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Dresdner neueste Nachrichten : 09.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193502091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-02
- Tag1935-02-09
- Monat1935-02
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.02.1935
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Telegr.: Neueste Vresden«Verltner Schrislleltung: Aiktorlastr.4»: Fernruf: Kurfürst 0561-0866 Postscheck: Dresden WbO - Nichlverlangle Einsendungen ohne Mckpoeto werden weder zurückgesandt noch aufbewayck. - Im Falle höherer Gewalt ober Betriebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelts Francois-Poncet nach Paris gerufen Rede des Reichsjustizministers vr. Gärtner in Dresden — Knappes Vertrauensvotum für Ftandin in der Kammer Der Botschafter berichtet Neue Instruktionen für die weitere Aussprache Tclc gramm unsres Korrespondenten 1l. Pa ris, 8. Februar Der sranzösijchc Botschafter in Berlin, Fran ko i o - P o n c c t, ist nach Pari» zur Berichterstattung gerufen worden, wo er Ende dieser Woche eintrisst. Er soll hier zunächst einmal über die Eindrücke be richten, die nach seinen Beobachtungen das Londoner Ucbereinkommen in den »reisen dcr.Rcichsrcgicrung gemacht hat. Er soll daun aber auch eine Reihe von Instruktionen siir die Fortführung des diplomatischen Mcinnngoaustansches mit Deutschland erhalten. Der deutsche Botschafter in Paris, Roland Uocster, Ist gestern wieder auf seinen Posten zurtickgekchrt. Die Pariser Presse hatte ein ganzes Heer von Reportern und Photographen zum Empfang an den Bahnhof ge schickt. Obwohl der Botschafter sich entschieden wei gerte, irgendeine Erklärung abzugcben, veröffentlichen mehrere Boulevardblätter doch ei» angebliches „In terview". Da der -lustcnministcr Laval noch immer grippekrank zu Bett liegt, konnte der Botschafter ihn gestern noch nicht sehen. Sir Zohn Simons Reise nach Paris Telegramm unsres » o r ce i p o n d c n t e n V. London, 8. Februar Der diplomatische »orreipondent des,.Dail» Tele graph" erklärte, dast Sir John Limo n s Reise nach Paris zur Teilnahme an einem Bankett der eng lischen Handelskammer keine Beziehung zu den jüng sten englisch sranzöstschen Besprechungen habe. Die ' heutige Reise sei bereits viele Wochen vor den jüngsten Londoner Besprechungen sestgelegt worden. Aus Paris wird dagegen gemeldet: Der „Petit Parisieu" rechnet damit, das» Sir John Liman Ge legenheit nehmen werde, mit Ministerpräsident Flau diu und Austenminister Laval zusammen zutrcsscn. Die Vertreter der beiden Regierungen würden dabei ihre ersten Eindrücke über die Ans nähme ihrer Erklärung in Berlin auslauschen können. „Ein Krieg unvorstellbar" Macdvnald über die Londoner Vereinbarungen X London, 8. Februar Ministerpräsident Macdvnald hielt am Don nerstagabend in Luton in der Grafschaft Bedsord eine Rede, in der er sich mit dem cngliich-sranzvsischen Ab kommen beschäftigte. Dieses Ablommen, so sührtc er n. a. and, sehe die w irki a m st e B o r b e n g u n g s- m a st n a h m e g c g c u c i n c u A n g r i i s vor, die jemals von der internationalen Diplomatie geschossen worden sei. Wenn cs irgendwo in der Well einen Angreikcr geben sollte, der einen »rieg plane, so wisse dieser Ltaat, dost er, sobald er seine Flugzeuge zum Angriff gegen seinen Feind entsende, er sich einer Vcrbmdung von Mächten gegenüber befinde, die ihm einen Lieg vollständig unmöglich machen würde. Tics sei ein grostcr Schritt zum Frieden, rin grostcr Schritt, nm einen »rieg nnvor- stclibar und unmöglich zn machen. Austcr- dcm iviird.' Grostbritanuieu, wenn dennoch ein »rieg ausbrächc, nicht allein dastehcn. Macdvnald änstcrte sodann die Ansicht, sowohl Deutschland t?