Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 08.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193501086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-08
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.01.1935
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schriftleitung. Verlag und SauptgelchMstelle: Vre-den-A., zerdlnandstraße 4 Slnsaiaanveeika Grundpreis: dl« 22 mm br«ttr mm-Zellt lm — " An,eigen!«» 1« Rpf^ dl« 7» mm breit« wm-Zett« Iw T«»N«ll 1,1» UM. Rabatt nach Staffel b. An,«lgenprelrllst« Re.» Lr>efgeb0hr für Luchstabenanzelgen 10 Aps. ausschl. Porto. JürSin- schalkung an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr übernommen. Postadresse- VreSden-A.l poftsacv - Hernmf: orisvenehr Sammelnommer 24601. Zernvettehr 14194.2«024,27051 -27983 - Teieqr.: Neueste Dresden - verllner Schristlettung: Viktoriastr.4»: Kernruf: Kurfürst 0361 -936« Postscheck: Dresden 2»«» Nichtverlanate Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch ausbewahrt. - Zm Falle höherer Gewalt oder ÄetriebsstSrung haben unsre Benetzer keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelts Dresdner Reneste Nachrichten mit Handels« und Industrie-Zeitung — Holbmonatt.l.o»RMPostbe,ugmonalI.2X)o1iM.emjchl.4ZRpf.postg-bahren lohne Zustestunasqebüyrs. streuzbanbsendunqen: Für bi« Woche l,»oRM. Einzelnummer 10 Rps., oußerhaN, Groß.Dresdens IS Npf. Nr 6 * Dienstag, 8 Ianuar 1<)3S 48 Jahrgang SieBorab-lmmung an der Saar Hai begonnen Riesenkundgebung in Saarbrücken — Reden der Reichsminister vr. Goebbels und Rudolf Heß - Oie Abmachungen von Rom Zur Heimkehr gerüstet Der letzte Sonntag vor der Abstimmung im Saargebiet brachte in gewaltigen Kundgebungen noch einmal den Willen des Saarvolkes zur Heimkehr ins Reich zum Ausdruck. Saarbrücken selbst erlebte den grössten Aufmarsch seiner Geschichte: 350000 Deutsche aus allen Teilen des Saar gebietes fanden sich zusammen und legten ihren Treueschwur ab; in den Zügen der Teilnehmer flatterten die Hakenkreuzsahnen; immer wieder er« klangen die nationalen Weihelieder und das Saarlied. Eine Gegenknnd- gebung der Marxisten und Separatisten in Saarbrücken wurde zu einer kläglichen Niederlage. Heute morgen haben bereits die Borabstimmungen jener Personen, die am 13. Januar beruflich verhindert sind, begonnen. In Berlin hielt bei der Eröffnung der Saarausstellung l)r. Goebbels eine Ansprache, in der er abermals einen Appell an Frankreich zur gemein samen friedlichen Aufbauarbeit richtete. In einer Riesenkundgebung im Berliner Sportpalast sprach der Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz. Er schilderte die Bedeutung des Saarkampfes und den Weg des neuen Reiches und sprach gleichfalls die Hoffnung auf ein besseres Verhältnis zu Frankreich aus. Der gestrige Sonntag hat den Beweis erbracht, datz das Saarvolk gerüstet ist, ins Reich heimzukehren, und daß das Reich die heimkehrenden Brüder würdig empfangen wird. Die Reichönriuistcr vr. Goebbels und Rudolf Heb bei der Besichtigung der Saaransstellnng im Reichstag Beginn der Abstimmung X Saarbrücken, 7. Januar Die Laarabstimmung hat heute nm 'X-v Uhr mit der Abstimmung gewisser Gruppen von Abstimmungs berechtigten, die am 18. Januar anderweitig stark in Anspruch genommen sein «erden, praktisch begonnen. Unter diesen Gruppe«, sllr die in den Ureisstädten Wahllokale eingerichtet sind, fallen u. a. die Landrätc und Bürgermeister, di« Personen, die der Polizei und dem LandjLgerkorpS angehörcn, die Beamten, An gestellten und Arbeiter der Eisen« und Straßen, bahnen, der SrastomnibuSlinicn, des Post», Tele graphen» «nd Fernsprechwesens, sowie das Personal der Krankenhiinser und Gesiingnisse. Für Saar, drücken'Stadt sind fn der Rauwiesener Schule drei Wahlbüros eingerichtet worden, in denen heute früh» abgesehen von einem stattlichen Aufgebot von Tonfilmoperateuren und Photographen, kein beson, »erS lebhafter Verkehr herrschte. In einem Lokal Hatte» i« de« erste« Stmrde» nur drei Person«« l»«r ihre» «Ummrecht Gebrauch gemacht. An langen Tischen sitzen in den drei Schul- Ammern di« drei Wahlvorsttzenden, der Schwede Kleberg, der Däne Weinrrt und der Luxem- burger