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Dresdner neueste Nachrichten : 27.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193504279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-27
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.04.1935
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Sonnabend, 27. April 4933 Nr. 98 >< " le wm-Zelle im 7S mm breite M tlnzelgenprelsliste U /l.porto. ZörSin. E^^ähr übernommen. MrstSZ61-SZ66 Entsprechenden Entgelts L.,ug«»r.i,e- 2,00RM. mit Handels« und Industrie-Zeitung Salbmonatl.1,0»RM. Postbezug monatl.r,00RM.einschl.4SRpf.poflgebllhrrn """ (ohne Zustellungsgebllhr). kkreuzbandsrndungen: Zür die Woche 1XX> RM. Einzelnummer 10 Rps., außerhalb Sroß-Oresden« 15 Apf. — 43. Jahrgang Nr. Schrlflleitung. Verlag und Savvlaeftdäfttflelle: Dresden Herdinandstrave 4 ' Oernnerrebr 24601 Fernvenehr 141S4.20024,27-81 -27-83 . Teiegr.: neueste Dresden. berliner Schrt^ »<»--n»-I»»-. -n„. Bergwerksunglück -ei Staßfurt Ein merkwürdiger Aufsatz Macdonalds - Neue Skandale in der Sowjetunion - Terror der Marxisten in Böhmen Italien—Abessinien Italienischer Angriff im Herbst? X London, S6. April Der Korrespondent des „Daily Telegraph" in Addis Abeba meldet: Zuverlässige Nachrichten, die hier aus der italienischen Kolonie Eritrea ein- getrosfen sind, geben Ausklärung über daö Ausmaß der dort im Mange besindltchcn militärischen Bor bereitungen. Bisher sind bereits mchralsS»»»» Soldaten und IN» Flugzeuge ans Ita lien in Eritrea gelandet worden. Hierzu kommen noch umsangrciche Mengen von Material und Transportmitteln verschiedener Art, von Auto mobilkolonnen bis zu Maultieren. In vielen Be zirken der Kolonie werden unter der Leitung von Sachverständigen mit grober Schnelligkeit Wege ge baut. In Addis Abeba glaubt man allgemein, bah die Italiener beabsichtigen, die jetzigen Verhandlungen bis EndeMai, d. h. bis zum Ansang derRegen - zeit, in die Länge zu ziehen. Während der ungesähr »der Monate balternden Regenzeit würden irgend welche Bewegungen der Aethiohlde« ans der abessini schen Hochebene beinahe unmöglich sein. Eritrea da gegen wird davon nicht in Mitleidenschast gezogen, und bei Anshörcn der iitegcngiiffe im Oktober würde ein italienischer Angriss die Abessinier un, vorbereitet tvcsscn. Der Korrespondent bemerkt zum Schluß, daß der abessinischen Regierung über die ans Nom gemeldeten Angrisfc von Räubern ans italie nische Karawanen in der Nähe der Grenze nichts bekannt Neue Weisungen für poiemlirr Italienisch-polnische Zusammenarbeit? Telegramm unsres Korrespondenten II. Paris, 26. April Nach den auö Moskau hier vorliegenden Meldun gen sollen die Beratungen des Rates der Volks kommissare über den sranzösisch - russischen Hilsc- lcistungspakt günstig vcrlanscn sein. Ter russische Botschastcr in Paris, Potemkin, soll in kürzester Frist neue Weisungen erhalten, die eine Einigung möglich machen sollen. Wie „Oeuvre" heute mittcilt, sollen aber von Italien und Polen her neue Schmierigkeiten anfgetaucht sein. Die Aussprache zwischen dem polnischen Außenminister Beck und dem italienischen UntcrstaatSsckretär Snvich in Venedig habe den Zweck gehabt, „wenn nicht den russischen Pakt zu hindern, so doch seine Wir kungen cinzuschränken". Italien sinde nämlich, das, Frankreich nach Abschluß des russischen