> wie Frank reich hätten Forderungen gestellt, die das andre Land in dieser Form nicht hätte mit Ehren annehmen kön nen. Die Schwierigkeit bei einer iolchen Frage bestehe darin, zn entscheiden, mit wem man zn >> erh a ndel n a n s a n g en soll e. Wir begannen, sagte der Ministerpräsident, mit beiden Ländern gleichzciti g und gaben Frankreich eine Erllärnng ab, die gegcmvärtig vvnl.dcntichen Volk gepriift ivird. Ist» hoffe, das Ergebnis ivird sein, dast Deutschland von neuem im Völkerbund erscheinen ivird mit dem „Ehrentranz", ans den es 'Anspruch erhebt. Frankreich und Deutschland könnten dort in Sicherheit mitein ander sprechen, und die Folge die'cr Aussprache würde hoffentlich darin bestehen, dast die zerstörte Straste z.i einem gröberen internationale» Abkommen über die Rüstungen iviederhergestellt würde und dast die Rationen §incn weiteren wesentlichen Schritt in Richtung ans den Frieden znriicklcgen würden. Sie amerlkanW-russlsKe Spannung Londerkabcldicnst der Dresdner N c u e st c n 'st! achrichtcn Washington, 8. Febrnar. lDnrch iknited Prest.j Dio dnrck» den Abbruch der russi ch amerikanische» Schul dcuvcrhan-tnugen hervorgcrnscne Spannung zwischen den beiden Ländern ivird von neutralen diplomatischen Beobachtern der amerikanischen Bundeshauptstadt als nicht übcrmästig ernst bezeichnet. Man ist der Ansicht, dast es sich hierbei nur um ein vorübergehendes ,1 w ischeuspicl handle Dast es zu den gegenwärtigen Schwierigkeiten kam, führt man in erster Linie ans den von beiden Partnern unternommenen Versuch zurück, die tiuan- ziellcn und wirtschaftlichen Probleme des russisch amerikanischen Verhältnisses gleichzeitig zn lösen. Dies hat ans beiden Gebieten zum Mistersolg geführt. Tie grösste Bedeutung des gegenwärtigen russisch- nincrikanischeu »onstiktcs erblickt man im übrigen in der Möglichkeit einer Auswirkung ans die Lage im Fernen Oste». Ergänzung der amerikanischen Seeresreserve X Washington, 8. Februar Wie Associated Prest im »rtcgsmliiistcrium er fährt, arbeitet der Ehef des Gcneralstabs auf Wunsch des Militärausschusses des Repräsentantenhauses zur Zeit einen Gesetzentwurf aus, durch den die regu lär« Heeresreservc um etwa lüülioo Mann erhöht werden soll. Aus den setzt etwa .100 000 Mann starken Beständen in den frei» Vttltgon Arb«tt»lag«rn follrn am Echlub ihrer Lagcrzeit geeignete Anwärter ausgesucht, zwei Monate gründlich im Heer ausgebildet und. dann in die Reserve cingcrcihi werden. Tasiir erhalten sic jährlich Dollar mit der Vcrpslichtung, ihre jeweilige Anschrift im Ministerium anzngcben und sich einmal jährlich einer körperlichen Tauglichkeitsprüfiiug zu nnlcrzichcn. Eine japanische Forderung Telegramm unsres Korrespondenten London, 8. Februar Der Hinweis des japanischen MarineministerS, Admirals Osnmi, dast Japan bei den kommenden Fioitenbcsprcchungen daraus drängen werde, von Eng land und den Vereinigten Staaten die Einstell u n g der Befestigungsarbeiten in Singa- p o r e b z w. H a w a i z n s o r d e r n, wird von hiesigen politischen »reisen lebhaft besprochen. Tic hxutige Lvndoner Morjicnprcssc nimmt merkwürdigerweise von dieser Rede fast gar. keine Notiz. ES ist auch nicht das erstemal, dast Japan eine derartige Forderung er hebt. In hiesigen diplomatischen Kreisen und besonders in den der Admiralität nahestehenden Zirkeln glanbl man, dast diese japanische Forderung praktisch jede Hossnung ans eine Verständigung, vorausgesetzt das, die Flottenbesprechnngen überhaupt wiederausgcnom- mcu werden, zerstört. Man nennt dieses japanische Verlangen eine „naive Idee", die, wenn sie l» die Wirklichkeit nmgesetzt werde, darauf hiüauSlauscu würde, Japan zum unbestrittenen Herrn im Fernen Osten zu machen, Von der Stadt auf das Land Oie Verpflanzung der großstädtischen Erwerbslosen Von Di. 8z ru>,, Präsident der Rcichsaiislalt siir Arbeitsvermittlung und Ardeilsioscuversichcrung 'Vor einem halben Jahrhundert erwarb der grösste Teil der Bevölkerung Denlsästands, rnnd in v. H, seinen Lebensnnierhali in der Landwirt schaft. Dieser Hundertsatz ist im Lause der Zeil in folge der Eniwicklnng von Industrie. Handel, Hand werk und Verlehr ständig gefallen. E> beträgt seht etwa '-'l v. H. Der Bevöllernngsüberichnst des platten Landes wurde von den andern Erwerbs zweigen in immer steigendem Maste an sich gezogen. Aber nicht nur den ileberschnst eriastte