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Dresdner neueste Nachrichten : 27.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193502274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-02
- Tag1935-02-27
- Monat1935-02
- Jahr1935
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- Dresdner neueste Nachrichten : 27.02.1935
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Die Lon doner Regierung hat damit die Anregung der Rcichs- regiernng, über die in dem englisch-französischen Kommnniauö vom Anfang Februar geiiapnten politi- ict)en Fragen einen »»mittelbaren deutsch - englischen Meinnngsaiistansch anszniiehmcn, positiv bcantivvrlct. Die dentsch-englnäx Aussprache ist ohne Zweifel das wichtigste Ergebnis, das Kieler bei den Untcrhaltntt- ge» zwischen den europäische» Regierungen erzielt wurde, die sich au den Londoner Schlußbericht an schlossen. Sir John Simon hat im Unterhaus in der bekannten zurückhaltenden Form, die Lei der Beant wortung von parlamentarischen Anfragen vom Ncgic- rnngötisch aus üblich ist, sich durchaus zuversichtlich über die Ansichten der Berliner Zusammenkunft ge- änßcrt. Derartige Erklärungen sind, mö^en sie zum Teil auch nur als Ausdruck diplomatischer Höflichkeit gemeint sein, aus leben Fall dazu angetan, in eine srenndlichc nnd den weiteren Fortgang der großen politischen Ansiprachc günstige Atmosphäre zn schaffen. Auch die R e i ch s r e g i e r u n g lmt sich ja anf- richiig bemüht, von sich aus den künftigen Aus ¬ einandersetzungen in gutem Sinne vorzuarbciten. Tas ist einmal in der deutschen Antwort aus das Londoner Koinmnniguv geschehen, die gerade in ihrem prä gnanten Stil ein deutlicher Beweis für die Bereitschaft der Reichsregierung geworden ist, das Werk der Be friedung Europas zn fördern. Darüber hinaus hat der Führer und Reiclrskanzler in seiner grosien Rede in München noch einmal die Friedensliebe des deutschen Volkes und die ans den sittlichen Grundwerten der Ehre und der Wahrhaftigkeit aus bauende Friedlichkeit der deutschen Politik hervor gehoben. Diese erneute Bekräftigung der deutschen Einstellung hat es sicherlich der englischen Negierung erleichtert, ihren erfreulichen Beschluss gegen die Gegenströmungen d n r chz n s e tz e n, die sich in der letzten Zett von verschiedenen Seiten aus be merkbar machten. Ohne Frage ist der Besuch Simonö von gros, er Bedeutung für die Be ziehungen der beiden Staaten und Völker. Er wird aber sicherlich darüber hinaus auch einen wertvollen Beitrag für die Behandlung der grollen politischen Fragen überhaupt bilden, um die es fetzt geht. Er wird die Entwicklung der politi schen Lage Enroz»as im Sinne der Friedensbestrebnn- gcn vorteill-ast beeinflussen, zn denen die Reichsrcgie- rung und das deutsche Volk sich bekennen. Auch Einladung nach Moskau Telegramm unsres Korrespondenten London, 26. Februar Es gilt in unterrichteten englischen Kreisen als sicher, das; Sir John Simon seine Berliner Reise Mitte nächster Woche antrcten wird. Ob er dabei von dem Lordsicgclbewahrer Antoni; Eden be gleitet wird, steht ossiziell noch nicht fest, gilt jedoch alö sicher. Jedoch könnte die mögliche Reise eines eng lischen Ministers nach Warschau und Moskau ein andres Rciscprogramm siir Eden bestimmen. Der sowjctrnssische Botschaster in London, Maiski;, hat im Lause des gestrige» Tages der englische» Regierung die formelle Einladung zu einem Besuch nach Moskau überbracht. Bereits in der KabincttSsitznng war die Frage des Moskauer Besuches kurz aufgeworfen worden. Jedoch hat man sich entschlossen, die Ent scheidung der ordentlichen Kabincttssitzung..dic morgen stattsindct, zu übertragen. Nach Mitteilungen dürste der Besuch Sir John SimonS in Moskau sicher sein, ebenso wahrscheinlich auch die Reise nach Prag und Warschau. Ob der Anllcnminister allerdings direkt von Berlin aus seine Bcsuchssahrt sorlsetzt, ist noch nngewis;. Man hält cü in unterrichteten Kreisen siir besser, wenn er zunächst von Berlin wieder nach Lon don zur Berichterstattung zurüctkehrt. Sir John SimonS Berliner Reise wird in England überall ausrichtig gntgeheiken. Im Gespräch mit Engländern der verschiedensten Schichten, besonders auch dcö „Mannes ans der Slrallc", kann man immer wieder die Feststellung machen, wie sehr man von diesem Besuch eine Ver besserung der deutsch-englischen Beziehungen erhofft. Die „Times" widmen diesem Besuch Sir John Simons heule morgen einen umfangreichen Leitartikel, in dem das Blatt versucht, dem deutschen Standpunkt weitgehend gerecht zn werden. Auf jeden Fall sei der Besuch überfällig, nnd da Sir John Simon mehrfach in Paris und auch iii Rom gewesen sei, müsse er jetzt auch nach Berlin gehen, nnd ebenso, wie er mit Musso lini persönlich nur in Rom habe verhandeln können, so könnten Verhandlungen mit Hitler nur in Berlin geführt werden. Der eine wie der andre seien allein verantwortlich siir die Politik ihrer Regierungen. Laval und der Oonaupakl Besprechung mit Vertretern -er Kleinen Entente Telegramm unsres Korre II. Paris, 26. Februar Nach dem Besuch der österreichischen Minister in Paris hat der.sranzösischc Anllenministcr Laval die Verhandlungen m i t d e r K l e i n c n E n I c n t e und dem Balkan bunb ausgenommen. Er emp fing gestern die Gesandten von Jugoslawien, der Tschechoslowakei und von Griechenland. Heute soll der rumänische Gesandte folgen. Laval soll den Diplo maten mttgetetlt haben, daß die Verhandlungen mit -en österreichischen Ministern eine vollständige Ucbcr- einstimmung hinsichtlich der in Nom festgesetzten Grundsätze eines DonänpakteS erbracht hätten. Ins besondere sei es gelungen, eine Einignngssormel hin sichtlich des Problems der Nichteinmischung zu finden. Laval soll weiter betont haben, das; die österreichische» Minister die heikle Frage derWiedrrein s e Huna derHabsburger, wogegen bekanntlich die Kleine Entente besonders scharfen Protest erhebt, nicht a n - schnitten, well diese Frage „nicht aktuell" sei. Man sei nunmehr soweit, meint der „Petit Parisien", dak der Donaupakt „praktisch verwirklicht werden kann", und zwar wahrscheinlich im Rahmen einer Sonderkonferenz in Rom unter dem Besitz Italiens. spondenten Periinax erhebt im „Echo dc Paris" gleichzeitig die Forderung, dab auch der Ostpakt aus dem Nahmen der Londoner Vereinbarungen hcrausgcnommcn und Sah weiter verhandelt werden soll. Jedenfalls wäre cs unklug, meint er, wenn der Ouai d'Orsan „d cm englischen A u b e n m i n i st e r Sir I ohnSi ni onsreicHa n d stelle,bciseiner Berliner Reise auch über den Ost Pakt zu verhandeln". Der Quai d'Orsan dürfe sich die Führung der Verhandlungen gerade in dieser Frage nicht aus der Hand nehmen lassen. ES genüge, wenn Str John Simon in Berlin über den Lustschutzpakt nnd über die allgemeine Abrüstungsregelnng ver handle. Kommunistenverhastungen in Wien X Wie«, 26. Februar Dis Kommunisten versuchten gestern wiederum, so- . genannte „Blitzversanunlungen" unter freiem Himmel i abzuhalten. Mehrere Verhaftungen wurden vorge- Zeitgemäße wehrpolitische Gedanken Von Generalleutnant a Wenn auhenpolitische Verhandlungen, wie die jenigen, die von den französisch-englischen Besprech»«, gen in London ihren Ausgang genommen haben, eine erdrückende Uebersülie schwieriger, oder richtiger: schmierig gemachter Fragen gleichzeitig ausmcrfsn, dann ist Zurückhaltung der öffentlichen Meinung am Platze, denn unüberlegte oder ungeduldige Stim- miingsauöbrüche könnten die Lage nur noch weiter komplizieren. Natürlich ist mit dieser Zurückhaltung kein Zurückweichcn gemeint, unter der ruhigen Gc. lassenhcit, mit der wir die verhandlungstechnischc Ge schäftigkeit unsrer Umwelt beobachten können, keine dumpfe Resignation, kein schwächlicher Verzicht zu verstehen. Es soll damit nur gesagt sein, dah wir die Gleichberechtigung stillschweigend als etwas Selbstverständliches für uns in Anspruch nehmen müssen und nicht in den wcimarischcn Wahn zurück