd- tiirme der Vurg behaupten ihren Stand. Denn, genau ge nommen, ist e» gar keine Nuine, sondern ein ivohlerhal te n e » Schloß. Im Eingangsbau ist ja das Amtsgericht nntcrgebracht, geradeso, wie es bei der AlbrcchtSbnrg von Meißen der Fall ist. Kriegslärm um die versponnene Burg Geht man durch die prächtigen Kreuzgewölbe der Tor halle, so gelangt man ans einen still verträumten Vnrghos und kommt an eine Ringmauer mit allerhand gruseligen Ge« lassen und vielen Schießscharten. Neugierig lugt mau hin» durch uud visiert gegenüber den 2ül> Meter hohe» Hagel berg a». vo» dem im Dreißigjährige» Kriege die Schwe de» herabstürmte» u»d Velzig überrannten. Dann, am 1ü. Juli lültl, sammelte Napoleon hier seine Truppe». „Vivo l'cuniwrvur! ES lebe Frankreich!" brauste e» dem Korsen nach, der in seiner Kalesche davvnsuhr gen Leipzig — seiner größten Niederlage entgegen. Derweil kämpfte die französische 'Nachhut unter General Girard mit preußischen Landivehrmännern, aus dem Hagelberg nm Velzig, bis ein Kosalenschwarm den Lieg ans die preußische Seite riß. Da mals, als die Flammen an der Stadtmauer hochlcckten, soll von der Vurg Eisenhardt ein sehr junge» und schönes Edel- sräulein herniedergcstiegeu sein und den Kvsakenhäuptliug um Gnade für Stadt nnd Bürger angesleht habe». Sv die» nicht nur eine schöne Sage ist, muß der Bittgang nicht um sonst gewesen sei», wie e» ja die alten Häuschen von Anno dazumal beweisen könnten — die so gerne im kursüchsischcil Lande standen. O. Ii. — Die Neuerwerbungen der Sächsische» Landesbibliothek sind vom iS. bi» August im Lcscsaal lgeössuct werktäglich vo» >LI0 bis lt> llbrl ausgestellt, Ein Verzeichnis dieser Neuerwerbungen liegt iu der Hanptgcichästsstelic der „Dresdner Nachrichten", Maricu- sirasic SN, zur csiusichtuahme aus. — «Die Welt im üartenbild." Die Soudcrausslelluug im Museum der Sächsischen Laudcsbibliotbck sIapauisches Palaist, Katser-Wilhelm-Plap ll, zeigt i» eindrucksvoller Meise die Entwick- luug der Lee- und Landkarte vo» ihren Anfängen bis -um Vegi»» des l!>. Jahrhunderts. Der Eintritt ist frei. Oefsnuiigs-eilcu: Werk tags von w bis l Uhr uud ü bis 7 Uhr, Sonntags von kl bis l Uhr. Lin neues Leben beginnt? Wii» freuen un» ln jedem Lommer, wenn die Lonne von, klimme! lackt und ikre 8trak!en unserer flaut serimde vräune «eben. Ole Hausfrau aber weist voin taslicben Kampf xc?en Oitre und Verderben. 8ie kennt alle Lorken, die die sacbrremastc vctreuunx empiin6licber Lpeisen in den I lun^rairen bereitet; ^ie bat oft xcnus spüren müssen, wieviel Unbequem» licbkciten damit verbunden sincl. im unbenutrten Ofenrobr die Wurst ru verwakren ocler jede einreine Lpclse in den Keller ru tragen oder rar mit l opfen und Lcbüdieln und vielem, vielem Wasser eine bisweilen reclit unliebsame l'lantscbcrei in der kücbe ru vollfübren, um die Lpeiscn leidlicb friscb ru balten. /^ll das kort auf! ?^icbts verdarbt mekr, wenn wir die bebenrmittel reckt« t.lnsere kücbe wird feiner und kostet nicbt mebr. Wie wenigs scbmackbaft mundet eine lauwarme l iinonade trotr der besten 2utaten. Wie sebr aber gewinnt sie, wenn durcb die Küble des Inbalts dar (>lar matt de« scbläxt, trotrdem die xlcicbe l lüssizkeit «ereickt wird. 8ie sckmeckt scbon, nocb ebe wir sie kosten. Oer Ciasküblscbrank dient dem Woblbefinden. Oie k orscbunk?en der brnäbrunxswirtscbaft baben uns selebrt, dsst er durcbaus nicbt sleicbsülti^ ist, welcbe Lpcisen wir benutren, um satt ru werden, und dast es aucb oft mebr, als wir abncn, darauf snkommt, uns diese Lpeisen in wirklicb tadellos friscbem Ausland rurufübren. Wir pflücken uns vor dem lassen die drückte nicbt vom kaum. Wie scbneiden aucb nicbt das Oemüse unmittelbar bevor wir es rum kliNa?