Paktes eine allzu mächtige Stellung iw Mitteleuropa habe. Des halb bemühe eS sich so sehr um Polen, „um ein Gegengewicht gegen Frankreich" z» er halten. Die italienisch-polnischen Verhandlungen hätten sich tn der Hauptsache nm die baltischen Staaten gedreht. Die drei baltischen Staaten seien von der italienischen Regierung ausgefordcrt worden, den von Moskau angcbotencn Hilscleistungspakt ab zulehnen. Statt dessen würden Italien und Polen gemeinsam ihre Sicherheit garantieren. Bisher aber. hätten die baltischen Staaten noch nicht geantwortet. Das Blatt erklärt weiter, Mussolini sei der Ansicht, das, es für den europäischen Frieden besser wäre, wenn sich Sowsetruhland weniger in die Angelegenheiten Euro pas einmischc. Was periinax erzählt Sonderdienst der Dresdner Neuesten Nachrichten ^7 Paris, 26. April. (Durch United Preß) Der Auhciipolittker des „Echo de Parts", Pcr- linax, behauptet, die Meldung, das, die Wieder einführung der Monarchie in Griechenland bcvorstche und das, in einer geheimen Versammlung griechischer Royalisten und Vertreter der griechischen Regierung tn Anwesenheit deS Exkönigs Georg die Wieder- erheb» ng Georgs aus den Thron Gric- ch e ul ands beschlossen worden sei, bestätigen zu können. Pertlnax bemerkt u. a.: „Die Restaura tion der griechischen Monarchie ist heute die einzig logische Handlungsweise für die Tsaldaris-Regierung." Perttnax knüpft an diese Feststellung die Hossnung, daß die Wiedererhebung Georgs auf den Thron nicht eine Periode der Rache an den Anhängern VcntzcloS' ein leiten möge. Wieweit cS sich hierbei nm Tendenz- Meldungen handtlt, ist Nicht ersichtlich. Sieben Arbeiter verschüttet Gchlammeinbruch in einer Braunkohlengrube X Staßsurt fProvinz Sachsens, LN. April Aus der Braunkohtengrubc Löderbnrg der Kaliwerke S « ahsnr« ereignete sich am Frcitagmorgen in der Abteilung des Nordscldes ein S ch l a m m e i n b r u ch, durch den sieben Bergleute überrascht und vollständig abgcsperr« wurden. Die Retlungsarbcitcn sind sosort ausgenommen worden. Vertreter der Berg polizeibehörden von Halle sind mit der Leitung des Kaliwerkes in de» Ungtückoschacht eingcsahrcn und weilen zur Zeit noch unter Tage. Der Einbruch hat ein Ausmaß von 85 Meter Durchmesser und 15 bis Lt> Meter Ticse und kam ganz überraschend ohne jede Vorzeichen. Da dir Rettnngoarbcitcn bei diesem Ansmas, ans ungeheure Schwierigkeiten stoßen, können sic nur sehr langsam vor sich gehen, so das, leider mit einer Rettung der Verschütteten kaum gerechnet werden kann. Im Dienst der Volkskunst Eröffnung des Internationalen Kilmkongresses Bericht unsrer Berliner Schristleitung I'. Berlin, 26. April Am Frcitagvormittag sand iu der Krollopcr in Berlin die feierliche Eröffnungssitzung des Inter nationalen F i l m k o n g r c s s c s Berlin 163!; statt. Die Aagcnansahrt vor dem Portal der Krollbpcr zeigte schon von weitem einen großen Tag an. Vom Dachfirst herab wallten riesige Hakenkreuz sahnen, und sie vereinigten sich mit den Fahnen aller am Kongreß teilnehmende» Nationen zu einer wahren Farbcusiusonic. Der Blumenschmuck des braun getäfelten Sitzungssaales der Krollopcr bestand in der Hauptsache aus Hortensien und andern Frühlings blumen. Vor dem Sihc des Präsidiums und dem Rcducrpodium war ein großes Beet aus Hortensien gepflanzt, aus dessen Mitte die Bronzcbtlstc des Führers grüßte. Vom obersten Rang herab wehte» wiederum dle Fahnen der am Kongreß beteiligten Staaten. Die Bühnenbrctte bedeckte das künstlerisch gestaltete Wcrbeplakat für den Internationalen Ftkmkvngrcß. flankiert von den Fahnen des neuen Deutschland. Lange vor Beginn der Eröffnungssitzung füllte sich der Raum mit den Gästen: mehr als LIM in- und ausländische führende Filmschassendc waren erschienen. Tic Sitzung wurde mit der Ouvertüre zu „Enryanlhe" von Weber, gespielt vom Philharmonischen Orchester unter Leitung von Pro fessor Heger, eröffnet. Daun begrüßte der Präsident der Reichsftlnrkammcr, l)r. Scheuermann, die Vertreter der auswärtigen Staaten, die Vertreter der RetchSregierung, der Partei, der Behörden und die am Kongreß teilnehmenden ausländischen Dcle- gattonen. Er gab tn seiner Rede einen ansschluß- reichcn Rückblick aus die Entwicklung des Filmsund einen ttcberblick auf die seit vielen Jahren bcsteh'nde internationale Zusammenarbeit aus einzelnen wichtigen Gebieten des Filmwesens. In diesem Zusammenhang würdigte er das besondere Ber- Verpflichtung der Zmmngsmetster X Frankfurt a. M., 26. April Der altehrwürdige Bürgersaal des Frankfurter Rathauses war Frcitagvormittag die Stätte eines für das deutsche Handwerk bedeutungsvollen Aktes. Die aus Grund der 4. Verordnung der Neichsregierung über di« Organisation des deutschen Handwerks er nannten R e i ch s i n n u ng s m e i st e r wurden vom RelchShandwerksmcister Schmidt in seierlicher Weise verpflichtet. Der Reichshandwcrks- meister eröffnete die Handlung mit Begrübnugswortcii für den als Gast anwesenden Gauleiter und ReichS- statthattcr Sprenger nnd die Rcichsinunngönieister. Mit der Eingliederung der NeichSinnungsnicistcr werde der Schlußstein gelegt in der national- sozialistischen Gcsamtorganisalton des deutschen Hand werks. Die Ncichöinnungsiiieistcr bildeten eine Gruppe im deutschen Handwerk, die wohl die wichtigste Ausgabe tm deutschen Handwerk zu erslillcu habe. Das deutsche Handiverk könne sich nunmehr leinen schweren Aus gaben zuwcndcn, die neben der Betreuung der Gesolg- s schalt der Belebung der handwerklichen Wirtschast und I dienst von zwei Männern, des Ehrenpräsidenten des Internationalen Filmtheatcrbcsitzek - Kongresses, I o n r d a i n, und des Präsidenten deS RcichSverban- dcs Deutscher Filmthcatcrbcsitzcr, Nr. Fritz Bertra in, die sich beide um das Zustandekommen des Filmton- grcsscs und der internationalen Zusammenarbeit sehr bemüht haben. Präsident Scheuermann entwickelte dann in aufschlußreicher Art die Ausgaben des Internationalen Filmkongresseö und die sich aus seiner Tagung ergebenden Sonder arbeiten, so das internationale Urheberrecht, die Hebung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Niveaus der Thcatcrbcsitzcr, die Fragen eines Kon- zclsionszwangeS für neue Theater und wichtige tech nische Fragen wie die des plastischen FarbcnsilmS und des Fernsehens. Er betonte, daß der Film die Massen der Völker wieder der Kunst zurückgcwonnen habe, und schloß mit einem hossnungSvollcn Ausblick ans die Zuknnst internationaler Zusammenarbeit ans allen Gebieten des FilmschasscnS. Obcrrcgicrungsrat Raclhcr überbrachte die besonderen Glückwünsche des Reichs, propagandaministcrs nnd feierte in seinen weiteren Ausführungen den Film als den Wegbereiter friedlicher Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Zum Schluß dankte der Ehren. Präsident des Internationalen Filmthcatcrbesitzcr- kongrcsscS, Jour da in tBclgienf im Namen der ausländischen Kongreßteilnehmer für die herzliche Ausnahme, die die ausländischen Gäste in Dcntichland gesunden haben, nnd gab der Hvssunng Ausdruck, daß der Kongreß die Zusammenarbeit ans dem Gebiete des Films zwischen den Völkern stärken möge. Der Militärmarsch von Schubert, wiederum gespielt vom Philharmonischen Orchester, schloß die Erössnungo. sitzung. Am Nachmittag beginnen sosort die Sonder- tagungcn und die Arbeiten der Ausschüsse, die zur Klärung besonderer Fragen eingesetzt worden sind. lEln Bericht über den acttern abaehallcnen BearMmnaSabcnd lindet sich im geutllcton aut Leite 3> damit dem Wohl des deutschen Vaterlands gewidmet seien. Nach kurzen Worten des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt a. M. folgte die Verpflichtung der NcichStnuungsmeistcr bei brennenden Kerzen und geöffneter Jnnungslade. Dabei führte der Reichs- Handwerksmeister aus: „Lückenlos ist nunmehr der Neuaufbau der sachlichen Organisation des deutschen Handwerks durchgeführt. In zwei Jahren national- sozialtsttscher Ausbauarbcit ist das heiße Sehnen von Generationen von Handwerkern erfüllt. Darum nehme ich Sie mit Stolz in dieser Stunde tn der alten schönen Katserstadt Frankfurt a. M., die von dem hohen Können und von ber Ehre unsrer Vorfahren allenthalben beredtes Zeugnis ablcgt, feierlich tn Eid nnd Pflicht." Nach der Verpflichtung wünschte der RelchshandwerkSmetster den Rctchsinnungsmeistern Glück und Segen für Ihr schweres Amt, das sie zum Leiter der wirtschaftlichen Geschicke von vielen Tau senden ihrer Berufskameraden gemacht habe. »Der RelchshandwerkSmetster gedachte daun der Toten des Weltkrieges und der Bewegung und schloß mit einem Sieg Heil auf den Führer. Friede, Deutschland und Macdonald Der britische Premierminister Ramsay Mac donald hat in der ihm nahestehenden Wochcnschrist „News Letter" einen Artikel veröffentlicht, der die Ueberschrist trägt: „Friede, Deutschland und Llieia." Dieser Artikel ist, wie der Ort seines Erscheinens beweist, der Ausdruck der persönlichen Gefühle und Anichannngen des britischen Premiers, nicht al»er eine Acnßcrnng des englischen Kabinetts. Ramsay Macdonald, der einen schweren politischen 'Weg hinter sich hat und denen Rücktritt von der großen 'Bühne Whitehalls beoorstchen dürste, hatte in den Lstertagen das Bedürfnis cmpsnnden, sich und seine Politik zu rechtfertigen. Er, der ans dem pazifistischen Flügel der englischen Arbeiterbewegung hervorging, der vor und während des Krieges die verhängnisvolle Viindnispolilik Sir Edward Greys ans das schärfste und ost mit hohem persönlichem Mut angriss, der nach -em Kriege in der Opposition einer der hervor ragendsten Kritiker des Versailler Systems war, hat in Slresa und Gens seinen Legen zn einem neuen Bündnissystem gegeben, das ebenso schlimm ist wie das alle in den Jahren vor 1!U4, hat moralisch die Bestrebungen ans Abschluß «euer Militärbündnisse zur Einkreisung Deutschlands nnterstützt und sich da mit am Ende seiner politischen Laufbahn dem Geist verschrieben, den er sein Leben lang bekämpst hatte. Man versiebt seinen Stoßseufzer, mit dem er seinen Artikel eröffnet. „Heute