der Eingangstür. Das schöne Satteldach des Toreingangs mußte 1953 leider entfernt werden, da es schadhaft war. Einzelne Eichen stehen auf den weiten Wiesenflächen. Der Weg zur Selkemühle ist durch eine Tafel bezeichnet. Ihm folgen wir zunächst an einem Pflanzenkamp vorbei, wo junge Waldbäume aufgezogen werden, bleiben aber immer auf der Höhe. Einzelne Gehölzgruppen beleben das Bild. Links führt der Weg durch den Feuersteingrund abwärts in das Selketal zur Selkemühle. Wir halten uns rechts. Sonnenröschen, Steinnelken und Knautien stehen am Wiesenrand. Der Hauptweg biegt rechts ab, wir aber gehen geradeaus weiter und treten in den Laubwald ein, an dessem Rande links eine alte Buche steht. Zum Bestand gehören zahlreiche kräftige Ulmen mit Weißdorn und Feldahorn als Unterholz. Der Weg ist stark eingewachsen und zieht sich immer auf dem Bergrücken entlang. Zur Rechten öffnen sich bereits kleine Ausblicke in das Selketal. Die roten Trauben des Hirsch- oder Traubenholunders leuchten im Juli. Das Holz ist durch seine rötliche Färbung leicht vom gemeinen Holunder zu unterscheiden. Dann stoßen wir auf die stark überwucherten Torreste der Burg Anhalt. Wir können den steilen Hang hinauf klettern, benutzen aber besser den bequemeren Anstiegweg. Den Mittelpunkt der Burganlage bildet der Rest des Bergfriedes, der aus den verkieselten, harten Sandsteinen der Teufelsmauer bei Ballenstedt erbaut worden ist. Erstaunlich ist die Stärke der Wände. Von den übrigen Gebäuden sind nur noch Kellerreste vorhanden. Die Burg wurde 1904 bis 1907 ausge graben; dabei wurden die Mauerreste zum Teil erneuert. Gegenüber dem Bergfried sind die Reste des Palas, des Hauptgebäudes, zu erkennen. Die Ruine ist allerdings in den vergangenen fünfzig Jahren stark zugewachsen, Sträucher und Moose haben von dem Mauerwerk Besitz ergriffen. Die Burg wurde Anfang des 12. Jahrhunderts angelegt und nach der Zerstörung durch die Sachsen von Albrecht dem Bären um 1140 wieder erneuert. Arbeitskräfte aus Flandern brachten den dort heimischen Ziegclbau mit. Ein Teil der bei der Ausgrabung gemachten Funde befindet sich im Heimatmuseum Ballenstedt. Im 14. Jahrhundert sind die Burg und das nahe gelegene Dorf Anhalt ver lassen worden. Der Abstieg führt durch das Tor in Serpentinen hinunter in das Tal. Blauschwarzer Kieselschiefer aus dem Unteren Karbon steht am Wegesrand. Zwei große zusammengewachsene Fichten