« essen berricliten. baxerreiten sind für uns etwas Lelbstverständllcbe» geworden. Obstessen beilt viele krsnkbeitenl Oie Vielseitigkeit des verwendeten Obstes ist am daucrbaitesten und bleibt stets friscb gebaltcn im («as« küblscbrank. Oaber ist der Oasküblscbrank sebr wicbtig in jedem Oausbalt. L«b«n»ni?Lt«t vivbttg L,«1stlr LI« In «I«n SamküülLvüvank, l«a«n> Tieükikung in» ^vintsv Oft ist die 2entralbeirung oder eine ungünstige l-age der kücbe oder Lpeisekammer der unerfreulicbe c^nlast, dast Lpeisen nocb verderben. Oerade aber im Winter müssen Oemüse und ! rückte besonders teuer berablt und pflegbcb bcbandeit werden, d^icbt selten sind bereits un» scbeinbare 2ersetrungsvorgänge eingeleitet, obne dast w ir sie an austeren blerkmalen erkennen, fleiscb und i^iscb sollten desbalb aucb im Winter stets an wirklicb küblem und trockenem Ort lagern. Ivo kükl UN«L Pa aakattan, «ta kann Llvk ka«n Vavaavb anILattan. kin Lperialküblkucb nüt etwa roo kcrepten wird gratis mitgeliefert. Qasküklscbrank zo---qo l^tr. ln Monatsraten » « « » » ä iz.ro Oa^küblscbrank b. 15 — 45 t^lr. ln Xlonatsraten . » » « » ä KX1 Oasverbraucb in 24 Ltunden 8 ?fg. Verlangen 8ie unverkindl. u. kosten!, den vesuck eines Lperialkerater» Die TasgLIRReLRTLvkatk Daaackan. Dvau»ag, -dn» Sa« S » -dnL 2SVD1 t Pariser Kongreß für Aestbetik unö Kunstwissenschaft Im Sinne Goethe», Schiller», Kant» Pari», 19. August. Ter 2. Internationale Kongreß für Acsthetik und ttunst- wisicnschast in Paris ist beendet. Deutschland war vertreten durch Prof. Ebbinghaus lRostvckj, an Stelle de» ver hinderten Prof. Vrinckinann, und durch Prof. Thnrnwald lBerlinj. Prof. Thnrnwald, einer der bekanntesten Vvlks- tuiidlcr, hielt einen längeren Vortrag iiber den soziologischen und kulturellen Hintergrund der primitiven Kunstbetätigung, der von den Zuhörern mit großem Beifall ausgenommen würde. In einer Vollsitzung trat Pros. Ebbinghaus den Aussührungen von Prof, tttitz über das Schöne nnd die Kunst entgegen, in -cm er nachwie», daß diesen Aussührungen ein überwundener Begriff des Schönen zugrunde lag. Bei einer anderen Gelegenheit wie» Prof. Ebbinghaus aus die alte Verbundenheit Deutschland» mit dieser von Deutsche» zuerst al» „Acsthetik" bezeichneten Wisscnsckmft hin. Mit den Werken Schillers und Goethe» empfange die deutsche Jugend die ästhetischen Grundbegriffe, mit ihnen aber auch gleichzeitig die ästhetischen Ideen des großen deutschen Philosophen Kant. In diesem Sinne glaube Deutschland, au» dem Geist seiner großen Dichter und Denker und au» vollem Herzen dem Appell an seine Mitarbeit an diesem Kongreß entsprechen zu können. Tie Ausführungen auch dieses deutschen Vertreters wurden mit großem Beifall anfgenomme». Erfolge -eutfcker Kunst in Arsenlinien Aus Buenos Aires wird gemeldet, daß bei dem Wettbewerb um die Ausschmückung der neuen Kathedrale von La Plata lArgcntinicnj ei» großer Auftrag an M tt n ch c n c r K u n st w e r k st ä t t e n gefallen ist. Es handelt sich um die Vergebung der zahlreichen Glasmalereien für diese Kathedrale. Tic beteiligten Münchener Glasmalereien gingen mit dem höchsten Anteil des zur Vergebung ge langenden Auftrages hervor. Die übrigen Arbeiten wurden an französische Werkstätten vergeben. Dieser Wettbewerb zeigt deutlich, baß deutsche Kunst und deutsches Kunstgewerbe auch in Südamerika sich in immer steigenderem Maße durch setzen. E-tlons RoltzbMer im Museum Tic Negierung der Vereinigten Staaten hat dem wissen- schalltich-tcchnischcn Museum in Ncuiwrk eine wertvolle Gabe überlassen, rund ützvtz Notizbücher Edisons, die zum Teil vom Forscher selbst der Negierung geschenkt worden waren, teils, namentlich wo cS sich um ältere handelt, bei Autographcnhändlern zujammengctanst wurden. Fast sämt liche Ideen EdisonS, und zwar in der Form der ersten Ein fälle, die später zn seinen großen Entdeckungen geführt haben, sind in -en Notizbüchern enthalten. Um sie vor Beschädigungen durch Licht, Lust nnd Staub zu behüten, werden die Bücher nicht öffentlich ausgestellt, sondern unter allen erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen in der Bibliothek des Museum» aus bewahrt werden. Von den wichtigsten Blättern werden Photo kopien hergcstellt, die