Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 03.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 23/24: Textverlust durch angeschnittene Außenränder
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-03
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.03.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
März 1SZ5 Dresdner Neueste Nachrichten Anzrtgknpktif»: Grundpreis, dl« 22 mm dr«t<« mm-Zeü, Im " - " -— Anzei-enieil 1« Zipf., dl« 7S mm breit, ww-Zetl« Im Tertteil1-10 UM. Rabatt «ach«löffel v. Anzelgenpretelist» Rr.Z. Lrtefgebühr für Suchstadenan,eigen 30 Rpf. ausschi. Porto. Mdln» schallung an bestimmlen Tagen und Plätzen wled keine Gewähr übernommen. mit Handels« und Industrie «Zeitung MLS HaIbmonatI.l,00RM Postbezug monatI.r,00RM.ewschI.4ZRpf.postgebl!hrtN lohne ZusteNunqtgebühr). Meuzbanbsendungen: Alle die Woche l,O0RM. Schrlstleltvng, Verlag und SauvtaeftbMslelle: VreSden«A., Zerdlnandflraße 4 Einzelnummer is Rpf., außerhalb Groß.v««b.n- 20 Rpf. poltadreffe: vre»den«U.i. Postfach»Zernruf: Orisvettehr Sammelnummer 24601, Zernvettehr 14194,20024,27981-2798Z. Telegr.: Neueste Dresden«Vrrliner Schristleltung: MNoriastr.4a; Fernruf: Kurfürst9161-9366 Postscheck: Dresden AX>0 - Richtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandi noch ausbewahrt. - Im Falle häherer Gewalt ober Letrtebsstärung haben unsre Sezteher keinen Anspruch auf Rachlieserung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Ar. SS Sonntag, s. März 1S3S 4S. Jahrgang Gewaltiger Eindruck der Saarfeier im Ausland Adolf Hitlers große Rede an das Gaarvolk — Ltmsturzversuch in Griechenland — Oie italienischen Truppentransporte nach Afrika ab- eS. Italien und Abessinien Bc- zu Frankreichs Gorgen in Nordafrika Recht unruhig ist eS unterdessen auch in be« französischen Besitzungen In der arabt, schen Welt längs der nordasrtknnischen Küste und In Syrien geworden, Die arabische Bewegung slackert wieder einmal auf. Den blutigen anti- Mischen Demonstrationen im vergangenen Jahr« sind jetzt neue Kundgebungen in Algerien gefolgt, di» einen scharsen antisranzösischen Charakter tragen. I« der Stadt Mostaganem an der algerischen Kiiste öst lich von Oran kam «S zu Tumulten der Arbeitslose» Erst durch mtlitärischen Einsatz konnte die Ordnung wiederhergestellt werden. Die Ursachen dieser Un ruhen sind sowohl politischer wie w trtschaft« licher Natur. Nordasrika produziert fast genau da» gleich« wie Sitdsrankrcich. Algerische und süd- sranzösische Weinbauern stehen in schärfster Konkur renz. Einfuhrverbote oder Zölle kommen für Algier nicht in Krage, da Algier keine Kolonie, sondern et« Teil de» sranzöstschen Mutterlandes ist. Tunt»» dessen WeinauSfuhr nach Frankreich durch Zölle er- schwert ist, ist In noch höherem Grade von der Kris« betrosfen als Algier. Der Generalgouverneur von Tunis hat erst dieser Tage in Paris auf dl« unhalt bar gewordene wirtschaftliche Lage der tunesisch«« Weinbauern hingewlesen. di« nur etwa SO VroZept Wir haben an dieser Stelle Immer wieder darauf hingewlesen; wie stark die Ereignisse und Entwick- lungen in außereuropäischen Erbteilen die politischen Geschicke Europas in dieser klein gewor denen Welt beeinslussen. Neben den Fernen Osten, al» einen -er Hauptunrnhehcrde, ist in den letzten Wochen und Monaten wieder einmal Nordasrika getreten. Der abessinisch-italienisch« Kon flikt ist noch nicht gelöst, und die Italiener