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Dresdner neueste Nachrichten : 20.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193503201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-20
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.03.1935
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Dresdner Neneste Nachrichten An-tEgENpt'tike; Elrundprettr dl» 22 «» brett» mm-Zrll» r« - «n,»lg»vt»ii 14 Rpf„ -l, rv m» deetl, nuo-Zellrtm T»itt»ll 1,10 RM. Rabatt nachSiaffelv. AnzelgenprelrNst» Ar.» Lriefgebüh« für Luchsiabenanzelgen Z0 Rpf. au»schl. Porto. zürdli» Phaliung an bestimmten Tag« und Plätzen wirb kein» Gewähr übernommen. mit Handels« und Industrie.Zeitung Schrlstleltung. Verlag und SauvtaeMfttflelle: Dresden Serdtnandflraße 4 Bezugspreise: freier Zustellung 'n«s-u- 2,00 irM. «inschl. Trügerlohn monatlich ' Halbmonail.l,00RM.Postberugmonail.rx>0RM.elnschl.4ZRpf.posigebührtn lohne ZusteNunglgebühr). Kreuzbandsendungen: Zür die Woche 1.00 RM. Einzelnummer io Rpf., außerhalb Sr°ß.vre»den« 15 M Postadresse: Dresden.«. 1. Postfach - Fernruf: Ortsvettehr Sammelnummer 24601, Fernvettehr 141S4. 20024,27SS1-27S8Z«relegr.: neueste Dresden« Berliner Schristleitung: Liktortastr.4«; Fernruf: Kurfürst SZ61-9Z6S Postscheck: Dresden 2040 - Alchtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewayrt. - 2m Faste höherer Gewalt oder Letrtebästärung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de» entsprechenden Entgelt» Nr. 61 43. Jahrgang x Mittwoch, 20. März 193S Oer Wortlaut -er englischen Note Simons und Edens Besuch findet programmaßig statt - Weiterhin lebhaftes Auslandsecho der deutschen Maßnahmen Londons Stellungnahme Ein Protest und eine Frage Paris ist schwer verstimmt Heftige Kritik an dem selbständigen Vorgehen Englands - Laval bei der Ausarbeitung einer französischen Note Telegramm unsres Korrespondenten VXV. Berlin, 1». März Tic Note, die der englische Botschafter am Mvn- tagnachmittag dem Rcichsanßcnminister Frhrn. v. Neurath überreichte, hat solgcndcu Wortlaut: I Ich beehre mich, Ihnen im Auftrage des König lichen Staatssekretärs für Auswärtige Angelegen heiten mitzutcilcn, das; sich die Königliche Negierung genötigt sicht, der dentschcn Negierung ihren Protest gegen die von ihr am 16. März vcrklindetc Entschei dung zi« übermitteln, die allgemeine A^ehrpslicht cin- znsllhrcn und den Friedensrat»««» des dentschcn Heeres aus »8 Divisionen zu erhöhen. Nach der Be kanntgabe einer deutschen Lustmacht ist eine solche Er klärung ein weiteres Beispiel sllr eine einseitige Ak tion, die. ganz abgesehen von der grundsätzlichen Seite der Frage, geeignet ist. die Unruhe in Europa in ernster Weise zu erhöhen. Der Vorschlag einer eng lisch-deutschen Zusammenkunft, die in einer Woche stattsindcn sollte, ergab sich ans dem Inhalt des eng» lisch-sranzösischen EommuuiqneS vom 8. Februar und der deutschen Antwort vom 1t. Februar, die durch weitere Besprechungen zwischen dpr Königlichen Ne gierung und der deutschen Negierung ergänzt worden sind. Die Königliche Negierung hält es siir notwendig, ans den Inkalt dieses Dokumentes besonders hinzu weisen. II Das Londoner Evmmuniqnv vom 3. Februar stellte einerseits sei«, das; vertraglich begrenzte Nullun gen nicht durch einseitige Aktionen abgcänderl werde» können, erklärte aber anderseits, das; die britische und iranzösischc Regierung zu einer allgemeinen R cgelung geneigt seien, über die zwischen Deutsch land und den andern Mächten srei