auch dem Publikum zugänglich sein werden. Rettung im Rhein Vo« Günter Pahl Es war in einer Nacht im Sommer. Wir lagen irgendwo, abseits der großen Straße, hinter einer alten, dicht verunkrauteten, hügeligen Kohlmicte. Unter dem vollen, silberne» Mond jagten dunkle, schwere Molken ostwärts hin. Aber wir unten spürten von jenen hohen Winde» nicht einen Hanch. In unserem Herdloch brannte die Flamme geschäftig rot und bruzzelte uns ein Mahl aus Eiern, Mehl und Milch gar knusprig. Unsere beiden Räder standen aneinandergelehnt etwa» weiter seitab. Wir hatte» uns unterwegs getroffen und beschlossen, die Nacht durchznfahren, da wir beide am nächsten Tage in der Stadt K. sein wollten. Und nun bereiteten wir uns erst ge meinsam ein kräftigendes Mahl. Während wir noch beim Feuer lagen und warteten und uns inzwischen eine Zigarette drehten, sprach der andere. Zögernd. In kurzen Sätzen erst. „Ich habe ihn gesucht. Lange. Ich glaubte, einen neuen Namen für ihn finde» zu müssen. Um ihn dann ncn und anders zu haben als die vielen. Die ihn nicht recht hatten, wie ich sah." Er machte eine Pause. Sein Gesicht hatte er halb weg gewendet. Der Rauch seiner Zigarette zog nur sehr lang sam hoch, aber drehte sich leicht kräuselnd in sich selber. „Einmal", redet« er weiter, „war ich mit einem Be kannten zum Rhein hinunter gefahren. Wir sonnten uns erst an seinem grünen Ufer. Als wir endlich ins Wasser gingen, war die Sonne schon im Scheiden. U»d ein paar Wolken und leichter Wind kamen auf. Ich fror ein wenig. Wir schwammen dann ein Stück. Bei einer Biegung trieben mich die starke» Wasser über die Mitte zum anderen User ab. Ta geriet ich in einen Strudel nnd wurde jäh nach unten gerissen. Ich versuchte mit aller Kraft, au» dem zäh saugen den Wirbel heran» und wieder nach oben zu kommen, — eS gelang nicht. Meine Arme spürte ich durch die wohl über heftige Anspannung lahm werden und starr sich krampfen. V)»- »ir«». Es mag wohl nur Sekunden gedauert haben, dieses bann ganz weiche Absinken. Aber in diesen Sekunden geschah viel. Als mir mein Verstand sagte: dn sinkst! du ertrinkst! glaubte ich an einem inneren Schrei nnd Nein zerspringen zu müssen. Gleich danach wurde ich still. Und ich sank ganz ruhig. „ES kann dir ja nichts geschehen. Du bist doch in Gott!" Ich weiß nicht mehr, ob ich diesen Namen gedacht habe. Aber eine solche Ruhe, eine solch selige Stille habe ich in diesem Augenblick gefühlt, daß dieser Name dafür wohl hätte gesagt werden können. — Ich spürte dann meine Füße ans steinigen Grund stoßen. Und noch einmal habe ich mich mit aller Kraft hochgedrttckt. Ich bin auch wieder gut an» Ufer gekommen. Der Krampf in den Armen hatte sich gelöst." — Er schwieg. Seine» Zigarettenrcst drückte er sorgsam in die weiche, feuchte Erde. „Und nun brauch' ich auch nicht mehr zu suchen. Brauch' keinen neuen Namen für ihn. „Du bist doch in Gott!" All mein Tu» ist mir seitdem durch diesen Sinn wie neu durch leuchtet, wie geweiht und ganz tief gesichert. Und mein Herz ist ruhig geworden." Für einen Augenblick flutete der volle Mond weißen Glanz über sein Antlitz ans. Und verwandelt strahlten seine Augen ilm znrttck. „...Ach! Wir hängen in ihm. Wie der Schwengel in einer Glocke." Am Morgen des nächsten Tages erreichten wir bi< Stadt K. Da trennten wir uns. Wir haben uns nicht nach unserem Name» gefragt. Wir! werden uns wohl auch nicht wieder begegnen. Kunstausstellungen s Sächsischer Kunftvereln sNrtlhlfche rerrassej. Sommer, ausstellung „Tier, Wald und Jagd"; 422 Gemälde, Plastlkei« und graphische Werke dentlcher Kttnstler, teilweise an» Galerie- nnd Privatbcsth. Gevssnet: Sonntag» von ll> bi» >42 Uhr, werktags von a bis » Uhr. s annsthaiidlnng Mar Sinz tPrager Straße 8Sj. Sommcr- audsictlnug Dresdner uud auswärtiger Kttustler. s Knnstbandlnng am Schloß lLchloßstraße, Ecke Sporergasse). Sommerausstellnng Dresdner und auswärtiger Künstler.
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