sehen de», wegen ihre militärischen Vorbereitungen fort. In Nom betont man, bah diesen Vorbereitungen jede AngrtssSabsicht fehle. In einer amtlichen italienischen Erklärung dieser Woche wurde ausdrücklich gesagt, daS Ziel der Mobilmachung sei lediglich, „den Schutz der beiden italienischen Kolonien in Ostasrika recht zeitig zu verstärken". Der Duce habe „den festen Willen, die Jnt«ressen und die Würde JtalienSebenso wie sein Prestig« al» Grohmacht energisch zu verteidigen". In der gleichen Erklärung bemüht man sich nach- zuweilen, bah die Entsendung von Truppen und Kriegsmaterial nach Ostasrika keinerlei Schwächung der europäischen Bertcidigungökrast Italiens dar- stelje. Für die beiden nach Afrika abgegangenen Divisionen Pelorltana und Gavigniana werden zwei ReserSedlvistonen ausgestellt. Gleichzeitig wlrd be sonder» unterstrichen, dab die fascistischen Gesetze di« Mobilmachung aller Italiener vom 18. bi» zum l>5>. Jahre möglich machen, das heisst die Aus. strllung von sieben bis acht Millionen Mann. Diese Erklärnng ist vor allem von einem Teil der Pariser Presse mit besonderer Genug tuung ausgenommen worden, da man dort tu d«w abessinischen Abenteuer eine gefährliche Schwächung der Einsatzbereitschaft Jialiens in Europa erblickte,. Befriedigt stellte infolgedessen nach der römischen Er klärung der „TcmpS" dieser Tage fest: „Nom lässt sich keineswegs durch die abessinische Drohung hypnoti sieren, und Abessinien wird keinesfalls Rom dazu veranlassen, seine Aufmerksamkeit vom Brenner zulenkcn." Oipiomatische Verhandlungen und militärische Vorbereitungen Hauptziel der militärischen Vorbereitungen iss Italien einsatzbereit für das Ende der ersten Regen, zeit (etwa Mail bzw. für das der zweiten Regenzeit im Herbst zu machen. Dass militärische Operationen grösseren Stils unmittelbar bevorstehen, ist nicht an. znnehmen. Die diplomatischen Verhandlungen gehen weiter, und zwar werden sie auf Wunsch England« direkt und nicht in Genf gcsnhrt. Dieser Entschluss ist eine neue schwere moralische Nieder lage der Genfer Einrichtung. Abessinien ist Mitglied des Bundes, geniesst also allen Schuh der Völlerbundsiavttng, und trotzdem darf diese Satzung aus den abelstiitschen Fall nicht angewandt werden, weil eS einigen Grossmächten im Augenblick nicht passt. Die Begeisterung für den Völkerbund in der europäischen Bevölkerung dürste durch ein solches Verfahren kaum grösser werden. So oft der Völker bund vor eine ernste Ausgabe gestellt war, hat er bis- her stets versagt oder sich um diese Ausgabe herum gedrückt. In den direkten Verhandlungen zwischen Rom und Addis Abeba geht es zunächst um die Einrichtung einer neutralen Zone. Ein endgültiges Ein verständnis ist noch nicht erzielt worden, lind selbst, wenn cs erreicht worden ist, hat man zunächst nur eine Vorfrage geklärt. Durch die ucutrale Zone sollen neue Zwischenfälle, die den Gang der Verhandlungen stören könnten, vermieden werden, lieber die sachliche Einigung zwischen Rom und Abessinien würde durch sie noch nichts entschieden sein. Dazu kommt, dass die bisherigen Zwischenfälle durch wilde Bergstämme her vorgerufen wurden, die nomadisierend an den abessinisch-italienischen Grenzen hcrnmziehen, und die sich durch neutrale Zonen ebensowenig beeindrucken lassen bürsten wie durch regelrechte Grenzen. Die Autorität der Zentralregiernng in Addis Abeba hat aber bisher nicht ausgcreicht, diese Bcrgstämme