ist das Los des Friedens stifters hart." . Ter Premier sucht nach Gründen, nm vor sich selbst und vor der Welt diese ungeheure Wandlung zu rechtfertigen. Er sindet diese Gründe in Deutschlands angeblichem Verhalten, vor allem in der Wiederein führung der allgemeinen Wehrpflicht. Macdonald be ruft sich darauf, daß ihm nicht vorgcwvrscn werden könne, „er habe sich Deutschland jemals in -er Vcr- sastlcr Geistesverfassung genähert". TaS ist richtig, so. weit die Vergangenheit in Frage kommt. Ebenso richtig ist aber s ür die Gegen w a r t auch, daß er in Ltresa und Gens im Geiste von Versailles handelte und heule seinen Artikel im Geiste von Versailles schreibt, lind daß er damit alle diejenigen, die ihn für den Propheten einer neuen europäischen Außenpolitik hielten, in der kein Raum mehr sei sür Lieger und Besiegle, ebenso enltänfcht hat, wie er innenpolitisch so viele seiner Kampfgefährten ent täuschte. Seine politischen Wege wurden in den letzten Jahren immer verschlungener und unübersichtlicher. Kein Wunder, daß allenthalben in England die Frage austanchtc: Weiß er selbst noch den Weg oder ist seine Politik nur noch ein verzweifeltes Irren im Unbe kannten? Ist er ein Führer oder ein Verirrter? Tas Bild, das er von der Entwicklung der Ab- riistungssragc zu seiner Rechtfertigung entwickelt, ist bis znm Grotesken verzeichnet. Alle deutschen Frie- densbcmlihttngcn werden geringschätzig beiicitc- geschobcn oder bewußt verkleinert. Nichts steht in sei nem Artikel davon, daß Deutschland sich mehr als ein mal bereit erklärt hat, alle Massen abzuschasscn, die auch von allen andern abgclchasft würden; daß der Führer mit stärkster Betonung einmal sagte: er werde das letzte Maschinengewehr zerbrechen, wenn alle an- dern das gleiche täten. Nichts steht in dem Artikel davon, daß Deutschland im Jahre UM einer allseitigen Rüstungskontrolle zugcstininit und am 14. Februar einen westeuropäischen Lustpakt angenommen hat. Nichts steht in dem Artikel davon, daß Deutschland auch nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sich zum Abschluß einer alle Völker gleichmäßig um fassenden Abrüstungökonvcntivn bereit erklärte. Ucbcr all das geht Macdonald hinweg und spricht lediglich von der „verhängnisvollen Wirkung", die die „kolossale" Rüstung Deutschlands ans das Gefühl der Sicherheit andrer Nationen haben müsse. Aber er erzählt seinen Lesern nicht, daß die militärischen BündniSpläne, die heute zur Diskussion stehen, von Barthvu und Doumergue beschlossen wurden, als von einer deutschen Wehrpflicht noch keine Rede war. Er erzählt nicht, daß im vergangenen Jahre Barthons schrvsseS Nein eine erfolgversprechende Abrüstungs konvention, ans die man sich zwischen Deutschland, England und Italien bereits weitestgehend geeinigt hatte, vereitelte. Er erzählt nicht, daß Deutschland von hochgcrüstctcu Staaten umgeben ist, und daß seinen 36 Divisionen etwa 12» Divisionen ans der andern Seite enlgcgcnstehcn. Er hat auch niemals ein Wort gesunden sür die bis ins ungeheuerliche gesteigerten sowsctrussischcn Rüstungen, auch als diese von Moskau in alle Welt hinausposaunt wurden. Er vergißt schließlich, daß England bisher alS Mittler und Makler austrcten wollte zwischen den Wünschen Deutschlands und den Ansprüchen der
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