verhandelt werden solle. Diese allgemeine Regelung sollte über die Organi sation der Sicherheit in Europa nach den in dem Eommuniquv angegebenen Richtlinien Bestimmung trcsscn nnd gleichzeitig Riistungovercinbarungcn sestlegc», die siir Deutschland die einschlägigen Be stimmungen des Teiles V des Versailler Vertrages ersetzen sollten. Tas Eomniunignv führte ivciter ans, cs sei als Teil -er ins Ange gefällten allgemeinen Regelung an- zusehen, das; Deutschland seine aklivc Mitgliedschaft im Völkerbund wieder anjnchmc nnd skizzierte schliek- lich den Inhalt eines Lustpaktes zwischen den Locarnvmächten, der als Abschreckungsmittel gegen An griffe wirke» nnd Sicherheit vor plötzlichen Lustüber- sällcn gewährleisten sollte. III Die Antwort der deutschen Regierung zehn Tage später begrüßte den Geist freundschaft lichen Vertrauens, dcu das englisch-französische Communiquv zum Ausdruck brachte und stellte in Aussicht, das; die deutsche Negierung die in dem ersten Teil des Londoner EommuniquvS enthaltenen Frage«; einer eingehenden Prüfung unterziehen werde. Sie bemerkte zustimmend, daß der in dem Eommuniquv zum Ausdruck ge brachte Geist kreier Verhandlungen zwischen son- vcränen Staaten allein zu dauerhastcn inter nationalen Regelungen aus dem Gebiete der Rüstungen sühren könne. Im besonderen bcgrützte sie den Vorschlag über einen Lustpakt. Tic deutsche Antwort endete mit der Erklärung, dall die deutsche Regierung es vor Eingehen aus die vorgeschlagcnen Verhandlungen sür erwünscht halte, in besonderen Besprechungen mit den in Frage kommenden Regierungen eine Anzahl von grundsätzlichen Vors ragen zu klären. Zu diesem Zweck lnd sic die Königliche Regierung ein, mit der deutschen Regierung in einen unmittelbaren Gedankenaustausch cinzntrctcn. IV Da die Königliche. Negierung sich vergewissern ivollte, dall hinsichtlich des Umfanges und des Zweckes der vorgeschlagencn englisch-deutschen Unter haltung kein Mißverständnis bestehe, richtete sie am 2l. Februar an die deutsche Regierung eine weitere Anfrage, aus die diese am folgenden Tage antwortete. Das Ergebnis ivar eine endgültige Ueberetnstimmung zwischen den beiden Negierungen, daß der Zweck der beabsichtigte« Zusammenkunft sein sollte, die Unterhaltung iiber alle in dem eng lisch-französische;; EommuniqilS behandelten Fragen rin Stück wetterzuführen. Aus dieser Nasis hat sich dir II. Paris, 18. März Wie der Ouai d Orsay halbamtlich mittcilt, ist der sranzöfischc Außenminister Laval angenblicklich damit beschäftigt, eine Note an die Ncichürcgierung auszuarbeiten, die morgen im Miuifterrat geprüft und genehmigt und dann sofort dem französischen Bot- schaster in Berlin übergebe«; werden soll. Augenschein lich hat ma«; sich i«; Paris zu einem selbständigen Schritt cntschlosfen, da die Haltung Londons die Hoff nung auf ein gemeinsames englisch-italienisch,franzö sisches Vorgehen zerstört bat. Die gestern von der englischen Regierung an Deutschland gerichtete Rote wird in Paris airss schärfste kritisiert. Man be anstandet eS vor allem, daß die Engländer diese Note schon nachmittags in Berlin übergaben, während sie der sranzösischcn Negierung erst am Abend bekanntgcwor- dcn ist. Nu«; sagt man in Paris, nachdem also Deutsch, land die Welt vor „vollendete Tatsachen" gestellt habe, habe nun auch England die sranzösische und die italie nische Regierung vor eine ähnliche „vollendete Tat sache" gestellt. Ter „Petit Pari firn" drückt feine Kritik an der englischen Note in verhältnismäßig