völlig unter Kontrolle zu stellen, und da man in Rom nicht weiss, wie weit Addis Abeba bei den bevorstehen den sachlichen Verhandlungen Entgegenkommen wird und kann, seht man die militärischen Vorbereitungen fort. Dabet ist beinahe wichtiger als die Entsendung von Truppen der Abtransport riesiger Mengen von Material für Brücken- und Strassrnbau, für Telephonanlagen, für Baracken usw. Dazu kommt die Entsendung von Spezial arbeitern und Ingenieuren, die in den ver- kehrStechnisch wenig entwickelten Gegenden an der italientfch-abesstnischen Grenze erst einmal die Vorau?- setzung für die Operation militärischer Truppenein, hetten schassen müssen. Neuer Friedensappell Adolf Hitler bezeichnete gestern abend in seiner Rede an die heimgekehrten Saarländer den 1. März als einen Glückstag nicht nnr für Deutsch land, sondern auch für ganz Europa. Denn die rechtzeitige Durchführung der Abstimmung und der reibungslose llcbergang des Saarlandes an Deutsch land habe eine der ernstesten und gesährlichsicn Wun den am politischen Körper des europäischen Kontinents geschlossen. Zu einer Stunde, da er, wie englische Kor- respondenten schreiben, einen Triumphzug durch Saar brücken hielt, wie ihn seit grauer Vorzeit kein andrer Herrscher der Geschichte zu verzeichnen hat, streckte der Führer abermals seine Hand nach Frankreich, indem er erklärte: „Wir hoffen, dab durch diese» Akt einer anSgleichenden Gerechtigkeit, der Wiedereinsetzung natürlicher Vernunft das Verhältnis zwi schen Deutschland und Frankreich sich endgültig bessert. So wie wir den Frieden wollen, müssen wtr.hvssen, dass auch das grosse Nachbar volk gewillt und bereit ist, diesen Frieden mit uns zu suchen. ES muss möglich sein, dass zwei grosse Völker sich die Hand geben, um in gemeinsamer Arbeit den Nöten entgcgeuzntreten, die Europa unter sich zu begraben drohen." Man sieht aus diesen Worten wieder, dass der Führer sich seiner F r i e - c n s s e n d u n g f ü r g a n z Europa angesichts der schweren Wellkonslikte, die jeden Tag über diesen kleinen und zerrissenen Konti nent hereinbreche» können, vollauf bewusst Ist. In diesem Geist wird er auch de» englischen Unter händlern cntgcgentretcn, deren Besuch nunmehr unmittelbar bcvorsteht. In einer Sitzung des englischen Kabinetts wird heute Uber di« russische und die polnische Einladung ent schieden werden, doch dürste scststchcn, dab Sir John Sinwn nicht direkt von Berlin »ach Warschau oder Moskau weiterreist, sondern zunächst einmal nach London zurückkehrt, um der englischen und der fran zösischen Negierung über seine in Berlin gewonnenen Eindrücke zu berichten. Mit Recht steht die englische Regierung aus dem Standpunkt, dass sie weitere Ent schlüsse und ReisediSpositioncn für Sir John Simon erst treffen kann, wenn sie sich in Berlin genau über die deutschen Absichten Informiert hat. Im übrigen hat die Einladung nach Moskau in London keine grobe Begeisterung erweckt und findet in gewissen Teilen der öffentlichen Meinung scharfen Widerstand. Anderseits scheint die Rücksicht aus Frankreich und die wettere Ausgestaltung der französisch-russischen l" ziehungen das englische Kabinett doch bestimmen wollen, die Einladung der Sowjets anzunehmen. Von Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah - Sin Querschnitt durch die Wettpolitik der Woche Saarbrückens Zubeltaq Sin- riesige Menschenmenge grübt jubelnd den Einzug der Parteisormattouen