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Dresdner neueste Nachrichten : 06.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-06
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.03.1935
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Dresdner Ncneste Nachrichten An,-ig.npr.il«: »7 mit Handels- und Lnduftrie-Zeitung »e'u«-»resi«- WÄS 2MM. ww-Zeü«lm 1,10 RM. Rabatt nach Sloffel k Anzeigenprei-ltst« " HaIbmonatt.l,vvRM.Postbe,ugmonall.2,<X>RM.einschl.4ZRpf.postg-bühcen Ar. 4 Srtefgebüh, fü, Suchstabenan,eigen so Rpf. aueschl. Port«. Für Ein- lohne Zusiestunqsgebahr) Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 RM. scholtnng an bestimmten Tag« und Plätzen wird kein. Saoähr übernommen. Schklflleltmig. Verlag und SallptgeschDSflelle: VreSdtN'A., Zerdlnandstraße 4 Einzelnummer 10 M, außerhalb Sroß.Dresben- IS Rpf. postadreffr: Vresden-A.1. Postfach«Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601. Aernvettehr msi, 20024,27S81-27-8Z « relegr.: Neueste Dresden. Serliner Schrlftleltung: Vittorlastr.4«; Fernruf: KurfürstS5üi-S3üS Postscheck: Dresden rooo - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewcchrt. - Im Fall« höherer Gewalt ober LetrlebsstSrung haben unsre Sezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr SS 43 Jahrgang x cer alsr. ^6A s^r-crE" Mittwoch, 6 März 193S Simons Reise nach Berlin verschoben Griechenland vor der Enischeidungsschlachi - Londoner Weißbuch zur Rüstungsfrage - Das neue Kabinett Gömbös Sie Revolution in Griechenland Venizelos, plastiras und Tsaldaris im Kampf um die Macht Leichte Erkrankung des Mrers Unterrichtung des englischen Botschafters (LS zeigt sich immer deutlicher, daß den Ereignissen in Griechenland doch sehr viel ernstere Bedeutung zu kommt, als es die griechische Regierung zunächst wahr haben wollte. Der Hauptwidcrstandsplatz der Revolutionäre ist nach wie vor K rcta, wo Vcni- zeloö Herr der Lage ist, und weiter sind die Rebellen in dci, Landesteilcn noch nicht niedergeschlagen, die als Ersvlg der venizelistiichcn Politik nach den Balkan kriegen nnd dem Weltkrieg nen zu Griechenland hinzu gekommen sind. Es besteht kein Zweifel mehr, das; es sich bei allen diesen Vorgängen um eine einheit liche Aktion handelt und das; VenizcloS an ihrer Spitze steht, wenn zugleich sreilich auch «och ein andrer Mann, der General nnd sriihere Militärdikta tor PlastiraS, die Hände mit im Spiel hat. Ob Plastiraö von Ansang an mit an dem Put'ch beteiligt war oder ob er nur eine Gelegenheit nicht verpassen will, nachdem einmal loSgcschlagcn worden ist, läut sich noch nicht sagen. JedcusaUs scheint er nicht gewillt -n sein, sich Venizelos einfach nntcrznordncn. Er be tont gern, da« er LolSat, Venizelos aber Parlamen tarier sei und das; sie, obwohl befreundet, überhaupt nicht überall gleiche Ansichten hätten. In einem Punkt aber decken sich ihre Meinungen: in der Gegnerschaft gegen den jetzigen Ministerpräsi denten Tialdari S. Tsaldaris, der Führer der kon servativen Volkopartci, hat vor zwei Jahren die Negierung übernommen, als die von Venizelos mit der Auslösung des Parlaments hcrbcigcsiihrie Wahl die liberale Partei Venizelos' in die Minderheit versetzte. Damals hat Plastiras versucht, die Macht übernahme der Vvllsparlei durch einen Militärputsch zu verhindern. Leine Tiktalurplänc aber drangen nicht durch, und er mnhlc nach Frankreich ins Exil gehen. Venizelos zog sich grollend in seine Heimat, nach der Insel Kreta, zurück. Manche glaubten, das; sich der 7ljährige nun endgültig ans der Politik zurttckzichen werde. Aber das ist ein Irrtum gewesen, ivic die jehigcn Vorgänge sa dcntlich erweisen, Tsaldaris selbst wußte wohl Bescheid darüber, das; Venizelos immer noch von ehrgeizigen Planen bewegt ist. Deshalb ging er in den lebten Monaten zielbcwustt daran, die venizelistischen Widerstandsnester in Armee und Marine ausznränmen. Eine ganze Anzahl Ossizicrc, die zn den Anhängern Venizelos' zählte, wurde ent ¬ lassen oder war mit der Entlassung bedroht. Möglich, dah hier der unmittelbare Anlas; für -en Ausbruch der jebiacn Umstnrzbewegung liegt. Im übrigen begründet VenizcloS seine Gegner schaft zur jebigen Negierung auch mit aus;eupvlitischen Vorgängen. Ihm mistsällt die neue Balkanbundpvlitik. Er ist dafür, das; sich Griechenland eine größere Lelb- stündigkeit des Handelns erhalte. Aus diesem Grund vcrsolgt man auch in Paris so ausmerksam die Wirren in Griechenland. Früher ist man in Paris immer sehr günstig ans Venizelos zu sprechen gewesen: seht aber fürchtet man, das; er, wenn er wirklich wieder zur Macht käme, die Kreise der französischen Politik ans dem Balkan stören könnte. Immerhin läut sich Henle schon in Paris das Bemühen erkennen, sich notialls auch mit Venizelos wieder gnlznstellen. Man will es mit keiner der beiden Leiten ganz verderben, so lange es nicht ganz sicher ist, wer als Lieger ans dem Lamps hcrvvrgeht ... Verschlechterung der Lage Tsaldaris will zurücktreten? - Neue Nefervisten-Einberufungen Ton Verdienst der Dresdner Neuesten Nachrichten Athen. 8. März. lDnrch United Preß) Tie revolutionäre Bewegung in Griechenland hat die Regierung Tsaldaris so schwer erschüttert, daß der Ministerpräsident bereits zweimal den dringenden Wunsch, zurückzutreten, geäußert hat. Nur den ener gischen Vorstellungen des KriegSminifterS Non» byliS und deS Ministers ohne Geschäftsbereich. Metaxas, nachgebend, soll Tsaldarl- sich bereit er» klilk habe«, die Zügel der Regierungsgewalt in der Hand zn behalten. Zn seiner Unterstützung wurde in Athen ein „Ansschnß zur Rettung deS Vaterlandes" gebildet. Kriegsminister KondyliS hat Bcschl an alle Garnisonen des Landes erteilt, alle vcrsiigbaren Truppen in Eilmärschen nach Mazedonien, vor allem nach der Hasen- und Tabakstadt Kavalla und nach der Garnisonstadl Drama und nach Iannina im Epirus, wo das gmizc dort stationierte Armeekorps sich den Rebellen angcschlosfcn haben soll, zn werfen. Tic große Offensive gegen die mazedonischen Rcvo- lutionszentren soll heute noch stattsindcn. tlondulis hat persönlich den Oberbefehl übernommen. ES sind blu - tigcKämpsezu erwarten, da beide Heereöteile, die sich in beinahe gleicher Stärke gegentibcrstehe«, den Kamps bis zum endgültigen Lieg durchführen wollen. Ta nur noch zwei Armeekorps völlig re, glcrnngötrc« sein sollen — das eine in Athen und das zweite in Larissa —, während vom dritten schon zwei Divisionen übergcgangen sind, wnrdcn aus Be- fehl deS «riegömIntstcrS fünf Reservist en, sahrgänge nnter die Waffen geruscn. Nach erbitterten Kämpfen konnte die Stadt ScrreS von Regierungötruppcn zuriickerobert wer den. Unter schweren Verlusten schlugen Kavallerie« rcgimenter starke Rebellenstreitkräste, die sich im Vor marsch aus Saloniki besanden, zurück. Von tlondyliS wnrde ein Armcebcschl