fallen dürfen, bah ein großes, selbstbewußtes Volk seine Sicherheit von außen her beziehen könne. Für diese Sicherheit haben wir selbst zu sorgen. Für ihre Einjuhr würde die größte Dcviscnmasjc — selbst wenn wir die htztten — nicht ausreichen. Sicherheit kann man auch nicht, zum Beispiel mit Hilse einer Anleihe, im Auslande borgen. Für die eigene Sicher- hcit muß man mit eigenen Mitteln im eigenen Lande sorgen. Tas ist zwar eine etwas abgenutzte Binsenwahr heit, aber immerhin eine, die im Nachkriegsdentsch. land lange Zeit hindurch in Vergessenheit geraten war, also nicht wieder in Vergessenheit geraten dars. Diese Gefahr liegt leider immer ans der Lauer. Zum Beispiel, wenn der gute brave Spießbürger angesichts des wehrpolitilch tätigen Dritten Reiches den bekannten Stoßseufzer erleichtert tut: „Ich danke Gott mit jedem Morgen, daß i ch nicht brauch' für Sicherheit zu sorgen!" * Wir müssen alle mithclsen, weil es saul nm die Sicherheit des letzten Ladens und des bescheidensten Verdienstes steht, wenn die Sicherheit des Reiches zu wünschen übrig läßt, und das tut sie bekanntlich noch stark. Wer das bestreitet, führt irre, wer es beschweigt, nährt die Unkenntnis der Gesahr, die Unwissenheit iiber unsre Lage und damit unsre Unsicherheit. Wer die Gesahr, der wir gegenüberstchen, nicht kennt, wird sie auch niemals mit Erfolg bekämpfen. Tas ist im Leben des einzelnen Volksgenossen so. Warum sollte es im Leben der Völker anders sein? Gebessert hat sich das Rüstiingssiebcr unsrer Um- weit seit dem 86. Januar 1683 nicht. Sie hat kein Anttpyrin geschluckt. Das Fieber ist vielmehr ge stiegen: Die Tschechoslowakei hat die aktive Dienstzeit auf zwei Jahre erhöht. Die Sowjet, union hat nach dem eigenen Bekenntnis ihres be rufenen rüstnngspolitischcn Vertreters ihre wasscntech. Nischen Mittel „vervielfacht". Frankreich erneuert seine Luftwaffe von Grnnd aus und strebt ebenfalls einer längeren Dienstzeit zu, und England ist im Neuaufbau einer Luftriistung begriffen, die ebenso stark werden soll, wie die stärkste Luftflotte irgend einer festländischen Macht. Es ist ziemlich langweilig geworden, Immer und immer wieder auf das militärische Uebergewicht unsrer hochgerttsteten Nachbarn hinzuweisen, und des halb mögen die paar Bemerkungen darüber genügen. Aber es ist notwendig geblieben, die militärische Un. gunst unsrer Lage nie zn vergeßen, damit wir nicht bet klagenden Betrachtungen stehen bleiben, sondern tätige Folgerungen daraus ziehen, und »mar jeder Volksgenosse nach besten Kräften. Als der Führer einem ausländischen Ausfrager zu erkennen gab, daß „in Stacheln und Dornen" greift, wer sich an Deutsch land vergreist, hat er das natürlich im Vertrauen ans die tätige Mithilfe der Nation gesagt. Nur st-, die aktive Mitwirkung, schasst nach und nach die vollzogene Tatsache der abwchrbereiten Nation. ' * Deutschland wünscht Sichcrheitsverträge. Tas Dritte Reich wünscht, sich befriedend einznschalten in ein Europa, das sich verträgt. Die Sowjetunion dagegen wünscht, sich in die „kapitalistische" europäische Staatengeieltschast eiuzuschalten, damit diese sich nicht verträgt. Wir wollen den häuslichen europäischen Streit der europäischen Enge beenden, weil das die einzige Möglichkeit sein wird, sich zwischen Afrika und Asien zu behaupten. England wünscht, ihn zu beenden, um sein grobbritannisches Imperium zu behaupten. Frankreich wünscht, ihn durch die Stabilisierung seiner festländischen Vorherrschaft mit stidostturopäischer Hilfe abznschliehen; an- Italien D. Horst v. ^letrrctt wünscht, in seiner mediterran-afrikanischen Ans- brcitttiigstcndcuz nicht durch europäische Verlegen heiten beeinträchtigt zu sein. Man kann dieses europäische Mosaik von 'Wün schen unter vielerlei Gesichtspunkten znsammenstcllen wie eine biedere Tante, die Patiencen legt, ohne -aß die jeweilige Kombination falsch würde. Europa sieht sich eben von der 'Newa anders an als von der Seine her. An der Themse null man die eng lische Vermittlerrolle ohne eine endgültige sranzösiscti- dentschc 'Verständigung, bei der England nicht mehr nötig wäre, und an der To »an versteht jeder Garant der österreichischen Unabhängigkeit unter diesem Firmenstempel etwas andres. Ein mütigkeit herrscht nur darüber, daß er nicht macicr in Oormnnv heißen dars. ES ist wclirpolitisch nötig, sich dieses unrettbar verfilzten Knäuels grvßmächtigcr Interessen bewußt zn bleiben, nnd das gerade jetzt in den Tagen, da man sich mit den Minislcrrcisen so leb haft beschäftigt. Tas allein Entscheidende ist, ob dem Deutschen Reiche die ungeschmälerte Wehrho hcit eines souverän en Staates vertraglich bescheinigt werden wird, oder ob sic unsrer Umwelt vertraglos zur Kenntnis gegeben werden muß. Wir wünschen eine Konvention des schöpfe rischen Friedens, weil wir die endgültige Liguidation des unfruchtbaren Nachkricges wünschen Aber wir glauben an keine entspannende Lignidicrung ohne die Konsolidierung einer eigenen deutschen wehr politischen Kraft. «i Mil stärkster Betonung muß dabei immer wieder holt werden, das; wir eine bessere europäische Ordnung der Tinge anstreben, ganz gleichgültig, ob dadurch manchmal Gcdankcngängc und Wendungen unter laufen, die der pazifistischen Denkweise des weimari- schen Lnstems entnommen scheinen. Tenn das scheint nur so! Es ist ein andres, wenn man am Rocke der europäischen Entspannung hernmslickt, ohne am Hemd der deutschen Sicherheit zu arbeiten. Es ist ein andres, wenn man scheinbar entspannende Verträge, die nur nichtssagende Krcidekreisc sind, unterschreibt, ohne die eigene Selbstvertcidignngssähigkcit zu unter mauern. Beides ist im Zeichen -es weimarischeir Staates geschehen. Beides i st im Staate Adolf Hitlers ausgeschlossen. Unser Friedenswille ist, gepaart mit dem zähen Willen zum Ausbau einer angemessenen wehrpolitischcn Eigenkraft, Vernunft und Stärke, nicht Illusion und Schwäche. Unsre Wehr politik besiegelt den ansbancndeu Frieden, den alle Völker wollen. Das Wettrüsten unsrer Umwelt ver riegelt ihn, baut und riegelt ihn ab. Wir sind nicht von dem überheblichen Größenwahnc gestriger Pazi- fisten befallen, das Urelement des Krieges aus aller Zukunstsgcschichte ausmerzen zu können. Aber wir sind tief von der deutschen Verpflichtung und Be fähigung durchdrungen, die Kriegs gesahr durch die Herstellung eines geschützten deutschen Raumes abzuschwächcn. TaS ist der Ausgangspunkt der deut schen Sendung des zwanzigsten Jahrhunderts. Damit soll keiner inneren wehrpolitischcn Entspannung das Wort geredet werden. Tamil soll vielmehr gesagt sein, daß diese wehrpolitische An- spannnng mehr zähe als leidenschaftlich, mehr ziel- bewußt als ungeduldig, mehr gründlich als glänzend, mehr planmäßig still auf weite Sicht als propagan distisch laut zu kurzem Rausch, mehr auf Leistung als auf Stimmung abgcstellt sein muß. * Erst wenn jede im Frieden vorhandene persönliche, geistige nnd stoffliche Kraft, und zwar bis auf die allerletzte, ihre klare Bestimmung für den Fall eines feindlichen Angriffs hat, erst dann sind wir ans der Höhe der Abwehrkrast, die sicherzustellen wir von Gottes nnd Rechts wegen verpflichtet sind. Früher nicht. Sehr schön, wenn wir draußen in der Welt all jährlich ein paar Millionen Freunde unsres Vater landes mehr gewinnen —, aber cs müssen auch all jährlich ein paar Hunderttausend Verteidiger des Vaterlandes mehr abwehrsähig werden. Denn so laufen die Dinge jenseits unsrer Grenzen, und natürlich regelt sich daS endgültige Maß unsrer Wehr nicht danach, was die Umwelt bei unS siir richtig findet, sondern danach, was wir für die Eventualität eines Angriffs von dieser Umwelt her für unbedingt notwendig halten. Unterlegen bleiben wir freilich in jedem Falle. Aber zu unterliegen brauchen wir darum noch nicht. Nur dürfen wir nichts unterlassen, was die Notwehr ge- bi«t«t, und nichts unterstützen, was unsre natürlich«
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