Fürst, umgeben von ihren vier Beisitzern, dir sich aus Bertrctern der Deutschen Front und der RückgliedcrnngSgcgner znsammensetzen. Die grau» grüne Wahlurne trägt in groben meiste» Bnchstaben die Aufschrift „Borabstimmung Saarbrücken". Die Wnhlprüfer sehen die AbstiminuugSanSmeise und Personalausweise der Personen ein. Die Stimm berechtigten begeben sich dann in die Zelle, stecken ihren Stimmschein nngesallet in einen grünen Um schlag und übergeben ihn dann dem Bvrsitzcnden, der ihn gemeinsam mit dem AbstimmungSanSweiS des Bctrcssendcn in einen weiteren Umschlag, einen Fensterbriesumschlag, steckt, ans dem genaue Angaben über den Wahlbezirk und die Bürgermeisterei des Stimmberechtigten gemacht werden. Dieser Umschlag wird vom Borsitzcndcu zngcklcbt und mit dem Amts- siegel versehen. Der Stimmschein wird dann in diesen dovpelten Briefumschlägen in dir Urne gesteckt. Dir Stimmschein« werden nach Schlub der Borabstlmmung, am Dienstag um 20 Uhr, herauögcnvmmrn. Dann werden sie »em Wahlbezirk überwiese«, dem der betreffend« Abstimmungsberechtigte nach den Aufzeichnungen aus dem Fenfterbviefumschlog an- Die Einigung in Rom Oie Entscheidung fiel kurz nach Mitternacht — Vorläufig keine Veröffentlichung Tete g r a m m u n s r c s st v r r c s p o n d c n 1 e n R o m, 7. Fanuar Die Bcrhandlnngen zwischen Mussolini und Laval siihrten kurz nach Mitter nacht zn einer Einigung. Am Montagvormiuag wurde der Tert der Protokolle endgültig redigiert. Die linierzeichnnng soll Henle abend stattsinden. Der Text der Eutwürsc, den die übrigen interessierten Regierungen wenigstens teilweise nnd in einem srüheren Stadium kennengelernt babe», soll zunächst nicht der Oelseuilichkoit übergeben werden. 'Rach dem, was zur Stunde bekannt ist, ersolgte eine Einigung über den Richteinmischnngsverirag für Oesterreich nnd über den sogenannten konsnltativpaki. klingelnden zur Beteiligung an dem Nichtcinmischnngsocrtrag werden die Rachsolgestaaten und alle Nachbarstaaten Oesterreichs. Ob darüber hinaus noch weitere Länder ausgesordcrt werden, ist noch nicht bekannt. Die Unterzeichner des Richteinmischnngspaktes werden auch zur Unterzeichnung des sogenannten ston- inltativpakteS eingeladen. Aul französischer Seite zeigt man grösste Znsriedenheit. Was Italien angelst, so Hai es in den kolonialen Fragen jrdensalls weniger erreicht, als es erhosste. Oie vier Protokolle Bericht unsrer Berliner L ä> r i s I l e i I u n g h'. Berlin, 7 Fauuar Nach den bisherigen Mitteilungen hat man sich in Nom aus vier Protokolle geeinigt, die noch heute unlcrzcichucl werden sollen. Das e r ü e ist im Grunde nur ein Akt diplomatischer Höflichkeit. Es enthält die Feststellung, ünst die beiden Regierungen in den wichtigsten politischen Fragen gleicher Meinung sind, eine Feststellung, die wir auch ioust in offiziellen Eommuniguös über Berhandlnngen zn sinden ge wohnt sind. DaS zweite Protokoll zeigt, dast der öster reichische Nichteinmiichnngspakt, -en man ui Rom ab schließen wollte, nicht zustande gekommen ist. Man Hai sich damit begnügt, den sogenannten Nachbar- nnd Nachfolgestaaten Oesterreichs den Abschluß eines der artigen Nichtcinmischnngspatles zn e m pschlc n. Dadurch hat man sich fürs erste selbst ans der An gelegenheit zurückgezogen und ihre Regelung den be teiligten Staaten nl>erlassen. Der Nichteinmischungs pakt wäre, ivenn er zustande gekommen wäre, eine Art mittel- und sndostcuropäisches Protokoll. Da aber seine Teilnehmer nur ihre Berpslichtnngeu in der Richtung ans Oesterreich abgrcnzen und sestlegen, wäre auch lein Wert, vornehmlich an den ursprünglichen französischen Wünschen gemessen, nicht übermäßig groß. Der .st o n s n I t a t i v pa k t ldritIes Proto kolls zwischen Frankreich und Italien in der Frage der österreichischen Unabhängigkeit ist gewissermaßen als Borlüuscr -cs Nichtcinmischungspaktes zu beirach ten. Er würde nämlich in dem Augenblick seinen Sinn verlieren, in dem die Nachbar- und Nachjolgestaateu den ihnen empsohlcnen Nichicinmischungspakt abge schlossen halten. Finmerbiu ist der stonsnllativpakt das einzig greis bare Ergebnis, das in Rom in der österreichischen Frage erzielt worden ist. Ent scheidend bleibt, -aß man kein Mittel nnd keine Mög lichkeit gesunden hat, die Spannungen zwischen »Italien nnd Sn-slawicn nnd zwischen Lüdslawien nnd Ungarn anszngleüben. Mit andern Worten: Laval hat die er wünschte anlirevisivnistischc Formel nicht erhalten. ,fn dieser eigentlich entscheidenden Bc- z iehnng i st alle s b e s m alten gebliebc n. Das Abkommen zur Regelung der srauzösifch-italieni- schen stolonialsragen in Nordasrika, das vierte in der Reihe, behandelt allein französisch-italienische Fragen nnd hat im Grunde nur sür diese beiden Staaten In- terenc. * Die Einigung über die afrikanischen Fragen scheint nach Havas aus svlgender Grundlage erzielt zu sein: nl Fialicn v-uzichtct in einer noch nüber zu be stimmenden Frist auk die den italienischen Staats angehörigen in Tunis im Abkommen von 18W ge währten Borrechte INalionalilätenkragel. I>> Frank reich hält sich nicht mehr an das Abkommen von ink<>, durch das Flalien lediglich die libnschen Grenzbezirke zwischen den Oasen Ghadames, Rbat und Tümmo überlassen wurden, sondern tritt nunmehr an Ftalicn ein großes südlich von Libnen in Richtung von Tibcsti gelegenes Gebiet ab. ohne jedoch den »Italienern einen Zugang zum Tschadsee zu gewähren, cj Fm Somali land ,villigt Franlreich in eine Grcnzberichtigung zu gunsten Fialiens durch die Verlängerung der Grenze von Erntbraa ein nnd begünstigt die Beteiligung Ftaliens am Betrieb der >ür die abessinische Ausfuhr wichtigen Eisenbahnlinie Addis Abeba—Dschibuti. (Liehe auch die Meldung ans Seite 2) gehört. Am Wahlsvnnkag selbst werden dann die Aenstevbriefumfchlägc entsernt und die Umschläge mit dem Stimmschein in die jeweilige Wahlurne des zu« ständigen Abstimmungsbezirkes gesteckt werden. Es sind b-ion-ere Vorkehrungen dafür getroffen worden, daß das Abstimmungsgeheimnis unter allen Um ständen gewahrt wird. Man rechnet sür Saarbrücken. Stadt mit einer Gesamtbeleilignng von etwa 1200 Wahlberechtigten. Etivas beivegter sicht es in dem Borabftimmungöbüro von Saarbrücken-Land, in der Kreissparkasse zu Saarbrücken, ans, wo nur in einem Raum Gelegenheit zur Stimmabgabe geboten ist. Auch hier setzen sich 1» der Stimmberechtigten ans Landjägern und Polizisten zusammen. Versammlungsverbot ab W. Januar X Saarbrücken, 7. Januar Die Abstimmnngötommission hat in tteberein- stimmung mit der Rrgiernngskommission eine Verord nung erlassen, nach der die Veranstaltung öffentlicher oder geschlossener Ber, sammlangen, auch solcher zn geselligen Zwecken, soweit diese in Orten oder In Räumlichkeiten statt finden, die dem Publikum gewöhnlich zugänglich sind, »o« 1». Januar bis ,«m Zeitpunkt der amtlichen Be kanntgabe d«S AbstimmnngSergebniffes verboten find. Bon dieser Regelung sind jedoch Theater, und Licht, spieltHeateranssührungen ausgenommen. Der große Appell des Saarvolks Telegramm unsres nach dem Laargcbiet cntsandtcnLondcrberichterstatterS 1^. Saarbrücken, 7. Ianuir Dieser letzte nutr größte Appell, den die Deutsche Front gestern aus dem Wackenbcrg bet Saarbrücken abhtclt, war eine überwältigende stundgebung der deutschen Laar Was die Deutsche Front in diesen drei Tagen, seit denen der Ausmarsch genehmigt war, getan hat, ist auch organisatorisch eine gewaltig« Leistung. Diese ungeheure Menge von illOlXitt Men schen. die sich aus dem Platz vor der sogenannten Neuen Arttlleriekaserne cingefuudcu hatten, und die etwa 20vttuo, die noch, als die stundgebung längst im Gange war, aus allen Anmarschwegen trotz Regen und Lchnecgestüber dem Platz zuströmten, ver- körperten den Willen des gesamten Laarvolkes. Lett den frühen Morgenstunden schon waren dio Manner und Frauen aus allen Teilen des Saar- gebiete» aus den Beinen. Mit eingerollten Fahnen, wie cs die RcgterungSkommission bestimmt hatte, und schweigenden Musikkapellen zogen üe durch die Stadt» Aber dann entrollten sie doch die Hakenkreuzsahnen und erklangen ausrüttclnde Märsche. Uneudltch lang waren diese Mcuschcuströme. Die Hitlerjugend mar- schirrte, die striegSopser, die Gewerkschaften, der Nationalsozialistische Frouttämpfcrbund mit keine« Noch 6 Tage bis zur Saarabstimmung!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite