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Dresdner neueste Nachrichten : 25.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193512254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-25
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.12.1935
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e-ember 1SZ? Dreäde«. Schristleltung. Verlag und SanplgeschSfttstelle: Vresben-A^ zerblnaadstrafte 4 Nr. 300 43. Jahrgang Mittwoch, 25. Dezember 1935 ü. Vrrlk, i!.' ein > norm. 10 Ndr r Llr. 1, i5rda. - Geschäftsanteil ,>irma Llrumv!- rrcsden. Bicilr Parzablung oc> I8Q Gcschästsummer. qeiehen werden. »gerlcklS. ß Weihnachten ist nie Zeit des Freudemachens, des Schenkens. Und es gibt hoffentlich in diesen Weihnachtstagen niemand, der sich selbst um die Freude brächte, andern eine Freude zu bereiten. Aber es wird wenig Weihnachts geschenke geben, wie ich eins vor langen Jahren erhalten habe. Auf meinem Schreibtisch liegt ein seltsamer Briefbeschwerer. (Ls ist der Zünder einer russischen Granate. Sooft mein Auge auf ihn fällt, erinnert er mich an ein Kriegsweihnachten. Denn ich habe ihn einmal im Felde als Weih nachtsgeschenk bekommen. Der dritte Kriegswinter war gekommen. Unsre Truppen standen weit draußen an allen Fronten, bis tief nach Nußland und Galizien hinein. Da traf ich um die Weihnachtszeit in einer weltvergessenen abgelegenen (Lcke Galiziens ein Landsturmbataillon und hielt ihm auf Bitten der Offiziere eine Ühristvesper. Fast den ganzen Tag war ich gefahren in den frühdunkelnden Dezemberabend hinein. Nach harten Frositagen war plötzlich Tauwetter eingetreten, der Wagen mit den kleinen Panjepferdchen, der mich an der Haltestelle abholte, sank tief in den aufgeweichten Boden ein. Und als es durch die Furt des Flusses ging, spülten die angeschwollenen Wasser bis weit in das Innere des Wagens hinein. Als wir endlich ankamen, waren schon die ersten Sterne am Himmel heraufgezogen. Sofort begann die Feier. In einem großen, an einer Seite offenen Schuppen war das Bataillon angetreten, Mann an Mann. Im Halb dunkel lag der Raum, nur durch den Kerzenschein von zwei großen Tannen not dürftig erhellt. (Lin Ballen Torfmull, mit Tannengrün verziert, war meine Kanzel. Aber ich habe mich in meinem Leben nie mehr in einer Kirche gefühlt als in jenem armseligen galizischen Schuppen. Denn als nun unsre Weihnachts- lieber aufklangen und die Weihnachtsgeschichte lebendig wurde, da war es, als ob Raum und Zeit zusammensänken und mitten in der fremden elenden Um- gebung wie ein Licht von (Lwigkeit her die Botschaft kam: Siehe, ich verkündige euch große Freude! — Mitten in der Not des Krieges ewige, unvergängliche Heimat. Ich bin dann noch ein paar Stunden mit den Kameraden zusammen gewesen, ehe ich wieder in die Nacht hinausfuhr. Ich hatte mein Horn mit, und als die Stunde des Abschieds kam, klangen noch einmal unsre trauten deutschen Weihnachtslieder das galizische Tal entlang. Als ich ging, gab mir jemand zum Andenken an diesen Abend den Granatzünder, den er am Tage vorher auf gehoben hatte: mein Weihnachtsgeschenk an diesem Abend. Warum ich an dieses Erlebnis so manchmal denken muß? Weil man immer wieder sagen hört, weil so viele meinen: Weihnachten sei ein Fest der Kinder. Gewiß ist es das! Go sehr, daß man getrost sagen kann: ein Weih- nachtssest ohne Kinderjubel, ohne das Leuchten fröhlicher Kinderaugen, ohne fragendes Raunen aus Kindermund ist nur ein halbes Weihnachten. Und doch weiß ich — und ganz besonders seit den Männer-Weihnachten des Krieges —, Weihnachten ist nicht nur ein Fest der Kinder. Weihnachten ist, oder sollte es sein, erst recht ein Fest der Großen. (Lrst als (Lrwachsener lernt man ja die ganze Tiefe und Größe des Weihnachtsfestes und der Weih- nachtsbotschaft erfassen. (Lrst als (Lrwachsener und vor allem dann, wenn einem eigene Kinder geschenkt werden, erlebt man zutiefst etwas von der unaussprech lichen Größe der Gabe Gottes, die uns in dem Kinde in der Krippe geschenkt ist und von der ja alle unsre menschlichen Gaben, mit denen wir andre in diesen Tagen erfreuen, nur ein schwacher Abglanz sind — von der Gabe Gottes, daß wir seine Kinder heißen dürfen. Man sagt von uns Deutschen, daß in einem rechten Manne immer das Kind lebendig bleibe. Ob es daher kommt, daß wir Deutschen ein so besonderes Verhältnis zum Weihnachtsfeste und zu dem, von dem es kündet, dem Kinde in der Krippe, haben? In keinem Volke ist Weihnachten so tief verwurzelt wie im deutschen. Kein Volk der Welt hat so viele tiefe innige Weihnachtslieder als Volkslieder wie das deutsche. Kein Volk pflegt so viel volkstümliches Brauchtum zu Weihnachten wie wir. ÄlnieiaenvI'eikL- Grunbprei«: »le 1 spassig« Mw-Zeii« im All« zeigenieil 14 Nps, Glellengesuche und privat« Aamiiienanzeigen bNps.di«?» wmlntlte mw-Zeiie Im Lexttet! 1,1» KNI. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengensiaffel v. Lriesgediihr für Ziffer anzeigen SO Npf. aueschi. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 4 gültlg. iciertag »S. «MNadt nsr Urnspi. 46 440 KUlS eculgsmn. «I. a«Is» -ttLekbilke Das aber ist der Weihnacht tiefster Gintt, und wlr wollen uns hüten, daß er nicht über allerlei, wenn auch noch so schönem Beiwerk verschüttet werde- die Botschaft, mehr nöch, die Gewißheit, daß wir Gottes Kinder heißen sollen. Das tst.Gottes Geschenk. Man kann sich seine (Lltern, seinen Vater nicht wählen. Man ist ein Kindsseiner (Lltern, und man kann sein Leben lang nichts andres sein oder werden. So sind wir auch Gottes Kinder und bleiben Gottes Kinder. Weihnachten will uns die Augen dafür öffnen und will uns die ganze Größe dieser Tatsache immer wieder aufs neue erleben lassen. Nichts weil es unser Wille wäre, ist das so- wir wollen oft Gott aus der Schule laufen. Nein, weil es Gottes Wille ist. So sehr sein Wille, daß er uns. den Heiland Iesüs (Lhristus in die Welt gesandt hat, der unser Bruder geworden ist von der Krippe bis zum Kreuz. Darum stehen wir jedesmal zu Weihnachten wieder dankbar an der Krippe und sprechen eS unfern Vätern nach: „Damit wir Kinder würden, gingst du vom Vater aus, nahmst auf dich unsre Bürden und brachtest uns nach Haus!" O b erkkrch en rat A. Wen delin Mitglied de» sächsischen LanbrSkirchenauSschusseS eute cingetiaacu "ft Haikedell tn dem Vermögen tli geb. Lchmidt der l«8L: «s -aus Ulbricht -sie 88. an dem na vdllb «>-!»>. b. rver.er dum »Sä rd Arthur P«a- s 18, das MciM . Gblers, inner- cs seine Gcschanc vertreten, ans- 111 (rn 2«. tcmber 1V8L. I« unv.e« ta» kachheu» dl In vlaia. itungeei. ^«1 ineabiunS«» l-kkkr«g«nl l. kdl.sso.io.ro. t», KU. IS.., gtsi KU. 10.75, », KU. s.so, ir.- Nirktar » Kus 14k«1 »ek.n Slral« IS andclägescMchaft rcsdcn, Ueber 1 Gnmmiwaren ML nachmittags et. Dresden, Leid nulter ernannt, l. Januar IUM ic Retbelialluna -rcn VerwaUlis lbiaeransschui'ch «2 der jlonkms- 11 Uhr orderungen aus > I« Mr den, Votbrinaer Nn anberannn. Lache in Peutz nildi« ist, dan rabiolgcn oder lache nnd die Sc abgelondcrie sverwalicr die. 7V X 18187 IV. kr ««schlosser, iWeibnachlsbeilig. «aste» siir den brigcn Geschäfts, SSL. tätswerke, A.-G. idiäft rcsdcn geborene 'sek in Dresden, Cniler wobnluft, s Dresden vom ucht entmündigt 4 0 ü 28-81 . Dezember lv.SL. «r tteikiugstrafte. iadtamt siir Diel. >fte 1l>, 8. Lber. cichung der 21». chrift ebenda bis >r lOcssnung der «L. ivtftadl Dresden, letrlebc Dresdner Neueste Nachrichten NSv -Mm», mit Handels- und Industrie-Zeitung Halbmonail.l.voNM Postbezugmonail.2X)0NM.emschI.4ZRpf.postgebahren * * V sehne Zustellunqlgebtihr). Nreuzbandsendungen: Jür bi» Woche 1^0 RM. Einzelnummer 15 Rvs., -»1«^ sr°ß-vr^d.n« 2» Rpf. Postanschrift Vre-dea-Ll Postfach. Fernruf: Ortsverkehr Sammeluummer 24601, Fernverkehr 27981-27983 « Lelegr.: neueste Dresden.Verltner Schrtftlettung: Verltn «.35. Mortastr.4«: Fernruf: Kottürfi9361-9366 Po stichelt Dresden roei» - Nichtverlangte ainsendungen ohne Nückport» werben Weber zurückgesandl noch aufbewahrt. - 2m Jastr höherer Gewalt oder Letriebästiirung haben unsre Lezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung beä entsprechenden cknlgelte V Mste. Lilveftertag Nnd Ihr, die ltäduicheu <it bem Publikum istellen wird an ätbau«, «n der an beiden Tage» Feiertag und am I Utz U.., ? ' .71 x L
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