diese Landslncht, sondern sie ergriss auch Arbeitslräste, welche die Landiviriichasl dringend be.iöiigte, und führte zn einem A r b e i t s m a n g e !. Infolgedessen zog die Landwirtschaft an Stelle der in die Städte nnd Indnstriereviere Abwandernden auslän dische Arbeiter heran. Hnnderiianiendc dieser aus ländischen Arbeiter strömten vor dem Weltkriege all jährlich ans dem Osten zur Zeit der Frühjahrs bestellung in die deutsche Landwirtschaft ein und ver liehen diese Arbeitsstätten nach der Hacksrnchlernte ipt Spätherbst, nm mit ihren Lohnersparnissen, die sich auf viele Millionen Goldmarl beliefen, in ihrer Heimat den Winter zu verbringen nnd dann cra nt die Fahrt nach Deutschland anzntreten. Diese Ver hältnisse staben zwangsläufig dazu geführt, das; die deutsche Landwirtscbast ihre Betriebe immer mehr zn Saisonbetrieben entwickelte. Der grvstc in Deutschland gespürte -stampf gegen die Arbeitslosigkeit bestätigte nachdrücklich die schon früher iüeoretisch erlannle Tatsache, das; die räum liche und berufliche Verteilung der Be völkerung in Deutschland nicht den st aalspvliIk i ch e n G e s i ch l s v unkten ent spricht. Die Massierung der erwerbstätigen Be völkerung, die nun Teil vom Lande stammt, in Grost- städten nnd Indnsiriebczirken birgt in .striien.eilen grvstc soziale Gefahren in sich. Sirnkturveränderungcn, .ans weite Sicht eingestellt, erwiesen sich als notwendig nnd mussten nicht zuletzt dalnii gehen, die Landiluctst zu hemmen und einen R ii ck t l n st a n i d a s L a n d zu begünstigen. * Voraussetzung siir einen erhöhten Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft ist die Lösung der Frage: im Rahmen der natürlichen Grenzen die übersteigerte Saiivnarbeit in eine D a u e r b c i ist ä s l i g n n g , zeitlich begrenzte Arbeilsvcrträgc in Jahrcs- a r l. e i t s v c r l r ä g e nniznivandeln. Sowohl im Winter IN:,:, Ik als in diesem Winter hat die Land- witt'chgst ivcit weniger Arbeitslräste sreigcsetzt als in den Vorjahren. Dies bedeutete Opier, denn die Um stellung des althergebrachten JahreSarbeitsplancS, die Bereitstellung von Wintersiillarbcit ist mit Schwierigkeiten verbunden. Tic Landwirtschaft sand sich dazu insbesondere deshalb bereit, weil sic Ver trat en zu der ungebahnten wirtschaitlichen Gcsnndnng hatte. Jede organische Stärkung der Landwirtschaft bedeutet wertvollste praktische Arbeitsbeschaffung. Durch sic ist cS möglich, die latent in der Landwirtschast vor handenen grvstcn Veschäftignngsmöglichkcitcn zu er schlichen, von der eptensiven zur intensiven Wirtschaft iibcrzugchcn nnd durch wirtschaftliche Nutzung der bisher brachliegenden Flächen ncne Arbeitsgelegen heiten zn schassen. Sichert die Landwirtschast stündige Arbeitsgelegen heiten für ihre Arbeitskräfte, gestattet die erhöhte Wirtschastlichkeit ihrer Betriebe gute Arbeitsbedingun gen mit den Möglichkeiten des Ausstieges und sorgen Landwirtschast nnd Ltaat gemeinsam für augemcssene Wvhnnngsvcrhältnijie ans dem Lande, jv ist auch sür den ländlichen Arbeiter der Anreiz zur Abwanderung stark vermindert. Tic letzten drei Jahre vor der Macht übernahme durch den Nationalsozialismus, in denen die Zahl der Arbeitslosen nnanshaltiam ans «Millionen stieg, haben der deutschen Arbeiterschaft eindringlich ge zeigt, ivic hoch eine ständige landwirt schaftliche Arbeit gegenüber einer kon junkturell bedingten industriellen Ar beit zn werten ist, und dast gesicherte Sach, lcistnngen neben geringerer Geldentlvhnnng in der Landwirtschaft nicht gering zn achten sind gegenüber höheren, durch »nrzarbcit aber stark schwankenden Barlöhnc» in der Industrie. * Diese natürliche Entwlcklniigslichtttiig wurde durch verschiedene staatliche Massnahmen aeltUtzt. , In dem Gesetz zur :>! egclnngd e s A r beitS . cinjatzcs vom I>. Mai ln:il gab die Reichsregic- rnng dem Präsidenten der Reicüsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslvsenveiiiklnrnng das Recht, anznordneu, das; Personen, die in den letzten drei Jahren in der Landwirtschast tätig waren, in ander» als landwirtjchasilichen 'Betrieben nnd Bernsen nur mit seiner vorherigen Zustimmung eingestellt weiden dürsen. Der Gesetzgeber hat also tein allgemeines Eiiistclliingsverbot erlassen, nnd der Präsident der Reichsanstalt hat auch die Zustimmuugsverpfliihlung vor der Einstellung nur siir jene nichtlandwirtichast- lichen Berufe nnd Betriebe ausgesprochen, die eriah- rnngSgemäh in grvsteni Umfange landivirtschastliche Arbeitskräste ansznnehmen pflegen, z. B. sür die Schwerindustrie und das Baugewerbe, bei weiblichen Personen z. B. sür das Gan- und Lchanksiätteu- gewerbe. Ebenso wirkte die ans Grund des gleichen Gesetzes vom Präsidenten der Reichsanstalt ausge sprochene Zuzngsbcscchränkuug sür die Reichshanvt- siadt nnd die Hansestädte Hamburg und Bremen der Landflucht entgegen. Einen beachtlichen Anreiz zur Mehreinstellnng verheirateter landwirtschaftlicher Arbeiter geben W v ü n n n g S b a u z n s ch ü s s e der Rcichsanitalt siir die Erstellung neuer Familienwohnnngett. Der Zn schuh ivird gegeben, solange die Faniilienivvlmiing mit verheirateien Landarbeitern besetzt ist, mit denen ein ArbeilSvcrtrag von mindestens cinjäürigcr Dauer läuft, jedoch längstens ans sechs Jahre. Der Znichnh belänst sich im Höchstbetragc ans nun Mark siir ein Jahr, -och darf der Gesamtznscüust lltmu Marls die Hälfte der Herstellungskosten der Wohnung nicht übersteigen. Bei der besonders grohen Notlage der älteren verheirateten landwirtschaftlichen A n - gcstelltcn begünstigt die Reichsanstalt auch eine zusätzliche Einstellung dieser Personen über ln Jahre, sosern sic zwei Jahre oder länger arbeitslos waren, indem sic dem Unternehmer zum Ausgleich der an fänglichen Minderleistungen des Neneingestellten Zu schüsse von rund öO Mark im Monat für sechs Monate zaült. Rach dicker Zeit ist der Angestellte wieder voll lcistungssähig sür -en laudwiriichan: Betrieb geworden. * Schwerer als die Hemmung der Abwanderung vom Lande ist die Verpflanzung land fremd c r A r b e i t s k r ä f t c in die Landwiri sch ast. Die landwirtschastliche Arbeit in ihrer grostcn Mannigsaltigkcit und Natnrverbnndenheit ist keine Tätigkeit, die ohne weiteres von körperlich leidlich geeigneten städtischen Bctriebsarbciiern anSgesührt werden kann, sondern crsordcrt Arbeitskräste, die einige landivirtschastliche .»euiuulne haben oder vom Lande stammen. Versuche, ans Städten nnd Judustrie- gebictcn ältere verusssremdc Arbeiter, die nnd deren Frauen — das ist besonders beachtlich — nicht vom Lande stammen, in die Landwirtschast zu überführen, sind zumeist znm Scheitern verurteilt. Greist man ans landfremde Arbeitskräste aus gewerblichen Bernsen zurück, so kommen in der Hauptsache nur junge Leute in Frage, die sich leichter den ländlichen Berufs- und LcbeuSgcivvhu- hcitcu aupasscn können. Hier hat die Reichsanstalt den Weg der sogenannten „L andhiIsc" beschritten. Diese Landhilsc hat eine zweifache Ausgabe. Sie ermöglicht dem bäuerlichen Betrieb, eine junge, arbeitslüchtigc »rast zusätzlich einznstellcn: sic ent lastet damit die Familie dcö Bauern besonders die Bäuerin, und dient der Erhaltung und Förderung der bäuerlichen Familicnwirtschast. Zugleich bietet sic der Jugend Arbeit und Bro«, Halt in einer Familie und Anleitung zu wirtschastlicher Tüchtigkeit. Die RcichSanstalt gibt jedem Baucrnbetrlcb bei zusätzlicher Einstellung eines Landhclfcrs oder einer Landhclferin eine geldliche Beihilfe, die etwa den knappen Varloh» und die sozialen Abgaben deck!. Die Unterbringung nnd Verpflegung geht zn Lasten des Bauern. Tie Ausgaben, die den Arbeitsämtern bei dieser Masmahmc gestellt werden, sind nicht leicht, sowohl hinsichtlich der Auswahl der Arbeitsplätze, wie hinsicht lich der Auswahl der jungen Leute. Trotz mancher Schwierigkeiten in Einzelfällcn ist cs gelungen, im Durchschnitt der letzten 1>> Jahre rnnd 1 5,0 000 junge Leute aus den Städten und Indu strie r c v i e r e n aus dem Laude anzusctzcu. Besonders erfreulich ist es, baff ein grober Teil du
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