in Saarbrücken Begeisterte englische Berichte „Fieberhafter Freudentaumel in Saarbrücken" Telegramm unsres Korr«spondent«n London, r. März Die «orrcspoudenteu der großen englischen Blätter, die gestern in Saarbrücken Zeugen der Rück kehr de» SaargcbicteS in das Reich waren, sind von dem gewaltigen Geschehen so beeindruckt, daß ihnen manchmal geradezu die Worte fehlen, diesen groben historischen Augenblick zu beschreiben. Um die un« geheure Begeisterung zu schildern, welche die Ankunst Hitlers erregte, verwenden die Berichterstatter die höchsten Superlativ«, die die englische Sprache kennt. In einem Blatt heißt eS, baß Hitlers Einsahr« einem Triumphzng glich» wie ihn wahrscheinlich nur die Kaiser und Könige des Altertums gekannt hätten. „Frauen weinten vor Freude, kletpe Kinder liefe« herbei, um ihren Führer zn schen, und nnanshörlich donnerten die Hcilruse durch die Strassen. Tausende von Mahlzeiten blieben in dem fieberhaften Freuden- taumel in Saarbrücken ungegessen", so schreibt die „Morntng Post". Ein andres Blatt lagt, als Adolf Hitler in der Menge gestanden habe, hätten seine Augen ausgeleuchtet, seine Gestalt habe sich gcstrasst, und beim Vorbeimarsch habe er mit einer unvorstellbaren Ausdauer mit erhobenem Arm die Menge begrübt. Da man in England an grossen Männern besonders ihre menschlichen Gesten llc- obachtet, berichten die Sonderkorrespondenten aussühr. ltch und mit Sympathie, wie Hitler angesichts der im Regen dastehenden Menge seinen Hut abgenommen, seinen Regenmantel abgelegt und wie der un- Lcdeutendste Mann in der Menge völlig durchnässt bagestandcn habe. Im Leitartikel de» „Daily Tele- graph", der die Ueberschrtft trägt, „Deulsch ist die Saar", heißt e» bass man <m Lause der Zeit mißtrauisch gegenüber manchen^Freudcnkundgebungen geworden sei. Wer aber Zeng« des gestrigen Tages in Saar- brücken genxfen sei, »er könne die Echtheit de» Ge- slihl» »er Bevölkerung nicht leugnen. Au» Hitl«r» Rede werden besonders di« an Frankreich ge richteten Sätze hervorgehoben, die Kernstellen werden in mehrspaltigen dicken Ueberschriften veröffentlicht, und übereinstimmend heisst e» in Men Blättern: „Der Führer hat ausS neu« Frankreich seine Hand entgegengestreckt." Der „Daily Telegrazch" schließt seinen Artikel mit den Worten, dass Europa von »er Stärke »eS deutschen Sinnes für Einheit, »er jetzt da» ganze Volk ergriffen habe un» der di« Grundlage »er Macht des- Führer» sei, stark beeindruckt werde. Ward Price, der im Auf trage der ,-Daily Mail" den Saarbrücker Feierlich- leiten beiwohnte, erklärt, dass durch »en Empfang an der Saar der Führer seine Stellung al» »er un- bestritten« Kämpe für den nationalen- Geist Deutsch- landS, al» die Verkörperung der Volksseele und al» der .Herrscher über all« Dinge, die da»'Herz de» deut- schen Volke» -berühren, noch weiter befestigt habe. Acht saarländischeRetchstagsmitglte-er X Berlin, 2. Mär» Der Führer und Reichskanzler ernannte anläß- ltch der Feier der Saarheimkehr folgende Vor- kämpf» der Deutschen Front im Saarland, die sich im Gaarkampf besonder» ausgezeichnet haben, zu Mit gliedern de» Reichstages: Ntctmann, Dürr- selb, Welter, Etchner, Weber, Schubert, Schaub und Kirfer. Der Vorsitzende der Reichs- tagsfraktion, ReichSmtnistrr vr. Frick, übergab ihnen gestern nachmittag die vom Führer unterzeichnrten veftallimgcöurkurchiu.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite