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Dresdner neueste Nachrichten : 17.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193501178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-17
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.01.1935
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Schrlsllellung, Verlag und SauptgeWMelle: DreSden-A., Ferdlnandflraße 4 ÄlniolaöNvreisS' Grundprrl-t die 22 MW breit« wm-Z«lle lm 2—» L An,r,gen«ell 14 Rpf., die 7S ww brelt« ww-Zeile lm Texttell 1,10 7M. Rabatt noch Staffel v. Anzelgenprelrllste Nr.S. Sriefgeblihr für Luchstabenanzeigen Z0 Rpf. au-schl. Porto. IlirEin- schaltung an bestimmten Lagen und Plätzen wird keine Gewähr übernommen. Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels« «nd Industrie-Zeitung WLSr'-.'L 2,00«M ' Halbmonail.i,ooRM. Postbezug monatl.rMRM.emschl.-zRpf.postgebühren lohne Zustetlungegebühr). Kreuzbandsendungen: Zur die Woche 1,00 RM. Einzelnummer 10 Apf., außerhalb Groß.Dresden- 15 Äps. Postadresse: Vresden-A.l. Postfach»Fernruf: OrisvettehrSammelnummer 24601, Fernvettehr 14194,20024,27981-27983 «relegr.:AeuesteDresden« SerlinerSchriftteitung: viltoriastr.4»; Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: Dresden 20S0 - Nichtverlongte Elnsendungen ohne Rückporto werben weder zurückgesandl noch ausbewahrt. - Im Falle HSHerer Gewall oder ÄetrlebsstSrung haben unsre Äezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts, Nr 14 43 Iahrgang x Donnerstag, 17 Januar 1933 Die Genfer Ratssitzung plötzlich verschoben Vor der Entscheidung des Völkerbundsrats — Wie Oeuischland -en Giegestag feierte Letzte Schwierigkeiten Sofortige Festsetzung des Rückgliederungs- Termins erforderlich X G c n s, 16. Januar. (Durch Funkspruchs Die für heute um 18 Uhr augesetite Rats sitzung, in der nach allgemeiner Annahme die un geteilte Rückgliederung des Saarlandes an das Reich ausgesprochen werden sollte, ist plötzlich verschoben worden. Rian weis, noch nicht, ob es sich nur um eine ganz kurzfristige Verschiebung handelt. Es verlautet In Völkcrbnndskreiscn, das, gewisse Schwierig keiten entstanden seien und das, ma» von neuem über den vorzulegendcn Bericht verhandle, und zwar, wie cö heitzt, anch mit Deutschland. Bisher hatte wan hier in manchen Kreisen des Völkerbundes so getan, alö ob cS völlig genüge, heute die grund sätzliche Entscheidung über die spätere Souveränität im Saargebiet zn «ressen, die Feststellung des Zeit- punktesder Rückgliederung und vieles andre aber zu verschieben. Diese Sicherheit wird nun nicht wehr zur Schau getragen. Die unerwartete Verschiebung hat im Bölker- hnndspalast grobe Spannung «nd Erregung hcrvor- geruscn. In Italienischen Krpiscn spricht man davon, das, Deutschland, unbedingt die sofortige Fest setzung eines DerminS für die Rück gliederung verlange. * Die Meinung, bah man vorläusig nur grundsälr- sich die Rückgliederung auozusprechen brauche, die Fest setzung des Termins aber ans eine spätere Sitzung verschieben könne, begründete sich hauptsächlich daraus, das, vo« französischer Seite noch eine Reihe von Fragen ausgeworscn werden soll, die man von dieser Seite vor der Bestimmung deö Zeitpunktes sür die Rückgliederung mit Deutschland regeln will. DaS „Journal des Nations" behauptet heute sogar, das, eS nicht möglich sei, einen vor dem IS. März liegen de» Zeitpunkt ins Auge zu fasse» (is Die Havaö- Mcldnng auü London, wonach man in englischen tia- bincttskreiscu über diese Verzögerung beunruhigt sei und befürchte, das, daraus neue Spannung entstehen könne, wird hier stark beachtet, ebenso wie die Behauptung, das, man in London der Meinung sei, die E n t m i l i t a r i s i c r u n g S bc st i m m u n - gen deS linken RhcinuserS mühten auch aus daS Saargebiet angewcndct werden. DicEngländcr scheinen die Absicht zu haben, ihren Einsluh sür schnellste Rege lung aller Frage» cinzusctzcn. Man erwartet auch, dah Sir IohnSimon nach Gens kommt. Oie Wirkung in Paris Das Volk ist zufrieden, die Chauvinisten Hetzen Telegramm unsres Korrespondenten 8. Paris, 18. Januar Natürlich gibt cS seit gestern in Paris nur ein Thema: das Abstimmungsergebnis. Uebcrall wird dieses geschichtliche Ereignis geradezu fieberhaft be sprochen. Die Zeitungen haben Schlagzeilen über die halben Seiten und veröffentlichen telegraphische Bilder von dem freudig bewegten Leben in Saarbrücken. DaS französische Volk ist, wie sich immer deutlicher heransstell«, mit dem Abstimmungs ergebnis ganz zusrirden. Man hosst, dah die Abstimmung den Frieden in Europa festigen wixd. Das Ansehen Hitlers hat in Frankreich bedeutend zngcnommen. Die Rede des Führers wird sogar von dem sonst in allen deutschen Dingen so voreingenommenen - „T e m p S " als ver söhnlich bezeichnet. Daraus kann man ermessen, welche Wirkung sie ans den unvoreingenommenen französischen Menschen gemacht hat. Ten Prvpagandanachrichtcn iibcr den angeblichen „Terror", unter dem das Saar- voll abgcstimmt habe, tritt heute wirksam JulcS Eancrwcin im „Paris Sotr" entgegen. „Man gewinnt nichts damit", sagt er, .wenn man die Abstim mung damit erklären will, dah der Terror eine ent- scheidende Nolle gespielt hat. Die kategorischen Er klärungen der internationalen Behörden dementieren energisch alle derartigen Gerüchte. ES gab keinen midcrn Druck im Saargebiet als die riesige, unwider stehliche Anziehungskraft Deutschlands." Natürlich sind Der 15. Januar in Saarbrücken: viele Tausende begeisterter Menschen füllen die festlich geschmückten Straßen bereits wieder Kräfte an der Arbeit, die sich durch die Saarabstimmung getroffen fühlen. Am Tage ihrer Niederlage beginnen sie schon eine neue Offensive gegen Deutschland. Sic suchen dem Volke klarznmachcn, dah die über» wältigende Mehrheit für Deutschland keineswegs be ruhigend sür Europa wirken könne, sondern da» sie insbesondere die französischen Befürchtungen ver stärken müsse. Mehr denn je müsse nunmehr Frank reich aus seine ,/Sicherheit" bedacht sein. Ehauvinistische Kreise, die sich n. a. vor allem nm tteritll), den Innen- Politiker des „Echo de Paris", scharen, haben in zwischen schon ganz Paris mit mehrfarbigen Ausrufen plakatiert, die aus die „deutscl>e Gefahr" hinivciscn. „Deutschland greift an" (!), hcistt rS dort bei spielsweise. Das französische Volk in seiner Mehrheit ist je doch keineswegs gewillt, dieser hetzerischen, vcr- antivortnngölosen Politik zu folgen. „Unterirdisch" wird diese Politik noch stärker arbeiten, um wenigstens die Negierung aus ihren Weg zu zwingen. Der Kamps darum beginnt jetzt. Es be steht aber die Hoffnung, das, die sranzösischc Volks meinung der Regierung Flandin-Lavcck so viel Autori tät verleiht, da» sic sich gegen die Vorurteile der bürokratischen Diplomatie und der alten deutschfeind liche» Eliquen zur Wehr scheu kann. Adolf Hitler an Bürckel X Berlin, 18. Januar Der Führer sandte an den Gauleiter Bürckel folgendes Telegramm: „Nehmen Sie anlätzlich deS wunderbaren Abschluffes der löjährigen Trennung deS Laargebietes vom Reich meinen aufrichtigsten Dank entgegen sür die von Ihnen geleistete vor bildliche Arbeit. Ich bitte Sie zugleich, diesen Dank den Führern der Deutschen Front zu über mitteln. Sagen Sic ihnen, wie stolz «nd innerlich glücklich wir find. Mit herzlichem Heil-Gruß Ihr Adolf Hitler." Oie Führer der Deutschen Front in Senf X Gens, 18. Januar Um Mitternacht trafen in Gens die Führer der siegreichen Deutschen Front, Ptrro, Röchling, Leva «her und Schmelzer, mit dem sahrplan- mäsiigcn Zuge ein. Zur Begrüßung hatte» sich am Bahnhof mit dem deutschen Konsul die Mitglieder der deutsche» Kolonie Genfs eingcsundcn. Die Orts gruppe der NSDAP, ehrte die Führer des Saar, volles durch den Gelang des Saarlicdes. Das Friedenstor steht offen Der erste Dcntichc, der zn dem überwältigenden Sieg an der Saar Stellung nahm, war derFüh re r. Sein erstes Wort war ein Dank nnd ein Grus, an die ins Reich heimtehrenden Saarländer. Sein zweites Wort ein Bekenntnis zur Politik des Friedens. Adolf Hitler erklärte nochmals, dast nach der Rückkehr -cs Saarlandes das Deutsche Reich keine territorialen For derungen an Frankreich mehr habe, und fuhr dann mit folgendem markanten Latze fort: „Unser aller Wunsch ist es, dast dieses Ende cincS so traurigen Unrechts zu einer hötnren Befriedung der europäischen Menschheit beitragen möge. Denn: so-grost und unbedingt unsre Entschlossenheit ist, Deutschland die Gleichberechtigung zu er, ringen nnd zn sichern, so sehr sind wir gewillt, nnS dann nicht jenen Ausgaben zn entziehen, die zur Her stellung einer wahrhaften Solidarität der Nationen nötig nnd erforderlich find. Dieses Wort must iibcr jeder deutschen Betrachtung zur Laarabsiimmung steheu. Es ist erfreulich, fesl- zustclleu, dast am gleichen Tage auch der sranzösischc Ministerpräsident Flau diu in würdiger Weise zn dem Abstimmungsergebnis Stellung nahm und erklärte: „Ich hoffe bestimmt, dast dank der moralischen Autorität Genfs, dank dem Verständnis der deut schen Regierung, dank auch der Vorbereitung, die durch die vor der Abstimmung in Rom geführten Verhandlungen bereits erzielt ist, alle Fragen, die zwischen Frankreich und Deutschland Reibungen Hervorrufen können, unter der Acgidc des Völker bunds leicht geregelt werden." Wenn der Geist, in dem die kvnimcndcn Ver handlungen ans französischer Seite geführt werden, den Worten Flandins entspricht, so besieht wirtlich Anesicht, das; die Laarabstimmung zn einem Wende punkt in der Geschichte des französischen und des deut scheu Polles ivird. Aufalmen der Erleichterung Zunächst ist überall in -er Welt ein Aus atmen der Erleichterung iestznstcllcn. Man hatte zwar wohl überall eine deutsche Mehrheit er wartet, aber immer noch befürchtet, diese Mehrheit werde nicht llar genug sein, die Abstimmung werde eine staite 8Uilns-guo Minderheit ergeben, die viel« leicht in einzelnen Bezirken, vor allein in dem west lichen Teil des Saarlandes, eine Mehrheit werden könne. Schon wurde von den Separatisten und Emi granten der Gedanke eines verkleinerte n Saar staates zur Diskussion gestellt. Aber schon bei dem blosten Gedanke» an einen solchen Minialursaarslaat nnd die Komputationen, die sich ans seiner Existenz ergeben tönnten, ergriff den Völkerbund blasses Ent setzen. Man kann cs heule menschlich verstehen, wenn ein hoher Völkerbuudsbcamter gestern in London er klärte, mait würde in Gens I n d i a n c r t ä n z c vor F reu de .aufsühren, dast man nnn endlich diese leidige Saargeschichte vom Halse bekommt. Denn was nunmehr noch in Gens zu tun ist, hat lediglich formale Bedeutung. Die Abstimmungskoin- Mission ist von Saarbrücken nach Genf znriickgekehrt, und der Völkerbundsrat wird nunmehr auf Grund des Abstimmungsergebnisses die politische Entscheidung treffen. Es ist möglich, dah noch ein paar letzte Vcr- zögerungsverstiche ans formalistischen Gründen ge macht werden. Eine solche Verzögerungstaktik wäre natürlich sehr zu bedauern, da sie nur neue Zwistig keiten hcransbeschwören kann — aber an dem mate riellen Inhalt der Entscheidung des LaarvvlkS kann sic nichts ändern. Ter Tag der Heimkehr ist heran gerückt, und dann ist diese Frage, mit der die Väter der PariserFriedensvcrtrüge dicWclt ganz unnütz be lasteten und die 13 Jahre lang die europäisch politische Atmosphäre vergifteten, endgültig erledigt. Enttäuschte Wetterpropheten Und niemand In Europa wird böse darüber sein. Abgesehen von jenen Kreisen, die zwar einem gewerbsmäßigen Pazifismus huldigen, deren sanfte FriedcnSengcl-Secle aber ein europäisches Blutbad immer noch eher ertragen würde, als einen Erfolg der ihnen verhaßten nationalsozialistischen deut schen Regierung. Im Angenblick, da diese Zeilen ge schrieben werden, hat man noch keinen genügenden Ucberblick, um festzustcllcn, wie jene Zeitungen des Auslandes, die ihre politische und journalistische Re- putation sür Matz Braun und den Status guo aufs Spiel setzten, sich aus der Assairc ziehen werden. Am liebsten würden sie selbstverständlich mit dem „Ab- sitmmungsterror" der Deutfchen Front Han«
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