erlaßen, die Rebellen, koste es, was eS wolle, zum Stehen zu bringen, bis Ber» stärknngen eingetrossen sind. Die ausständlschen Kriegsschiffe wnrden in der Nacht erneut von den RegiernngSslugzengen bombardiert. Durch «inen Ring von Bombenslugzeugen und Kriegsschiffen, die die RevolutionSslotte völlig blockiert hatten, ist di« Insel Kreta von der Außenwelt abgeschnitten. VXV. Berlin, 8. März. sTurch Funkspruchs Anläßlich seines Besuchs in Saarbrücken hat sich der Führer eine leichte Er kältung, verbunden mit einer starken Heiserkeit, zugczogcn. Aus ärztliche Anordnung sind daher zur Schonung der Stimme die für die nächste Zeit anbcranmtcn Be sprechungen abgesagt worden. lkntcr diesen Umständen ha« die Rcichsregicrung durch den Reichöanßenminister dem englischen Botschafter die Bitte übermittelt, daß der sestgclcgtc Besuch der eng lischen Minister verschoben werden möge. England verstärkt seine Rüstungen 41,4 Millionen NM. mehr Ausgaben als im Vorjahre X London, 8. März Zur Vorbereitung der großen Weltreichs, Wehrdcbatte, die am 1l. März im Anschluß an die Veröffentlichung der militärischen HanShaltSvoran- schlüge im Unterhaus stattsindcn wird, hat die eng, lischc Regierung den ungewöhnlichen Schritt unter nommen, dem Unterhaus ein Weißbuch „Ucbcr die Verteidigung" vorzulcgcn. In diesem Weißbuch sind die Grnndsäßc der eng lischen Wchrpolitik und di« Beweggründe für die Ansriistnng Englands nicdcrgelcgt. Es ist in sechs Kapitel eingctcilt, von denen das erste eine allgemeine Erklärung Uber die englische Friedenspolitik enthält. Tao zweite enthält einen Hinweis ans die bisherige „einseitige Abrüstung" Englands, das dritte eine Lchildcrnng Uber den Fehlschlag der AbriistungSver- handlmigcn, die internationale Entwicklung im ver gangenen Jahr und das „Wicdcraufrüsten" Deutschlands. s!s Im vierten, fünften und sechsten tlapitel werden die englischen Ansrüstnngamaßnahmcn zn Lande, zu Wasser und in der Lust beleuchtet und begründet. Die englischen Haushaltsvoranschläge belaufen sich aus 18,88 Millionen Pfund f822,6 Millionen Mark) und weisen daher gegenüber dem Vorjahr eine Er höhung um 8,88 Millionen Psnnd f17,1 Millionen Marks auf. Die neuen Voranschläge sehen die Verstärkung des MannschastSbestandes von 1l8 888 Mann auf 132 288 vor. Von der Erhöhung der Ausgaben entfällt ein beträchtlicher Teil ans die Arsenale, sür die weitere 2,1 Millionen Psnnd (23,1 Millionen Marks ausgeworfcn sind. Die Terri torialarmee erhält 287 868 Psnnd (8,281 Millionen Marks mehr als im Vorjahr. * Tas Weißbuch des englischen Kriegsministers, daü die englische Regierung zusammen mit dem Hecresctat vorgelegt hat, beginnt mit folgenden Worten: „Die stärkste Verteidigung des Britischen Rei ches wird durch die Aufrechterhaltung deSFriedens geboten. In den letzten Jahren hat die englisch« Re» gicrung In der Hauptsache folgende Methoden ange- ivandt, um ständigen Frieden zu erreichen: 1. Unver brüchliche Unterstütznng des V ö l k e r b u n d eS, 2. in Zusammenarbeit mit andern Nationen die Förderung internationaler Vertrüge, die dazu bestimmt sind, ein Gefühl der Sicherheit unter den Nationen zu er zeugen." Das Weißbuch fährt fort, es habe sich ge- zeigt, -aß die internationale Maschinerie sür die Auf rechterhaltung des Friedens als «in Schutz gegen einen Angreifer nicht verläßlich sei. Der britische Wunsch, die Welt durch das britische Beispiel einseitigen AbrttstenS zur Abrüstung zu süh- rcn, habe keinen Erfolg gehabt. Tas dritte Kapitel behandelt zunächst die Lage in der Mitte des letzten LvmmrrS, die u. a. wie folgt geschildert wird: „Die Abrüstungskonferenz war zu einem tatsach- licheu Stillstand gekommen. Es mar klar geworden, daß weitere Verhandlungen durch die Tatsache behin- dert würden, daß Deutschland nicht nur ossen in einem größeren Umfang wieder ansrüstet« trotz den Bestimmungen des Teiles V des Versailler Vertrages, sondern auch seinen Austrittansdem Völkerbund und aus der Abrüstungskonferenz angekündigt halte. Japan hatte ebenfalls seinen Aus tritt aus dem Völkerbund angekündigt und alle größeren Mächte, außer England, erhöhten ihre bc- Handelspolitische Kundgebung Im Rahmen der Leipziger Messe veranstaltete di« Kommission siir Wirtschaftspolitik der NSDAP, eine große Kundgebung, in der u. a. der kommissarische RcichSwirtschastsministcr, Rcichsbankpräsidcnt k)r. Schacht, nnd der Rcichskommissar sür Preisüber wachung, Ile. Gocrdelcr, das Wort zu grundfätz- lichen Ausführungen ergriffen. (Wir berichten über diese Kundgebung ausführlich im Handclsteil der vorliegenden Ausgabe) wassucten Streitkräfte. Eine ins einzelne gehende Prüfung der ersichtlichen Mängel in den Verteidi gungskräften und Verteidigungswcrken Großbritan niens ergab, daß, wenn nicht ein Programm in Angriff genommen wurde, um die Vertcidignngsmittcl aus die Hohe zn bringen, England und das Britische Reich nicht länger einen angemessenen Vcrteidignngsstandard besitzen würden." Weiter heißt eS dann: „Am 28. November 1881 hat die britische Regierung die össcntliche Ausmerk, samkeit ans das Wiederausriistcn gerichtet, in dem Deutschland begrissen war, und hat eine Beschleu nigung der bereits beschlossenen Erhöhung in den Luststreitkrästen verkündet. Tie Aktion der briti» scheu Regierung bedeutet« natürlich ein Sichabsindcn mit einem Bruch des Vertrages von Versailles. Dieses Wiederansrüsten wird, wenn «S in seinem gegenwärtige» Ausmaß nnd unkontrolliert fort« gesetzt wird, di« Besorgnis der Nachbarn Dentsch« lands verstärken und cs kann insolgedcsseu eine Lage erzeuge», in der der Friede gefährdet wird, (!) Di« britische Regierung hat die Erklärungen der Führer Deutschlands, daß sie den Friede« wünschen, znr Kenntnis genommen und begrüßt. Sie muß aber bemerken, daß nicht nur die Kräfte, sondern auch der Geist, in dem die Bevölkerung und insbesondere auch die Jugend des Landes organi» stert werden, das allgemeine Gesühl der Unsicher« heit, das bereits «nzweiselhast erzeugt worden ist, begründen und fördern. f!s" In sein«» weiteren Ausführungen betont -aS Weißbuch, daß die Entwicklung der Lus ist reit« kräft« die Verwundbarkeit Englands erhöht habe. In der daraufsolgeirden Behandlung von Klotten« fragen wird unterstrichen, daß zur Abwehr von An« grrssen auf Gebiete und aus den Handel eine be trächtlich« Zahl von Kreuzern, abgesehen von denen, die der Hauptflotte angehören, erforderlich seien. DaS Weißbuch drückt die Hofsnung der britischen Regierung aus, ein« Vereinbarung zu erzielen, die einen Wettbewerb in Flottenrüstnngen vermeldet, aber Großbritannien zugleich freiläßt, „eine Flotte aufrrchtzuerhalten in der Stärke, die siir unsre un bedingten Erfordernisse Notwendig ist". Das mit den Initialen des Premierministers unterzeichnete, von
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