höflichen Worten ans. Er will cs noch siir diplomatische Taktik anschen, daß die englische Regierung nicht allznichr ihre«; Protest gegen -en Schritt Deutschlands betont habe, er erklärt aber gleich dazu, das; die französische Regierung nicht den geringsten Grund habe, diese eng lische Hallnng zu teilen. Die französische Regierung könne sich nicht mit einem schwächlichen Protest begnügen. Das „I o u r n a l" betont, daß der „schwache englische Protest" nichts andres sei als eine direkte Einladung zur Wiederaufnahme der Verhandlungen au Teutich- land. Natürlich l-abe Deutschland sofort zugestimmt. Tic dcutich-cnglischcn Verhandlungen begönnen unter Bedingungen, die glatt den; sranzösisci^cnglisclrcn Ucbereinkvmmcn vom 3. Februar widersprächen. Pertinax spricht im „E cho de Pari s" von einer „glatten Kapitulation Englands" vor Deutschland, «ine Haltung, die man in Frankreich wirklich nicht habe erwarten können Königliche Negierung daraus vorbereitet, den von -er deutsche«; Regierung vorgeschlagencn Besuch in Berlin auszusühren. V Was ins Auge gefaßt war, war also „eine all gemeine frei zwischen Deutschland und dcy andern Mächten auszuhandelndc Regelung" und „Verein barungen über Rüstungen, die sür Deutschland die Bestimmungen von Teil V des Versailler Vertrages ersetzen sollten". Dies ist stets daS Ziel der Politik der Königlichen Regierung gewesen, und aus die Erreichung des Zieles hat diese alle ihre Bemühungen in Gens und sonstwo gerichtet: aber bas Zustandekommen einer umfassenden Eini gung, die aus Grund allgemeiner Uebereinstimmung a«; die Stelle der Vertragsbestimmungen treten soll, kann nicht erleichtert werde;;, wenn mai; seht als eine bereits getroffene Entscheidung HcereS- pcrsonalstärken bekannt gibt, die alle seither in Vor schlag gebrachte«; erheblich überschreite«; — überdies Stärken, die, salls sie unverändert ansrechtcrhalte«; werden, die Einigung mit andern eben falls stark beteiligten Mächten schwieriger, wen» nicht unmöglich mache«; müssen. VI Die Königliche Regierung wünscht keineswegs die durch den vorbereiteten Besuch etwa geschossen« Gelegenheit, ein allgemeines Einvernehmen zu für- dern, ungenutzt vorübergehen zu lasten. Aber unter den neugeschasfenen Umständen hält sie «S vor der Ausführung dieses Besuches für nötig, die deutsch« Regierung aus die obigen Gesichtspunkt« aufmerksam zu machen. Sie wünscht darüber Gewiß- hett zu haben, daß der deutschen Regie rung das Zustandekommen des Besuches mtt dem Umkasa »s- Praktisch bleibe nunmehr aber auch nicht das geringste mehr von -er sranzösisch-cuglischcn Entschließung von; 3. Februar übrig. Rian müsse sich nun ans die schlimmste«; Komprvmißvorfchläge gefaßt machen, da Sir John Simon doch sicher nicht mit leere«; Hände«; ans Berkin zurückkommen «volle. Weiter protestiert Pertinax dann auch gegen eine Erklärung des Lord- sicgclbcwahrcrs Eden in« englischen Unterhaus, das; England niemals der sranzösiiciüm Regierung das Versprechen gegeben habe, den Lnstschutzpakt ohne Deutschland abzuschlicken. Ter „Oeuvre" klag« darüber, daß die englische Regierung die Bildung einer Einheitsfront zwischen England, Frankreich nnd Italien vollkommen nnmöglich mache. d'Ormcsfon erinnert in; „Figaro" an die Worte Str Austen Ehamberlains, daß die Ver antwortlichen für einen etwaigen neuen zukünftigen Krieg an -en Laternenpfahlcn anfgchängt wcroen könnten, und fügt hinzu, die englische Regierung müsse sich daraus gefaßt machen, daß diese traurige Gelegen heit spätestens in« Inii 163«; kommen s!> werde, und zwar natürlich wieder an einen; Sonnabend. Es fehlt auch sonst nicht an gehässigen Pariser Stimmen. So erklärt der General Ntesscl, jetzt scic:: „den; Ungeheuer Deutschland" die Zähne gewachsen. Es gebe nur noch eine Abwehr: „ihn; zn zeigen, daß unsre Hauer cbcuso gcfchürst nnd cbcuio fest sind wie die seiuigcn, un« ihm ans diese Weise die Lust zu nehmen, sich ihrer zu bedienen." Aber man hört doch auch einige vernttnstigc Stimmen: Beispielsweise liest «na«; in der Abendzeitung „La Presse": „Tie Annäherung der Völker kann nur in« Gleichgewicht der Kräfte, in dem gerechten Ver ständnis der Pflichte«« und der Rechte eines jeden er folgen." Saucr «vcin meint im „P aris Svi r", Deutschland wolle feinen Platz unter den Nationen wieder einnchmcn, und schließt: „Tie Schnelligkeit der Entscheidungen und die Klarheit der Haltung, die die große» Mächte jetzt Deutschland gegenüber ein nrhmcu werden, sind entscheidende Faktoren, denn man hat bisher zn jeder Zeit nur immer alle Ge legenheiten, um sich mit Deutschland zu verständigen, versäumt." tung, wie früher verabredet, so wie cS oben in Absatz IV aus geführt ist, noch erwünscht i st. * Hierzu teilt VX8. mit: Man wird nicht sehlgehen in der Annahme, daß der RcichSministcr gegenüber den Einwendungen der englischen Regierung zu dem Gesetz vom 16. März dieses Jahres die abweichende Stellung nahme der Reichs re gier» ng geltend gemacht hat. Deutschland ist bekanntlich nicht bereit, zn- zugcstehen, daß der Teil V des Versailler Vertrages, der auch das.Abrüstungsversprcchen der andern Mächte enthielt, einseitig von Deutschland verletzt worden sei. Selbst nachdem die Interalliierte Kontroll kommission die völlige Entwaffnung Deutschlands sest- gestellt und Deutschland verlassen hatte, haben hieraus die andern Mächte nicht di^ notwendigen Folgerungen gezogen, alSbald selbst zu'Abrttstungsmaßnahmen zu schreiten. Sie sind mit dieser ihrer Ver- Vslichtung ntcht nur selbst seit Jahren in Bcrznggeblieben.sie haben vielmehr sortgesahren, ihre Rüstungen zu ver mehren nnd zuvervollkom m n e n. Dies läuft letzten Endes aus eine Verletzung der Grundlagen des Teiles V des Versailler Vertrages durch die Verfasser selbst hinaus. Die Maßnahme vom 16. März schasst daher erst die recht« Grundlage, aus der die kom menden Besprechungen, frei von den bisher aus Grund der deutschen Diskriminierung bestehenden Be lastungen und Hemmnissen unter voller Berück sichtigung der Sicherheit aller zu einem Erfolg sühren kürme». Das erste Ergebnis Während das deutsche Volk nach «vic vor im Hoch gefühl der Freude über die verwirklichte deutsche Gleichberechtigung steht und zwischen einer Reihe von Regierungen europäischer Staaten der Draht spielt, hat die englische Regierung in Berlin ihre Note über reichen lassen, die das politische Ereignis des Montags ivar. Amtlich wurde Darüber mitgcteilt: „Der englische Botschastcr Sir Eric PhippS hat den Reichsminister des Auswärtigen ausgesucht nnd ihm die Note überreich«, in der die Einwendungen der englischen Regierung gegenüber dem Ncichsgesetz über den Ausbau der Wehrmacht vom 16. März cnt- , halten lind. Am Schluß dieser No«c ist die Frage wiederhol«, ob die Ncichorcgicruiig bereit sei, anläßlich des Be suches von Sir John Simon in Berlin die im Lon doner Eommuniquv vom 3. Februar enthaltenen Punkte zu erörtern. Der Reichsminister hat diese Anfrage in bejahendem Sinne beantworte«." Inzwischen ist auch der Worilant der Noic bc- ^anutgcgcbeu wurden. Ter beigcsügtc I>XU.-Kom mentar enthält das, was im Augenblick dazu zu sagen ist. Hier bleibt als wichtigstes uns erstes Er gebnis vorläufig scstzustellen, daß die neulich ver abredete d e n t s ch - c n z l i sch e A n »spräche i n Berlin stattsindcn wird, nnd zwar ganz in der vorgesehenen Weise. Es steht seit, daß der englische Außenminister Sir John Limo» am -'I März nach Berlin sährt, wo die Besprechungen an; -'ö. Marz cr- össnct werden * Tie englische Inilialivc klärt sür die Lenie im Ausland, die sich „keinen Ra« wußten" in der Frage -er englischen Ministerrcise, die Lage. Für die deutsche Lcssentlichkcit ist das besagte Ergebnis des Montags gar nicht überraschend, sondern ans Grund der Tat sache, daß der Führer seit Jahr nnd Tag die Bcreit- schast Tentschlands zur Mitwirkung am Ausbau eines europäischen Fricdcnsshstcms betont — das geschah auch eben noch in der Proklamation —, ganz selbst verständlich. Neu ist lediglich, daß das Deutsche Reich inzwischen seine Gleichberechti gung von sich ans erklärt hat. nachdem die andern Mächte cs nicht bis zn diesem Punkte brachten. Hätten diese Mächte stärker die os« gegebene Fest stellung des Führers und Reichskanzlers beachtet, das; die deutsche Gleichberechtigung leine Angelegenheit eines internationalen Kuhhandels sei, dann würden jetzt bei ihnen hinter den Kulissen leine Beratungen mehr nötig sein. Genau gesehen, sind solche Kulisscn- gcsprächc aber auch jetzt nicht notwendig, «veil ja Deutschland den Mächten mittlerweile den Entschluß durch das eigene Vorgehen abgenommcn hat, und «veil cs sich überdies um Unterhaltungen pont kvatun; handelt. Tie englische Regierung setzt nunmehr ans der bekannten Linie ihre Arbeit zur Verwirklichung des iin Londoner Kommuniqnv nmrisscnen europäischen Fricdcnöwcrkeo fort. Unsre Stellungnahme zn den Anregungen und Vorschlägen dieses Koni- inuniques hat sich nicht geändert, im ein zelnen wird darüber gelegentlich der Berliner Besprechungen nochmals zu reden sein. Angesichts des erfreulich eindeutig sür alle Mächte znm Ausdruck kommenden englischen Interesses an der Weiterarbeit darf inan wohl nicht ohne Berechtigung den Wunsch, ja die Hoffnung äußern, daß die Berliner Konferenz positiven Gewinn siir das europäische Fricdcnsivcrk haben wird. Gerade als gleichberechtigte Macht sind mir in der Lage, den europäischen Ersordcrnissci« ge recht zu werde«, denn die Gleichberechtigung bedeutet sür Deutschland nicht nur «ine Ausgabe an sich selbst, sondern zugleich eine Verpflichtung gegenüber der Völkergemeinschaft. Deshalb auch sind die nach der amtlichen Meldung in der englische«« Note enthaltenen Einwendungen zum Gesetz über den Aufbau der Wehr macht von vornherein hinfällig. * Kür Deutschland ist die Entscheidung dcS 16. März durch die Proklamation der Rcichsrcgicrnng anssühr- lich nnd überzeugend begründet. Weil aber draußen, jenseits unsrer Grenzen, besonders in Frankreich, ans durchsichtigen Motiven die Dinge verdreht und vcr- wirrt werden, ist eS zu begrüßen, daß von berufenster Seite der historische Vorgang über die Proklamation hinaus noch einmal erläutert und tu seiner Bedeutung gekennzeichnet wirb. Der Führer hat in seinen Antworten ans di« Fragen des englischen Iourna- listen Ward Prtce von vornherein einigen Mißdeutun gen vorgebeugt, sür die zwar der deutsche Schritt nicht im geringsten Anlaß gibt, die aber durch die Tätigkeit
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